16. Gebet und Schlussbemerkungen
Die vorstehenden 15 Abschnitte können nur
eine grobe Anleitung für unsere Lebensvollendung sein. Man kann sie als
Bausteine verwenden und sie durch persönliche Erfahrungen ergänzen. Es gibt
daneben eine persönliche Zusammensetzung unserer Bausteine, denn unser so
langes Vorleben und irdisches Leben ist individuell gestaltet worden.
O Heiliger,
liebevollster Vater, wir bitten Dich um Deinen Segen. Erwecke unsere Herzen,
damit alle die erhaltenen
Informationen in unsere Herzen einrasten und uns eine neue Bewusstseinsebene öffnen.
O Vater, wir danken Dir für Deine Liebe und bitten Dich, bleibe bei uns und
segne uns in der Gemeinsamkeit mit Dir. Geleite uns, damit wir die Theorie des
gelesenen Wortes übersetzen können in die äußere Tätigkeit in dieser Welt.
Laß uns Friedensverkünder sein und stille Sender Deiner göttlichen Liebe und
Weisheit in die ganze Unendlichkeit und besonders in die Herzen, die
aufnahmebereit sind, Deine Liebe zu empfangen, Vater.
So spricht der Herr durch Jakob Lorber im 2.GEJ 6,5:
„Siehe hier die Menschen! Diese sind die Lust Gottes, wenn sie in Seiner Ordnung das werden, was zu werden sie bestimmt sind. In ihnen findet Gott Seinesgleichen wieder, und ihr stetes Wachsen an Erkenntnissen aller Art und dadurch in aller Liebe, Weisheit und Schönheit, ist Gottes unverwüstbare Lust und Seligkeit! Denn alles, was die Unendlichkeit fasset, ist allein des kleinen Menschen wegen da, und es gibt ewig nichts, das nicht da wäre allein des kleinen Menschen wegen.“
Christian Morgenstern soll uns dies noch abrunden:
„Kannst du dich nicht versenken, läßt
die Welt dich nicht leer, |
Kannst du dich nicht entlenken all der
Dinge mehr? |
Ist in dem zu ruhen, der aus dein Wesen
sprang, |
In deinen Wanderschuhen gar kein lieber Gang ? |
Wenn der Tag beschlossen, sei mein
Geist versenkt, |
Sei mein Herz ergossen, in dem,
der dich denkt!“ |
Aus einem Gedanken Gottes sind wir geworden. Wenn uns die Schuhe nicht passen, dann sind unsere Erkenntnisse unseren natürlichen Tätigkeiten noch nicht angepasst worden. Gehen ist eine natürliche Tätigkeit. Da passt der Wanderschuh noch nicht. Wir können uns noch nicht versenken und in die Tiefe gehen, weil uns die vielen Weltbilder noch stören. Dies ist ein sehr großes Hindernis. Die Welt füllt uns immer wieder an. Du kannst dich nicht entlenken, d.h. aus dem Meer der Bilder herausziehen, die in uns stehen. Wir haben ja unsere Bewusstheit auf verschiedene Ebenen verteilt, auf unser Wachbewusstsein und auf unser Unterbewußtsein. Wir haben erfahren, dass sich im Unterbewusstsein die Summe der Sinne unserer Seele befinden. Die reinen Seelenspezifikate kommen aus engelhaften Bereichen, sie fließen aus dem göttlichen Wort ein. Unsere Kriege entstehen mit den unreinen Geistern unserer Emotionalseele. Im Alltag werden wir in dieses Geschehen immer wieder hineingerückt. Doch werden wir nicht unmutig, wenn uns tiefere niedere Gedanken beschleichen und uns ablenken wollen. Verzweifeln wir auch nicht, wenn da etwas aufsteigt, das dem göttlichen Wort widerspricht, was uns wieder aus dem reinen Teil unserer Seele herausreißen will, in dem sich die göttlich herrlichen Engel angesammelt und dort in den einzelnen Nischen eine Ruhe gefunden haben. Unsere Seele ist ein ganzes Konglomerat von Wesenheiten.
Unser Wachbewusstsein ist das bisschen Bewusstsein, dass wir noch von unserem Fall bewahrt haben. Es muß gedemütigt werden! Wir wollen den Sündenfall so nicht sehen. Unser Fall ist zugleich eine Evolution Gottes! Ihm ist es zu verdanken, dass von unserem Gesamtbewusstsein ein bisschen in der linken und rechten Hemisphäre unseres Gehirns bewahrt geblieben ist, damit wir überleben konnten. Hierdurch haben wir eine Chance, Ich zu sein und daraus Herr zu werden, Herr über die große untergewusste Schar unserer Seelenspezifikate. Dieses Etappenziel kann beginnen, aus der Kraft des göttlichen Geistes, das aus dem göttlichen Wort und über den Geist der göttlichen Liebe zu uns kommt. Hier beginnt unser Kollektivbewusstsein. Es ist grenzenlos und umschließt den ganzen Erdkreis und die ganze Schöpfung. Dies ist das Meer der Gottheit, hier ist auch Jesus, unser Gott und Vater.
Das Tetragrammoton steht inmitten der Sonne als der ausgesprochene Gott. Es ist das erste Wort, das in uns lebendig wurde. Dieses lebendig gewordene Gottwort sind auch wir selber in unserem Herzen. Hier befindet sich der Geist der Gottliebe, der uns die Vollherrschaft bringt und unsere Seelenspezifikate in unserem Unterbewusstsein wieder harmonisiert.
Er spendet uns ununterbrochen mit jedem Atemzug Seine Liebe und Kraft und lässt sie in unsere Seele fluten.
Unser Bewusstsein im Alltag ist so begrenzt, dass wir gerade leben können. Mehr lässt der göttliche Geist in unserem Wachbewusstsein nicht zu. Alles andere schlummert unter der Decke der Verborgenheit eines göttlichen Mysteriums, in dem Gott seine Seele bildet. Unsere Seele durften wir aus der Kraft der göttlichen Liebe und Weisheit schaffen. Mit Hilfe des Wortes werden wir erleuchtet. Unser Verstand wird nach und nach vom knechtischen in einen engelhaften Willen korrigiert und erhöht.
Die kosmischen Winde sind die Versuchungen, die uns die Höhen und Tiefen der Wogen erleben lassen. Es sind die Versuchungen der Außenwelt. Sie stärken unsere Halme, die später Früchte tragen sollen.
In Gott hatten wir ein vollendetes Gottbewusstsein, es war noch im Schlafzustand. Gott hatte uns noch nicht erweckt und freigelassen. Der Gedanke, der wir sind, hat Er sacht und behutsam herausgelassen, eingehüllt in der Weisheit, die wir Luzifer, Satana nennen. Da wurden wir ein Wort neben Gott, dem göttlichen Vater gleich. Wir bekamen eine Bewusstheit des Lichtes und wir sollten die Liebe entfalten. Da erkannte unser schwaches Gottsein, dass die unendlich große Liebe Gottes uns im heftigen Feuer der Liebe verbrennen würde. So durften wir nur spärlich aufnehmen, so wenig, dass wir gerade nicht verbrannt wurden. Die Liebe musste schwach werden, es musste sich in das Licht der Weisheit ergießen und die Bewusstheit in das Weisheitsvolle abdrängen. Luzifer war so erstanden, mit ihm noch zwei andere königliche Fürsten.
Hierzu finden wir eine Abhandlung von Karl Dvorak mit dem Titel
„Die Urschöpfung des Menschen“