6. Konfrontation mit unseren Sünden
Gebet
Führung von Seelen, die von
Jesus nichts wissen
Verheißung von Jesus: Sündenabnahme
Konfrontation mit unseren Sünden
Wir sind ein Universum
Das Universum von Mozart,
Robert Blum, Bischof Martin
Antennenausrichtung
Lichtquanten sind Geist- und
Himmelsvereine
Wahrnehmung von Kraftfeldern
Was sind Gedanken
Umkreis der Ewigkeit
Freiheit des Menschen
Selbsterhaltungstrieb
Wahre Heimat
Wie kann der Heiland auf Erden
schon mein werden ?
Übung
Einfluß der göttlichen
Energien
Wie kommt das Gute und Böse
auf uns zu ?
Weshalb können wir jederzeit
erkennen, ob etwas gut oder böse
ist ?
Ursache und Wirkung
Erkenntnis des Bösen
Jesus führt den Kampf in uns
Krankheit ist die Anwesenheit
des Bösen
Gesetz der göttlichen
Vorsehung
Belebung des göttlichen Wortes
Nochmals :Unser Kampf
Geburt des Geistes Gottes in
unserem Willen
Weshalb ist das Hinneigen zum
Herzen nicht so leicht ?
Jesus geht uns bis zur Hölle
nach
Es gibt nur Gnade und
Hilfsbereitschaft durch Gott unseren
Herrn und Vater in Jesus
Christus
Übung
Gebet
O geliebter,
heiliger Vater. Siehe, hier sind wir, Deine Kinder, Dein Volk Israel. Wir bitten
Dich, Du unser Herr, Gott und
Meister, der Du in uns wohnst und in aller Menschen Herzen, hilf, daß Deine göttliche
Liebe sich immer mehr und mehr
ausbreite und immer inniger und tiefer von unserer Bewusstheit aufgenommen wird.
Hilf uns, geliebter Vater, laß uns fühlen die Kraft Deiner Liebe in unserem
Herzen. Laß sie spürbar werden wie eine aufblühende Blume am morgen, wenn die
Sonne aufgeht. So laß die Liebe ihre Blätter entfalten in unserem Herzen ,
strahle und flute, geliebter Gott in unser Bewusstsein des Gehirnes, sodaß
unser Denken eine Regung des Herzens wird. Lenke unsere Gefühle im Lichte
Deiner göttlichen Weisheit, laß sie nicht wie Wildpferde vom Feuer der Lust
und der Triebe zügellos mit uns davonpreschen. O geliebter Vater, wir bitten
Dich, bändige unsere Lüste, Leidenschaften
und Triebe und sublimiere diese Kräfte zu Deiner göttlichen Liebe. Öffne
Du unsere Augen und Ohren und hilf, daß die gegebenen Samenkörner Deines
Wortes in uns lebendig werden, indem sie auf einen fruchtbaren Acker fallen. Du
bist der Sämann, Vater, wir sind der Acker. Wir wollen bereit und willig sein,
Dein Wort aufzunehmen und wir wollen auch unser Antlitz Deiner Sonne zuwenden,
Deiner Sonne der göttlichen Gnade, damit der Same aufbreche und lebendig werde
und die Hoffnung in die grünen Halme hinaustreibe in den Himmel. O Herr und
Gott und Vater, so segne uns denn,
damit wir in Deinen Händen fähige Werkzeuge werden zur Erlösung der ganzen
Welt. Deine Liebe geschehe, Vater. Danke! Amen!
Was geschieht mit den Menschen, die von Jesus nichts wissen ? Es gibt hier Menschen, die von Jesus nichts gehört haben. Sie lieben aber den Gott und Vater so, daß wir uns beschämt abwenden müssen und fragen, wie er zu solch einer Liebe zu Gott kommt. Er hat doch keinen Lorber und Swedenborg gelesen. Doch er hat eine Liebe wie eine Feuersonne. Ein Beispiel gibt uns der Herr in ‚Bischof Martin’. Chanchah war Buddhistin und kannte Jesus nicht. Jesus kam zu ihr als sie noch Lhama als ihren Vatergott liebte.
Entscheidend ist
das Wesen der Liebe. „Niemand kommt zum Vater, denn durch Mich“
Durch-Mich-kommen heißt die Tür. Sie ist die Sohn-Geburt in unserer Seele. Es
muß der Geist der Gottliebe so stark werden, daß sie eine Pforte bildet und du
mit deinem ganzen Sünden-Paket eintreten kannst. Dann wird uns bereits die
Gnade zuteil. Es ist die Tür in das eigene Herz. Die Begegnung mit Jesus wird
dann schon noch wie bei Chanchah folgen.
Wer nimmt uns
den Rucksack ab ? Jesus hat uns verheißen, daß Er die Sünden auf Sich nimmt.
Der Geist der Gottliebe ist pur Verzeihung. Er nimmt unsere Verfehlungen aus
unserem Vorleben und Leben auf Sich, indem Er uns an die Hand nimmt und uns in
einen Reinigungsprozeß führt. Er stößt uns nicht von Sich, sondern
hilft uns bei der Reinigung. Ich nehme deine Sünden auf Mich und arbeite sie
mit dir auf.
Sünde und
Tugend sind zwei Extreme. Wir müssen sie bei der Erdinkarnation konfrontieren.
Wir werden zwischen zwei Extreme hineingestellt. Sie sind für unsere Vollendung
und Wiedergeburt erforderlich. Das ist bemerkenswert. Wer die Sünden verwirft
kann nicht heilig werden und wer die Tugend verwirft, kann nicht heilig werden.
Gott allein ist heilig. Er will unser ganzes Wesen erfüllen. Dieses Erfülltsein
ist unsere Heiligkeit. Einem Menschen die Heiligkeit zuzuschreiben, ist ein
Fehler. Wir sind nur Aufnahmegefäße.
Wir selbst sind die Erde. Jeder Mensch ist für sich ein kleines Universum, in dem alles vorhanden ist, was sich auch in der ganzen Unendlichkeit befindet. Es ist die Genialität des Göttlichen, daß in einem Gedanken, den Gott denkt, der wie auch wir aus Liebe und Weisheit ist, alles vorhanden ist. Wir sind ein Hologramm Gottes. Auch wir sind ein Wort Gottes. Unter Wort verstehen wir das Geschriebene und gesprochene Wort. Aber im göttlichen Wort befindet sich noch viel mehr. Es ist der Ausdruck der ganzen Persönlichkeit Gottes. In das Wort hat Er Seine ganze Persönlichkeit hineingetragen. Das Wesen Seiner Liebe ist im Wort enthalten und ebenso Seine göttliche Weisheit als unendliches Licht. Wenn Gott ein Wort ausspricht, so auch uns, dann ist in uns die Wesenheit Gottes in Seiner Liebe und Weisheit enthalten. In einem Wechselprozeß reifen wir aus. Der Mensch ist eine Sonderschöpfung Gottes. Menschlich gesehen hat sich Gott mit dem Menschen Sich Selbst übertroffen. Er macht uns zu Wesen, die fähig sind, den, der dieses Wesen schuf, zu morden, wenn wir an den Kreuzestod Jesu Christi denken. Gott ist in Ihm Mensch geworden. Er hat den Menschen die Macht eingeräumt, Ihn zu geißeln, mit Dornen zu krönen und zu töten. Und Er hat gesagt: „Ihr seid Meine Kinder, ihr seid Götter, in euch liegt die gleiche Fähigkeit. Hier muß uns doch im gewissen Sinne Angst überkommen, die neben der Wonne und Freude steht, die wir empfinden, wenn wir uns bewusst machen, daß wir solche Königskinder sind, aus Gott erschaffen. Doch die Nachfolge ist nicht einfach, wenn unsere Liebe in der reinsten, erhabensten Tugend bereit sein soll, für den anderen sein Leben zu geben. Wir sehen, Gott zu sein ist wunderbar, als Schöpfer über alles zu stehen, zu tun und zu lassen, was wir wollen, aber als Gott der geringsten Kreatur das Leben zu geben, auch dem Menschen, das ist etwas anderes. Da will keiner mehr Gott sein. Sind wir bereit, unser Leben zu opfern? In den Schriften von Meister Eckehart lesen wir, daß der Grashalm, die Mücke oder der Seraphim von gleicher Qualität und vom gleichen Rang sind. Wir aber bewerten die Mücke, sie ist für uns gering, die Zeder ist besser und die Obstbäume stehen noch höher, weil sie Früchte tragen und nur der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Aber das ist unsere Bewertung, weil wir die göttlichen Gedanken nicht kennen, In dem göttlichen Gedanken, der die Mücke beinhaltet, liegt das ganze Universum. Modern ausgedrückt, kann man sagen, daß Gott in Hologrammen denkt. Holos ist das Ganze. Wenn Gott einen Gedanken denkt, ist in ihm alles enthalten, die ganze Schöpfung und Unendlichkeit, alles, was Gott Selber ist. Deswegen ist es gleich, ob Gott einen Grashalm, eine Mücke oder einen Menschen denkt. Doch dies geht über unser Sinnesverständnis.
Wenn wir an ein Gemälde denken und fotographieren es im holistischen Sinne, dann wirkt es plastisch. Schneiden wir mit dem Holographen ein beliebiges Stückchen heraus und machen daraus eine Holographie, dann sehen wir erneut das ganze, plastisch wirkende Gemälde. In gleicher Weise denkt Gott. So können wir auch mit einer menschlichen Zelle verfahren. In dieser Zelle ist der ganze Mensch mit dem ganzen Universum enthalten.
Der Herr kam einmal in der Adamszeit zu Seinen Kindern und sagte zu einem Kind der Höhe: „Greife auf Deine kleine Zehe und wische das Staubkörnchen davon ab.“ Gott öffnete ihm die Augen und er sah im kleinen Staubkörnchen die ganze Unendlichkeit.
Die heutige Mikroskopie ist schon so weit, daß wir entdecken können, daß im subatomaren Bereich alles vorhanden ist, was uns der gestirnte Himmel anpreist. Die Größe und Kleinheit besteht nur in unserem menschlichen Denken. Vor Gott gibt es keine Größe und Kleinheit, weil im Kleinsten das Größte enthalten ist. Dies klingt für unsere Sinne verwirrend.
Die einfachste
Übung, dies zu erlernen, ist die, eine kleine Streichholzschachtel zu nehmen,
sie auf den Tisch zu stellen, zu öffnen und anzuschauen. Nehmen wir dann ein
Streichholz und legen es hinein. Schauen wir die Schachtel an und legen erneut
kleine Gegenstände hinein, sodaß noch ein kleiner Raum bleibt. Dann schließen
wir unsere Augen und stellen uns in dem Freiraum unsere Wohnung vor. Dann öffnen
wir die Schachtel, räumen sie leer, schließen die Augen und stellen uns darin
den ganzen gestirnten Himmel vor. Wir können dann auch einen beliebig kleinen
Gegenstand nehmen und können erleben, daß wir fähig sind, dort hinein das
ganze Universum zu legen. Hierin können wir uns üben, denn wir wollen ja auch
mit dem Molekularbereich, mit unseren
Zellen, so verfahren,. Auch in unserem Gehirn sind Zellen. Dort gibt es
Pyramidalzellen, die alle Informationen aufnehmen und auf den Gehirntäfelchen
in Bildern reflektieren.
Mozart hat die herrlichsten Melodien freigesetzt. Sie kamen aus Seinem Universum. Jeder muß in sein eigenes Universum schauen. Dies mussten auch Robert Blum und Bischof Martin. Bischof Martin wird in ein Haus eingeführt, das von außen winzig klein aussieht. Doch innen weitet es sich. Er geht auf Galerien hinauf, öffnet die Tore und erblickt die ganze Unendlichkeit. Er sieht die ganze Hierarchie Satana. Da erstaunte Bischof Martin und sprach zum Herrn: „Von außen klein wie beinahe ein Fliegenhäuschen - und von innen wie eine ganze Welt.“ Der Herr spricht zu ihm: „Das Äußere dieses Hauses ist gleich deinem nun völlig demütigen äußeren Wesen: es ist - wie du - klein. Das Innere dieses Hauses aber kommt nun deiner Wesenheit gleich, die Größeres umfasst als das äußere Maß deiner Wesenheit. Darum ist es auch als größer ersichtlich, als das Äußere dieses Hauses, das da gleich ist deinem Außenwesen. Das Innere aber wird noch stets größer, je mehr du in der wahren Weisheit aus Meiner Liebe wachsen wirst. Denn hier lebt ein jeder seiner Weisheit aus seiner Liebe zu mir, welche aber die eigentliche Schöpferin alles dessen ist, was dir hier so wunderbar vorkommt.“
In uns ist alles enthalten und wir können alles erschauen. Daß wir heute nur unsere Umwelt erschauen, zeigt nur, daß wir noch in unserem Wachbewusstsein sind.
Das
Wachbewusstsein aber ist nur der kleinste Teil unserer Wesenheit. Das
Unterbewusstsein ist schon ein sehr großer Teil . Aber das Kollektivbewusstsein
ist unendlich, es hat weder Anfang noch Ende. Dieses Kollektivbewusstsein ruht
in jedem Menschen. Wir haben Zugang dazu. Nur müssen wir richtig schalten, denn
auch ein Fernsehbild erscheint nur, wenn wir die Antenne richtig ausgerichtet
haben.
Doch sind wir vordergründig an unseren Sender 1, unserem Wachbewusstsein angeschlossen Mit ihm operieren wir. Unsere fünf Sinne sind die Handlanger. Das Unterbewusstsein ist nicht mehr nahbar. Der Zugang fehlt uns. Das Kollektivbewusstsein können wir erst recht nicht kontaktieren. Die wenigsten Menschen können mit Ihrem Kollektivbewusstsein in Verbindung treten. Jesus sagt uns durch Jakob Lorber: „Wer in seinem Traumleben nicht einmal den Ton Meiner Stimme vernimmt, schwebt noch zwischen Leben und Tod.“ Den kosmischen Ton hören wir in dem Augenblick, in dem wir mit dem Kollektivbewusstsein in Kontakt treten.
Der Herr hat einmal einen Engel auftreten lassen. Es war Raphael, der schon zu Adams Zeiten als Hoher Priester gesegnet worden war. Raphael war der Hüter des Wortes. Es öffnete auch dem blinden Tobias mit einer Fischblase die Augen. Wir alle sind Tobiase und verstehen Gott nicht. Fisch bedeutet Glaube. Der Glaube öffnet uns die Sicht. Die Blase des Fisches ist die Seele. Durch die Blase kann der Fisch Wasserfälle überwinden, indem er die Wasserachse ausnützt. Er kann sich umstellen. Wenn wir einmal perfekt sind, dann sind wir in dem Zustand wie Adam vor seinem Fall. Wir verfügen ebenfalls über eine Art Ätherblase in uns. Wir können uns in einem Augenblick wie Jara umstellen, die plötzlich auf dem Saturn versetzt war. Hierzu brauchen wir keinen Flugkörper. Fliegende Untertassen sind nur in der Phantasie der Menschen entstanden.
Doch unsere Ätherblase haben wir verloren. Sie entsteht erst wieder mit unserer Wiedergeburt. Mit seiner Hilfe konnte Adam die ganze Welt bereisen, aber vor seinem Fall.
Kräfte liegen
in uns brach. Wir müssen wieder klein anfangen. Wir stehen zwischen Tugend und
Sünde. Der Mensch ist ein Aufnahmegefäß des Lebens, spricht der Herr. Das göttliche
Leben teilt sich uns durch göttliche Liebe und göttliche Weisheit mit, können
wir in Swedenborg lesen. Sie teilt sich dem ganzen Weltall mit, die Liebe durch
Wärme, die Weisheit durch Licht.
Max Planck und
auch Einstein wiesen nach, daß Licht Quanten sind. Das Gottwort nennt diese
Quanten Geistvereine oder Himmelsvereine. Swedenborg und Lorber sind hier
vollkommen übereinstimmend. Quanten sind physikalisch gesehen Energiefelder der
Liebe und der Weisheit Gottes. Gott will aber Liebe und Weisheit dauernd
verschmelzen. Die Liebe ist die Gebende, die Weisheit die Empfangende. Wir
stehen zwischen den beiden Polaritäten Plus und Minus. Um den Pluspol befinden
sich Energiefelder, die auf uns zukommen und als Tugend in uns eindringen. Die
Energiefelder um den Minuspol dringen als Sünde in uns ein. Im Minuspol wird
die Weisheit in die Sünde verkehrt. Wir dürfen aber nicht alle Sünden auf
Luzifer, dem Lichtträger werfen. Wenn auch aus der Weisheit Sünde entstehen
kann, so heißt dies nicht, daß die Weisheit Sünde ist. Wir brauchen Luzifer,
damit er uns mit seiner Weisheit dient. Der Mensch kann die pure Weisheit nicht
fassen. Deswegen macht er sich von der Weisheit Vorstellungsbilder. Dies ist wörtlich
zu nehmen. Vor der Realität der göttlichen Weisheit werden Bilder davor
gestellt. Diese Vorstellungsbilder können wie Wände wirken und lassen uns dann
in der Finsternis stehen. Andere wirken nur wie Mattscheiben und lassen nur spärliches
Licht hindurch. Die Weisheit wird also durch unser Verständnis abgewertet. Je
nachdem, wie durchdringlich unsere Vorstellungen sind, wird die Wahrheit
abgewertet und kann zur Lüge werden. Sie spiegeln sich dann entsprechend in
unseren Neigungen, Lüsten und Leidenschaften wieder. Leidenschaften sind schon
ganz arg, denn sie schaffen Leid und Trübsal. In diesem Augenblick wird die
Liebe zur Leidenschaft abgewertet und es entstehen in der Folge Schmerz,
Ungemach und Krankheiten. Die Energiefelder Gottes können sich also durch
unsere Vorstelllungsbilder nicht nur belebend, sondern durch zusätzlich einfließende
negative Geistvereine, die sich an unseren Vorstellungsbildern orientieren und
von ihnen angezogen werden, einschnürend
bis tödlich auswirken.
Lernen wir zunächst,
wie Liebe und Weisheit auf uns zukommen und sich in uns zur Tugend entwickeln können.
Wir stehen in jedem Augenblick zwischen den Kraftfeldern von Plus und Minus,
unser Wachbewußtsein nimmt diese Kraftfelder in der Regel nur nicht wahr. Der
Kreislauf zwischen Plus und Minus ist lebensnotwendig und es gilt zu verhindern,
daß aus der Weisheit Sünde und aus der der selbstlosen Gottliebe verkrampfte Nächstenliebe
und dann pure Selbstsucht entsteht.
Die Selbstsucht wird durch sehr viele Suchtmittel
verstärkt, bis sie schließlich tödlich ist. Alle Suchtmittel sind
negativ gesegnet. Es können Triebe und Lüste sein, die nicht nur durch orale
Mittel belebt werden, sondern auch durch Gedanken und Willensregungen.
Das Urgöttliche können wir als Sonne symbolisieren. Es ist das Urgöttliche in uns, als Holos, als Gesamtheit, die Liebe und Weisheit perfekt enthält. Mit jedem Gedanken, der in uns eingeht, geht die ganze Wesenheit aus Liebe und Licht in uns ein. Routinegedanken sind keine Gedanken. Lebende Gedanken sind solche, denen eine Aktion vorausgeht und sich dann in Tätigkeit auswirken. Alle anderen Gedanken sind nur Hülschen, die rasch kommen und vergehen. Man glaubt gar nicht, daß man sie gedacht hat. Weil unsere Wesenheit inmitten des Gedankens liegt, und der Gedanke so alt ist wie das Wesen selber, das gedacht hat. Dies gilt insbesondere für die Worte: ‚Wenn wir Gedanken Gottes sind, sind wir so alt wie Gott’. Die Wesenheit des Urgöttlichen liegt in uns. Sie ist so alt wie Gott. Als Sein Gedanke sind wir so alt wie Gott. Einen Anfang hat nur das genommen, was du daraus in deiner Egobezogenheit im Laufe der Evolution gemacht hast. So ist auch die Predigt von Eckehart von Hochheim zu verstehen: „In deiner Unerborenheit bist du so alt wie Gott, bist der Vater selbst und bist die Ursache deiner selbst. Im Zuge deiner Unerborenheit - das ist Gott in dir - bist du so alt wie Gott. Wir haben eine Kraft in uns, die uns in diese Unerborenheit hineinsaugt, wenn wir mit unserer Tugend oder unserer Sünde keinen Widerstand leisten.
Dies sind
Brocken der göttlichen Offenbarung, mit denen wir uns konfrontieren müssen.
Diese Worte hat uns der Herr schon vor fast tausend Jahren durch Eckehart von
Hochheim gegeben. Wir alle kommen zur Urwahrheit Gottes. wir müssen uns so
lange konfrontieren, bis wir fähig sind, aus den Edelsteinen der göttlichen
Worte das göttliche Jerusalem zu errichten, die Kirche Gottes in unserem
Herzen. Die Bausteine liefert uns das Wort. Wir sind Baumeister unserer eigenen
Welt, so spricht der Herr.
Alles Leben kommt von Gott. In Gott ist Liebe und Weisheit ungeteilt und wird der Heilige Geist genannt. Er ist mit dem Vater und dem Sohn eins. Dieser Heilige Geist wirkt in dem Umkreis der Ewigkeit. Nach Jakob Böhme wird dieser Umkreis der Ewigkeit die goldene Aue genannt. In der goldenen Aue ist der Heilige Geist voll wirksam. In dem Augenblick, in dem er in die materielle Schöpfung eindringt, teilt sich der Heilige Geist in göttliche Liebe und göttliche Weisheit. Diese Teilung ist notwendig. Dadurch bilden sich Engelsvereine oder Energiefelder. Es sind Engel der göttlichen Liebe und Weisheit. Es sind solche Wesen, die die Liebe oder die Weisheit aufgenommen haben und sie auf andere Wesen reflektieren. Die in der Weisheit sind, reflektieren sie an andere, die sie aufnehmen wollen. Hieraus entstehen viele individuelle Weisheits- und Liebegeister. Die Weisheitsgeister werden paradiesische Engel genannt (Cherubims), die Liebegeister himmlische Engel (Seraphims). Es gibt immer einen Wächterengel, der diese Engel überwacht. Wenn wir in einer Gruppe stehen, sind verschiedene Arten von Engeln um uns. Der Wächterengel sieht die Gruppe als einen Menschen. Erst wenn er in die Gruppe hinuntersteigt, sieht er den einzelnen Menschen. Wenn eine Person dieser Gruppe Opposition ergreift, geht er sofort zu ihm hin und fließt in ihn ein. Entweder wird diese Person neutralisiert oder sie steht auf und geht, weil sie es in dieser Gruppe nicht mehr aushalten kann. Hellsichtige Personen haben dies beobachten können. Agressionen wirken wie Pfeile, die abgeschossen werden. Sie können denjenigen seelisch verletzen, auf dem sich die Agression richtet.
Die
Himmelsvereine treten in großen Massen auf und können als Naturgeister bis in
unsere Zellen hinein wirken.
Gott sieht
nichts Böses. Vor dem Angesichtsbündel Gottes ist alles gut und wahr, denn die
Tugend wie die Sünde muß uns dienen. Von Gott kommt
Liebe und Weisheit also als Polarität. Die Liebe hat immer die Aufgabe,
sich mitzuteilen und wie beim Stromfluß zu geben, der vom Plus zum Minus fließt.
Wir selbst sind nur Aufnahmegefäße. Unser Gefäß kann sich jederzeit nach
links und nach rechts neigen. Er kann mehr die Liebe in sich einfließen lassen
oder die Weisheit. Mit der Weisheit kann auch alle Unwissenheit, Dummheit, Lüge,
Verleumdung, Falschheiten einfließen und mit der Liebe alle Untugenden, die
sich gegen Gott richten. Der
Angelpunkt heißt menschliche Freiheit. Der Mensch ist das erste Wesen, das frei
ist und über die Triebe und Lüste hinaus denken kann.
Unserer niedrigster Trieb ist der Selbsterhaltungstrieb. Ohne ihn können wir nicht leben. Der Selbsterhaltungstrieb akzeptiert nicht die Sünde des Selbstmordes. Der Selbstmord ist die schwerste Sünde. Wer sich selbst mordet, hat den Selbsterhaltungstrieb nicht mehr unter Kontrolle. Wer einen Selbstmörder rettet, der rettet eine Menschwerdung Gottes.
Der
Selbsterhaltungstrieb kann überzüchtet werden. Wer lieber alles andere
vernichtet, um am Leben zu bleiben, schreitet in das andere Extrem.
Unsere Heimat im himmlischen Licht ist unsere Bewusstheit.
In diesem Lichte
erkennen wir unsere wahre Heimat. Unser wahres Ziel ist Gott-Sein, eingehen in
den Vater. Der letzte Liebeswunsch von Jesus am Kreuz war mit dem Vater eins zu
sein. Dies war Sein Ziel für Seine Erdmission. Dafür hat Er Sein Leben
gegeben. Jetzt sind wir noch außerhalb Gottes, denn wir haben einen materiellen
Körper.
Lesen wir einmal
den Liedertext:
Es gibt eine
Heimat im himmlischen Licht, bereitet vom Heilande mein,Und wenn Er mich rufet,
so weiß ich gewiß, ich werd dort kein Fremdling
sein.O nein, denn ich kenne den Heiland zu gut, Er ist auf Erden schon
mein.Und geh in den Himmel ich ein durch Sein Blut, so werd ich kein Fremdling
dort sein.Dort sind meine Lieben am goldenen Strand, umflossen vom himmlischen
Schein,Mit ihnen dort wandle ich Hand in Hand, ich werde kein Fremdling mehr
sein.O Fremdling, beim Heilande findest du Ruh, Er wäschet von Sünden dich
rein.
Dieser Heiland
ist in Dir, im Urichgeist der göttlichen Liebe und im Weisheitsgeist der göttlichen
Weisheit. Der Heilige Geist teilt sich im Wachbewusstsein und im
Herzens-bewusstsein. Er fließt in unsere Neigungen und in unsere Liebe ein. Wir
sollen nicht Fremde sein, sondern Einheimische, Eingeborene in Gott. Unser Ziel
ist das Herz Gottes und inmitten des
Herzens Gottes die Einheit mit dem Vater als Sohn Gottes zu erleben. Die
Kindschaft ist die Basis. Mit unserer Erdengeburt haben wir ein Anrecht auf die
Kindschaft. Kein Mensch wird hier auf Erden geboren, mit dem Ich keinen Vertrag
abgeschlossen habe, sagt der Herr durch Jakob Lorber. Der Herr will, daß alle
Menschen verklärt werden und in die Gottes- und Gnadensonne eingehen.
Wie kann der
Heiland auf Erden schon mein werden?
Er wird es mit dem Tage der Eingeburt. In Seinem Wort hat Er Sich mit Seiner Liebe und Weisheit in dich eingeboren. Wir müssen nur unser Herz öffnen und es nicht anderen überlassen. Es muß geräumt werden, damit Er darin bleiben kann.
„Wer Mein Blut nicht trinkt und Mein Fleisch nicht ißt, hat nicht Teil an Meinem Reich!“ Das Blut entspricht der göttlichen Weisheit, die aus der Herzensliebe Gottes geboren wird. Der Himmel ist ein Zustand, den wir durch unsere Liebe zu Gott und aus Liebe zum Nächsten selbst erarbeiten müssen.
Der im Lied zitierte goldene Strand ist die goldene Aue.
Der himmlische Schein ist die göttliche Gnadensonne und die göttliche Erleuchtung, die diese Fluten in die goldene Aue ausstrahlt. Dort werde ich kein Fremdling mehr sein.
Alle meine Tätigkeiten haben sich zu einem geschwisterlichen Kreis, zu einem Volke Gottes geschlossen. Dies sind die 144000 Auserwählten. Die Zahl 144000 ist geistig zu sehen. Wenn wir hier schon auf Erden Gott in unserem Geiste, in unsere Seele eingehen lassen und unser Körper zur Null geworden ist, sich unser Bewusstsein im Denken und Wollen ganz der göttlichen Autorität untergeordnet hat, daß wir erkennen, daß Er alles macht, dann sind wir unter den 144000 Auserwählten. Wir kommen zur Besinnung, wenn wir in Jesus Christus Gott erkennen. Dies ist die Bedeutung der drei Nullen.
Die Ziffern 144 sind wie folgt zu deuten: Wir müssen bereit sein, Mystiker zu werden, denn 1+4= 5. Fünf ist die Zahl der Mystik. Die Gottannäherung erreichen wir durch Gebete und Meditationsübungen. Auch die nächste 4 ist mit der 5 zu addieren, sodaß wir 9 erhalten. Durch Gebet und Meditation nähern wir uns Gott an und werden geläutert. Die 9 ist die Zahl der Läuterung und Erneuerung durch Gott. Dies soll den Menschen fähig machen, ein Kind Gottes zu werden.
Die echte Sabbatruhe wird uns an der Brust unseres Heilands gegeben. Üben wir dies und schlafen abends an der Brust unseres Heilands ein. Wenn wir an Seiner Brust einschlafen und Ihn lieben, ist uns alle Sünde vergeben.
Im 172. Kapitel
der Jugend Jesu lesen wir, daß Jonatha wegen seiner Sünden nicht mehr im Hause
Josefs bleiben wollte. Das Kindlein aber sprach: „Was sprichst du von Sünden?
Ich sage dir: Der ist ein Sünder, der keine Liebe hat! Du aber hast Liebe, und
so bist du kein Sünder vor Mir; denn Ich habe sie, die Sünde, dir vergeben,
darum Ich über Moses bin ein Herr von Ewigkeit!“ Hier weinte Jonatha und faßte
einen neuen Entschluß zu bleiben.
Übung:
Gott gibt uns nur eine Pflicht, die Pflicht der Liebe. Wir sind mit der Mutter Erde verbunden. Wir sitzen ganz locker und entspannt, damit die Gefäße der Blutbahnen durchdrungen werden von der Heiligkeit des göttlichen Blutes, das unsere Nerven vom Äthergeist der göttlichen Liebe- und Lichtgeistes durchflossen werden und die Kanäle sich öffnen. Wir schließen unsere Augen, nehmen die Aufmerksamkeit nach innen, atmen tief ein und aus. Der Atem ist der Odem Gottes, unseres Herrn Jesus Christus. Er fließt in uns ein, damit wir eine lebendige Gottseele werden, die als Sohn Gottes mit dem Vater vereint im Herzen der Gottheit ruht.
O geliebter
Vater, wir danken Dir für Deine Liebe. Wir nehmen Abschied von dieser Welt und
gehen auf eine innere Reise in die Welt Deines göttlichen Wortes. Alte Bilder
tauchen auf, Erinnerungen kommen aus der Zeit hoch als wir noch erdgebunden
waren. Alles tragen wir in uns, Dein göttliches Sein ruht in uns allen, sodaß
wir uns in alle anderen hineinversetzen können. So wollen wir Jonatha sein, der
Dich als Kindlein getragen hat. Wir wollen in unserem Körper und in unserer
Seele die Stärke und die Schwäche des Jonatha fühlen. Du allein bist die Stärke,
geliebter Vater. Wir nehmen Dich als Jesu-Kindlein auf unsere Schultern. Wir küssen
Deine lieben nackten Füßchen und Deine Händchen und drücken Dich an unsere
Brust. Du bist Mensch geworden, auch in uns und wir wandeln mit Dir auf den
Schultern über einen Nebenarm und wir fühlen wie wir immer schwächer werden,
wie wir unter der Last der Heiligkeit Deiner göttlichen Liebe und Tugend
niedersinken und wir rufen: „ Herr, hilf uns, sonst ertrinken wir!“
Da strömt von Deinem göttlichen Körper über unsere Schultern die
Liebe ein. Wir nehmen das Kreuz des irdischen Lebens willig auf uns. Du hilfst
es uns tragen, geliebter Gott. All unsere Sorgen und unser Leid tragen wir nun
willig über diese Erdinkarnation, die wir jetzt in diesem Wasser
durchschreiten. O Jesus, wie lieblich ist Deine Last. Bist es nicht Du, der Du
uns trägst. Wir verweilen in diesem Gedanken, in diesen Gefühlen und in diesen
Träumen eine Weile. Wir sind keine Fremdlinge mehr in diesem Lande Deines göttlichen
Wortes. Wir dürfen selbst mitspielen, mitwirken unter Heiligen und Seligen,
obwohl wir noch Sünder sind. Vater, vergib uns unsere Schuld. Wir wagen nicht,
in dem Hause Deiner Herrlichkeit zu verweilen. Doch Dein göttlicher Mund
spricht: „Was sprichst du von Sünde, Untugend. Ich kenne keine Schuld an dir.
Vor Mir bist du rein. Deine Liebe zu Mir hat Dich gereinigt. Und wären Deine Sünden
blutrot, Ich werde sie weißwaschen wie den Himmel. Du aber, Meine Seele, hast
Liebe zu Mir, deinem göttlichen Geist und Vater in Dir. So bist du kein Sünder
mehr, denn Ich habe deine Sünden auf Mich genommen und sie dir vergeben.“
Erfahren wir die Wonne der Liebe in unserem Herzen. Lassen wir diese
Liebesstrahlen durch unsere Arme und Hände und durch unsere Herzen hinaus auf
alle Menschen strömen und schicken wir unsere Wünsche hinterher, daß alle
Menschen einmal Deine Liebe erleben möchten, geliebter Vater. Friede, Freude,
Liebe allen Menschen, allen Schwestern und Brüdern. Gelobt sei Du, Vater, der
Du den Segen und die Liebe schenkst, all denen, die ihre Herzen für Deinen
Frieden und Deine Liebe öffnen. Noch hält uns der Körper, o Vater,
erdgebunden. Noch dürfen wir nicht verweilen in Deiner Liebe, noch müssen wir
die Werke im Alltag wirken und Dich auf unseren Schultern ertragen in Leid ,
Not, Schmerz und Ungemach als Gott der Liebe. So laß uns zurückkehren,
geliebter Vater, denn noch ist es Tag und wir müssen in Deinem Weinberge
arbeiten, damit die letzten Trauben heimfinden. So kehren wir wieder zurück in
unser Wachbewusstsein und danken Dir für Deine Gnade. Amen!
Wenn wir bemüht
sind, diese Traumreisen immer wieder zu üben, dann wird diese Übung einmal so
lebendig werden, daß wir mitten in der Szene der Ereignisse des göttlichen
Wortes stehen. Dann erfüllt sich das, was Jesus über das Gotteswort gesagt
hat: „ Ich habe das Wort erfüllt in allem!“ Jesus Christus hat die Worte
des alten Testamentes in allem erfüllt. Er hat es gelebt. Er hat der Biene im
Lande Assur gezischt. Er hat das Kreuz, das Moses in der Wüste aus einer
Schlange errichtet hatte, auf Golgatha erfüllt. Er hat erlebt, wie Jonatha drei
Tage im Bauch eines Fisches überstand. So hat Er die drei Tage im Grabe erlebt.
Und es gibt so viele Szenen, die wir immer wieder neu entdecken und Jesus als
Gott und Mensch erlebt hat, um die Schrift zu erfüllen. Auch wir sollen das
Gesetz erfüllen, zuerst in unseren Träumen und dann im wirklichen Geschehen.
Wir haben gehört, daß wir leere Gefäße sind, die Energien aus der göttlichen Liebe und Weisheit empfangen und aufnehmen. Wie erfolgt dieser Einfluß?
Es ist ein Gesetz der göttlichen Vorsehung, daß kein Mensch, kein Engel und kein Geist aus sich denken kann. Wir sind im Leben Gottes verwurzelt. Es ist nicht möglich, daß der Mensch auch nur eine Aktion des Lebens setzen kann. Er kann aus sich nicht denken, wollen und wirken. Das verblüfft uns, weil wir sagen, ich denke doch, ich will doch, ich handle doch. Wer hindert mich daran, jetzt eine Faust zu bilden? Der Schein trügt. Die Kraft, die in uns einfließt, kommt von Gott. Denn Gott allein ist das Leben. Solange wir glauben, daß wir selbst das Leben sind, irren wir. Die Identifizierung mit dem Leben in uns bewirkt, daß wir uns schuldig machen. „Ihr sollt nicht stehlen!“, heißt das Gebot Gottes. In jedem Augenblick, in dem wir glauben, aus uns zu denken, zu wollen und zu handeln, berauben wir die Göttlichkeit unseres Vaters, mit der Er in uns in aller Freiheit einfließt. Am Boden unseres Gefäßes haben wir einen Angelpunkt. Es ist die Freiheit unserer Persönlichkeit. Sie gestattet es uns, unser Gefäß nach rechts oder nach links zu wenden. Auf der einen Seite steht das Gute, auf der anderen Seite steht das Böse. Der Irrtum unserer Auffassung entstand erst dann, als der Mensch sich selbst wie Adam und Eva empfand als sie unter dem Baum der Versuchung standen. Sie schrieben sich alles zu, was sie dachten, wollten und taten. Von diesem Augenblick an verloren sie das Paradies. Gott sprach zu ihnen: „Ihr habt nun das Wissen von Gut und Böse!“ Satan hatte sie dazu verführt, so können wir in der Heiligen Schrift lesen. Es ist seitdem wirklich so. Weil wir diese Lebensfrucht Gottes für uns beanspruchen und sagen, daß ist unser Eigentum und nicht das Eigentum Gottes, sind wir wissend geworden um das Gute und das Böse. Seit diesem Augenblick können wir gut oder böse sein, denn seit diesem Augenblick haben sich Liebe und Weisheit in uns getrennt.
Nach dem
Moralkodex, den wir jetzt aus dem Gottwort übernommen haben, sind wir gut, wenn
wir das tun, was im Gesetz, im Wort Gottes steht. Wir sind hingegen böse, wenn
wir dagegen handeln.
Vor Gott gibt es weder Gutes noch Böses. Gott steht darüber. Er wird davon nicht berührt. Erst wir Menschen und Kreaturen werden von Gutes und Böses berührt, weil durch die Entfernung von Gott Gutes und Böses entsteht.
Die Geister, die uns das Gute übergeben, haben das Gute aufgenommen und verleihen ihm ihre Persönlichkeit. Sie ummänteln die Güte Gottes mit ihrer Individualität und geben sie an die nächst niederen Engel ab. Diese fügen erneut ihre Individualität bei und geben sie an die darunter befindlichen Engel. So wird die Güte Gottes fort und fort ummäntelt, bis sie zu uns gelangt. Je tiefer das Gute steigt, um so mehr ummäntelt oder verhüllt wird es. Und bis es zu uns kommt, ist es auch noch von Geistern der Erdatmosphäre verhüllt worden, sodaß das Gute vollkommen eingehüllt ist.
Das Böse kommt
nicht von den Engeln, sondern ist ein Ausfluß von Geistern, die das Gute von
den Engeln verkehrt haben. Dieses Böse fließt dann auch wieder durch
verschiedene Geister, die ähnlich gepolt sind und wird immer mehr verstärkt.
Die Geister, die Träger des Bösen sind, versuchen nun, in uns einzufließen
und sich durch uns durch Gedanken und Willensregungen auszudrücken. Sind wir in
der Lust der Eigenliebe, dann können wir uns jetzt dem Bösen zuneigen. Wollen
wir nach dem Gottwort im Guten und Wahren leben,
dann wenden wir uns den guten Einflüssen zu. Wir neigen uns dem Guten
zu, wenn wir die Autorität unseres Wachbewusstseins der höheren Autorität
zuwenden, die wir Gott nennen. Wir ordnen dann unser Denken und Wollen der göttlichen
Autorität unter. Geschieht dies, dann öffnet sich unser Gefäß zu Gott hin.
Sind wir hingegen im eigenwilligen Bösen, dann wendet sich unser Gefäß von
Gott ab und nach unten dem Bösen zu. In jedem Augenblick unserer Bewusstheit
haben wir die Freiheit, wohin wir uns neigen. Abneigung von Gott bewirkt
Zuneigung zum Bösen. Abneigung vom Bösen bewirkt Zuneigung zum Guten und Öffnung
für Gott. Wir können also aufgrund unserer Freiheit und mit der Kraft unseres
Verstandes jederzeit kontrollieren, was da in uns in Aktion gesetzt wird, das
Gute oder das Böse.
Weshalb können
wir jederzeit erkennen, ob etwas gut oder böse ist ?
Diese Erkenntnis kommt aus unserem Gewissen, das von Gott gespeist wird, und zwar auf drei Ebenen, auf der Ebene des Geistes, der Seelenebene und in unserem Wachbewusstsein unseres Körpers. Von Gott, dem ewigen Vater, den wir Jesus nennen, wird uns dieses Wissen gegeben. Es äußert sich in uns zunächst in Gedanken. In dem Wort Gedanken steckt „danken“. Wir sollen dafür danken. Gott schenkt uns Gedanken. Wie wir bereits gehört haben, werden sie beim Herniedersteigen umhüllt. Gott schenkt uns das Wissen, ob wir gute oder böse umhüllte Gedanken empfangen und aufgrund unserer Freiheit können wir entscheiden, ob wir das Gute oder das Böse empfangen wollen. Die einfließende Gotteskraft wird aber von unseren Neigungen beeinflußt. Wurde ein Gedanke durch böse Geister abgewertet, dann fließen aufgrund unserer Neigung böse Gedanken in unsere Seele, neigen wir uns zum Guten, dann fließen gute Gedanken ein und mein Gewissen sagt mir, daß ich nur dem schlechten Gedanken keinen Raum geben soll. Die Moral, die Ethik in uns gebietet uns über unser Gewissen, etwas Böses nicht zu tun.
Über unsere Neigungen müssen wir uns immer klarer werden. Erst dann können wir erkennen, wer durch uns denkt. Störungen treten permanent auf. Böse Geister wollen uns vom guten Denken und Tun ablenken. Immer wieder müssen wir uns fragen, wer da in uns einfließt und wir müssen darüber nachsinnen, was wir getan haben, indem ich mich über meine Neigung hinweghebe, mich betrachte und überlege, wer durch mich denkt und wer durch mich will. Diese Kontrolle können wir bei jedem Gedanken, jeder Willensregung und jeder Handlung ausüben. Wer ist es denn, der durch mich etwas bewegen will? Wer will mir da ein Hindernis setzen, mich dem Guten zuzuwenden? Der Herr bestätigt dies alles in der Schrift: ‚Verkehr zwischen Seele und Körper’ durch Emanuel Swedenborg (Seite 75, Pkt.61). Man muß wissen, daß alles Böse von der Hölle einfließt und alles Gute durch den Himmel vom Herrn Jesus Christus. Das Böse eignet sich der Mensch deshalb an, weil er glaubt und sich selbst beredet, daß er von sich aus denkt und handelt. Wenn wir uns dem Bösen zuneigen, dann eignet sich uns das Böse nur dann an, wenn wir glauben, daß wir das Böse aus uns tun und das Falsche aus uns denken. „Ich hab das doch gedacht und gewollt!“, reden wir uns ein. Konsequenterweise müssten wir auch so denken, wenn wir Gutes denken und tun. Dies ist auch so. Wer sich das Böse selbst zuschreibt, schreibt sich auch das Gute und Wahre zu. Doch damit machen wir uns schuldig. Dadurch fallen wir in Schuld und Sünde.
Psychologisch wird dies so ausgedrückt: Nicht die böse Tat verurteilt den Menschen, sondern sein Moralkodex, der ihm sagt, daß er es getan und Schuld habe. Entdeckt wurde dies mittels des Lügendetektors, der nur bei Menschen funktioniert, die sich mit dem Bösen identifizieren. Was flößt uns unser Gewissen ein und was berechnen wir uns selbst? Die Selbstberechnung ist der größte Wahnsinn. Alles Böse fließt von der Hölle ein. Das Böse eignet sich der Mensch nur deshalb an, weil er glaubt und sich selbst beredet, daß er von sich aus denke, von sich aus will und von sich aus handelt. Er macht es dadurch zu seinem Eigentum. Dadurch wird der eingeflossene Geist von mir in meine Absicht gekoppelt, gebunden und ich identifiziere mich mit ihm. Dies ist der helle Wahnsinn. So blöd sind wir und vollziehen dieses Aneignen immer wieder.
Auf Kain kam ein Geist zu und flüsterte ihm ein, den Abel zu töten. „Du wirst dadurch kräftiger sein und Gott wird dir die Gunst erweisen!“ Er nahm den Stein, vertraute seiner Einflüsterung und schlug Abel tot. Wir schlagen das Gute in uns tot, darin liegt die Schläue der Hölle.
Kain heißt
Todbringer. Abel ist der Sohn des Segens. Wir sind die Verführten, nicht die
stolzen Mörder und Diebe. Wir können nichts aus uns. Jesus sagte zum Mörder
neben Ihm am Kreuz: „Wahrlich, wahrlich, heute noch wirst du mit Mir im
Paradiese sein!“ Dieser Mörder
konnte seine Schuld nicht mehr ausgleichen, er sagte nur: „Ich sehe meine
Schuld ein, Du aber hast Deine Kreuzigung nicht verdient, ich bereue meine
Schuld.“ Als Mörder kam er unter die Seligen, weil er sich mit seiner Mordtat
nicht mehr identifizierte. Er nahm von ihr Abstand und hat sie sich nicht mehr
zugeschrieben. Er erkannte, daß ihm die Strafe zu Recht auferlegt worden war.
Er erlitt den Tod aus Liebe wie Jesus es tat. In den letzten Sekunden seines
Lebens folgte er Ihm nach. Das genügt, das Paradies stand ihm offen. Dies ist
ein Trost für jeden Sünder. Sie ist keine Aufforderung, nochmals zu sündigen.
Der reuige Sünder
erkennt, daß jede Ursache eine Wirkung zeitigt, daß jede Handlung gegen Gott
Schmerz, Ungemach, Sorge, Not, Elend, Hunger und Durst bedeuten. Dies gilt auch
für den Geschlechtsakt. Die Geister aus dem Bereich des Bösen wollen nicht, daß
sich das Leben vermehrt. Dahinter stehen immer Geister, die die Lust durch uns
erleben wollen. Sie lähmen uns für längere Zeit und verhindern die
Gottesentfaltung. So müssen wir auch die Worte des Herrn verstehen, wenn Er
durch Jakob Lorber sagt, daß ein Geschlechtsakt ohne Absicht der Kinderzeugung
glatter Mord ist. Wir sollen dies nur erkennen, daß wir von niederen Geistern
missbraucht werden und wir sollen uns mit ihnen nicht identifizieren. Jede Lust,
die in uns einfließt und jeder Trieb, mit dem wir uns identifizieren, löst
Schmerz, Leid und Ungemach aus.
Der Herr sagt
weiter: „Wenn der Mensch glauben kann, daß er nicht das Böse ist, sondern
erkennt, wie sich die Sache wirklich verhält, daß es nämlich Geister sind,
die diese Sache in uns hineintragen, dann würde ihm die Sünde nicht
angerechnet werden, sondern nur das Gute vom Herrn.“ Von diesem Ringen, von
der Lust nicht umklammert zu werden, erzählt ein biblisches Beispiel. Es war
Jakob an einem Fluß, er rang mit einem Engel und besiegte ihn. Doch seine Hüfte
wurde ihm ausgerenkt. Die Hüfte oder Lende steht für die eheliche Verbindung
mit Gott. Es ist der Ringkampf mit den Geistern, die uns umgeben. Jakob hatte
himmlische Gedanken gehabt. Er musste mit einem Engel ringen. Der Kampf endet
nicht, wenn wir einen Teufel besiegt haben. Auch die Engel versuchen uns. Engel
versuchten Jesus, indem sie sagten, Er möge es nicht zulassen, daß Er
gemartert werde. Diesen Gedanken musste Er niederringen!
Jesus führt
den Kampf in uns !
Denken wir immer
daran, daß wir nichts sind. Die Kräfte Gottes beleben uns. Wenn wir das
erkennen, dann fällt es uns leicht, den Vater in Seiner einfließenden Liebe
und Weisheit zu spüren, der diesen Kampf für uns austrägt. Unser Vater gibt
uns diese Kraft, ich muß mich nicht mehr mit dem Bösen identifizieren. Jetzt können
wir es verstehen, daß Gott den Kampf in uns führt. Die in uns einfließenden
Geister konnte Matthias Grünewald sehen als er seinen Isenheimer Altar
darstellte. Er stellte den heiligen Augustus mitten in die Szene hinein. Er sah
die Geister um sich. Wer sich nicht mehr identifiziert, für den muß der Strom
der Gedanken und Willensregungen in seiner Aura sichtbar werden, sodaß er den Bösewicht
erkennen kann. Diese Sichtbarmachung ist auch durch die Kilianfotographie ermöglicht
worden. Die Aura kann sichtbar gemacht werden.
Auch die Blutdiagnose kann eröffnen, wo
der Bösewicht steckt. Krankheit und Übel sind identisch mit Bosheit und
Falschheit. Der Herr sagt durch Swedenborg: „Wo sich Krankheit in einem Körper
befindet, ist die Hölle präsent.“ Freilich
können wir die Teufelchen mit der Medizin ein wenig beschießen. Ist der Teufel
aber bereits zu einem Leviatan herangewachsen, dann nützt sie nichts mehr.
Es kommt also darauf an, auf jeden Trieb zu achten, der in Form eines
Gedankens auf uns zukommt. Dann müssen wir ihn unter Kontrolle nehmen, wie ein
wildes Pferd, das wir bändigen sollen. „Würde der Mensch denken, so spricht
der Herr durch Swedenborg weiter,
„daß das in ihn einfließende Böse Geister
hineintragen, würden im selben Augenblick Engel des Himmels
zugegen sein, um das Böse von ihm abzuwenden und zurückzustoßen.“
Prüfen wir unsere Gedanken und Willensregungen. Wozu wollen sie uns
anregen oder reizen ? Können wir
das Böse und Falsche erkennen und identifizieren wir uns nicht mit ihm, sondern
können wir uns sagen, daß ich dies doch nicht will, dann fließen in uns in
diesem Augenblick Engel ein, geben uns Impulse und stärken uns, diese Gedanken
und Willensregungen zu verstoßen. Somit werde ich von der Sünde befreit.
Müssen wir dabei noch leiden, dann fehlt noch die Engelskraft. Dann ist der Engelseinfluß noch zu schwach, weil die Gottesbotschaft noch nicht ausreichend angenommen worden ist. Die Unterstützungen können dann noch nicht ausreichend gegeben werden. Wer ein Gotteswort nicht liest und den Geist dieses Wortes nicht annimmt, zu dem kommen auch nicht die guten Geister und stehen ihm bei. Wenn er sich noch sagt, daß er es besser wisse und er diesem Blödsinn nicht folgen könne, dann verschließt er sich dem Engelseinfluß. Erst die Annahme des göttlichen Wortes bringt uns die Engel. Das göttliche Wort wird uns als Hilfe gegeben. Wir sollen es in Liebe lesen, damit es wirksam werden kann. Wer das Wort Gottes nicht braucht, der identifiziert sich noch ständig mit den Weltmenschen, die sagen, daß alle Kräfte und Mächte ihr Eigentum seien. „Ich selbst kann allem Widerstand leisten!“ Doch sie gehen unter und werden zertreten. Dann können die Teufel über unser Gebet lachen, weil sie noch über uns herfallen können, um unser Leben zu zerstören.
Wir müssen uns
ständig üben, dem Bösen
aus der Kraft des Wortes zu widerstehen, denn sonst gehen wir unter. Die
Bösewichter der Hölle sind alte Hasen. Sie wissen genau, wo wir noch schwach
sind. Dieses Wissen beziehen sie aus unserer Aura. Hierin steht, was wir
gedacht, gewollt und getan haben. Die Teufel können dann
in Engelsgestalt kommen, um uns zu verführen.
Nach dem Gesetz der göttlichen Vorsehung muß in uns immer ein Gleichgewicht herrschen. Ein Dutzend Teufel auf der einen Seite muß durch ein Dutzend Engel auf der anderen Seite ausgeglichen werden. Hierdurch sind wir frei und können uns dadurch auch wieder dem Engelseinfluß aus dem göttlichen Wort zuneigen. Die Hinneigung schafft aber nicht sogleich Besserung. Hier beginnt erst das Ringen. Je mehr wir Gott vertrauen und lieben, je mehr Hilfe wird uns zuteil.
Durch Meister Eckehart sagt uns der Herr in der Büttner-Ausgabe (S. 213): „Das wahre Licht leuchtet uns in der Finsternis. Die Tugend wird vollbracht in der Schwachheit. Wenn ein Gesetz besteht, wonach ein Übeltäter getötet werden soll, und ein Verbrecher den Tod aufrichtig und aus Überzeugung und aus Liebe zur göttlichen Gerechtigkeit auf sich nimmt, so bleibt er unter den Seligen .“
Weiter sagt uns
der Herr in 2.GEJ 39,6-7: „Ein Wort, das dir ein Engel in dein eigenes Herz
gelegt hat, ist für deine Seele heilsamer als tausend Worte, durch das Ohr von
außen her vernommen! Denn was du im Herzen vernimmst, das ist schon dein
Eigentum; was du aber von außen her vernimmst, das musst du dir erst zu eigen
machen durch die Tat nach dem vernommenen Worte. Denn hast du das Wort im Herzen
und sündigst deinem Außenwesen nach dennoch von Zeit zu Zeit, so ist dein Herz
dabei nicht einstimmig und zwingt dich sobald zur Erkenntnis der Sünde und der
Reue über dieselbe, und du bist schon dadurch kein Sünder mehr.“
Das von außen vernommene Wort Gottes müssen wir also erst durch unsere Tat lebendig werden lassen. Dann erst kommen Engel und geben uns von innen eine Innewerdung, sodaß wir erfahren, daß wir in Ordnung sind. Sündigen wir dann trotz dieser Innewerdungen von Zeit zu Zeit, lassen wir uns also von bösen Geistern bereden, etwas gegen die Ordnung Gottes zu tun, dann erleben wir in uns aufgrund unserer Gewissensbisse die Präsenz der Engel. Dann bereuen wir, erbittern und wollen die Strafe wegen der Gerechtigkeit Gottes erleiden. „Wer um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leidet, der ist in Meinem Reiche aufgenommen!“, sagt der Herr an anderer Stelle.
Nicht von außen
kommen die Feinde! Unsere eigenen inneren Feinde sind hier gemeint, die wir
erleiden sollen. Sie fließen in uns ein und sagen uns, daß wir schuld sind und
gefehlt haben, daß wir deswegen in
aller Ewigkeit verdammt werden! Dann bäumt sich unser Gewissen auf und sagt:
„Vater, das wollte ich nicht, mir tut es aufrichtig leid in ganzer Liebe und
ich will es erleiden und den Seelenschmerz über die Taten empfinden, die Deine
Gebote verletzt haben. Dieses Gerechtigkeitsempfinden reinigt uns. Diesen Kampf
hat der Herr mit dem obigen Zitat gemeint. Hierin liegt eine ungeheure tiefe
Aussage und der Herr spricht weiter: „Hast du aber das Wort im Herzen nicht,
sondern nur im Gehirne und sündigst,
so sündigt das leere Herz mit und zwingt dich weder zur Erkenntnis noch zur
Reue der Sünde, sodaß die Sünde bleibt in dir und du dich schuldig vor Gott
und den Menschen machst !“
Wir werden also
jedes Mal in einen Kampf hineingestoßen. Hat jemand eine Tugend in sich
hochstilisiert und will er gegen diese Tugend nicht mehr handeln, weil es im
Wort und Gesetz so steht, und blickt er auf seine Mitmenschen herab, weil sie
noch stehlen oder lügen, dann benimmt er sich nur wie der Pharisäer, der sich
rein dünkte und glaubte, dem Vater eine Freude zu sein.. Wer echt liebt, wird
nie mehr einen Sünder verurteilen, weil er zuvor in der Regel selbst durch die
Sünde gegangen ist, um es am eigenen Leibe zu erfahren, was es heißt von bösen
Geistern verführt zu werden. Erst dann wird er vor der Sünde fliehen
wie vor der Pest, denn die Nachwirkungen sind ihm noch bewusst.
Richtig wäre es für den Pharisäer gewesen zu sagen: „Ich habe nichts
getan, Du allein hast mich befreit Kraft Deiner Liebe!“
Dann wird er aufblicken und dem Vater danken. Um Lorbers Großes
Johannes-Evangelium im vollen Umfang zu verstehen, brauchen wir ein
Menschenleben!
Jakob Böhme spricht in seinem Buch „Die Menschwerdung Christi“ im 2.Teil, 10.Kap. Vers 11 ff.: Durch unsere Zuneigung zum Guten und Wahren muß der Geist Gottes aus unseren Willen erboren werden. Wir müssen im Willensgeiste der Göttlichkeit eingehen.“ Das Werk „Aurora“ von Jakob Böhme bringt den Menschen ein neues Evangelium der Liebe Gottes. „Darum besinnt euch, ihr lieben Kinder, und geht zur rechten Tür ein,“ sagt der Herr weiter. Die Sünde ist eine Hülse, die hilft, ein neuer Mensch zu werden. Wir müssen verstehen, daß das Gute und das Böse, das das verkehrte Böse ist, aus einer Quelle kommen. Denn alle Gedanken gehen von Gott aus. Die Sünde kann zu einem Hilfsmittel für unsere Vollendung werden, wenn wir die Verkehrung erkennen. Wir sollen wissen, daß der neue Mensch aus der Hülle der Sünde herauswächst und sich davon befreit wie ein Schmetterling von seinem Kokon. Gott vergibt dem neuen Menschen das Böse und nimmt es von ihm weg. Die Sünde wird als Feuerholz in sein Zentrum gegeben und verbrannt, d.h. von der Liebeglut aufgenommen. Dies hatte bereits Jara verstanden. Auch sie versetzte sich in die tiefste Tiefe ihres Herzens, dort, wo die Liebe Gottes zu Hause ist. Das dürre Holz legte sie auf die stille Glut. Das Feuerholz ist die natürliche Absicht des Menschen, sich dem Guten zu öffnen und dem Bösen zu fliehen. Wir sind zum dürren Holz am Baume des Lebens geworden. Das dürre Holz sind unsere Sünden. Tugendhaftes Holz ist noch grün, das nicht brennt. Beim dürren Holz fehlt bereits der Saft der göttlichen Gegenwart. Jesus hat gesagt: „Ich bin der Weinstock, ihr die Reben!“ Die Winzer schneiden das dürre Holz ebenfalls heraus und verbrennen es. Die Heilige Schrift ist ein unaufhörliches Bekenntnis unseres Weges und gibt uns für unser Tun Anleitungen.
Jakob Böhme
spricht weiter und Paulus schrieb es bereits auf: „Denen, die Gott lieben, müssen
alle Dinge zum Besten dienen, so auch die Sünde.“ Wer Böhme ablehnt, muß
doch mindestens den 8. Römerbrief, 28 akzeptieren, wenn er ein Christ ist. Dort
steht es auch. „Gott lässt nicht mit sich spotten,“ spricht er weiter,
„aus Seiner Liebe sind wir nach unserem Falle wieder gerecht geworden.“
Wir werden also aus Seiner Liebe gerecht. „Und nur Seine Liebe, die
sich in uns verwirklicht, schenkt uns von innen die Intuition, daß wir aus uns
nichts sind, sondern nur ein Aufnehmer des Lebens. Wir können uns entweder der
Hölle zuneigen oder dem Himmel. Erst wenn wir uns dem Himmel zuneigen, regiert
in unserem Herzen der Herr mit Seinen Engeln.
Weshalb ist
das Hinneigen zum Herzen nicht so leicht ?
Das Hinneigen
wird uns deshalb so erschwert, weil die Versuchungen der Teufel und Dämonen
viel massiver auf uns zukommen. In den Versuchungen ist ihre Heimat. Hier können
sie sich ernähren und werden reichlich gesättigt. Die Engel des Himmels gehen
zu uns nur mit Grauen und Schaudern zu uns herab in den Sündenpfuhl. Sie lassen
sich überaus bitten und wir müssen uns sehr weit öffnen, damit sie kommen.
Der Teufel fühlt sich hingegen im Sündensumpf wohl wie eine Kröte im Schlamm.
Dort ist seine Heimat. Der Engelseinfluß ist mithin immer sanft und der der
Teufel und Dämonen immer massiv. Öffnen wir ihm nur einen Spalt unserer Tür,
stellt er bereits seinen Fuß dazwischen. Doch die Engel wollen selbst bei weit
geöffneter Tür noch gebeten werden, hereinzutreten, denn er achtet auf unsere
Identität.
Jesus geht
uns bis in die unterste Hölle nach!
Meister Eckehart sagt uns in der Quintübersetzung in den Reden und Unterweisungen (99,8-23): “Warum sollen wir eigentlich nicht in Frieden leben. Was uns auch gegeben wird oder was uns auch genommen wird, es steht geschrieben, daß die selig sind, die leiden um der Gerechtigkeit willen. Könnte ein Dieb erleiden, was er verdient , wenn er gestohlen hat, oder könnte einer freiwillig erleiden, weil er gemordet hat, könnten sie zur Einsicht kommen, siehe, ich will dies leiden um der Gerechtigkeit willen, denn dies geschieht mir ja recht, sie würden ohne Weiteres selig. Fürwahr, wie ungerecht wir sein mögen, nähmen wir von Gott an als von Ihm aus gerecht, was Er uns täte oder nicht täte, nähmen wir es hin und leiden um der Gerechtigkeit willen, so sind wir selig. Klage nicht, klage vielmehr darüber, daß du noch klagst und kein Genüge findest. Darüber allein magst du klagen, daß du noch zu viel hast. Denn wer rechten Sinnes wäre, der empfängt im Darben genau so viel wie im Haben.“
Diese Rede
bezieht sich auf unsere Person. Wer sich so aufgibt und von sich sagt, daß er
aus sich nicht denken, wollen und handeln kann und ein Nichts ist, Gott aber
alles, der ist das, was Jesus gesagt hat: „Selig sind die geistig Armen, denn
ihrer ist das Himmelreich!“ Jesus geht uns bis in die unterste Hölle nach.
Dann macht die Liebe einen Umweg, über das Böse in Dir! Diesen Umweg scheut Er
nicht, um dich noch vor deinem Sündensturz aufzufangen.
Gibt es da noch
eine Verdammung ? Es gibt doch nur die ewige Gnade und die Hilfsbereitschaft
Gottes! Und Er geht in dich ein und leidet mit dir. Jesus von Nazareth geht in
uns ein und steigt mit uns in die tiefste Hölle. Er schämt Sich nicht, uns in
der Fratze eines Drachens entgegenzulachen, nur weil wir Ihn nicht besser
verstehen. Er schämt Sich nicht, als Hure neben Dir zu liegen. Lese „Die
Sterbeszenen“ in Jakob Lorber (Jenseits der Schwelle). Können wir da nicht
freudig sein ? Ehre, Lob und Preis sei unserem Vater! Seine Gnade ist grenzenlos
und Seine Liebe kennt keine Schranken. Wohin wir auch gehen, Er wird uns nie
verlassen. Legen wir ein Sündenbekenntnis vor Ihm in unserem Herzen ab, damit
uns Seine Liebe und Barmherzigkeit gnädig werde.
Üben wir dies und bitten unseren lieben Gott, daß Er uns das goldene Tor öffne, daß Er Selber ist. Er hat gesagt: „Ich bin die Tür in den Schafstall.“
Lockern wir
unsere Seele und unser Herz. Danken wir dem Vater, daß wir die Hölle noch um
uns tragen, im fleischlichen Körper mit all den Dämonen, Genien, Satyren und
Teufeln, die uns noch an Fleisch und Materie festhalten. Doch in unserem
Festhalten schenkt uns der Vater in unserem Geiste und in unserer reinen Seele
die ganze Fülle Seiner Liebe. Herr Jesus Christus, geliebter Vater, wir bitten
Dich, entspanne Du unseren Körper und lockere unser Gemüt von den Banden
unserer Seele. Geliebter Gott, hier sind wir. Wir erkennen und bekennen unsere
Schuld und wir wollen unser irdisches Leben ab heute als einen Akt der
Schuldabtragung betrachten. Alles, was uns ab heute geschieht, geliebter Vater,
ist unser Erleiden in der göttlichen Gerechtigkeit. Wir wollen alles erleiden,
o Vater, für unsere Sünden, für unsere Schuld. Dies ist die wahre Vergebung.
Wir wollen in aller Liebe bekennen, daß Du, geliebter Gott, all unsere Schuld
und Sünde auf Dich nimmst in einer neuerlichen Kreuzigung. Wir dürfen Dich
diesmal begleiten, geliebter Vater, auf unserem Erdenweg, der unser Schicksal
bestimmt, das unsere Sünde verschuldet hat. Wir wollen in Liebe erleiden,
geliebter Vater, denn wir wissen, dies ist die große Wäsche. Da wird aus
unseren schmutzigen Kleidern der Schmutz herausgebürstet, herausgewalgt,
herausgekocht. Es ist das Feuer Deiner Liebe, o Vater, die das Gold aus dem Erze
schmilzt im Schmelztigel dieses Lebens. Tiefe Reue durchglüht unsere Brust.
Nicht die Reue, die vor dem Leib zittert, sondern die aufrichtige Reue der
Liebe. Sie weint, weil wir Dich, geliebter Vater, beleidigt haben. Geliebter
Gott, reinige Du uns bitte und schone nicht den Sünder, der in uns steckt.
Wringe heraus den Schmutz der Hölle, die Dunkelheit des Unwissens, damit die
Seele sich aus dem Grabe gereinigt erhebe. O Heiliger Vater, so steigen wir aus
dem Grabe der Schuld und der Sünde. Wir haben Deine Posaune gehört. Wir haben
Deine Stimme vernommen. Aus dem Grabe steigt aus der Glut Deiner Herzensliebe
die Sonne Deiner Gnade empor. Engel umringen uns. Sie senken sich zu uns
hernieder und jubeln mit uns das Lied der ewigen Liebe. Noch dürfen wir hier
leben und die Schuld im schweren Körper, der unser Schicksal bestimmt, weiter
abtragen. Wir danken Dir, geliebter Vater. Gib uns bitte die Kraft, das Kreuz
mit Dir zu ertragen. Laß uns die Seligkeit bitte fühlen, die Du hattest, als
Du am Kreuze verblutetest. Laß uns in Deinen Wundmalen unsere Schuld erkennen.
Laß uns mit Dir, geliebter Vater, das „Es ist vollbracht!“ aussprechen. Laß
uns mit Dir, geliebter Vater, in die Gruft einziehen und laß uns mit Dir,
geliebter Jesus, auferstehen. Laß uns mit Dir, geliebter Vater, am jüngsten
Tage in Deinen Armen gen Himmel fahren. Die Erde verschwindet unter unseren Füßen.
Wir fliegen der Sonne Gottes entgegen. Ihre Strahlen durchleuchten uns mit dem
Lichte der göttlichen Weisheit. Deine Liebe durchleuchtet uns mit den goldenen
Flammen der Liebe, die aus Deinem Herzen bricht und Dein Kind wiedergebiert in
das Fleisch Christi. O Vater, so dürfen wir von Dir träumen und von Deinem
Reiche und von der Verschmelzung mit Deinem Gottkörper. Wir freuen uns auf das
Ziel. Noch müssen wir bleiben, denn noch ist unser Werk nicht vollbracht. Noch
umhüllt uns die Sünde und wir sind erdgebunden. Das Werk der Erlösung ist
noch nicht vollbracht. Deshalb kehren wir in unser Wachbewusstsein zurück und
danken Dir, geliebter Vater, für diese Erfahrung. Tragen wir die Empfindung und
die Gefühle in unsere Träume und in die Nacht unseres Lebens mit hinüber.
Einmal werden wir dies in der Realität des Jenseits wiedererleben. Keine Szene
des göttlichen Erlebens bleibt uns erspart, aber es wird ein freudiges Erleben
sein. Eine Liebe in der Freude des Auferstandenen, des Ewigen. Dafür danken wir
unserem Gott und Vater. Lassen wir die Gefühle der Liebe durch unsere Herzen
und Hände strahlen auf all die Leidenden und Kranken, auf die Schwachen und auf
alle Menschen. Wir danken Dir, geliebter Vater.
O heiliger, liebevollster Vater, wir bitten Dich um Deinen Segen für den neuen Tag. Stehe uns bei, hilf, dass wir unsere Herzen weit öffnen können, damit Du mit der Glut Deiner Liebe in uns einflutest. Belebe Du bitte alle unsere Lebenszentren ,erneuere bitte alle unsere Sinne, erneuere unser Denken und Wollen, damit wir erkennen dürfen, dass alles Du bist, o Vater, was wir fühlen, denken, wollen und tun. Alles ist Dein Werk, denn Dein Wort hat uns verändert und herausgerissen aus der Finsternis. Es führt uns durch das Tor des Lichtes, das Du auf unserem Wege der Vollendung Selber bist. Geliebter Vater, wir dürfen erfahren, dass Du das Leben bist, das Licht und die Wahrheit, die uns aus Deinem göttlichen Mund kundwird. So lange wir die Wahrheit noch von außen hören und lesen, ist sie Gleichnis der göttlichen Wahrheit. Wenn wir in Dir sind, heimgekehrt in Dein Vaterhaus, dann wird die Wahrheit zum Leben. Dann werden wir selbst durch die Gnade Deiner Liebe zur Wahrheit. Geliebter Vater, dazu verhilf uns, damit Du Deine göttlichen Werke durch uns wirken kannst. Unser Tun ist ohne Dich eitel und töricht. Aber wir müssen es üben und wirken, solange wir in der Finsternis weilen. Wenn wir durch das Tor der Liebe und des Lichtes gehen, dann werden wir weise aus Dir und Du in uns als Gott und Vater neugeboren. Daß dies geschehe, ist Dein Wille. Dafür danken wir Dir, o Vater, Amen.