7. Konfrontation zur Entwicklung der Liebe
Konfrontation mit unserer Umwelt und unserem eigenen
Jenseits
Übereinstimmung und Entsprechung
Vorteile des irdischen Lebens
Festhalten unserer Gedanken
Von der Konfrontation haben wir bereits im
6. Abschnitt gelesen. Karl Dvorak hatte darüber bereits im Seminar in Weißenbach
im Juli 1987 gesprochen. Diese Gedanken sollen den 6. Abschnitt ergänzen
Unsere Umwelt befindet sich nicht nur in der natürlichen Welt. Wir haben sie auch auf Seelen- und Geistebene.
Die Konfrontation auf Seelenebene ist noch viel schwieriger als auf der materiellen Daseinsebene. Hier im Materiellen wird uns auf die Zehen getreten, wenn wir die Umwelt nicht zur Kenntnis nehmen. Sie kommt uns oft derartig massiv entgegen, dass wir oft zu reagieren genötigt werden.
Die Einflüsse aus dem Jenseits fließen hingegen in uns ein, wenn wir nur so dasitzen. Wir lassen unsere Flügelchen hängen, sind ganz traurig und depressiv oder niedergedrückt und wissen oft nicht weshalb. Oft fühlen wir uns auch ganz schwach, werden müde oder sind erschöpft. Wenn wir erschöpft werden , ist dies nur ein Zeichen, dass wir nicht fähig waren, mit unserem Seelenumfeld in Konfrontation zu treten.
Wir müssen
lernen, in dieser materiellen Welt unsere Arbeit einzuteilen, sie nicht zu überziehen,
sondern uns auch Abwechslung zu gönnen. Nur die Abwechslung hilft uns aus
diesen Erschöpfungen herauszufinden. Wenn wir den ganzen Tag im Büro gesessen
haben, dann dürfen wir uns anschließend nicht gleich wieder an einen Bürotisch
setzen und ähnliche Arbeiten verrichten. Dann sollten wir spazieren gehen und
uns in der frischen Natur auftanken. Erst dann kann ein Studium fortgesetzt
werden.
Wie können wir nun unsere Seelenumwelt handhaben? Unser Jenseits kommt uns in vielen massiven Bildern entgegen. Die holistische Lehre der Psychologie kann uns behilflich sein, um zu lernen, wie wir mit unseren Seelenbildern umgehen können.
Was heißt konfrontieren?
Konfrontation heißt: Nicht ausweichen, sondern ins Auge schauen, ohne den Blick abzu-wenden. Es ist also die Fähigkeit, Menschen, Gegenstände, Probleme, Situationen oder Standpunkte interessiert und offen wahrzunehmen, sie anzuschauen, ohne zurückzuweichen. Dann schauen wir Menschen an wie sie sich im Augenblick darstellen.
Denken wir nur einmal an einen Autounfall. Da dürfen wir nicht zurückweichen, egal wie die Menschen aussehen, die davon betroffen worden sind. Wir müssen dies langsam lernen. Der Herr hilft uns hierbei.
Bischof Martin oder Robert Blum wurden inmitten ihrer Seelenwelt hineingestellt und mussten die schauerlichsten Szenen echt konfrontieren lernen. Weitere Konfrontations-übungen finden wir in den „Zwölf Stunden“. Jesus stellt uns einer Umwelt gegenüber, die sehr schauerlich ist. Wir sollen daraus lernen, alles zu konfrontieren. Diese Szenen schauen nach außen grauenhaft aus, sind aber in ihrem Inneren harmlos.
Um zu lernen, etwas zu konfrontieren, sollten wir uns ab sofort fest vornehmen, vor nichts mehr zurückzuweichen. Auch wenn wir in eine Situation inmitten hinein geraten sind, sollten wir sie nicht fliehen, sie willig anzunehmen.
Wir können etwas in Ordnung bringen, wenn wir uns der Situation stellen. Dies setzt voraus, dass wir das Geschehen anschauen, ohne es gleich zu bewerten oder zu kritisieren. Wir nehmen es nur zur Kenntnis, blicken hin, ohne zurückzuweichen. Denn wenn wir aufgeregt sind, werden wir in der Regel handlungsunfähig. Wer in Mitleid zerfließt, der kann nicht mehr helfen. Er legt sich selbst hin oder wird beim schaurigen Anblick selbst ohnmächtig. Wir müssen es lernen, hinzuschauen, ohne uns mit den Schmerzen oder das Leid, das wir erblicken, zu übernehmen.
Viele Christen heilen durch Hände-Auflegen. Wenn in ihnen der Geist noch nicht voll aktiv ist, kann es geschehen, dass die Heilung nicht durch den Geist Gottes bewirkt wird, sondern durch den in ihm erstarkten Seelenwillen. Widmet sich der Mensch diesem Seelenwillen in ganzer Liebe, kann es geschehen, dass er dann die Krankheit des Patienten auf sich zieht und selbst erkrankt. Dann ist der Patient vorübergehend geheilt, aber er selbst erkrankt. Echte Heilung kann nur der Geist Gottes durchführen. Dann wird die Seele und der Geist des Patienten erweckt und seine Krankheit wird durch den erweckten Geist behoben. Alles andere ist eine Spielerei und hat nur vorübergehenden Wert. Jesus Christus hat bei seinen Heilungen nie die Krankheit übernommen. Er hat stets den Geist dieser kranken Menschen erweckt.
Wir müssen es auch lernen, uns mit unseren Schwächen oder Krankheiten zu konfrontieren. Probleme entstehen mit unserer Unfähigkeit, etwas zu konfrontieren. Haben wir einen Wunsch und wollen ihn uns erfüllen, dann geht vom Wunschziel eine Gegenkraft aus. Wir müssen uns also mit dem Wunschziel konfrontieren, da sonst ein Problem entsteht. Das Problem entsteht deswegen, weil ich den Gegenstand nicht echt anschauen konnte, sondern zurückgewichen bin. Schaue ich meinen Wunsch echt an, dann strömen mir Lösungen zu, ihn zu realisieren.
Kommen zwei Menschen in einen Streit, dann sollten sie sich am besten gegenübersetzen und jeder sagen, was sie möchten. Dann versucht man sich zu einigen. Wir müssen uns vernünftig ausreden und anhören. Dies ist echte Konfrontation. Vermeiden wir diese Aussprache, dann eskaliert der Streit oder bleibt ungelöst.
Die Konfrontation ist eine Grundvoraussetzung zur Meisterung von Problemen. Es ist eine Binsenwahrheit, dass wir nie etwas lösen, wenn wir einer Sache ausweichen und davon laufen.
Das Studium des
Gottwortes ist eine Grundbasis für unsere Konfrontation mit der Umwelt. Wer
heute nicht gewillt ist, täglich etwas Zeit für das Lesen des Gottwortes
abzuzweigen, der erzielt keinen Fortschritt.
Wenn wir einen Menschen verstehen wollen, müssen wir ihn zugleich in die Situation stellen, in der er sich gerade befindet. Wir müssen alles erfassen, was ihn umgibt. Dies gilt auch für Tiere oder Pflanzen. Es ist die gesamte Lebenssituation zu erfassen. Dann finden wir erst zu einem echten Verständnis.
Hinzu kommen muß unsere Liebe. Wir sollten auf unsere Umwelt liebend zugehen. Die Grundformel der Erlösung für unsere Seele aus dem Chaos des irdischen Daseins ist die Liebe. Sie fehlt, wenn ich mit meiner Umwelt unzufrieden bin und sie nicht verstehen will oder kann.
Echte Bereitschaft zu einer Konfrontation ist dann gegeben, wenn wir drei Dinge beachten und diese drei Dinge in ein Dreieck fügen. Wenn dieses Dreieck zu einem Punkt zusammen-schmilzt, dann bin ich bereit, zu konfrontieren.
Die Dreiecksschenkel können wir wie folgt beschriften:
1. Der erste Schenkel heißt Affinität. Äffinität können wir mit etwas mögen übersetzen. Im gewissen Sinne ist sie eine Verwandtschaft. Sie ist die Anziehung zwischen zwei Menschen oder zwischen einem Menschen und einem Lebensorganismus.
Ich will, was ich jetzt sehe, in mir auch aufnehmen. Was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen, schafft in uns sofort ein Bild. Es ist in uns sowieso schon vorhanden, wenn wir uns nur umschauen. Wenn ich dieses Bild nicht annehme, sondern es als Fremdkörper betrachte, setze ich einen Abstand. Doch aus dem Abstand entsteht irgendwann einmal ein Problem. Wir müssen also alles annehmen.
Wir begegnen uns nach außen in einer körperlichen Ebene. Auch die Seele befindet sich in ihr. Die Kraft der Seele in Bezug der Liebe ist ihre Anziehung. Anziehung ist Liebe. Die Liebe will alles an sich ziehen. Ganz das Gleiche tut unser lieber Gott und Vater. Er zieht uns alle mit ganzer Liebe an Sich.
Das Allerwichtigste für unser Verständnis ist es, die Affinität zu erkennen. Auf Seelenebene sind wir wie ein Körper. Im Geiste sind wir in Gott völlig eins. Die Trennung ist ja nur durch das Entstehen unseres Körpers mit der grobstofflichen tierischen Seele verursacht worden. Dadurch haben wir einen Abstand geschaffen. Wir setzen dauernd Begrenzungspunkte. Man nennt sie auch Ankerpunkte, die unser kleines Universum begrenzen.
Um das ganze Universum zu erkennen, müssen wir universell werden und die Ankerpunkte aufheben. Dies können wir in unserer eigenen Seelenwelt verwirklichen. Unsere Vorstellungspunkte, unsere Meinungen und unsere menschlichen Sinne begrenzen uns.
Die Affinität zwischen zwei Menschen lässt zwischen ihnen eine Verbindung entstehen. Es ist so etwas wie ein Mögen.
2. Realität
Wenn wir etwas mögen, muß es auch einen zweiten Punkt geben. Es ist die Realität. Realität können wir mit Wirklichkeit übersetzen. Realität ist die auf Übereinstimmung beruhende Erscheinungsform der Existenz. Wir müssen das Existierende ohne zurückzuweichen anschauen können. Unsere Meinungen halten uns oft davon ab, uns von der Wirklichkeit zu überzeugen. Wir urteilen deswegen aus unseren Vorstellungen heraus. Wir sollten nur das zur Kenntnis nehmen, was wir sehen. Die Realität ist immer dort, wo die Mehrheit übereinstimmend sagen kann, dass es so ist.
Wenn ich etwas gerne mag und stimme mit dem überein, kann es passieren, dass sich die Affinität und die Realität vollkommen verschmelzen. Dann befinde ich mich in einem Zustand, in dem ich alles als Wahrheit erkenne und zu keinem Menschen in einen Wiederspruch komme. Dennoch sind da meine Aussagen beschränkt.
Unser Postulat lautet ist: Jesus Christus ist unser Gott und Vater. Dann pfeifen aber die Katholiken. Über religiöse Dinge können wir also nur Glaubensaussagen machen und nicht Realitätsaussagen. Realitätsaussagen gibt es nur über die materielle Welt und über das, was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen. Alles andere ist Gläubigkeit. Wenn wir dies erkennen, haben wir zu den anderen Menschen eine große Toleranz. Daraus steigert sich unser Affinitätsgefühl und wir können schneller mit ihm übereinstimmen.
Kommunikationsbereitschaft
Kommunikation ist unsere Bereitschaft, uns mit anderen zu verbinden. Nur wenn ich Affinität und Realität übereinstimmen lasse, besteht eine Bereitschaft zur Verbindung.
Erkenne ich die Realität an, dass jemand ein Säufer ist, dann besteht in mir keine Bereitschaft, mich mit ihm zu verbinden. Aber Verbindung heißt nicht, ihm nachzuäffen. Wir müssen nur bereit sein, dem anderen im Innersten zu helfen. Die wahre Realität ist der göttliche Geist in ihm. Liebe ich den Geist in ihm, dann besteht die Bereitschaft zur Verbindung. Dadurch kann ich ihm helfen. Ich erkläre ihm, was aus ihm geschieht, wenn er so weiter handelt und dass er für seine Handlungen die volle Verantwortung trage.
Wenn alle drei Punkte zur Deckung kommen, können wir echt konfrontieren. Dann verstehen wir die Gottworte in Bezug auf die Konfrontation mit unserem Jenseits.
Was geschieht, wenn wir unsere äußere Umwelt hier auf Erden nicht konfrontiren konnten, sondern stets ausgewichen sind?
Hierzu sagt uns der Herr in der „Göttlichen Vorsehung“ durch Swedenborg (277):
„Wer in der Welt im Bösen ist, der ist es auch nach seinem Austritt aus der Welt. Wenn daher das Böse nicht in der Welt entfernt wird, so kann es auch im Jenseits nicht entfernt werden. Wohin der Baum fällt, da bleibt er liegen. Auf gleicher Weise auch das Leben des Menschen, wie es beschaffen war als er starb, so bleibt es nach dem Tode.“
So steht es auch schon im 11. Buch der Prediger im 3. Abatz: „Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen!“
Dies ist ein Gleichnis dafür, dass wir hier allen Nichtverständnissen ausgewichen sind. Sie kommen uns im Jenseits massiv entgegen, wie uns dies im „Bischof Martin“ oder „Robert Blum“ durch Jesus vorgeführt wird.
Robert Blum hatte die Habsburger in ihrer Realität und Wirksamkeit nicht erkannt. Er konnte zu ihnen keine Affinität herstellen und hatte auch keine Bereitschaft zur Kommunikation. Er wurde wegen seiner Feindschaft erschossen. Was geschah drüben? Er wurde in seinem Jenseits in das erschauliche Wien geführt, dorthin zu Menschen, die er gehasst hatte. Diese Menschen lagen in seinen Gräbern. Dort begegnete er den Habsburgern. Er musste in die Tiefe der Gräber hinuntersteigen, um sie herauszuholen, obwohl sie schon im Himmel waren. In seinen Gräbern warteten sie aber auf ihn, damit er sie dort herausholen und er selig werden konnte.
Wenn wir nur ein wenig darüber nachsinnen, dann erkennen wir, wie die Seelen drüben geführt werden. Im Jenseits werden wir mit dem konfrontiert, was wir hier auf Erden verworfen haben.
Betrachten wir uns nur selbst. Über welchen Politiker haben wir nicht eine vorgefasste Meinung, ein negatives Urteil gefällt. Mit unseren Bewertungen ergeht es uns einst so wie Robert Blum. Je ärger wir jemandem bewerten, desto mehr schieben wir ihn in den unteren Bereich unseres Jenseits ab. Wir waren also nicht bereit zu konfrontieren, die Realität zu erkennen, mit ihm in Kommunikation zu treten, um Missverständnisse auszuräumen. Ein Missverständnis wird in uns ein Totengerippe. Wer Hitler oder andere Personen der Politik verurteilt hat und sie immer noch verteufelt, dann ruhen sie in unseren Gräbern. Auch ihnen müssen wir in echter Liebe verzeihen, selbst den Massenmord, denn auch in ihnen befindet sich ein Gottesfunke.
Hierzu noch eine Stelle aus Swedenborg (Leben und Lehre):
„So lange der Mensch in der Welt lebt, hat er ein körperliches Gedächtnis, welches zunimmt. Nach dem Tod hat der Mensch zwar auch ein Gedächtnis, aber dasselbe kann nicht mehr zunehmen. Aus diesem kann erhellen, was es heißt, wie der Baum fällt, so bleibt er liegen.“
Weshalb kann unser Gedächtnis drüben nicht zunehmen?
Unsere Erfahrungen in dieser Welt sind Bildverwirklichungen. Die Erfahrungen im Jenseits sind keine Bildreflexionen. Wir erleben nun das gegebene Bild. Was wir in materiellen Zuständen denken, wollen und handeln, das können wir im Jenseits in Form unserer Bilder wie in einer großen Galerie beschauen. Pro Sekunde produzieren wir laufend unsere Bilder. Wir können kaum die Größe unserer Galerie unseres Jenseits ermessen. Wir haben eine Ewigkeit zu tun, sie zu korrigieren, wenn sie durch unsere Vorstellungen, Postulaten, Meinungen oder Einbildungen getrübt wurden.
Im Jenseits werden wir in diese Welt hineingestellt. Deswegen kann unser Gedächtnis drüben nicht zunehmen. Wir können nur das aufarbeiten, wie unser Baum unserer Liebesbereitschaft gefallen oder gewachsen ist.
Unser Baum fällt, wenn wir wieder Materie bilden und unsere Bilder nur materiell waren. Wenn der Baum stehen bleiben kann, aber nur Blätter trägt, dann befindet er sich bereits in der Seelenebene. Wenn unser Baum aber Früchte trägt, dann ist er in der Geistebene. Dann wurde er lebensreif in Gott.
Wir müssen uns bereits im Irdischen entscheiden. Menschen irren, wenn sie glauben, sie seien hier gut durchgekommen und sie würden es auch im Jenseits schaffen. Viele sind mit sich zufrieden, denn sie halten sich für tüchtige Menschen und wollen sich auch dort an die Obrigkeit heranpirschen und sich ihre Privilegien erarbeiten. Für unser Jenseits müssen wir schon hier unsere Saatkörner in unsere Herzensscholle werfen. Wenn sie fehlen, kann uns drüben niemand helfen. Wer hier in seinen Acker nur Disteln sät, der kann drüben keinen Wein ernten. Dort haben wir als Zahlungsmittel nur unsere Seelenkräfte. Nur unsere Seelenkräfte können drüben beantwortet werden. Wir haben dort nur unsere selbstlose , reine Liebe.
Übereinstimmung und Entsprechung
Der gute Mensch kann gemäß seiner Übereinstimmungen vervollkommnet werden. Übereinstimmung ist ein anderes Wort für die Realität. Es muß mit dem anderen Menschen eine Übereinstimmung oder Entsprechung haben. Wir stimmen mit allen Menschen auf der gleichen Zustandsebene überein. Eine Entsprechung habe ich mit Menschen, die sich auf einer anderen Zustandsebene befinden. Die Zustandsebenen wurden im Abschnitt XIII erläutert.
Zu einem Menschen, der sich im Glaubenreich befindet, während ich in der grünen Aue bin, kann ich nur eine Entsprechung haben. Ich kann mich seinem Zustand annähern, wenn ich mich zu ihm hinunterbegebe. Befindet sich ein Mensch in einem höheren Zustand als ich, so kann nur er zu mir eine Entsprechung haben. Ihn selbst kann ihn auf meiner Zustandsebene nicht konfrontieren. Mein Blick kann ihn dort nicht erreichen. Ich selbst kann immer nur auf die eigene oder die unter mir liegende Ebenen schauen. Aufgrund dieses Hindernisses haben unreine Seelen sehr schwer, in höhere Zustände zu gelangen. Es gelingt ihnen nur mit Hilfe der Wesen, die sich in seinen Bildern befinden und bereits einen höheren Zustand erreicht haben. Wenn er sie in Liebe erfasst, senken sie sich zu ihm herunter und können dazu verhelfen, dass er sich weiter erhebt. Hier ist er stets auf andere Wesen angewiesen.
Die meisten Menschen sterben heute im Höllengrad Nr. 1. Sie befinden sich dann in der totalen Selbst- und Weltliebe. Sie haben kein Interesse für andere Menschen, keine Bereitschaft zur Kommunikation und keine Bereitschaft zur Verbindung.
Wenn diese Bereitschaft fehlt, kann ein Engelsgeist nicht hinunter kommen. In diesem Fall muß sich der Engelsgeist schwarz ummänteln, sodaß er wie ein Teufel erscheint. Anders nimmt ihn dort kein Teufel ernst. Ein Teufel hat nicht gelernt zu konfrontieren. Er war auf Erden nicht bereit, Affinität, Realität und Kommunikation in sich zu einem Verstehen zu entwickeln. Deswegen weicht er immer zurück . Würde sich der Engel nicht ummänteln, würde er davonlaufen. Sie halten die Sphäre der himmlischen Liebe nicht aus. Diese Liebe wirkt auf ihn wie Dornenpfeile.
Daß wir heute den lieben Gott noch nicht schauen, geschieht deswegen, weil wir uns Ihm noch nicht konfrontieren können. Er muß vor uns zurückweichen, um uns keinen seelischen Schaden zuzufügen. Es wäre nur möglich, wenn Affinität, Realität und Kommunikation im wahren Verstehen vorhanden wäre, dann könnte Er in unsere unmittelbare Nähe treten. Würde Er Sich mit Gewalt nähern, ohne Sich zu mmänteln, wir würden unsere Ichexistenz verlieren. Dann würde unser Geist aufgesogen werden und mit dem Geist Gottes verschmelzen. Die Seele würde sich mit der Gottseele verbinden. Der schlechtere Teil unserer Seele würde verbrennen und verkohlen.
All dies bedeuten die Worte über die Übereinstimmung und Entsprechung.
Vorteile des irdischen Lebens
Im Irdischen brauchen wir die Entsprechung nicht.
Ein Mensch, der den andren genau kennt, weiß, in welchem Zustand sich der andere befindet und kann ihn entsprechend behandeln.
Je besser er sich einzufühlen vermag, desto leichteren Umgang hat er mit seiner Umwelt. Desto seliger und glücklicher wird er auch im Jenseits sein. Zu den Wesen, mit denen wir schon hier auf Erden echt kommunizieren konnten, die werden uns in aller Ewigkeit nicht mehr verlassen. Wir bereichern dadurch unsere Seele.
Jeder Mensch ist
ein Universum, haben wir bereits gehört. Wenn wir viele Bekanntschaften haben,
dann haben wir ein großes und reiches Universum, das sich
mit anderen austauscht.
Bischof Martin konnte sein Jenseits nicht festhalten. Ihm zerfloß alles. Die Lämmerherde hat sich verändert, selbst die Bibel und das Wort Gottes hatte sich empfohlen. Der Boden unter seinen Füßen wurde immer weicher. Nur Petrus und der Herr konten ihm heraushelfen. Er stellte ihn in eine Sphäre, auf der er das Himmliche mit seinem Verstande erkennen konnte. Im höchsten Himmel war er aber nur zeitweilig.
In Wirklichkeit war er aufgrund seines irdischen Lebenswandels noch unter dem Zustand des Demutsstromes und im Zustand der alten Schöpfung. Nur gnadenweise wurde er wegen seiner Liebe zu Jesu zeitweilig in den höchsten Himmel erhoben. Petrus sagte zu ihm: „Du bist noch ganz schön in der Hölle!“
Der Demutsstrom grenzt die alte von der neuen Schöpfung ab. Der höchste Zustand der alten Schöpfung war der Adamshimmel. Örtlich befindet sich dann die Seele im dritten Luftring unserer Erde. Sie leben dort ein glückliches und schönes Leben. Das eigentliche Paradies ist aber außerhalb dieser Luftringe. Es befindet sich in rein geistigen Sphären.
So lange der Mensch ein Stückchen Fleisch nicht umverwandelt hat, es also nicht in Seele und Geist verklären konnte, bleibt er Angehöriger der Luftringe.
Der Herr sagt: „Da leben gute Seelen, Christen hunderte von Jahren, ja manche tausend Jahre und mehr!“
Der Geist der göttlichen Liebe kann erst in der neuen Schöpfung wirksam werden, also jenseits des Demutsstromes.
Im Paradies müssen wir spätestens lernen, uns mit dem Jenseits zu konfrontieren, echte Realität und Affinitätserkenntnisse mit unserer Umwelt zu gewinnen, diese zu verstehen und bereit zu sein zu kommunizieren. Gelingt uns dies nicht, fließt uns immer wieder alles weg und wir können nicht fixieren.
Der Herr sagt uns in 2.GS 18,2:
„Aber auf eines muß Ich euch
aufmerksam machen, und das ist, daß ihr eine einmal gefasste Bestimmung, hier-
oder dorthin zu gehen, festhalten müsset, und es muß beim ersten Gedanken
bleiben. Denn hier kommt es nicht darauf an, dass jemand sagen möchte: Ich weiß
nicht recht und bin zweifelhaft, ob ich mich links oder rechts wenden solle, da
bei solchen Zweifeln diese Welt, die ihr betretet, sobald wieder vor euch
verschwinden würde. Daher muß ein jeder Gedanke festgehalten werden und kein
zweiter den ersten verdrängen. Im Geiste ist das durchgehends der Fall; denn
wer da nicht fest ist, der ist nicht geschickt zum Reiche Gottes. Also wie der
Herr Selbst spricht: Wer seine Hand an den Pflug legt und zurückzieht, der ist
nicht geschickt zum Reiche Gottes.’“
Gehen heißt fortbewegen. Es ist unsere Bereitschaft, etwas voll zu verstehen, die Realität anzuerkennen, in Übereinstimmung zu kommen, es zu mögen, ohne zurückzuweichen.
Im Jenseits gehen wir nicht wie hier. Gehen heißt dort unseren Zustand durch Kommunikationsbereitschaft zu verändern.
Halten wir dies in einem Schaubild
fest:
Kommunikation
Wer Affinität, Realität und
Kommunikation auf einen Punkt gebracht hat, befindet sich im göttlichen
Bewusstsein.
Wenn wir im Jenseits gehen, verkleinert sich das Dreieck. Je mehr ich mich hingebe, desto mehr verkleinert es sich. Dies geschieht so lange, bis Affinität und Realität total mit der Kommunikation im Einverständnis mit dem anderen verschmolzen sind. Dies ist im Jenseits unser Zielpunkt des Geschehens, in das wir uns stellen oder das auf uns zukommt.