8. Konfrontation mit unserem Gottgeist
Kontaktaufnahme mit dem
Gottgeist
Die einzig reale Welt ist die
des Geistes
Möglichkeiten und Fähigkeiten
zur Wiedergeburt unseres
Gottgeistes
Einfluß von Licht und Wärme
Wir sind aufgefordert, den Kontakt mit unserem Gottgeist zu suchen, bevor wir auf den Nächsten zugehen und es uns wünschen, auch mit dem Gottgeist im Nächsten in Kontakt zu kommen.
Uns unserem Gemüte sind wir nicht voll fähig, den Nächsten zu lieben und gar Gott über alles zu lieben. Wir können bestenfalls eine Nächstenliebe entwickeln, die karitativ wirkt oder in äußeren Werken besteht. Die wahre Liebe zum Nächsten, die von innen kommt, muß uns hinzugegeben werden, sie ist ohne den Geist Gottes nicht möglich.
Es gilt, dies im Grundsatz zu erkennen.
(Diese Frage, wie wir Gott lieben können, hat bereits Herr Dr. Steinmann in der Lorber-Gruppe gestellt)
Viele Menschen meinen, Nächstenliebe zu haben. Sie tun ihre guten Werke. Sie leisten für die Menschheit bestimmt sehr viel. Dies ist aber nur ein äußeres Geschehen. Zumeist verkümmert hierbei sogar die Seele und der Geist wird unterdrückt. Die kann keine echte Nächstenliebe sein. Die echte Nächstenliebe kommt von Gott. Sie kann nur von der reinen Gottliebe unseres Geistes, den jeder in sich trägt, entwickelt werden. Erst sie hat Ziel und Richtung zu dem, was wirklich ist. Dann tun wir nicht das, was Schein ist.
Der
äußere Mensch mit seinem physischen Körper sowie die Welt mit all dem
Geschehen ist Schein! , ist Maya, wie es in den fernöstlichen Religionen heißt.
Es ist nur der Ausdruck von einer gottfernen Lebensart, die gerade noch die Möglichkeit
schafft, für uns eine Plattform zu werden, um in die Seelenebene und dann in
die Geistebenen zu gelangen. Wir leben zugleich in drei verschiedenen Welten.
Die Gottwelt hat in Bezug auf ihre Geistfassung einen Anfang genommen. Wir nennen den Beginn Satana. Satana ist der Geist der alten Schöpfung. Der Urgeist, das Urgöttliche ist anfanglos. Aber nur über den geschaffenen Geist der Hierarchie Satana besteht für uns die Möglichkeit, über die beiden Wirkmittel Gott- und Nächstenliebe in die reine unerborene Urgottliebe zu gelangen. Dies ist ein sehr langer Weg. Aber die von uns zu entwickelnde Gott- und Nächstenliebe ist ein Werkzeug dafür.
Wir müssen bei der untersten Form der Nächstenliebe anfangen. Wir lieben unseren Nächsten in der Stofflichkeit. Wir sehen und erleben ihn und sind bereit, uns mit ihm zu konfrontieren. Die notwendige Basis, die wir mit einem Dreieck dargestellt haben, beschreibt uns den Weg der echten Nächstenliebe.
Wenn ein hungriger Mensch etwas zu essen verlangt, dann können wir ihm nicht sofort mit geistiger Kost kommen, sondern müssen ihn zuvor sättigen. Er würde sonst abblocken. Auch ein kranker Mensch bleibt ohne Schmerzlinderung für geistige Kost nicht aufnahmefähig.
Wenn wir aber nur den Hunger stillen oder den Schmerz lindern und ihn dann gehen lassen, ohne ihn geistig aufzurichten, dann haben wir nur ein halbes Werk an ihm getan. Karitative Nächstenliebe ist also nur der Beginn echter Nächstenliebe. Echte Nächstenliebe beginnt erst auf der Seelenebene und setzt sich auf der Geistebene fort. Wenn wir dies erkennen, dann sehen wir, dass Nächstenliebe viel mehr als Geldspenden, körperliche Heilungen oder Kleiderspenden sind.
Seelische Heilmethoden können wir aber erst anwenden, wenn ein Mensch dafür erweckbar ist. Ein Mensch, der geistig nicht geweckt ist, können wir geistig auch nicht mit geistigen Kräften heilen. Es ist also erforderlich, dass wir uns dem Zustand anpassen, in dem sich der Mensch befindet.
Nach einem kurzen Gespräch können wir sofort feststellen, ob dieser Mensch bereits einen Sinn für sein Seelenleben hat. Seine Antworten werden es uns sagen, ob er seelisch noch unerweckt ist. Wenn er nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, seine Interessen sich auf das materielle Leben beschränken und er an die Sicherheit für seinen Lebensstandart und für seine Familie denkt, dann liegt es auf der Hand, wo er steht. Dann hat er noch kein Verständnis für die Seelenbereiche.
Ein Mensch, der schon auf der Seelenebene lebt, der lässt sich von der Welt nicht beirren. Sein Blick ist auf das Jenseits gerichtet. Er sagt, dass er um der geistigen Welt willen lebt. Er glaubt an die Unsterblichkeit. Für ihn ist das Leben nach dem Tod eine Sicherheit geworden. Dieser Mensch betrachtet unsere Nächstenliebe ganz anders. Auch hier können wir seine etwaige finanzielle Not nicht ganz außer Betracht lassen, wenn wir sehen, dass er unsere Hilfe nötig hat.
Aber wir sind darüber hinaus darauf konzentriert, seine Seele zu entwickeln, sie zu entfalten und ihm eine Möglichkeit zu verschaffen, sich mit seinem Jenseits zu konfrontieren. Wenn dies möglich ist, dann kann ich erst in die erste Stufe der wahren Nächstenliebe eingehen und die ist die Liebe zu Gott.
Da benötigt er den klaren Gottbegriff. Er mag wohl einen anderen Gott haben. Wir müssen da zu ihm keine Differenz haben. Dann müssen wir ihn auf die Wesenheit seines inneren Gottes aufmerksam machen, nämlich seines göttlichen Geistes.
Wenn dieser Mensch einen anderen Gott hat, ist es für uns erforderlich, dass wir sein Gottbild akzeptieren. Es gibt keinen Menschen ohne ein Gottbild, wenn er sich bereits auf geistigen Wegen befindet. Von den anderen Gläubigen unterscheiden wir uns Christen dadurch, dass wir einen persönlichen Gott in Jesus Christus haben. Er kommt uns im unendlichen Meer der Gottheit entgegen und stellt sich uns als persönlicher Vater vor. Solch einen Gott akzeptieren andere Religionen nicht. Dies muß uns aber nicht stören. Ein Mensch, der zu uns kommt uns der geistigen Hilfe in der Nächstenliebe bedarf, dem müssen wir auch hier besser helfen können, indem wir ihm seinen Gott noch klarer zu erkennen entdecken.
Der göttliche Geist muß in uns erweckt werden. Aber dies ist nur ein Gleichnis, denn der Geist Gottes schläft nie. Nur wer schläft, muß ja geweckt werden. Es schläft vielmehr unser Bewusstsein oder vielmehr unsere Seele, die sich noch nicht von der Kraft der göttlichen Liebe und Weisheit hat wecken lassen.
Unsere wahre Nächstenliebe beginnt deswegen mit der Konfrontation mit unserem eigenen Geist.
Der Gottgeist hat Seine Finger in alle drei Reiche gelegt, in die Naturwelt oder in die Materie, in die Seelenwelt und erst recht in die Geistwelt. Wir müssen nur das Spiel der Finger in der Naturwelt erkennen und nicht zurückweichen.
Wir müssen auch unterscheiden lernen, wann Gottes Finger in Seiner Liebe und Vorsehung, wann sie in Seiner Zulassung und wann sie in Seiner Gerichtsbarkeit wirken. (Vgl. den Artikel von Karl Dvorak über das gleiche Thema in der Homepage von a.u.l.bross).
Es bestehen demnach wieder drei Möglichkeiten, uns mit dem göttlichen Geist zu konfrontieren.
Die erste Ebene ist Seine Liebe. Wo Seine Liebe wirkt, da wirkt Seine Vorsehung.
In der zweiten Ebene kommt Seine göttliche Weisheit zum Zuge. Hier wirkt die göttliche Zulassung.
In der dritten Ebene wirkt die göttliche Macht und Gewalt oder Seine Herrschaft. Dies ist die Gerichtsebene.
Gott ist auch in Seiner Macht nicht lieblos, desgleichen auch nicht in Seiner Weisheit. Gott kann in Seiner Liebe aber nur dort unbegrenzt einwirken, wo der Mensch wirklich den Nächsten wie sich selbst liebt und Gott über alles.
Wenn ich nur ein kleines Hindernis meiner Nächstenliebe schaffe, weil ich mir vorstelle, dass er nicht liebenswert ist, dann begrenze ich meine Liebe und die Grenzen meiner Liebe sind meine Weisheit.
In der Weisheit wirkt dann die Zulassung, denn ich habe die Liebe Gottes begrenzt. Wenn ich dann auch noch so weit gehe, dass ich die Liebe und die Weisheit weiter begrenze und nichts mehr tun will, wenn ich nicht bereit bin, auch nach dem äußeren Weisheitsgebot, den Nächsten zu lieben und Gott über alles, dann begrenze ich mich doppelt und dann wirkt die Macht und die Kraft Gottes im Gerichte.
Das Gericht äußert sich in Heimsuchungen. Sie sind so gegen sein äußeres Leben gerichtet, dass er krank wird, Unfälle, Beschwernisse hat und schließlich einen Tod stirbt, der nicht menschenwürdig ist.
Der menschenwürdige Tod ist ein menschenwürdiges Übergehen wie das Hinüberschreiten in einen anderen Raum oder das Ablegen eines Kleides nach einer langen Wanderschaft. Man erkennt zwar die Schwäche im Alter, aber man geht selig bewußt hinüber.
„Wer
Mich und den Nächsten liebt, der wird den Tod nicht schmecken“, hat Jesus
gesagt.
Unser Weg, der nach dem Eintritt in das Licht beginnt, richtet sich nach dem, wie ich mit der Konfrontation mit dem Gottgeist im Irdischen vorangekommen bin. Wenn ich noch in der Gerichtsbarkeit , also in Seiner Macht stand, dann wird mir die Macht Gottes entgegentreten. Befand ich mich in der Weisheit, dann habe ich es mit Seiner Zulassung zu tun. War ich aber bereits in der Liebe, dann wird bereits die göttliche Vorsehung Seiner Liebe voll wirksam sein. Wir entscheiden also schon hier, in welcher Stufe wir dem Gottgeist im Jenseits begegnen.
In der Liebe und Vorsehung bin ich bereits ein geistiger Mensch, dann befinde ich mich schon im Himmel.
Bin ich in Seiner Weisheit, wo die Zulassung Gottes wirkt, dann stehe ich im Zustand des Paradieses.
Stehe ich noch in der Gerichtsbarkeit, dann befinde ich mich allenfalls im Glaubensreich oder noch tiefer. Der Machtbereich Gottes beinhaltet die Möglichkeit, in noch tiefere Zustände hinunterzugehen, als auch in die unterste Hölle.
Die Macht und das Gericht übt auf uns einen Zwang aus, der schmerzvoll und leidvoll sein kann. Dadurch sollen wir zur Umkehr gezwungen werden. Konfrontieren wir uns hier mit dem Gottgeist, haben wir die Chance, schnell wieder nach oben gehoben zu werden.
Wie anders ergeht es uns, wenn wir mit unserem Herz denken. Wenn wir in unser Herz hinuntergehen und die Liebe zu Jesus erwecken. Dann stellen wir uns Jesus bildlich vor und lesen Sein Wort. Wir nehmen daraus einen Absatz und erwecken ihn in Liebe mit Ideen und Gedanken. Dies ist der Weg der Zulassung. Hier gehen wir in der Weisheit ein. Die Weisheit ist das Wort, wir versuchen es in die Liebe hineinzuheben. Im äußeren Verhältnis geschieht dies aber umgekehrt. Unser Verstand ist oben und die Liebe im Herzen. In unser Herz müssen wir uns in aller Demut hineinversetzen und nicht mit unserem Verstand. Demut ist unser Eingeständnis, dass wir aus uns weder denken, wollen noch handeln. Es ist der Herr, der uns dies alles schenkt. Dennoch sind wir hierbei keine Marionetten. Wir können in Freiheit wählen, dass alles vom Herrn kommt und wir es in Demut annehmen dürfen.
Dies ist nicht leicht zu fassen. Aber wenn wir es in den kleinen Dingen des Lebens üben, dann sind wir dankbar, wenn ein kleiner Gedanke auf uns zuspringt und ich dann denke, dass ich nicht sein Urheber bin.
Möglichkeiten
und Fähigkeiten zur Wiedergeburt unseres Gottgeistes
Hierzu spricht der Herr in 9.GJE 142,2,3:
„Freund,
weil eben im klarsten Schauen und Erkennen die wahre Lebensseligkeit nicht
besteht, sondern nur in der stets zu steigernden Liebtätigkeit, darum muß denn
auch eine jede Seele sich diese zuvor zum einzigen Lebenselemente machen, ohne
dem sie niemals zur inneren Lebensklarheit gelangen kann; denn die Liebtätigkeit
ist ein inneres Liebesfeuer, das durch seine stets zunehmende Regewerdung zu
einer hell leuchtenden Flamme werden muß.
Ist
aber dieses Lebenselement in der Seele vollwach geworden, so dass die Seele also
selbst ganz zu diesem Lebenselement wird – was soviel sagen will als: der
ganze Mensch ist im Geiste neu- und also wiedergeboren- , dann bleibt die Seele
trotz ihrer inneren Klarheit, die eine Folge der bis auf die möglich höchste
Stufe gesteigerten Liebtätigkeit ist, auch stets im möglich höchsten Grade tätig,
und ihre Seligkeit und ihre Klarheit steigert sich nach den Graden ihrer Liebtätigkeit
und nicht nach den Graden ihrer Klarheit, zu der sie ohne die Liebtätigkeit
ohnehin nie und niemals gelangen kann; denn es ist das schon von Ewigkeit her
von Gott also verordnet, dass kein Geist und keine Menschenseele ohne eine
entsprechende Tätigkeit je zum Lichte gelangen kann.“
Hier lesen wir, dass die Liebtätigkeit eigentlich von einer inneren Flamme entsteht, die von einem inneren Geist erweckt wird. Dies sollen wir üben und langsam lernen. Wir lesen aus diesen Gottworten, dass unser Glaube oder unser Erkennen nicht von außen erstarkt, sondern dass sie aus einem inneren Liebeflammeerleben erst zur Wirksamkeit kommen. Was wir äußerlich glauben weil wir es gehört oder gelesen haben, ist kein Glaube. Vorerst ist dies eher ein Aberglaube. Ein echter Glaube, sagt uns der Herr durch Swedenborg, kann nur aus der Liebe entstehen und aus der von uns erwiesenen Liebtätigkeit.
Wenn ich ein Gottwort lese, soll ich mir klar sein, dass das Gelesene Wort erst zu einem Glauben durch Liebtätigkeit werden soll.
Durch Swedenborg sagt uns der Herr weiter:
„Alles ist gut, was aus ungeheuchelter Liebtätigkeit gegen den Nächsten kommt. Aber in diesem Guten kann niemand aus sich selber sein. Denn es ist das himmlische Selbst in ihm, das vom Herrn her einfließt.“
Hier
erfahren wir, dass unsere Liebtätigkeit nicht unser Eigentum ist. Es kommt
darauf an, wie weit wir den Herrn einfließen lassen. Lassen wir Ihn nur aus dem
Machtbereich einfließen, oder in den Weisheitsbereich oder in den
Liebesbereich?
Wenn
der Mensch sein Böses ablegt und sich dem göttlichen Einfluß hingibt, dann
empfängt er einen neuen Willen und einen neuen Verstand.
Aus
dem neuen Willen fühlt er in sich eine Lust aufsteigen dem Nächsten wohlzutun,
ohne eine selbstische Absicht zu hegen.
Solange wir Nächstenliebe üben und meinen, aus uns zu wirken, ist sie selbstischer Art. Sie wird dann im Lichte der Himmel nicht anerkannt.
Fragen wir uns, wie nun Gott - ausgenommen durch Sein Gottwort – in uns einfließt.
Einfluß
von Wärme und Licht
Fragen wir uns, wie nun Gott neben dem Gottwort noch in uns einfließt.
In der „Fliege“ lesen wir, wie über den Äther göttliche Liebe und Licht über die verschiedenen Sonnen als Transformatoren zu uns herabsteigt. Die Liebe nehmen wir über die Wärme auf, die Weisheit über das Licht. Sie fließen über die Aura in unseren Körper oder über den Atemstrom und über den Sauerstoff in unsere Lungen.
Wir leben durch Licht und Wärme . Sie sind unser eigentlicher Lebensstoff. Dies ist der natürliche Einfluß, der von außen kommt.
Nun haben wir aber seit Adam einen Gottgeist in uns, der aus sich ohne diesen Einfluß auch bestehen könnte, denn er ist direkt an den göttlichen Geist angeschlossen. Dieser Anschluß besteht aber nur hinsichtlich der Weisheit. Jeder Mensch ist eigentlich über einen Kanal mit dem Lichtgeist der Weisheit total mit Gott verbunden. Die Verbundenheit besteht nicht äußerlich, sondern innerlich.
In Bezug auf die Liebe geschieht aber etwas anderes. Liebe muß durch eine Weisheit erweckt werden, die von außen durch ein Hilfsmittel kommt. Zwar kommt die Wärme auf dem natürlichen Weg zu uns. Aber nur der Seele, die die Liebe in ihrer Vorexistenz durch eine große Lebensschule hat anreichern können, genügt die Aufnahme der Liebe über die natürliche Wärme. Sie muß nur nach innen gehen und nach innen hören.
Dies gilt aber nicht für Jungseelen, die noch nicht so lange freigesetzt worden sind und sich nun in der Hierarchie Satanas befinden. Dies gilt für die meisten Menschen. Sie benötigen für die Aufnahme der Liebe ein Hilfsmittel und dieses Hilfsmittel ist das göttliche Wort.
Das Gottwort geht über den Verstand und trägt die Liebe, wenn er danach tätig wird, in die Weisheit, in unseren Weisheitsgeist, hinein, damit unser Weisheitsgeist immer weiser werden kann. Wir benötigen also unbedingt ein Gottwort. Dies meinte Swedenborg. Wir müssen unsere beiden Aufnahmegefäße für die göttlichen Kräfte aufbereiten.
Wir haben als Organe den Verstand und den Willen. Der Verstand nimmt die Lichtstrukturen auf, der Wille nimmt die Wärmestrukturen auf, die aus dem Weltall als Lebenskräfte einfließen. Verstand und Wille entscheiden, was wir aufnehmen. Durch die aufgenommenen Gottworte können wir unseren Verstand und unseren Willen korrigieren, wenn wir es lesen, verstehen und danach handeln.
Durch den Einfluß vom Herrn bildet sich in uns ein neuer Verstand und ein neuer Wille. Beide verändern sich und können gar göttlich werden.
Zu
unserer höchsten Vollendung gibt es eine Wortstelle in der Drei-Tages-Szene im
Tempel. Im 9. Kapitel lesen wir etwas über die Wirksamkeit des göttlichen
Wortes:
„Du bist
zwar ein Heide, aber du bist gerecht und guten Herzens, und wahrlich, wenn nun
das wahre Gottesreich zu den Menschen auf Erden kommen wird,
wirst du samt deinem ganzen Hause nicht als einer der Letzten in dasselbe
aufgenommen werden! Wer aber darin aufgenommen wird, der wird selig sein und
nicht sehen den Tod ewiglich!“
Ein
Sterbevorgang kommt also nicht mehr in Frage, wenn wir des Reiches Gottes
teilhaftig werden. Da sagt der römische Richter:
„Wie magst
du denn mir eine solche Verheißung machen ? Sage Ich: Nichts leichter als das!
Denn Ich sage es ja, dass Ich jenen Wunderknaben sehr wohl kenne und sein
innigster Freund bin. So Ich zu ihm komme, da werde Ich deiner nicht vergessen,
und er wird dich segnen, und sein Segen wird nicht ohne Folgen sein!
Der Richter:
Ist denn jener Knabe ein Gott, dass er segnen kann, als wäre er ein Gott ?! Weißt
du denn nicht, dass nur Gott allein segnen kann und sein Hoherpriester..?
Sage Ich:
Fürs erste habt ihr selbst uns solche Lehrer gegeben, und so die Schüler
einen Unsinn daherschwätzen, so fällt dieser auf euch selbst zurück, und so
erzeugt ein Unsinn den anderen!“
Dann zitiert
der kleine Jesus einen Satz aus den alten Vorschriften. Dort heißt es:
„Wer aber
Gottes Wort hört und danach tut, der hat Gottes Wort lebendig in sich und ist
selbst in seinem ganzen Wesen ein lebendiges Wort Gottes geworden und ist also
im Geiste aus Gott! Wo aber das, wer kann da sagen, dass da der ganze Mensch
nicht aus Gott wäre?! Ist ein
Mensch aber dadurch, dass er in seinem ganzen Wesen zum lebendigen Gottesworte
geworden ist, voll erfüllt mit dem Geiste Gottes, ist er dann nicht ein Gott,
da das vollwahre Göttliche überall, somit auch im Menschen um so mehr, als
Gott angesehen werden muß?“
So hat auch
Eckehart gesprochen. Da sagt der Hochpriester:
„Was hast
du da wieder für einen sträflichen Unsinn dahergeschwätzt?
Also kann nur ein unsinniger Narr reden! Das ist ein hirnloses Gewäsch,
darüber ein hellsichtiger Denker hellauf lachen muß! – Darauf lachte der
Hochpriester selbst hellauf.
Ich aber
sagte: „Was heißest du das einen Unsinn? Ist das ein Unsinn, so seid ihr
Hochpriester, Ältesten und Schriftgelehrten selbst Schöpfer und Ausbreiter
desselben, was Ich sogleich auf das allerklarste beweisen kann!“
Der
Hochpriester: „Wie willst du kecker Schweinehirte aus Galiläa uns das
beweisen?“
Sage Ich:
„Bringt mir her den Volkskatechismus!“
Fragte der
Hochpriester: Und was willst du damit?
Sagte Ich:
„Das wirst du schon sehen! Vorderhand werde Mir das Buch hergeschafft!“
Es wurde das
Buch herbeigeschafft und der römische Richter wurde gebeten, die aufgeschlagene
Stelle laut vorzulesen. Er las dort die von Jesus zitierten Worte. Hierauf sagte
der römische Richter:
„Nun, das
sind ja bis auf ein Haar dieselben Worte, die ehedem der respektable Priester
bei dir als einen Schweinehirtenunsinn erklärt hat!“
Wir können Gott werden, wenn wir Gottes Willen total mit unserem Verstand aufnehmen und in der Liebtätigkeit befolgen.
Auch in Robert
Blum finden wir eine ähnliche Stelle (2.RB 157,6):
„Frage dein
Herz, ob es sehr lieben kann, ob es Gott über alles lieben kann ohne Interesse,
außer dem der Liebe selbst! – Frage dein Herz, ob es um Gottes willen den
Bruder mehr als sich selbst lieben kann? – Frage dein Herz, ob es wahrhaft und
völlig rein lieben kann? – Kann es Gott darum lieben, weil Gott eben Gott ist
? Und kann es den Bruder wegen Gott
und aus purer Liebe zu Gott wie einen Gott lieben ? – Kann dein Herz das, so
ist deine Verwesung zu Ende, und du selbst stehst vollendet vor Gott, deinem
Herrn, Vater und Bruder!“
Unsere Verwesung ist zu Ende, wenn unsere Liebe, von Gott kommend, in uns eingezogen ist, und wir sie nicht mehr durch menschliche Liebestriebe und menschliches Denken behindern.
Irgendwie sieht unser Weg ganz einfach aus. Wir korrigieren unseren Verstand und unseren Willen durch das Gottwort und lassen ihn umwandeln. Danach richten wir unsere Werke, sodaß wir nach und nach anders werden.
Der Herr sagt
hierzu:
„Glaubt
ihr, dass ihr dann etwas aus euch denkt? Es müssen ja Meine Gedanken sein die
ihr nun in eurem Verstand lebendig gemacht habt.
Glaubt ihr, dass ihr dann etwas aus euch wollt ? Es ist Mein Wille, den
ihr angenommen habt durch das göttliche Wort. Und es ist Mein Geist, den ihr im
Leben betätigt durch Mein Wort. Es sind Meine Handlungen durch euch!“
Da müssen wir in Demut eingestehen, dass es so ist. Die Demut ist das Einzige, die uns garantiert oder uns zur Gewissheit macht, dass es wirklich Gott ist, der durch uns denken, wollen und handeln möchte.