Christus und die Kirche
Petristuhl; Messe; Wasser- und Geistestaufe; Beichte; Firmung; Ablässe; Fasten und Beten;
Die wahre Kirche Christi und die Zeremonien;
Das Leben der Priester.
Christliche-theosophische Schrift Nr. 58
Offenbarungen Jesu durch Franz Schumi
Band I. Heft I – VI
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1904 – 5
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Rudolf R. Hoff Verlag für geistige Literatur Mühlenweg 21, D 53902 Bad Münstereifel
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Christliche-theosophische Schrift Nr. 58
Band I Heft I
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1904
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Die wissenschaftliche endgültig gelöste dunkle Geschichte über die fragliche Herkunft des Petri-Stuhles in Rom
Ist der Papst der Nachfolger und Stellvertreter Petri?
Die römische Kirche hat es verstanden, frühzeitig dahin zu wirken, sich die Ehre zu verschaffen, die erste christliche Kirche der Welt zu sein. Um dieses zu erreichen, musste ihr Bischof als der vollwahre Stellvertreter Christi und somit auch als der echte Nachfolger und Stellvertreter des Apostels Petri gelten und solcher genannt werden. --- Und wahrlich, alles Ansehen, alle Macht, alle Anmaßung des römischen Stuhles in der katholischen Kirche bis auf den heutigen Tag gründet sich einzig und allein nur darauf, daß man steif und fest, als wäre dies eine auf Urquellen gegründete und erwiesene Wahrheit --- behauptet, daß der Bischof von Rom der Nachfolger auf dem Stuhle des Apostels Petrus sei. Diese Behauptung ist sogar ein Glaubensartikel geworden, denn wer dies nicht glaubt, daß Petrus durch Christus selbsteigens als sichtbares Haupt der ganzen „streitenden“ Kirche eingesetzt wurde und daß der hl. Petrus in diesem Primat über die ganze Kirche, beständige Nachfolger habe, und der römische Papst sei nicht kraft „göttlichen“ Rechts der Nachfolger Petri in eben diesem Primat --- der sei verflucht. (Siehe: Kanones XIV und XV der Unfehlbarkeit des Papstes nach). Das Wort „s t r e i t e n d e“ Kirche entlehnen sie schier von Christus Worten: Ich bin nicht gekommen euch den Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (Matth. 10, 34.) Allein Christus meinte hier den „Kampf gegen die „F l e i s c h e s b e g i e r d e n“; und sagt an anderer Stelle vom Kriegsschwert: Wer das Schwert nimmt, der soll durch`s Schwert (Offenb. 13, 10) umkommen. Das zweite Wort: „Kraft göttlichen Wortes“ ist unbegründet, und stützt sich auf päpstlichen Titel: „ H e i l i g e r V a t e r“ den Jesus als Gott im Himmel (Johs. 17, 11) und Papst auf der Erde tragen, als ob es zwei Rangesgleiche gäbe! --- „D e r s e i v e r f l u c h t“. Jesus sagte: „fluchet nicht, sondern segnet“, (Röm. 12 , 14; Matth. 5, 44) der Papst aber flucht bei jedem der 21 Kanones der Unfehlbarkeit und bei allen anderen Kanones, wo etwas zu glauben befohlen ist. Gewöhnlich sagen die römisch-katholischen Geistlichen: „Höret auf mein Lehrwort und schauet nicht auf mein Handeln“ und das trifft hier ein: Wir verfluchen alle, die uns nicht glauben, aber wir halten nichts auf die Fluchwirkung; denn nicht jede Stimme kommt in den Himmel. Um die römischen Dogmen auf ihre innere Wahrheit zu prüfen, dazu fehlen dem Volke die nötigen Kenntnisse, der lateinischen Sprache, in der die alten Kirchengeschichtsbücher geschrieben sind und die nötigen Kenntnisse, um alle Wortsätze sich klar zu machen; auch fühlen sie dafür in ihrer Gleichgültigkeit und althergebrachten Glaubensgewohnheit nicht das mindeste Interesse, daß sie sich die Wichtigkeit dieser Frage und ihre Folgen für die Glaubenswahrheit vorstellen könnten. Die Anderen, die Geistlichen, lassen ihrerseits die Sache, wie sie einmal da ist, da sie ganz gut einsehen, daß die Stimme des Einzelnen nichts ausrichtet, andererseits lassen sie gern alles unberührt, da sie durch diesen Glauben in gutem Auskommen und in sorgenloser Existenz erhalten werden, ohne arbeiten zu müssen --- andererseits aber, um allen Folgen auszuweichen, die einer solchen Untersuchung und Veröffentlichung folgen würden. Ja, sie unterlassen wohlweislich gern alles, um nicht um ihre sorgenlose Existenz gebracht zu werden. Das sind also die wesentlichen Grundursachen, warum nahezu gar kein Licht in römisch-katholischen Kreisen besteht, ob Petrus in Rom war oder nicht. Ob aber das lobenswert ist, sich wie ein kleines Kind jedes Märchen als Wahrheit vorsagen zu lassen, kann sich jedermann nach eigener Erkenntnis der Sache selber beantworten. Ich meinerseits gebe euch die Antwort, wie sie geschichtlich erwiesen ist und wie sie der Herr auf mein bitten in dieser bisher noch nicht gründlich erklärten Geschichtswahrheit mir kundgegeben hat. Diese Frage zerfällt in zwei Teile und nämlich; es fragt sich:
Die Apostelgeschichte, welche uns darüber Auskunft geben könnte, geht bloß in das Jahr 63 nach Christi Geburt. --- Nach der Erzählung der päpstlichen Geschichtsschreiber (vergl. Patuzzi, Geschichte der Päpste S. 22) ist Petrus im Jahre 42 nach Rom gekommen; aber die Apostelgeschichte, die doch am Anfange so viel und so weitläufig von Petrus spricht --- sagt von dieser so wichtigen Reise kein Wort! Ganz sicher ist es bewiesen, daß Paulus in Rom war und hier unter dem Kaiser Nero den Märtyrertod erlitt; zugleich mit Petrus, setzen die päpstlichen Geschichtsschreiber hinzu und zwar nach Diario romano im Jahre 67. Paulus war nach der Apostelgeschichte (Apg. 28, 30. 31) drei Jahre in Rom und schrieb von dort an verschiedene geistliche Gemeinden und Männer Briefe, in denen er mehrere seiner Freunde und Anhänger nennt; aber von Petrus schreibt er kein Wort. Wäre dieser als „Bischof“ in Rom gewesen, so hätte es Paulus gar nicht umgehen können, von ihm zu reden, sei es auch nur, um sich über ihn zu beschweren, daß er ihn nicht in seinem Werk unterstützte, denn er sagte ausdrücklich, daß diejenigen, die er nennt, „ s i n d a l l e i n m e i n e G e h i l f e n a m R e i c h e G o t t e s, d i e m i r e i n T r o s t geworden sind“ (Kol. 4, 7 – 14 ). Also P a u l u s schreibt davon nichts, daß Petrus jemals und zwar zu seiner Zeit in Rom war. Paulus sagt auch kein Wort von einer Bevorzugung des Petrus, sondern er hält sich den anderen Aposteln gleich ( 2. Kor. 11. 5; --12, 11. 12 ). Die römisch-päpstlichen Geschichtsmacher haben ferner übersehen, daß Petrus als Schüler Jesu, Weib, Kinder und Haus verließ, (Matth. 8, 19. 20 ) später aber wieder sein Weib mitführt ( 1. Kor. 9. 5 ) und auch den Sohn Markus, ( 1. Petri 5, 13 ) weil er als Bischof sein eigenes Hauswesen, Weib und Kinder, die als Muster der Gemeinde hätten sein müssen, haben musste, sonst verbat ihm die Christuslehre nach der Aufklärung Pauli ( Timoth. 3, 1-7) ein Bischof, d.h. ein Aufseher über die Gemeinde zu sein. Paulus erzählt, daß die Apostel, die (Halbbrüder des Herrn und Petrus von ihren Frauen begleitet wurden.) ( 1. Kor. 9, 5 ). Wo haben die Frauen und Kinder unsere römisch-katholischen Bischöfe und die ganze Priesterschaft, weil nach Jesu eigener Lehre durch Paulus kein Geistlicher, ja nicht einmal der Diakon, ohne Frau und Kinder sein durfte. ( Tit. 1, 5 – 6; Tim. 3, 1 – 13 ). Sind das Nachfolger der Apostel, die das verbieten, was Christus durch Apostel geboten hat?! Die Strengpäpstlichen stellen ihre Behauptung der Anwesenheit Petri in Rom aus dem ersten Briefe Petri ( 1. Petri 5, 13 ) auf. In diesem Briefe heißt es: „Es grüßen euch, die samt euch auserwählt sind zu Babylon und mein Sohn Markus“. Die Herren wollen, daß hier unter Babylon die Stadt Rom verstanden werde. --- Diese Freude kann man ihnen ja ohne Schaden gönnen; ob aber dieses ihnen zu einer Ehre gereichen wird, ist nicht unsere Sache zu untersuchen, sondern ich gebe bloß die Quellen an, nach welchem Rom in geistiger Bezeichnung wirklich Babylon heißt und diese sind: Im 17. Kapitel der Offenbarung Johannes wird die „g r o ß e H u r e“ erwähnt, ( Offenb. 17, 1: Hure bedeutet geistig alle Buhlerei mit der Welt, so jede Begierde, Lüsternheit, Üppigkeit, Luxus und alles Welttum, welches um Geld zu haben und erlaubt ist ) diese große Hure haust in der Stadt, die auf sieben Bergen ( Offenb. 17, 9 ) liegt, welche die große Stadt Rom bedeutet (sowohl zur Römerzeit, als auch unter der Weltherrschaft der Päpste), denn diese hatte das Reich über die Könige auf Erden, ( Offenb. 17, 18 ) und diese Stadt wird Babylon, d.h. „Verwirrung“, eine Behausung der Teufel und Behältnis aller unreiner Geister genannt. ( Offenb. 18, 2 und 10 ). Allein, unter „Babylon“ im ersten Briefe Petri ist nicht Rom, sondern Bagdad in Syrien gemeint, was wir weiter unten ersehen werden. Also von den unmittelbaren Zeitgenossen, von den Augen- und Ohrenzeugen, haben wir für Petri Anwesenheit und bischöfliches Amt in Rom durchaus kein wahres und gültiges Zeugnis. Sehen wir uns daher nach anderen, nach den entfernteren Zeugen um. Klemens I. Bischof von Rom (gewählt 91, gest. 100 n. Chr.), ein Schüler des Apostels Petrus ( so nach päpstlicher Geschichte; Vater Jesus verneint die Wahrheit dieser Angaben. ) schreibt in einem der zwei Briefe an die Korinther und erzählt von Paulus und Petrus und dem Märtyrertum Beider. Er sagt da: „Petrus hat durch den ungerechten Eifer seiner Feinde nicht einmal, nicht zweimal, sondern mehrmals Verfolgungen ausgestanden und durch dieses Märtyrertum ist er eingegangen in die ewige Herrlichkeit.“ Hier wird nur im Allgemeinen von den Leiden des Petrus gesprochen, nirgends aber wird auch nur mit einem Wort darauf hingewiesen, daß Petrus in Rom gewesen sei, und daß er römischer Bischof gewesen war, aber daß er sein Märtyrertum in Rom erduldet habe, es wird ja gar nicht gesagt, worin dieses Märtyrertum bestand, und wo Petrus es erlitten habe. Beiläufig um das Jahr 160 – gest. 200 n. Chr. erscheint als Zeuge der Bischof Dionysius von Korinth. Dieser erzählt, daß Petrus und Paulus gemeinschaftlich die Gemeinde zu Korinth gegründet und von da aus nach Rom gegangen, dort gemeinsam gewirkt und daselbst den Tod gefunden haben. Die Unwahrheit dieses Zeugens liegt klar am Tage. Für`s erste versichert uns Paulus selbst, daß er allein der Gründer der Gemeinde zu Korinth gewesen sei, und zwar besonders im 1., 2., 3., 4., 5. Kapitel seines ersten und im 1. Kapitel, 19, seines zweiten Briefes an die Korinther, wo er diejenigen nennt, die den Korinthern das Evangelium gepredigt haben: „Denn“, heißt es da: „Der Sohn Gottes Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt ist, durch mich und Silvanus und Timotheus“ usw. Ferner zeigt sich Paulus als den alleinigen Machthaber in der korinthischen Gemeinde eben in jenen zwei Briefen, in welchen er exkommuniziert und wieder aufnimmt, Gebote über die Ehe, Ratschläge über die Jungfrauschaft, Einrichtungen über die Abendmahlsfeier, über das Predigen, Beten, Prophezeien usw. in den Versammlungen jener Stadt geradezu aus eigener Machtvollkommenheit gibt, und von Petrus dabei keinen Laut verliert. Ebenso ist das Übrige unwahr, was Dionysius über Petrus, seiner Anwesenheit in Rom und von daselbst erfolgtem Tode sagt, wie die bisher erwähnten und noch folgenden Quellen dartun. Um das Jahr 200 n. Chr. steht auf ein Ältester aus Rom mit Namen Cajus als Zeuge. Dieser erzählt, daß man in Rom sogar die Orte zeige, wo Petrus und Paulus den Tod gefunden hätten und begraben worden seien, und zwar Petrus ruhe beim Vatikan, Paulus aber an der Straße nach Ostia. So hatte man angefangen frühzeitig Propaganda für eine Geschichte zu machen, die nie stattgefunden hatte, aber mit der Zeit als Wahrheit ertrotzt wurde. Der ungenähte Rock Christi, um den die Kriegsknechte losten, hat sich aus einem auf fünf Exemplare vermehrt, denn es gibt deren je einen in Argenteuil, in St. Jago, in Rom, in Friaul und in Trier und überall mit der päpstlichen Bulle der Echtheit versehen! Welcher ist denn der echte darunter?! --- Solche Röcke, die sich auf diese Art vermehren --- gewiß keiner. Es ist nicht abzusehen, wie man dem Petrus, der doch von dem heidnischen Gericht als Verbrecher verurteilt werden musste, ein so ausgezeichnetes Grab, und so ganz in der Nähe bei den kaiserlichen Gärten, bei dem großen Zirkus, wo die feierlichen Spiele der Römer gehalten wurden, hätte anweisen können? Endlich, wie kommt es, daß alle durch 200 Jahre dem Cajus vorangehenden Schriftsteller und Zeugen davon kein Wörtlein sagen und erst fast 200 Jahre darnach ist Cajus der erste, der uns allein davon Nachricht und zwar so bestimmte Nachricht gibt? Aus welchen Quellen, von welchen Gewährsmännern nahm er denn seine Berichte? Origenes 254 und Eusebius von Cäsarea 340 erzählen uns beide, Petrus sei zu Rom auf eigenes Verlangen mit dem Kopfe nach unten gekreuzigt worden, und zwar deshalb, weil er es in seiner Demut verschmähte, zu sehr seinem Herrn und Meister zu gleichen. Diese zwei Schriftsteller sind die Grundlage, wie wir weiter unten sehen werden, wovon die römische Kirche ihre Petrusgeschichte her hat. --- Man kann daraus schließen, daß von der Ermordung Petri Volksüberlieferung zirkulierte, nur der Ort war nicht mehr bekannt, wie diese stattfand. Papst Liberius (352 – 366) verfasste ein Papstverzeichnis und lässt Petrus 25 Jahre, 1 Monat und 9 Tage (von 42 – 67) regieren. Das stimmt: denn Liberius war nach seiner Handlungsweise gegen und für Arianismus ein „unfehlbarer“ Ketzer und als solcher später „heilig“ gesprochen worden. Hieronymus gest. 420, in Cathalogus Scriptor, Explesiast, lässt den Petrus im 14. Jahre der Regierung des Kaisers Nero, das ist im Jahre 67 n. Chr. am Kreuze sterben. Die Anführung der alten Kirchenschriftsteller der sog. Kirchenväter geschah zwar der Wissenschaft halber, es fragt sich aber: Wie können denn Männer, die 50, 100, 150, 200, 300, 350 Jahre später und weit entfernt vom Orte des Apostel-Wirkens gelebt haben, etwas Verlässliches wissen und dies bezeugen, da wir aus unseren Zeitepochen wissen, daß alle Nachrichten von weit, wenn sie von Mund zu Mund gehen, ganz entstellt und mit Fabelzieraten ausgeschmückt werden? Wir bleiben bei der Heiligen Schrift, denn sie ist trotz kleiner Verunstaltung durch die Päpste etc. neben dem neuen Vaterwort, die einzig verlässliche Quelle, welche nach Thomas von Aquin (S. I. qu. 1 art. 8) „Die erste Quelle des Glaubens ist, aus der sich jeder Glaubenssatz nachweisen lassen muß, wenn er Anspruch auf Gültigkeit erheben will.“ Der erste römische Bischof war nach urkundlicher einstimmiger alter Überlieferung des Irenäus gest. 202, Eusebius gest. 340, Rufinus und der apostolischen Konstitutionen aus dem IV. Jahrhunderte, der im 2. Briefe an Timotheus 4, 21 genannte Linus, ein Schüler des Paulus. ( Vater Jesus verneint das; aus der Apostelgeschichte ist das auch nirgends zu ersehen. )
Peters Bischofsamt
Schwach und und jämmerlich steht es um die Zeugnisse und Beweise, ob Petrus je in Rom war, aber nicht besser ergeht es um die Beweistümer, wenn man fragt, ob Petrus ein Bischofsamt in Rom inne hatte. Die Zeugnisse sind statt beweisend, nur widersprechend, verneinend, während die Gegenbeweise das Licht der Wahrheit verbreiten, vor dem die finstere Lüge weichen muß.
Biblische und göttliche Beweise
Nach diesen Erörterungen kommen wir zu den entscheidenden Quellen, die uns maßgebend, weil verlässlich sind; denn bei jeder geschichtlichen Tatsache handelt es sich vor Allem um Zeugnisse von den Zeitgenossen: denn Augen- und Ohrenzeugen sind immer, was die Wahrheit der Tatsachen überhaupt betrifft, die allerbesten und meist die einzig verlässlichen Gewährsmänner; wenn sie nicht irgendwie befangen waren und für eigene Zwecke arbeiteten, wie es die römischen priesterlichen Geschichtsschreiber hier und dort getan haben. ( vergl. die Isidorischen Dekretalen; die Klosterurkundenfälschungen seit dem 9. Jahrhundert angefangen usw. ). Unsere Quellen sind nun folgende: Das nächste und gewiß das einzig gültige Zeugnis über unsere zwei Fragen gäbe uns die Apostelgeschichte von Lukas. Aber lieber Leser, nimm nur einmal das Neue Testament --- lateinisch, deutsch oder griechisch ist alles eins --- in die Hand, schlage dir da die Apostelgeschichte auf, blättere da vom frühen Morgen bis in die späte Nacht und buchstabiere alle 28 Kapitel derselben mit ihren 1005 Versen mit allergrößtem Fleiß durch, so wirst du vom ersten bis zum letzten Worte auch nicht die leiseste Anspielung auf eine Anwesenheit Petri in Rom finden, indem darin überhaupt von Petrus nur bis zum 12. Kapitel, und zwar bis zur Geschichte seiner Befreiung aus dem Gefängnisse (Jahr 44) die Rede ist. Der ganze übrige zweite Teil der Apostelgeschichte vom 13. Kapitel bis zu Ende handelt ausschließlich von Paulus und hört eben mit Pauli Ankunft zu Rom auf. Doch lässt sich durch die Heranziehung und die Vergleichung verschiedener Quellen ein Licht und Einsicht in die Tatsache gewinnen, daß endlich jeder Zweifel verschwindet und klar und erwiesen die Wahrheit hervortritt, wie es die folgenden Quellenstudien dartun. Das Jahr 34 n. Chr. Nicht lange nach der Steinigung des Diakon (oder Almosenier) Stephanus, welche nach der Bibel offenbar im Jahre 34 n. Chr. und zwar auf dem Osterfeste (zwischen 22 – 28 April) geschehen (vergl. Apg. 6, 9 bis Kap. 8, 4; --- Graßmann, Geschichte des Gottesreiches II, Bd. 109) folgte die Bekehrung des Jünglings (d.h. ein junger noch unverheirateter Mann, der von Profession Teppichmacher war (Apg. 18, 3). Die Bezeichnung Jüngling bedeutet daher hier nicht einen bartlosen Knaben, so wenig als Jünger oder Schüler Jesu, einen Schulbuben bedeutet, der „Jünger“ Petrus war im Jahre 33 fünfzig Jahre alt und trotzdem „Jünger“ oder „Schüler“ ) Saulus aus Tarsus in Sizilien . Saulus war nach der mir gemachten Mitteilung des himmlischen Vaters (Jesus hieß nach Seinem Geist der Liebe Gottvater, nach Seiner Weisheit Gottessohn, nach Seiner göttlichen Allmacht der Heilige Geist ---) 35 Jahre alt; und seine Bekehrung vor und zu Damaskus geschah am 26. August im Jahre 34.
Eine Aufklärung des Vaters für Zweifler der Quellenangabe.
Dt. am 22. Juli 1900. Die Menschen glauben heutzutage nur das, was sie aus alten Schriften wie z.B. aus der Bibel herauslesen und verwerfen jede Offenbarung, welche nicht aus der Heiligen Schrift herstammt. Diese Art des skeptischen Christentums beweist, daß solche Skeptiker nicht nach Meiner Lehre leben, die Meine Apostel und Jünger durch das Neue Testament der Nachwelt überliefert haben. Es ist entschieden keine Bravour der Weisheit (1. Kor. 1, 19 – 20) gegen Meine Worte, die Ich durch Meine Medien, einst Propheten und Prophetinnen genannt, gebe, Stellung zu nehmen und sie als eigene Fabrikate von solchen Menschen zu erklären. Ich habe einst durch Propheten, aber auch durch einfache Menschen gesprochen, wie die Beweise von Simeon und Hanna im Tempel (Luk. 2, 25-36) und über die vier Töchter des Jüngers Philippus (Apg. 21, 9) dartun. Ich sagte einst zu Meinen Jüngern: „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt“. (Matth. 28, 20) Wären darunter bloß Meine Apostel gemeint, dann hätte Ich doch sagen müssen: Ich bin bei euch solange ihr lebt auf der Welt; denn Meine Apostel warteten nicht auf das Ende der Welt, sondern sie starben wie alle übrigen Menschen nach Ablauf ihrer irdischen Fleischprüfungs- und Lehrzeit. Daraus kann ein jeder entnehmen, daß Ich im Allgemeinen für alle Meine Kinder sprach, die nach Meiner Lehre leben. Denn nur mit diesen verkehre Ich und diese hören Meine prophetische Stimme. (2. Petri 1, 19 --- Paulus an Gal. 1, 11 – 12). Ich bin der geistige Vater aller Menschen der Welt und es wird niemand bei Mir bevorzugt, weil Mein eigener Geist in jedem einzelnen Menschen wohnt ( Kor. 3, 16; 6, 19; --- II. Kor. 6, 16; --- Röm. 8, 11 ) und daher kann Ich unmöglich verschieden die Menschen lieben, weil sie alle aus Mir sind und durch Mich geleitet werden. Wenn daher einige bevorzugt sind, daß Ich mit Ihnen durch das i n n e r e W o r t verkehre, so ist damit nicht gesagt, sie wären mehr wert bei Mir, als andere Menschen, sondern solche erfüllen die an sie gestellten Bedingungen zur Erreichung des Reiches Gottes, während andere, mit denen Ich nicht als „Vater“ verkehren kann, noch zu weltlich leben und ihre Seele zu stark mit der Materie verkleben. Ihr sollt nicht zweifeln, daß Ich mit Meinen Mich liebenden Kindern verkehre, sondern einsehen, daß ihr noch nicht diese Lebensbedingungen erfüllet, durch welche Ich auch mit euch verkehren könnte. Nur durch Befolgung Meiner Lehre und Wandeln in Meinen Fußstapfen wird es auch euch gelingen mit Mir zu verkehren, denn Ich war, und bin und werde ewig derselbe Vater sein, zu dem ihr durch Jesu Tugenden gelangen könnet (Johs. 14, 6 --- vergl. auch Apg. 2, 16 ff; denn diese große Zeit ist bereits angebrochen. Jesu Tugenden lies im christlich-theosophischen Gebetbuch nach). Amen! Das Jahr 37 n. Chr. „Saulus blieb nach seiner im Jahre 34 erfolgten Bekehrung nun drei Jahre meist in Damaskus, und predigte die christliche Lehre so gewaltig, daß die ungläubigen Juden im Jahre 37 n. Chr. ihm nachstellten, um ihn zu töten (Apg. 9, 23 – 24) und Arèta, der Landpfleger des Königs, die Tore der Stadt bewachen ließ, daß er ihn griffe. Saulus aber ward in einem Korbe aus einem Fenster in der Stadtmauer herabgelassen, entrann ihnen (2. Kor. 11, 32) und zog nach Jerusalem, um Petrus zu sehen (Gal. 1, 18). Und er blieb bei Petrus 15 Tage und besprach sich mit ihm und Jakobus, dem Alphäus Sohn; andere Apostel aber sah er nicht (Gal. 1, 19). Und da Saulus im Tempel betete, forderte der Herr ihn auf, Jerusalem zu verlassen und erwählte ihn zum „H e i d e n – A p o s t e l“, wie Saulus selbst erzählt. (Apg. 22, 17 – 21) Auch mit den griechischen Juden begann er sich zu streiten, da sie ihn aber töten wollten, entsenden ihn die Jünger in seine Geburtsstadt Tarsus in Sizilien im Jahre 37 n. Chr. (Apg. 9, 30 --- Graßmann 1 c. 109.) Das Jahr 43 und 44 n. Chr. Die Geschichte des Apostels Petrus von 43 bis 44 ist folgende: Petrus ging öfters aus Jerusalem in die umliegenden Städte und Gemeinden, heilte Kranke und bekehrte die Juden. So ging er auch im Jahre 43 in Winterzeit aus und zwar an die Meeresküste und kam nach Lydia. 109), heilte dort den Gichtbrüchigen Aeneas, erweckte in Jòppe die Tabitha vom Tode und wohnte in Jòppe beim Gerber Simon bis Ende Februar 44 (nach Vaters Kundgabe; - vergl. Apg. 9, 32 – 43;--- Graßmann 1 c. 109 (559). In Cäsarea war ein gottesfürchtiger Hauptmann der italienischen Schar, namens Cornelius, diesem wurde auf sein Bitten durch einen Engel bekannt gemacht, daß sein Gebet erhört wurde. Cornelius sendet nun auf Befehl Gottes drei Boten zu Petrus und bittet ihn zu ihm zu kommen; zugleich empfängt Petrus in einer Verzückung dreimal den Befehl, nicht unrein zu machen, was Gott gereinigt habe, deshalb geht er anfangs März 44 mit den Boten zu Cornelius, predigt ihm und seinen Genossen das Heil und siehe, da fiel der Heilige Geist auf alle, die zuhörten und nun konnte Petrus sich nicht weigern, sie zu taufen (Apg. 10, 1 – 48). Die Judenchristen in Jerusalem stellen den Petrus deshalb zur Rede, werden aber durch diesen überzeugt, daß auch die Heiden zum Reiche Gottes berufen sind. (Apg. 11, 1 – 18 --- Graßmann 1.c. 109 (560). Jahr 44 n. Chr. In dem Osterfeste 44 n. Chr., welches von dem 22. bis 28. März währte, lässt der jüdische König Herodes Agrippas (Antipas) I. den Bruder des Evangelisten Johannes, Jakobus den Älteren töten, Petrus aber gefangen setzen. Ein Engel aber befreit den Petrus, der sich der Gemeinde zeigt und dann sofort Jerusalem verlässt, um den Verfolgungen des Herodes zu entgehen. Herodes zieht darauf nach Cäsarea, wird aber hier, als das Volk ihm göttliche Ehre erweist, und er Gott nicht die Ehre gibt, von Gott mit Würmerkrankheit gestraft und stirbt bald nach Ostern 44 n. Chr. (Apg. 12, 1 – 25; vergl. Josephus antt. 19, 8. 2 und bell. Judaic 2, 11. 6; Graßmann, Gesch. des Gottesreiches II. Bd. 109). Es fragt sich, wenn Petrus seit dem Jahre 42 bis 67 ununterbrochen sich in Rom aufhielt, wie konnte er im Jahre 44 in Jerusalem gefangen und in Kerker geworfen werden?! Das ist der erste Beweis der Unwahrheit römischer Geschichtsangabe. Jahr 48 n. Chr. Die Jahreszahlen 44 und 51 beweisen, daß Petrus um diese Zeit in Jerusalem sich aufhielt. Im Jahre 48 im Monate April hielt sich Petrus in Arimathäa bei dem wohlbekannten Joseph von Arimathäa auf und dieser drang in ihn, daß er das berühmte Sendschreiben an die Hebräer verfasste, welches dessen Sohn Markus niederschrieb, von welchem auch das Markus-Evangelium herstammt. (Vaters Jesu Angabe; auch in der hl. Dreieinigkeit 24).
Die Apostelsynode in Jerusalem, erste Hälfte 51 n. Chr.
Im Jahre 51. n. Chr., 14 Jahre nach der ersten Reise des Apostels Paulus nach Jerusalem (Gal. 2, 1), reist Paulus mit Barnabas und Titus zur großen Apostelsynode nach Jerusalem, und trifft dort mit den drei Säulen der Kirche: Jakobus, des Alphäus Sohn, Simon Petrus und Johannes zusammen, die damals die Gemeinde in Jerusalem leiteten. Jakobus tritt schon in dieser Versammlung als das eigentliche Haupt der Gemeinde zu Jerusalem hervor ( Apg. 15, 1 – 29; Gal. 2, 1 – 10 ). Auf dieser Apostelsynode tritt zuerst Petrus auf, hält eine Rede über seine Erlebnisse in Cäsarea, dann berichten Paulus und Barnabas, darauf ergreift Jakobus des Alphäus Sohn das Wort, und danach beschließen die Apostel und die Gemeinde, setzen den Beschluß schriftlich fest und senden ihn durch Judas Barsabas und Silas nach Antiochien, wonach die Heiden, welche Christen werden, nicht zu beschneiden sind. Damit ist die Frage, in welcher Weise die Heiden Christen werden, endgültig entschieden, und konnte nun Paulus als Heidenapostel seine großen Missionsreisen beginnen. (Graßmann 1. c. 109 (561). Entscheidend tritt hier das Licht der Wahrheit zu Tage, daß Petrus nie in Rom war: 1. Paulus erzählt im Briefe an die Galater (1, 18), daß er drei Jahre nach seiner Bekehrung nach Jerusalem zu den Aposteln gekommen und 15 Tage daselbst geblieben ist, das war im Jahre 37 n. Chr. --- 2. Ferner, Paulus schreibt an die Galater (2, 1), daß er nach Verlauf von weiteren 14 Jahren abermals zur Apostelsynode nach Jerusalem gekommen ist. Da diese Synode, wie Graßmann in seiner Geschichte des Gottesreiches II, S. 109 (562) nachweist, im Jahre 51 erste Hälfte stattfand, somit ist die Bekehrung Pauli 17 Jahre vor 51 d.h. in der zweiten Hälfte des Jahres 34 n. Chr. geschehen. Hier auf dieser Synode finden wir Petrus anwesend, der statt von Rom oder von einer Reise von Rom nach Jerusalem, über seine Erlebnisse auf seiner Missionsreise in Cäsarea erzählt, somit lebte Petrus noch immer in seiner Stammheimat und nicht in Rom, und machte hier seine Missionsreisen, worunter die letzte nach Cäsarea war. Daß Petrus keinen Vorzug vor den übrigen Aposteln hatte, beweist die Stelle in der Apostelgeschichte 8, 14: nach welcher die Apostel den Petrus und Johannes nach Samaria als Helfer des Philippus, auf dessen Bemühung Samaria das Wort Gottes annahm und sich taufen ließ, nachsandten, damit diese zwei Apostel für die Getauften beteten, daß sie mit dem heiligen Geist getauft wurden. Die Gemeinde von Jerusalem nannte wohl den Petrus, Johannes und Jakob drei Säulen der Gemeinde, aber nicht als drei Päpste. (Gal. 2, 9). Zweite Hälfte (nach Vaters Angabe), 51 n. Chr. kam Kephas („Petrus“ nach dem Griechischen) nach Antiochien und aß mit den Heiden, als aber einige von Jakobus ankamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, aus Furcht vor den Beschnittenen (oder Juden). Dadurch verführte Petrus noch Andere und das nahm ihm Paulus quer und tadelte ihn in Aller Gegenwart: „So du, der du ein Jude bist, heidnisch lebest und nicht jüdisch, warum zwingest du denn die Heiden, jüdisch ( Gal. 2, 11 – 14 ) zu leben?“ Es fragt sich hier: Was hätte Petrus in Antiochien, der Hauptstadt Syriens, zu tun, wenn er Bischof von Rom gewesen wäre?! So sehen wir, daß jede Nachricht über Petrus das Gegenteil dessen bringt, was die römisch-päpstlichen Geschichtsmacher behaupten. Vor seiner Gefangennahme am 1. Juni 58 n. Chr. in Jerusalem (Graßmann, Gesch. d. Gottesreiches, II. Band (566)., also 3 Jahre vor seiner Ankunft nach Rom (siehe Jahr 61) hat Paulus im Jahre 57 n. Chr. von Korinth aus bereits an die Gemeinde zu Rom einen langen und inhaltsvollen Brief geschrieben, und obwohl er diesem Briefe 30 bis 40 Personen anführt, die man von ihm grüßen solle, wird doch nirgends Petrus darunter erwähnt. Das ist demnach doch gewiß ein triftiger Grund anzunehmen, daß Petrus einfach nicht in Rom und nicht Roms Bischof war, weil Paulus die Römer zu unterrichten sich genötigt sah, da Petrus das nicht getan.---- Zum Pfingstfest 58 n. Chr., das am 28. Mai fiel, kam Paulus nach Jerusalem. Er besuchte am ersten Tage (Dienstag den 28. Mai) Jakobus, des Alphäus Sohn (nach Vaters Angabe), den er an der Spitze der Gemeinde zu Jerusalem findet, während Petrus, Johannes und die anderen Apostel außerhalb Jerusalem wirkten. --- Am 4. Tage (Sabbath den 1. Juni) geriet Paulus wegen des Religionsstreites mit den Juden in die Gefangenschaft der Römer (Apg. 21, 27; --- Graßmann 1. c (566), durch welche er, da er seine Beantwortung vor dem Kaiser verlangte, nach nahe 3 jähriger Haft im Frühjahre 61 n. Chr. nach Rom zum Verhör vor den Kaiser kam. Wir vermissen bei diesem so wichtigen Vorfalle den Petrus in Jerusalem; und die weiteren Quellen zum Jahre 61 bis 63 wissen nichts von einem Petrus in Rom. --- Das ist doch ein fataler Widerspruch, daß alle gleichzeitigen Quellen gegen die jetzt so fest beteuernde Behauptung, daß Petrus in Rom und erster Bischof daselbst war, verneinend lauten. --- Im Frühling des Jahres 61 n. Chr. kommt Paulus nach Rom (Apg. 28, 14; Graßmann, Geschichte des Gottesreiches II Bd. (562 und 567) und bleibt hier über 2 Jahre (Apg. 28, 30), das ist bis 63 in seiner eigenen Wohnung, nur das ein Kriegsknecht seiner hütet (Apg. 28, 16). Er nahm hier alle auf, die zu ihm kamen und predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesu mit aller Freudigkeit und ohne Verbot. (Apg. 28, 31). Wäre es wahr, daß Petrus, wie man behauptet (vergl. Patuzzi, Geschichte der Päpste S. 22) seit 42 bis 67 n. Chr. also volle 25 Jahre in Rom zugebracht hätte, so müsste er notwendig daselbst mit Paulus zusammen getroffen sein, ja Paulus hätte gewiß doch von Petrus gehört, zumal Paulus in Rom keinen strengen Gewahrsam unterlag und mit der Christengemeinde von Rom in lebhafter Verbindung stand, wie uns oben die Apostelgeschichte gezeigt hat. Die Zusammenkunft der beiden vorzüglichsten Apostel wäre viel zu wichtig, als daß die Apostelgeschichte sie hätte mit Stillschweigen übergehen können. Nun aber schreibt Paulus aus Rom an die Galater, an die Epheser, an die Philipper, die Kolosser und Thessalonicher, an den Timotheus und Philomene, und tut in all diesen Briefen von Petrus nicht die allergeringste Erwähnung; ja, er meldet diesen allen viele Grüße an den ausgezeichnetsten Christen in der Gemeinde zu Rom, nur von Petrus meldet er keinen Gruß, wäre das auch nur denkbar, wenn Petrus zu Rom, ja wenn er sogar der Bischof der römischen Gemeinde gewesen wäre.
Über seine Ankunft nach Rom erzählt Paulus folgendes:
Apostelgeschichte 28, 15
Da die Brüder dort (in Rom) von uns gehört hatten (daß wir angekommen sind), kamen sie uns entgegen bis zum Forum des Appius und zu den drei Tabarnen. Da Paulus diese sah, dankte er Gott und fasste (wieder) Mut. Wäre um diese Zeit Petrus in Rom und gleichzeitig der Bischof daselbst gewesen, dann wäre gewiß das große Ereignis berichtet worden, daß Petrus mit den Brüdern dem Paulus entgegengekommen wäre, um ihn als den großen Amtsgenossen im Apostolat zu begrüßen und zu empfangen. Aber es geschieht nicht die geringste Erwähnung davon, obwohl Petrus und Paulus auf freundschaftlichem Fuße standen, da Petrus in seinem zweiten Briefe:
2. Petri 3, 15 Paulus als vielgeliebten Bruder bezeichnet und dessen Schriften den Gläubigen anempfiehlt. Paulus schreibt im Winter 61 n. Chr. von Rom aus an die Philipper, daß seine Tätigkeit in der Verkündigung des Evangeliums zum Ausbau der römischen Gemeinde von gutem Erfolg begleitet war:
Philipper 1, 12 – 14
13. So daß es in dem ganzen (Hof-) Lager der (kaiserlichen) Leibwache und sonst überall bekannt geworden, daß ich um Christi willen meine Bande (oder Fesseln) trage; 14. Meine Bande haben mehrere Brüder im Herrn mutig gemacht, daß sie sich desto entschlossener wagen, das Wort Gottes furchtlos zu verkünden. Dieser Bericht spricht also offenbar gegen die Anwesenheit und einer Lehrtätigkeit des Petrus in Rom als Bischof, da ja erst durch Paulus die Gemeinde in Rom sich auszubreiten anfing und erst durch die Entschlossenheit des Paulus sich auch andere wagten das Evangelium öffentlich zu verkünden. Wo war Petrus in Rom seit 42 bis 61 das ist durch volle 19 Jahre, daß niemand etwas von ihm wusste noch eine Spur von seiner Lehrtätigkeit vorhanden war? Wir kennen Petrus als einen kühnen Redner und Verbreiter des Evangeliums aus der Apostelgeschichte. Soll er sich wirklich in Rom durch 19 Jahre nicht gewagt haben sehen zu lassen, noch zu reden? Hier sind die Wahrheit und die Lüge an das Tageslicht gebracht. Die Heilige Schrift straft die römischen Geschichtsmacher. Paulus sagte im Briefe an die Römer im Jahre 58:
Römer 1, 11. 12. 14. 15
11. Mich verlangt sehr, euch zu sehen, um euch durch Mitteilung geistiger Gaben zu stärken; 12. Das ist, um in eurer Mitte uns wechselseitig zu ermuntern durch euren und meinen Glauben. Diese Sprache des Paulus beweist klar, daß weder ein Religionslehrer noch weniger ein Bischof Petrus in Rom war, denn sonst hätte doch Paulus nicht so wie zu einer Gemeinde sprechen können, die keinen eigenen Leiter hätte. Und daß es keinen Gemeindeaufseher (Bischof) oder Religionsleser damals in Rom gab, offenbarte mir der Vater Jesus. --- Paulus sagt weiter: 14. Ich bin Griechen und Nichtgriechen (Römern) Gebildeten und Ungebildeten verpflichtet. 15. In sofern es also auf mich ankommt, bin ich bereit, auch euch zu Rom das Evangelium zu verkündigen. Diese Zu- und Ansage Paulis, daß er geneigt ist den Römern das Evangelium zu verkündigen, bestätigt obige Vaters Aufklärung, daß weder Petrus noch ein anderer Evangeliumsverkünder in Rom war, denn sonst wäre Paulus überflüssig in Rom. Nach Vaters Erklärung haben die Christen in Rom Paulus gebeten, ihnen das Evangelium verkündigen zu kommen, daher stammt sein Römerbrief, in welchem (Vers 15, wie oben) er ihnen die Zusage macht, daß er geneigt ist, ihnen das Evangelium verkündigen zu kommen. --- Nach seiner Gefangennahme, die dann in Jerusalem wegen des Religionsstreites geschah, erschien ihm der Herr bei der Nacht und sprach: Sei guten Mutes, denn wie du in Jerusalem von Mir gezeugt hast, so musst du auch in Rom zeugen. (Apg. 23, 11 ) Paulus gab seinen Standpunkt damit kund, daß er im zweiten Korinther- und im Römerbriefe erwähnt, daß er nicht dort ins Handwerk greift, wo schon andere tätig sind. Im zweiten Brief an die Korinther, Herbst 57 n. Chr. von Makedonien aus gesandt (am 5. Nov. 57 war der Brief fertig (ChtS 64: Luthers Führung im Jenseits S. 193) und gleich abgesandt nach Angabe des Vaters Jesus) schrieb er:
2. Korinther 10, 16 „So, daß wir auch, über euch hinaus, das Evangelium verkünden und nicht in einem fremden Bezirke des Dazu-Stande-Gebrachten uns rühmen.“ --- Oder wie man heutzutage sagt: „Sich mit fremden Federn schmücken.“
Der Römerbrief wurde im Herbst 57 n. Chr. von Korinth aus
gesandt und hier sagt er dasselbe, indem er seinen Charakter gemäß Römer 15, 20 beteuerte: Ich habe aber das Evangelium verkündiget, nicht dort, wo Christi (schon) bekannt war, damit ich nicht auf fremden Grund bauete.
Ursprung der römischen Christengemeinde Diesen zwei festen Aussprüchen gemäß wäre Paulus auch in Rom nicht aufgetreten, wenn vor ihm Petrus oder ein anderer die Christuslehre öffentlich verkündiget hätte. Zwar lebte Petrus noch, als in Rom schon eine Christengemeinde bestand, doch hat Petrus nie etwas zur Gründung der römischen Kirche getan oder beigetragen. Die römische Gemeinde begann sich zu bilden nach dem Tode Christi, als man in Rom die Auferstehung Christi erfuhr. Denn es gab in Rom viele Menschen, die zu Christi Zeit sich in Judäa und in den umliegenden Landschaften in verschiedenen Angelegenheiten und Beschäftigungen aufhielten. Diese kamen zu den Vorträgen Jesu und viele davon wurden von ihrem Heidentum bekehrt. Zurückgekommen nach Rom, erzählten sie, was sie erlebt und erfahren hatten, und so hat der christliche Glaube in Rom angefangen, sich auszubreiten. Einzelne Menschen und ganze Familien wurden Christen. Endlich kam die Nachricht von der Kreuzigung und Auferstehung Christi nach Rom und das brachte ein großes Gerede in Rom. Viele erzählten öffentlich, daß sie bei diesen Vorträgen persönlich zugegen waren und mit Jesus gesprochen hätten, dadurch aber erkannten sich die Gläubigen und schlossen sich aneinander und werden eine neue Glaubenssekte. Wiederholt kamen Nachrichten aus Jerusalem nach Rom, was die Apostel und die Jünger taten, und wie sich in Jerusalem eine christliche Gemeinde bildete, so schlossen sich auch in Rom die Freunde und Bekenner des Christentums enger zusammen. Doch hatten sie keinen Leiter aufgestellt, weil niemand genügend in der neuen Lehre ausgebildet war. Man kam zusammen, hielt Liebesmahle, betete und sang, aber zur Konstituierung einer festen Gemeinde kam es lange nicht. Als Paulus im Jahre 61 nach Rom kam, gab es wohl schon viele Christen aber noch keinen Gemeinde-Bischof von Rom. Darum spricht er in seinen Briefen wohl von Namen mehrerer römischer Christen, aber nie von einem Bischof, weil es noch keinen gab. Und Paulus, als Gefangener und in Ketten gefesselt, konnte nicht als Bischof, auf deutsch: „Gemeindeaufseher aufgestellt werden“ (ChtS. 64, 159). Daraus ist ersichtlich, daß zu Pauli Zeit in Rom (61 – 65) weder ein öffentlicher Religionslehrer, noch ein Bischof den Christusbekennern vorstand. Wäre Petrus schon seit dem Jahre 42 in Rom gewesen, so wäre er als Apostel zugleich als Gemeinde-Bischof vorgestanden und der hätte sich verbäten gegenüber dem Paulus, in seiner und von ihn gegründeten Gemeinde ohne seine Erlaubnis zu lehren, auch ein anderer Bischof oder Gemeindeaufseher hätte dasselbe getan; und vom Paulus wäre es, ganz abgesehen von dessen göttlicher Sendung (Apg. 23, 11) charakterlos und obigen Briefen widersprechend, wenn er nun als Usurpator gegen Petrus oder einen anderen schon daseienden Gemeinde-Bischof lehrend aufgetreten wäre. Diese zwei Briefe sind zu überzeugend, daß man zu Gunsten der römischen Geschichtsmacherei --- den Paulus als einen charakterlosen Menschen bezeichnen wollte.
Berichte des Evangelisten Lukas Lukas der Arzt, (Kol. 4, 14) geboren in einem nicht mehr bestehenden Dorfe in der Umgebung von Jerusalem, war seit dem Jahre 42 ein Jünger der Apostel. Er reiste mit dem gleichen Schiffe, das den Paulus als Gefangenen nach Rom führte und war dessen Mitarbeiter (Philemon 24) in Rom. Lukas verließ im Januar 63 Rom und fuhr zurück nach Jerusalem, wo er die Notizen zu seinem Evangelium und seiner Apostelgeschichte, die er im Jahre 63 vollendete. (Nach Vaters Berichte wurde Lukas im Jahre 63 in Kapernaum gesteinigt; darum reicht seine Apostelgeschichte nur bis zum Jahre 63). Davon berichtet er seinem Freund Theophilus, der in seiner Vaterstadt Athen das Evangelium lehrte, (Nach Vaters Berichte) wie folgt:
Lukas 1, 1 – 4 1. Nachdem es schon viele unternommen, eine Erzählung der unter uns vorgefallenen Begebenheiten zu ordnen und aufzusetzen. 2. Wie uns jene überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen (nämlich Apostel). 3. So habe ich für erachtet, dir bester Theophilus! es nach der Ordnung zu beschreiben, nachdem ich allem genau von seinem Ursprunge an nachgeforscht habe, 4. damit du von der Wahrheit der Worte, die du gehört hast (aus dem Munde Paulis) überzeugt werdest. Nachdem Lukas der Augenzeuge der Ankunft des Paulus in Rom, sowie sein Mitarbeiter am Werke Gottes durch nahe 2 Jahre war, so hätte er doch unter allen Umständen in seiner Apostelgeschichte das der (römischen!) Kirche so ungemeinwichtige Ereignis der Ankunft Petrus in Rom aufzählen müssen! Allein Lukas schweigt vollkommen über Petrus und das ist ein vollgültiger Beweis, daß Petrus nie in Rom noch Papst daselbst war. Es wurde bereits im Jahre 51 n. Chr. auf der Apostelsynode zu Jerusalem, zwischen Jakobus, Petrus und Johannes, die als Säulen der Gemeinde angesehen wurden, einerseits, und Paulus und Barnabas anderseits mit Handschlag ausgemacht, daß die ersten drei unter den Beschnittenen, das heißt unter den Juden, die zwei letzten aber unter den Heiden das Evangelium predigen sollen. (Gal. 6 – 9). Durch die im Jahre 51 vorgenommene Missionsvereinbarung hätte Petrus gar nichts mehr unter den Heiden Roms zu suchen und zu tun gehabt. Am deutlichsten spricht aber die Tatsache, daß Petrus, nachdem er nach römischen Geschichtsmachern schon 9 Jahre Bischof in Rom gewesen war, sich nicht in Rom, sondern in Jerusalem befand und hier eine Vereinbarung einging, welche er als Bischof unter den Heiden Roms nicht hätte eingehen brauchen, noch eingehen können, denn Paulus und Barnabas kamen nicht in das Gebiet der Stadt Rom predigen, und Petrus als Apostel oder Bischof Roms hätte sich, wenn er von nun an keine Heiden bekehren durfte, jeder Tätigkeit selber beraubt und vernichtet. Das aber kann man nicht annehmen, weil dies eine Schwachköpfigkeit Petri voraussetzte, die ihresgleichen in der Apostelgeschichte nicht hat und das schlechteste Zeugnis von Petrus Lehramtsbefähigung nachwiese; anderseits würde ein solcher Vertrag, wenn Petrus Bischof von Rom gewesen wäre, ein offener Betrug von Seite Pauli und Barnabas und Beraubung des Petrus um seine Amtstätigkeit in Rom gewesen sein. Man könnte mir darauf erwidern: Petrus hatte damit auf die Heidenbekehrung verzichtet und bloß die Juden Roms bekehren wollen. Mit diesem Einspruch fiele man erst gründlich durch, daher höre man zu, welche Antwort ich darauf schon im Voraus gebe: Drei Tage nach der Ankunft in Rom (Apg. 28, 17 – 29) ließ Paulus die Vorsteher der Juden bei sich zusammenkommen, und erzählte ihnen, warum er nach Rom gebracht wurde. Darauf antworteten sie ihm: Wir haben weder eine Schrift empfangen aus Judäa deinethalben, noch ist ein Bruder gekommen, der von dir etwas Arges verkündiget oder gesagt habe. Uns ist von dieser Sekte (der Christen) kund, daß ihr von allen Seiten widersprochen wird. Sie zweifelten an Pauls Aussagen, und als sie Paul durch die Propheten aufmerksam machte, verließen sie ihn voll Ärgers und stritten untereinander über seine Worte. Nun frage ich: hat Petrus seit 42 bis 61 also durch volle 19 Jahre in Rom geschlafen statt gelehrt, daß die Juden in Rom die Christen und ihre Lehre nicht einmal kannten und sie selbe als eine Sekte bezeichneten, von der sie erfahren haben, daß ihr überall widersprochen wird? --- Kann es einen größeren Beweis über die Unhaltbarkeit der Behauptung, daß Petrus seit 42 bis 67 in Rom und als Bischof war, geben?! Heiden durfte er seit 51 nicht mehr bekehren, ohne ein treubrüchiger charakterloser Mensch zu heißen und die Juden wussten nichts von ihm und seiner Christuslehre! Wo ist da noch ein Beweis für Petri Anwesenheit, Tätigkeit und Bischofsamt in Rom?! Diese Tatsache ist so entscheidend über die Petri-Stuhl-Frage in Rom, daß jeder Widerspruch vor diesem Zentrallicht der Wahrheit verstummt.
Vaters Kundgabe Nun hören wir die Aufklärung, welche uns der Vater Jesus Selber in dieser oft und viel bestrittenen dunklen Frage gab; denn diese Aufklärung ist echt und bleibt aufrecht, ob auch alle finsteren Gewalten dagegen anstürmen würden, da ja Jesus Selber das Zeugnis über Sich gab: Himmel und Erde werden vergehen, Meine Worte aber werden nicht vergehen (Matth. 24, 35; Mark. 13, 31; Luk. 21, 33). Jesu Aufklärungen aber lauten: Vom Jahre 33 bis 57 hielt sich Petrus teils in Jerusalem, teils in den Provinzen von Judäa und Galiläa auf, wo er die Juden lehrte und bekehrte. Zuweilen ging er aber auch über die Grenzen seiner kleinen Heimat hinaus und wirkte in verschiedenen Städten und Gemeinden Asiens, die Juden zum Christentum bekehrend und Bekehrte stärkend und zum Ausharren aneifernd, wovon der so genannte erste Brief Petri Näheres berichtet und vorliegende, vom Vater mir erteilte Nachricht bekräftiget. Jesus erzählt:
Der Stuhl Petri in Rom Die jetzige Stadt Bagdad in der asiatischen Türkei war zu Meiner Zeit eine königliche Residenzstadt. Einige Jahre nach Meinem Tode (nämlich im Jahre 50) kam dahin der Apostel Matthäus mit seinem Begleiter bei seiner Reise nach Indien und ist vom damaligen Könige sehr gut aufgenommen worden und hielt sich ein ganzes Jahr bei ihm auf. Als dieser aber weiter nach Indien reisen wollte mit seinem Begleiter, so gab ihm der König ein sicheres Geleite bis an die Grenzen seines Reiches, und so war dieser Apostel einer der ersten Zeugen von Mir bei diesem Könige und wollte in der Stadt, die damals noch Babylon hieß, obschon das alte Babylon ziemlich weit weg von dieser Stadt einen großen Schutthaufen bildete, Bekehrungen machen unter den Heiden, die zumeist Balamsdiener waren; der König aber widerriet ihm solches und sagte: Es ist genug, daß ich und mein Hofstaat wissen und einsehen, was wir zu glauben haben und wie wir mit diesem Glauben daran sind; für das Weitere werde schon ich und mein Sohn sorgen; denn ich möchte euch nicht der grenzenlosen Wut meiner Priester preisgeben. Wenn diese aber nach und nach werden ausgestorben sein, und ich dafür sorgen werde, daß nach ihnen keine Stellvertreter mehr kommen, da wird sich mit dem Volke leichter verhandeln lassen. Mit dieser Äußerung des Königs waren die beiden Apostel zufrieden und kümmerten sich nicht mehr darum, Meine Lehre unter den Völkern des Königs auszubreiten. In sieben Jahren später (anfangs Juni 57) aber kam ohnehin Petrus mit seinem Sohne Markus zu diesem Könige, war ebenfalls überaus gut aufgenommen und machte auch dem Könige Vorstellungen, wenigstens die Stadt mit Meiner Lehre nach und nach bekannt zu machen; der König, der den Petrus wie auch den Markus sehr lieb hatte, widerriet solches dem Petro, indem er wohl wusste, von welchem Geiste seine Baalspriester beseelt waren, und sagte eigens zu Petro: Siehe, wir leben hier in einem Lande, das besonders weiter gegen Osten hin bis an den großen Strom Ganges von allerlei wilden und reißenden Bestien strotzt und nicht minder von allerlei giftigem Unkraute; wo aber Gott der Herr solche Tiere und Giftpflanzen in großer Menge werden lässt, da ist sicher sowohl der Erdboden und besonders die Luft überfüllt von bösen Geistern und Teufeln, und diese rennen herum wie hungrige und brüllende Löwen, Tiger, Panter und Hyänen, und suchen, so sie wen aus der Klasse der Menschen fänden, ihn zu verschlingen. Die vorbenannten Bestien sind grimmig und sehr böse, und man kann nur mit großer Gefahr auf sie Jagd machen; aber noch tausend Male böser sind meine Baalspriester. Von denen hat ein jeder wenigstens 1000 Teufel in sich, und kann ihnen nicht leichtlich jemand anderer wirksam opponieren, als nur ich mit meiner äußersten Strenge und meinen Soldaten, die aber zum größten Teile Juden, Griechen und Römer sind, indem ich als König selbst nur ein Vasall Roms bin, was euch Beiden bekannt sein wird, da das römische Reich bis an den Ganges reicht, nach welchem erst das große indische Reich anfängt, dessen Grenzen von uns aber noch niemand kennt. Dieser Rat des Königs gefiel zwar Petro wohl, aber er fühlte doch heimlich einen Drang, mit einigen und anderen Bürgern dieser Stadt von Meiner Lehre und Meinem Reiche Unterredungen zu halten, wovon natürlich auch bald die Priester Kunde erhielten, und dem Petrus auch durch ihre Boten den Antrag machten, auch sie mit solch` einer beseligenden Rede bekannt zu machen. Petrus ließ sich zwar längere Zeit dazu nicht verleiten, besonders da ihn sein Sohn und Gehilfe Markus ernstlich davor warnte und auch immer sagte: Laß du hier dem Könige für unsere Sache die Waltung, und wir werden nicht wider den Willen des Herrn walten, so wir hier den Rat des Königs befolgen, und so blieb es längere Zeit unverändert. Bald nach der Ankunft in Babylon (Bagdad) schrieb Petrus am 26. Juli 57 (Datum nach Vaters Angabe) den ersten Brief von dort (2. Petri 5, 13); (denn Petrus hat schon mehrere Briefe früher geschrieben, die aber verloren gingen), an die Judenchristen, die zerstreut in Pontus, Galatien, Kappadokien und Asien und Bithnien (1. Petri 1, 1) wohnten, und die er früher auf seinen Reisen seit dem Jahre 35 (nach Vaters Angabe) besucht, bekehrt und wiederholt besucht hatte. Der in diesem Briefe erwähnte Silvanus (Petri 5, 12) ist ein bekehrter Jude aus Kappadokien, der den Brief schrieb und an die besagten Gemeinden trug, der vielfach abgeschrieben, weil er in jeder Gemeinde unter den gläubigen Juden verbreitet wurde. In diesem Briefe wird Petri Sohn Markus erwähnt, daß er beim Vater in Babylon weilt, und die benannten Gemeinden grüßt. Aus diesem Briefe ersehen wir die Gegenden der Tätigkeit Petri seit 35 bis 57, also durch 22 Jahre. Die in diesem Briefe erwähnten von Osten nach Westen in der Reihenfolge angeführten Provinzen liegen alle in Kleinasien vom Schwarzen Meer gegen Cilicien-Cypern zu. Wäre Petrus seit dem Jahre 42 in Rom als Bischof gewesen, wie käme er dazu, sein Schreiben vom römischen Babylon (in Rom ging es im Mittelalter unter der Herrschaft der Päpste sehr babylonisch zu und auf dieses Babylon sind gerichtet in der Offenbarung Johannes die Kapitel 17 und 18) aus an die Gemeinden in genannten kleinasiatischen Provinzen zu richten, wenn sie nicht er gegründet und fortwährend besucht und gestärkt hätte? Denn nach einer Abwesenheit von 15 Jahren, die von 42 bis 57, hätten die Gemeinden schon längst auf ihn vergessen, wenn sie überhaupt er gestiftet hätte. Daß Paulus an die Römer schrieb, war doch seiner Absicht nach, nachdem er schon weit und breit die Gemeinden gestiftet hatte, und kein Wirkungskreis mehr vorhanden war, nach Rom und von da nach Spanien zu reisen (Röm. 15, 23 – 24). Ein Anhaltspunkt für die Anwesenheit Petri in Rom ist mit diesem Brief nicht nur gegeben, sondern sogar ganz verneint, denn nicht in dem entfernten Kleinasien, sondern in Rom und Italien wären die Missionsorte gewesen, wenn Petrus in Rom residiert hätte. Petrus hatte in Syrien, wo die Hauptstadt (Neu-) Babylon lag, schon frühzeitig seine Glaubensstationen, und besuchte sie, wie die Apostelgeschichte erzählt, wo ihr Petrus in Lydia, Galiläa, Samaria, Joppe, Cäsaräa, Antiochia, zu Tyros und Sidon usw. antreffet, also in Judäa, Galiäa, Phönizien, Syrien, Samaria, am Schwarzen Meere, damals Pontus genannt, Galatien, Kappadokien, Bithnien, und unter den allgemeinen Namen „Asien“ des Petrus Briefes, wovon viele Gegenden und Orte bei und um den genannten Ländern zu verstehen sind, weil die Apostel alle Gemeinden besuchten, wo Juden wohnten, um sie zum Christentum zu bekehren, wird es euch doch einleuchten, daß Petrus eine sehr große Diözese, wenn man dies nach dem heutigen Namen bezeichnen würde, zu besorgen hatte und daß dies nicht in Italien, sondern in Asien war. Daher schaut aus dieser Aufklärung die dritte große Unwahrheit der römischen Kirche, wonach trotzdem Petrus in Rom und durch nichts und nirgends erwiesenen, sondern ertrotzend behaupteten, weil aus der Luft gegriffenen, 25 Jahre Bischof in Rom (aus der Führung Dr. Martin Luthers und Imanuel Swedenborgs im Jenseits durch Vater Jesus bis zu ihrer Vollendung als Große und Fürsten im Neuen Jerusalem) war. Nach ein paar Jahren ging Petrus dennoch einmal hinaus außer der Stadt, gleichsam lustwandelnd, fand alldort mehrere Bettler und Kranke; die Armen beteilte, die Kranken heilte er durch die ihm innewohnende Kraft Meines Geistes. Zu diesem Wunderwerke kamen auch mehrere Baalspriester, erkannten Petrum und baten ihn sehr inbrünstig, sich mit ihnen ein wenig fürbaß und landeinwärts zu begeben, und er gab ihren vielen Bitten und treuen Versicherungen dadurch und darum Gehör, weil sie ihm angaben, daß in einem sehr nahe gelegenen Orte sich eine Menge Kranke befinden, die kein Arzt zu heilen im Stande ist, und so er auch diese heilen wird, so werden auch sie und alle anderen Priester seine Lehre annehmen und ihre Tempel mit eigener Hand zerstören. Auf diese Rede ging Petrus mit diesen Priestern und gelangte mit ihnen nach einer Stunde Weges richtig an einen Ort, in dem es eine Menge Fieberkranke und Besessene gab, die er heilte und auch sogar einen Toten zum Leben erweckte. Die Geheilten aber fingen an Petrum zu loben und sagten: „Dieser muß von dem wahrhaften Gott gesandt sein, ansonst es ihm nicht möglich wäre, solches an uns bloß durch sein Wort zu bewirken, was alle unsere so vielen Götter noch niemals zu bewirken im Stande waren! Das machte aber die den Petrus begleitenden Priester über alle Maßen grimmig; sie zwangen ihn freundlich, aber nur dem Äußeren nach, mit ihnen noch einen kleinen Ort zu besuchen, zu dem hin man durch einen Myrthen- und Rosenwald gelangen konnte; in diesem Walde ergriffen sie Petrum, zogen ihm seine Kleider aus, erschlugen ihn, hängten ihn dann bei den Füßen auf einen dürren Myrthenbaum, an dem sie zu unterst einen Querbaum befestigten und seine Hände an selben mit Stricken banden, ließen ihn daselbst also hängen und zogen sich dann auf einem anderen Wege in die Stadt zurück. Da aber diese Tage der Petrus dem Könige zu lange ausblieb, so ließ er ihn allenthalben suchen, sowohl in, als außer der Stadt; und es gelang ihm erst am zweiten Tage, den Petrus in dem Myrthenwalde, natürlich vollkommen tot und sehr übel zugerichtet, zu finden. Dabei wurde er aber auch von den Geheilten benachrichtigt, daß die Priester der Stadt ihn in aller Freundlichkeit zu ihnen gebracht und er sie wunderbar gesund gemacht und auch einen Toten wieder zum Leben erweckt hatte; wozu aber noch kam, daß er dann mit den Priestern weiter fürbaß und landeinwärts gezogen. Der König war darüber sehr traurig, ließ Petrum in der königlichen Gruft beerdigen und auch den Myrthenbaum in seine Gruft bringen; aber den über zweitausend Priestern in dieser Stadt ging es darauf schlecht. Der König verschonte nicht eines Einzigen, ließ sie durch seine Soldaten alle töten und dann in mehr denn vierhundert Wagen weit hinaus in eine Wüste führen, wo sie aus den Wagen hinausgeworfen wurden und daselbst den wilden Bestien zum Fraße dienten. Der Jünger Markus aber begann dann mit Hilfe des Königs und zweier königlicher Sachwalter die Menschen nahe der ganzen Stadt zu Meiner Lehre zu bekehren, und es dauerte nicht ein Jahr, war die ganze Stadt segensvollst zu Meiner Lehre bekehrt und durch sie bald darauf auch nahe das ganze Land. Und Ich gebe euch hiermit, euch Meinen jüngsten Jüngern, bei dieser Gelegenheit die Wissenschaft von Dem, Wo und Wie der erste Apostel für diese Welt geendet hat; also nicht in Rom, noch weniger in Jerusalem, sondern in der neuen Stadt Babylon, die späterhin den sarazenischen Namen Bagdad erhielt. (ChtS. II. Aufl. Nr. 10 des Ev. Joh., 254). Nach der Mitteilung des lieben Vaters war diese obige Nachricht in der Apostelgeschichte enthalten, welche aber schon im 3. Jahrhundert von der römischen Priesterschaft ausgeschieden wurde; und so kam sie unter den Schriften, die im 4. Jahrhunderte (325) zum Konzilium nach Nicäa gebracht wurden, nicht vor; daher enthält sie auch die griechische Bibel nicht. Die Ermordung geschah nach Mitteilung des Vaters Jesus im Jahre 59 am 9. Oktober in Petri 76. Lebensjahre. Damit ging die Prophezeiung Jesu Johs. 21, 18. 19 in Erfüllung. Das Auffallende an dieser Geschichte ist es eben, daß die römische Priesterschaft die Art des Todes kennt, was sie nur aus der Apostelgeschichte wissen konnte, und doch wird sie in der Apostelgeschichte nicht berichtet, woraus die Geschichtsmache mit dem Petri Stuhl in Rom ersichtlich ist. Denn in Rom hat man schon frühzeitig daran gearbeitet, das apostolische Primat für Rom zu acquirieren, um sich damit zu brüsten. Die Frage: „Hat Petrus die römische Kirche gestiftet?“ ist vom Herrn in der „Geistigen Sonne“ (NtS Nr. 3, I. Aufl., Kap. 140-142, S. 240-258) weitläufig erörtert und auch dort als erfunden nachgewiesen worden. Der zweite Brief Petri wurde im August 58 auch aus abylon (Bagdad) geschrieben, in welchem er schreibt, daß ihm Jesus offenbarte, daß er bald sterben wird (2. Petri 1, 14). Über Paulus gab mir der Vater folgende Notiz: Paulus kam nach Rom im Frühjahre 61 und blieb 4 (weil das Neue Testament –Apg. 28, 30 – bloß von 2 Jahren spricht, daß Paulus in seiner eigenen Wohnung blieb, so ist damit erwiesen, daß die Apostelgeschichte nur bis zum Jahre 63 reicht, was mir auch der Vater bestätigt) Jahre gefangen daselbst und wurde in der Christenverfolgung unter Nero im Jahre 65, als er 66 Jahre alt war, ermordet. Daraus ersehen wir, daß das ganze römische Papsttum eine jahrhunderte lange, für die Herrschaft der römischen Priesterschaft großgezogene geschichtliche Täuschung war, weil sie viel Geld und eine außergewöhnliche Ehre eintrug, und die päpstliche Macht der Weltherrschaft hervorbrachte und auf unbegründete Menschensatzungen – begründete; denn wer nicht glaubte, wurde verflucht, exkommuniziert, verfolgt, gefoltert und auf den Scheiterhaufen verbrannt. Daher machte in vergangenen Jahrhunderten das Glauben an die Wahrheit der päpstlichen Dogmen, wenn man auch wusste, daß sie Lügen sind – wenigstens für diese Welt – selig. – Es war ein Gebot der Klugheit, so lange man unter der Zuchtrute der Priesterschaft stand, über die gewonnenen anders lautenden Überzeugungen mäuschenstill zu schweigen, um ruhig das Leben zu genießen.
Nachbemerkungen zu wahrem Nachfolgeamte eines Apostels
Papst als Nachfolger Petri Als Petrus einst in den Tempel ging, bat ihn ein Lahmgeborner um ein Allmosen; dieser sagte ihm nun: „Gold und Silber habe ich nicht; allein was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und wandle!“ (Apg. 3,6) Könnte das wohl ein Papst einem Armen sagen? Und er nennt sich einen Nachfolger Petri! O du lächerliche Nachfolgerschaft Petri! Solch ein Nachfolger Petri könnte nur sagen: „Ich habe zwar des Goldes und Silbers im höchsten Überflusse, -- aber das gebe ich dir nicht, sondern meinen apostolischen Segen, der nichts kostet, den gebe ich dir und dann fahre hin in Frieden! So du unterwegs auch von Hunger stirbst, so wird deine Seele dennoch nach einem dreitägigen Fegefeuer sogleich ins Paradies kommen, wo es dir dann gut genug gehen wird. --- Und so ein Papst also sagen würde, so redete er die Wahrheit; aber letzteres würde nicht geschehen wegen seines Segens, denn wäre dieser viel wert, so würde er ihn nicht umsonst hergeben, denn die Priester teilen nicht aus, sondern sie sammeln nur. – (NtS. 42 B, II. 268).
Bischof von Rom Das (ursprüngliche) heilige kanonische Gesetz der römischen Kirche verbietet dem „Bischofe von Rom“ ausdrücklich sich „Fürst der Bischöfe“, „oberster Priester“ oder dergleichen zu nennen. Es verbietet überhaupt, daß irgend ein Patriarch sich jemals des Wortes „allgemein“ (ökomenisch) bediene, „da allen Patriarchen die gleiche Ehre gebühre“. (Distinct. 99, C.primae, C. nullus, C. ecce.) Die späteren nach der Oberherrschaft trachtenden Bischöfe von Rom haben dieses Gesetz unbeachtet, der Welt vorgemacht, daß sie von Christus die höchste Gewalt im Himmel und auf Erden überkommen haben, wonach sie durch die Wahrheit verdrehende Angaben alles unter ihre unersättliche Herrschaft brachten.
Papst als Träger des Titels des Obersten der Heidenpriester in
Rom Als Rom noch unter der heidnischen Priesterschaft stand, trug der Oberpriester dieser Heidenreligion den Titel „Pontifex Maximus“ (ChtS. 9, Kap. 74) und diesen Titel eines Pontifex Maximus trägt der Papst, und sein Amt heißt „Pontificat“! --- Das Sprichwort „Nomen est omen“ ist da nicht zu bestreiten als unecht.
Papsttum Wenn das Papsttum die Nachfolge des Apostelamtes der Urchristengemeinschaft gewesen wäre, also ein Inbegriff der Urwahrheit aus Christus, des göttlichen Repräsentanten der Liebe, Demut, Duldung, Gerechtigkeit, Weisheit aus Liebe, dann des göttlichen Friedens und der göttlichen Barmherzigkeit, dann wäre die ganze Welt zu einem Gottesreich auf Erden geworden und keine Weltmacht hätte es hindern können, dies zu bewerkstelligen, denn wenn die Geistlichen fest auf die Erfüllung der Zehn Gebote Gottes bestanden wären, dann wäre aus allen Reichen der Welt ein Gottesreich entstanden. Das Papsttum hatte es im Mittelalter zwar zu einer großen Macht sowohl politisch wie kirchlich gebracht, aber das hat es nicht auf der göttlichen Wahrheit fußend, sondern durch die Verdrehung der Wahrheit seiner Kirchensatzungen, durch welche die einfältige und finstere Welt breit geschlagen wurde, getan; und was sich still ergab, und die christliche Fahne der Wahrheit höher hielt als päpstliche Menschensatzungen (oder Dogmen) wurde mit Gewalt der Folterungen und Verbrennungen am Scheiterhaufen niedergezwungen. Die Greuel der römisch-priesterlichen Willkürherrschaft gediehen endlich auf die höchste Spitze. Nun griff die göttliche Macht ein und erweckte einen Apostel in Dr. Martin Luther. Dieser Apostel hatte die Aufgabe, die göttliche Fahne mit der Aufschrift: „Wo der Geist Gottes ist, dort ist die Freiheit“ (2. Kor. 3, 17) wieder aufzupflanzen und die Wahrheit aus Gott überall hin zu verbreiten. --- Und nun fing an das Licht der Wahrheit allerseits aufzugehen und wie dieses zunahm und größer wurde, so nahm die weltliche und kirchliche Macht des Papstes ab bis in die Zeit unserer Gegenwart. Aber Kirchen und Sekten, welche um Vorrecht streiten und noch nicht auf dem reinen Boden der geistigen Wahrheit stehen, sind noch nicht reif. Zwar ist die protestantische Kirche auf dem Bibelworte fußend, aber ihre Gottesdiener sind nicht wiedergeboren wie die Apostel und Vorsteher der urchristlichen Gemeinden waren, daher verstehen sie den geistigen Sinn der Bibelworte nicht und daher die mannigfaltigste Auslegung der Heiligen Schrift und daher auch fehlt die Erfüllung der Gebote Gottes nach ihrem geistigen Sinne, wie es in der Urchristengemeinde war. Und wenn wir die Staatsgesetze in protestantischen Ländern betrachten, so sind sie nichts besser als in römisch-katholischen und die Übertretungen der Gottesgesetze ebenso da, wie dort. Warum aber das? Weil die Priester ein Drittel Gottes, zwei Drittel Staatsdiener sind, und es ihnen mehr um ihre Lebensexistenz als um Gott zu tun ist. Zu Sünden der Oberen zu schweigen ist ihre Staatsklugheit; für die Lebensexistenz zu sorgen, daß ihnen weder zu essen noch zu trinken noch an Sättigung der Gelüste, Begierden und gemütliche Ruhe fehlt, ist aber ihre Verstandesweisheit, die man sonst als Welttum bezeichnet.
Ein Vaterwort über geistige Leiter
1898, 4. Februar, Graz. Durch F. Schumi: Meine lieben Kinder! Ich euer Vater Jesus sage euch, ihr sollet Mir keinen Menschen auf Erden als euren geistigen Leiter ernennen, der hohe Titel trägt, denn das Titel-Tragen beweist, wessen Geist in einem solchen Leiter für das geistige Leben vorherrscht. --- Nur solche Leiter, die demütig und selbstlos Mich als den obersten und alleinigen Leiter der Menschenherzen anerkennen, können euch zum Segen gereichen. Wer aber mit großem Nimbus und Glanz sich umgibt, der ist kein geistiger Leiter nach Meinen Worten: Der Höchste soll euer aller Diener sein. (Matth. 23, 11; Mark. 10, 43; Luk. 22, 26-27). Und so ist auch der Papst nicht nach Meinem Herzen und Meinen Worten, sondern nach Wünschen derjenigen, die ihn erwählt und aufgestellt haben. Aber das Ende der abnormen Zustände naht und Ich werde in der Zeit wieder eine urchristliche Ordnung herstellen. Dieses sagt euch allen, die es angeht, euer Vater Jesus Jehova Zebaoth, der Herr der Welt. Amen.
Christus und die Kirche
Band I. Heft II
Die Gottfabrikation in der Messe; und
die kirchliche Kommunion.
Eine unchristliche Menschensatzung
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Ein Vaterwort
Graz, am 17. Februar 1904, durch F. Schumi. Meine lieben Kinder! Die Zeit der Wiederkunft Christi ist tatsächlich angebrochen und zwar durch die Medien des christlich-theosophischen Glaubens, welcher berufen ist, der Glaube und die Religion des tausendjährigen Reiches des Geistes Christi auf Erden zu sein. Diese Tatsache beweist euch, daß ihr alle ohne irgendwelche Ausnahme der Kirche und Sekte, eure bisherige mit falschen Satzungen, falschen Ausdeutungen der Bibel und gegen Meine reine Lehre verstoßenden Zeremonien der Kirche in Rom, verlasset, und alle zur christlich – theosophischen Religionslehre übertretet, denn nur diese ist Meine Zentral- und Hauptlehre, weil Ich sie Selber diktiere und durch Meine jetzigen Propheten, Vatermedien genannt, niederschreiben lasse. Es steht keine Kirche und Sekte in Meiner wahren, das heißt reinen Lehre, das habe Ich gezeigt durch das Lutherbuch; Ich zeige es hier gegen die römische Kirche; in der Zeitschrift „Die Liebe“ gegen die swedenborgische Neue Kirche, und werde auch noch über andere Glaubenssekten dies tun, weil alle Mein heiliges Wort vernehmen sollen, was der Wille Meiner Liebe für Meine Kinder ist. Leset und verbreitet die Kunde von Meiner Wiederkunft, daß sie in Wolken, welche Meine in Büchern gedruckten Diktatlehren sind, bestehen. Nehmet diese wenigen Worte in Liebe zu eurem Vater Jesus auf, damit sie euch zum Segen und geistigen Fortschritt gereichen. Amen. Der Opfer-Altar
Beweise aus den Propheten, daß Gott keine zeremoniellen Opfer will
Die Sühne-Opfer des Alten Testamentes
Moses (V, 10, 17. 18) schrieb: Jehova nimmt kein Geschenk (oder zeremonielles Opfer) an! --- 18. Er übt aber Recht gegen Waisen und Witwen und liebt den Fremdling (Armen) und gibt ihm Brot und Kleidung. --- Dasselbe sagten über tausend Jahre vor Christus der König David in Psalmen: Psalm 40, 7: Schlacht- und Speiseopfer (d.h. „Hostie“) liebst du Jehova nicht, die (geistigen) Ohren hast du mir aufgetan, (daß ich höre): Brandopfer und Sündopfer verlangst Du nicht. Psalm 51, 18, 19: Du willst kein (zeremonielles) Opfer so gäbe Ich es; Brandopfer (oder Hostie) gefallen Dir nicht. 19. Ein Gott gefälliges Opfer ist ein zerknirschter Geist; ein zerknirschtes und zermalmtes Herz, Gott! verachtest Du nicht. Jeremias 7, 22: Jehova spricht: Ich habe zu euren Vätern, da ich sie aus Ägypten führte, nicht geredet und ihnen keine Gebote gegeben in Betreff der Brand-, Schlacht- und anderen Opfern. (sondern sie haben diese selbst nach heidnischen Beispiele eingeführt); vergleiche die Verse im 7. Kapitel. Hosea 6, 6: Jehova sagt: Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer und an der Erkenntnis und Verehrung Gottes und nicht am Brandopfer. Nun lese man nach, wie der Prophet Jesaja über die Gottmacher spricht:
Jesaja 44, 9 – 19 9. „Die Götzenmacher sind allzumal eitel, und ihr Köstlichstes ist kein nütze.“ Sie sind Zeugen der Arbeit ihrer eigenen Hände, und sie sehen nichts und merken auch nichts; darum müssen sie zu Schanden werden. 10. Wer sind sie, die einen Gott machen…. ? 11. Siehe … es sind Meister aus Menschen …… 14. Er geht frisch daran unter den Bäumen im Walde, daß er Zedern abhaue ….. 15. die den Leuten Brennholz gibt, davon man nimmt, daß man sich dabei erwärme, und die man anzündet, und Brot dabei backet. Da macht er einen Gott davon und betet’s an; er macht einen Götzen daraus, und knieet davor ( vergl. Vers 9) nieder. 16. Die Hälfte verbrennt er im Feuer und über der anderen Hälfte isset er Fleisch, er bratet einen Braten und sättigt sich, wärmet sich auch und spricht: Hoja, ich bin warm geworden, ich sehe meine Lust am Feuer. 17. Aber das Übrige macht er zum Gott, daß er sein Götze sei, davor er knieet und niederfällt und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott. 19. Und diese Gottmacher gehen nicht in ihr Herz; es ist keine Vernunft noch Witz da, daß sie doch nachdenken möchten: ich habe die Hälfte des Holzes mit Feuer verbrannt, und habe auf den Kohlen Brot gebacken und Fleisch gebraten und ich! Sollte das Übrige zum Gräuel machen und sollte knieen vor einem Holzklotz?! Und nun lese man dies in neutestamentischer Ausgestaltung und Umformung: Der Götzenmacher ist eitel und sein Geehrtes, sein „Benerabile“ ist kein nütze. Er gehet auf das Feld, wo das Korn wächst: Davon man nimmt, daß man sich nähre und davon man Brot backt. Auch er sättigt sich davon und spricht: Ich bin von dem Kornmehlbrot satt geworden.
Aber aus dem Übrigen des Mehles macht man mit Wasser eine
dickliche Mehlflüssigkeit, backt sie in der Oblatenzange zu Oblatteig und der
Priester macht davon seinen Gott, davor er seine Kniebeugungen macht, ihn
anbetet und zuletzt aufisst und meint: Das ist der lebendige Leib und das
lebendige Blut unseres Herrn Jesus Christus! O du grenzenlose Finsternis des
Geistes, die da herrscht in dieser römischen Kirche!
In Jesaja 44, 9 – 19: Von der römisch-katholischen Seite würde
man hier eine Verhöhnung des den Katholiken heiligen Altarsakraments erblicken,
doch dieses ist hier nicht gemeint, sondern nur der Wahrheit das Zeugnis
gegeben, daß ihr hier mit einem grobheidnisch-antichristlichen Zeremoniell zu
tun habet, das Gott und Apostel zu Lügnern stempelt und das Neue Testament oder
das Wort Christi zu einer ketzerischen Lügenlehre erklärt, wie ihr aus dem
Hebräerbrief klarst ersehen könnet.
Meine Lehre im Neuen Testament Joh. 4, 24: Ich sagte: Gott ist ein Geist, und wer Ihn anbeten will, der bete Ihn im Geiste (der Liebe seines Herzens) und in der Wahrheit (durch Bestätigung in den Werken der Nächstenliebe) an! So lehrte Ich als Christus Gott anbeten; nicht aber im Mehlteige einer Oblate! Als zwölfjähriger Jesus sagte Ich den Pharisäern bei der Dreitagesszene: Gott bedarf eurer (materieller und zeremonieller) Opfer ewig nicht, sondern daß ihr in eurem Herzen Ihn erkennet, Ihn über alles liebet und eure nächsten armen Brüder (und Schwestern) wie euch selbst, tut ihnen alles, was ihr weiser Maßen auch wollen könnet, daß sie solches auch euch täten, so werdet ihr bei Gott alle Gnade wieder finden, und werdet Ihm angenehm sein, wie einer Mutter ihr liebsten Kinder, und Er wird euch schirmen wie eine Löwin ihre Jungen und sorgen für euch wie eine Henne für ihre Küchlein (Cht.S. 10 A, 67). „Das menschliche Herz ist der alleinige Altar, welcher Gottes, des Urhebers des Lebens, würdig ist. Auf diesem Altare soll das Feuer der reinen Liebe lodern und alle durch die Sinne angeregten Leidenschaften verzehren. Dieses ist das einzige, Gott wohlgefällige Opfer.“ „Die alttestamentlichen äußerlichen Brandopfer sind immer nur dessen Sinnbilder gewesen, und nachdem Ich Christus auf Golgatha das erhabene Opfer Meiner Selbst dargebracht habe, braucht die Menschheit keine Symbole mehr.“ „Nach
dem Opfer Christi besteht die wahre Religion im Worte der Wahrheit und der
Handlung der Liebe. In der vollwahren Liebe zu Gott und daraus durch
wohlwollende und uneigennützige Unterstützung der Armen, Witwen und Waisen, als
Werke der Nächstenliebe geoffenbart, so ist der neutestamentliche Opferaltar in
Christus begründet. Was darüber hinausgeht, kann nur Ärgernis erregen und die
Menschheit zum Götzendienst leiten. Was die Sinne blendet wie die Zeremonien,
das erzieht den Geist nicht. (Christlich-theosophisches
Gebetbuch II. Aufl. S. 44). Vaterwort durch F. Schumi, Graz am 16. Mai 1899: Im Alten Testament opferte man Gott ein Sühneopfer für die Sünden durch die Erstlingsfrucht sowohl in Getreide, als auch in Tieren. Als aber der Erstgeborne, der Sohn Gottes Selbst sich Seinem Vater für alle vom Adam an begangenen Sünden aufgeopfert hatte (Hebr. 9, 15; Röm. 3, 25), sagte Er am Schlusse, bevor Er am Kreuze starb: „Es ist vollbracht.“ Darum habe Ich Jesus nie gesagt, daß man soll am materiellen Altar nach alttestamentlicher Sitte auch im Neuen Testament opfern, sondern Ich opferte Mich ein für allemal Meinem himmlischen Vater und besiegelte das Ende der materiellen Opfer mit dem Worte: „ Es ist vollbracht.“ (Joh. 19, 30; Hebr. 10, 10). Dagegen habe Ich euch einen lebendigen Opferaltar in euren armen Nächsten aufgestellt, was euch die Erzählung von dem barmherzigen Samariter beweist, die Ich als Beispiel der christlichen Nächstenliebe aufgestellt habe. (Luk. 10, 30 – 37). Als Mich der jüdische Gesetzeslehrer fragte: Lehrer! welches ist im Gesetzbuche das größte Gebot? antwortete Ich Ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit deinem ganzen Gemüte lieben. Dieses ist das erste und größte Gebot. (5. Mos. 6, 5) Diesem ist das zweite gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. (3. Mos.. 19, 18) Denn in diesen zwei Geboten ist das ganze Gesetz (Mosis) und die Propheten enthalten. (Matth. 22, 35. 40) Warum aber ist das zweite Gebot dem ersten als Hauptgebot gleich? Weil in jedem Menschen der Geist Gottes wohnt, wie Ich dies durch Paulum im ersten ( 1. Kor. 3, 16. 17; -- 6, 19 ) und zweiten ( 2. Kor. 6, 16; -- 13, 5 ) Korinther und im Römerbrief ( Röm. 8, 11 ) kundgab. Darum sagte Ich: Was ihr einem dieser Meiner geringsten Brüder getan habt, das habet ihr Mir getan. (Matth. 25, 40 ) Auch sagte Ich: Tue deinem Nächsten das, was du in jeder Lebenslage wünschest, daß dir der Nächste tun möchte. (Matth. 7, 12 ) Euer Körper, sowohl das Fleischliche als auch das Seelische, ist der Tempel und die Hülle des in euch wohnenden Geistes von Mir nach Apostel Paul, darum ist jeder Mensch euer Nächster, weil jeder ein Kind Gottes. Und weil ihr alle nur einen geistigen Vater habet, daher sagte Ich euch als Gottvater: Ihr alle seid Brüder und nur Einer ist euer Vater, der im Himmel (gleichbedeutend mit: in eurem Herzen) ist. (Matth. 23, 8. 9 ) Weil Gott in absolutem (d.i. reingeistigem) Zustande ein Geist ist, so braucht Er weder Opfer an Geld (ausgenommen ist die Unterstützung zur Herausgabe Meiner Vaterworte; und was ihr für euch brauchet, um ein Versammlungshaus für alle zu haben) noch an materiellen Früchten oder gar brennenden Kerzen! welche erscheinen, als müssten sie sogar bei Tage brennen, um die große geistige Finsternis zu beleuchten, welche in den anwesenden Gläubigen herrscht; --- denn als Geist esse Ich doch nichts Materielles! Das muß doch ein jeder vernünftige Mensch begreifen, daher ist es ersichtlich, daß jedes sogenannte Gott-Opfern nur ein Opfer den Geistlichen, aber nicht Gott ist! Anders verhält es sich mit den Werken der Nächstenliebe, der Nächste, wenn arm oder Waise, ist im Neuen Testament der einzige Mir wohlgefällige Opferaltar. Diesen Opferaltären, als Gotteskindern und zugleich euren Brüdern und Schwestern könnet ihr Gutes tun und euren Überfluß mit ihnen teilen, weil dieses das einzig wohlgefällige Opfer vor Mir, eurem Vater Jesus, ist. ( Hebr. 13, 16; -- Matth. 25, 40; -- Matth. 22, 35 – 40. – 2. Kor. 8, 14 ). Ich habe schon im Alten Testament gesagt, daß Ich habe die Lust nur an der Liebe und nicht am materiellen Opfer; und an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer. Als Ich dann in Christo auftrat, erklärte Ich, daß diese Liebe und Erkenntnis in Werken der Nächstenliebe besteht, welche ein jeder an Freund und Feind zu üben hat, wenn sie deren bedürftig sind. (Matth. 5, 44; -- 1. Kor. 13, 13; -- Matth. 22, 35 – 40; -- 2. Kor. 8, 14). Das Sakrament des Altars ist somit nichts anderes, als ein Herz voller Liebe, Demut, Unschuld, Geduld, Barmherzigkeit und Opferwilligkeit für den bedürftigen Nächsten, das Gott über alles und den Nächsten so unschuldig, d.h. ohne klügelnde Vernunft liebt, wie sich gute Kinder unter einander lieben und kindlich vertragen.
II. Das Messopfer und dessen Wert.
Menschensatzung Die lateinische Messe ist durch Papst Leo im Jahre 459 am 25. April aufgestellt und eingeführt worden. Die ursprüngliche Auffassung der Messe war diese: Es ist Gott ein wohlgefälliges Gedächtnisfeiern Seines Leidens und Todes. Später aber verfeinerte man diese Auffassung, daß es Gott so haben will und predigte dem Volke vor, welche große Verdienste man dadurch gewinnt, wenn man täglich zur Messe geht. Das Volk glaubte und befolgte, was ihm gesagt wurde, dadurch aber ist die Messe bald als größtes und wohlgefälligstes Opfer Gottes aufgestellt worden. Nachher ließ man sich das Lesen von Messen gut zahlen und dieses ging so fort bis zum heutigen Tage. (Dt. vom J. 1899.)
Transsubstantiation
(1198 – 1216) In dieser Zeit regierte der Papst Innocenz III.,
der sich erlaubte zu behaupten, daß durch die priesterliche Weihung das Brot und
Wein in Mein lebendiges Fleisch und Blut übergeht und nannte dieses Ungeheuer
seiner Schöpfung, Transsubstantiation oder Verwandlung. Öffentlich ausgesprochen
und bekräftigt ist dieser Unsinn am 16. Januar 1215 worden. Das Wunder bei Christus; beim Priester
von Franz Schumi Wenn auf der Hochzeit zu Kana, als Jesus den Befehl gegeben hatte, das in Wein verwandelte Wasser vorzusetzen, die Gäste in diesem Getränk bloß den Geschmack des Wassers gefunden hätten, glaubt jemand, daß man es ein Wunder genannt hätte? Nein, gewiß nicht. – Weshalb war jederman erstaunt? Weil das in Wein verwandelte Wasser zwar nicht die Farbe, wohl aber den Geschmack eines vorzüglichsten Weines angenommen hatte, obwohl Jesus nichts davon gesagt hatte. Wohlan, hier tritt ganz besonders der Unterschied zwischen Christus und dem Priester zutage. Jesus Christus tat Wunder und sprach nicht davon, weil das Wunder selbst das Zeugnis der Wahrheit gab, während der Priester vom Wunder der Verwandlung der Oblate in Lebendigen Leib Christi und des Weines in lebendiges Blut Christi redet und keines tut, somit täuscht er die Gläubigen durch ein Vorgeben, es sei ein Wunder der Verwandlung geschehen und es ist keins geschehen; denn die Oblate behält die Gestalt, die Farbe, das Gewicht und Geschmack der Oblate, und also bleibt auch der Wein, Wein; und damit widerlegt sie selbst den Priester, der von etwas spricht und faselt, was niemand sieht, noch spürt, noch davon überzeugt ist. Wenn ein Priester spricht, daß er Wunder wirkt, die niemand sieht noch spürt, ist er dann nicht als ein gemeiner Lügner und Volksbetrüger zu betrachten, weil die römische Kirche jedem flucht und verdammt (anathema sit!), der ihre Menschensatzungen nicht glaubt!? --- Man merke sich daher: Gewirkte Wunder muß man sehen oder geistig fühlen, wie man sie bei Christus sah und fühlte oder --- sie sind keine Wunder! Meine lieben Kinder, von dem heidnisch-antichristlichen Unding „Transsubstantiation“ genannt, welches nicht soviel wert ist, daß man davon spricht, wenden wir uns sogleich in unser Zeitalter und betrachten wir, was heutzutage von der gotteslästerlichen Schöpfung Innocenz III. dem gläubigen Volke erzählt wird. Die römisch-katholische Kirche lehrt: Das heilige Messopfer ist einem Wesen nach vom Kreuzopfer nicht verschieden, sondern es ist mit diesem ein und dasselbe Opfer; nur die Weise zu opfern ist verschieden. Es ist wesentlich dasselbe ….. Opfer wie das (einstige) Kreuzesopfer (auf Golgatha), weil am Kreuze sowohl als auf dem Altare Derselbe opfert und geopfert wird, Jesus Christus, unser Herr. Die Weise zu opfern ist nur verschieden; am Kreuze hat Jesus Christus blutiger Weise Sich geopfert, d.h. er hat wirklich und wahrhaft Sein Leben hingegeben; auf dem Altare opfert Sich Jesus Christus unblutiger Weise, d.h. Er stellt, indem Er unter den von einander abgesonderten Gestalten des Brotes und Weines wirklich gegenwärtig wird, als der für das Menschengeschlecht sterbende Heiland dem himmlischen Vater Sich dar und erneuert so das am Kreuze vollbrachte Opfer, ohne mehr zu leiden und zu sterben. (Wappler, Lehrbuch der katholischen Religion für Obergymnasien, II. S. 199). Nun betrachten wir diesen sonderbaren Satz nach seinem Inhalte: Die jüdischen Priester haben bloß an einem Christus und nur einmal das Schreckensdrama der Kreuzigung Christi am Golgatha aufgeführt; heutzutage gibt es viele tausende Christusse, die in den vielen tausenden Kirchen alle an einem Vormittage sich tausendweise von römischen Priestern auf Meßaltären ihrer Kirchen nach Art wie einst auf Golgatha ans Kreuz nageln und durchstechen lassen. Somit tägliches Leiden des Herrn, tägliche Kreuzigung der römischen Priester an ihrem Gott! Aber Ich Christus bin doch Gottvater Selber, wie Jesajas im 9. Kapitel, 5. Vers im voraus Meine Menschwerdung weissagte: Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt …. den man nennt: Wundervoller (Schöpfer), Rat (der göttlichen Liebe oder Gottesweisheit nach 1. Kor. 1, 24, was soviel heißt als Gottessohn) Kraft oder Allmacht Gottes (was dasselbe als Heiliger Geist bedeutet), Held (göttlicher Tugenden, daher Träger der Gottheit), Gott-Vater der Ewigkeit oder Ewig-Vater (daher niemand sonst als Gott Selber) und Friedensfürst (des geistigen Lebens). Diese Weissagung ist so klar und erhaben, daß man nie auf so grauenvolle Irrtümer verfallen könnte, wie die Kirche verfallen ist, wenn der Heilige Geist Christi der göttlichen Wahrheit in Rom regieren würde. Aber nicht bloß Jesajas, sondern Ich Christus Selber sagte von Mir, daß Ich Gottvater bin, wie folgende Verse des Neuen Testaments beweisen: Ich sagte: Ich und der Vater sind Eins oder Dasselbe (Joh. 10, 30). An anderer Stelle sagte Ich: Wer Mich sieht, der sieht den, der Mich gesandt hat, somit den Gottvater Selber, der die Liebe in der Gottheit bedeutet. (Joh. 12, 45) Beim letzten Abendmahl wollte der Jünger und Apostel Philippus, daß Ich ihnen den Vater zeige, da antwortete Ich ihm voll Ernstes: Philippus! Wer Mich sieht, der sieht den Vater; wie kannst Du also noch sagen: Zeige uns (Joh. 14, 9) den Vater? Und durch den Apostel Paulus sagte Ich: In Christo wohnte die ganze Fülle der Gottheit (Kol. 2,9). Gab es denn je mehr als einen ganzen Gott? Ich, Jesus, als der allweise Gott hätte somit die größte Freude daran, Mich fort und fort alle Tage auf’s Neue bis Mittag viele tausendmale zu kreuzigen, Mich anzunageln, zu durchstechen, und weil dies an einem einzigen Gott nicht möglich auszuführen ist, sich täglich in ungefähr hunderttausende Christusse zu vermehren, damit Ich von Priestern auf diese Golgatha-Art geopfert würde, und das alles Mir Selbst zulieb, weil nach obiger Aufklärung Gottvater Sich Selbst aufopfern würde zu eigener Unterhaltung. O Menschen! könnt ihr so einen groben Unsinn noch ferner für Wahrheit halten!? Wachet doch auf, aus eurer Hypnotisierung durch die Priesterworte! Wer die Heilige Schrift geistig nach göttlichen Sinne zu lesen versteht, findet doch sicher und leicht die Stellen heraus, wo Gottvater in geistiger Entsprechung die „Liebe“, Gottessohn die „Weisheit“ und Heiliger Geist die Allmacht in Gott bedeutet. (lies die Heilige Dreieinigkeit durch). Gott war vor der Menschwerdung unpersönlich, darum hieß es im Alten Testamente, daß Gott niemand sehen und leben kann, weil Er ein verzehrendes Feuer (der Liebe) ist. ( 2. Mos. 33, 20; --- 5. Mos. 4, 25). Zwar hat Sich Gott zuweilen den Menschen gezeigt, aber immer nur durch den Leib eines Erzengels sprechend. Durch den Seelenleib eines solchen Erzengels hat Gott Sich den Adamiten und Israliten gezeigt, indem Er den geistigseelischen Körper des Erzengels wie materiell festigte und in die Erscheinlichkeit treten ließ, durch den Er sprach und das Volk leitete. In Christus erst schuf sich Gott einen eigenen menschlichen Körper, in dem Er als schaubarer Gott wohnt. Daher gibt es nur einen Gott in einer Person, die Ich Jesus Christus Jehova Zebaoth heiße, aber weder drei noch mehrere tausende Personen. Freilich kann Ich Mich so oft vermehren als nötig, allein dies tue Ich zu Gunsten der die Menschen verdammenden, ausbeutenden und Gott kreuzigenden Priester ganz entschieden nicht. Die zweite Hälfte der zu besprechenden oben angeführten Stelle lautet: „Die Weise zu opfern ist nur verschieden; am Kreuze hat Jesus Christus blutiger Weise Sich geopfert, d.h. Er hat wirklich und wahrhaft Sein Leben hingegeben; auf dem Altare opfert Sich Jesus Christus unblutiger Weise, d.h. Er stellt, indem Er unter den von einander abgesonderten Gestalten des Brotes und Weines wirklich gegenwärtig wird, als der für das Menschengeschlecht sterbende Heiland dem himmlischen Vater Sich dar, und erneuert so das am Kreuze vollbrachte Opfer, ohne mehr zu leiden und zu sterben.“ Wenn Ich Christus wirklich kein Gottvater, sondern nur ein Gottessohn in materiellem Sinne wäre, dann hätte nur solche Opferung einen Sinn, wenn Ich wirklich täglich leiden würde, denn sonst ist es ja keine Opferung, sondern Blendwerk, Schwindel, Betrug, weil alles, was man jemanden opfert, man sich selbst nehmen muß, es dann entbehren, sei es Geld oder Besitz, wenn man aber sich für jemanden aufopfert, dann muß man leiden in einer oder anderer Weise geistig oder materiell. Genießen und leiden muß man aber immer geistig-seelisch; denn das beweist, daß, wann der Mensch stirbt, nicht der Fleischkörper, sondern der Seelenkörper zum Leiden oder zur Glückseligkeit gelangt, während der Fleischkörper so wie ein Tierleichnam verwest und kein Leid an sich fühlt. Der unwissende Mensch glaubt, daß bloß der Fleischesleib leidet, doch dem ist nicht also, sondern die Seele ist eigentlich die leidende und macht in ihrer Ängstlichkeit das Fleisch mitleiden. Sie ist es, die das Fleisch belebt, sonst ist es tot und gefühllos. Dieses kann man sich durch die Statuvolence oder gewollten Zustand überzeugen, indem man die ganze Gedankenkraft von der leidenden Stelle weg auf etwas anderes auf eine halbe bis eine ganze Stunde konzentriert, hat man dies gut ausgeführt, dann ist das Wehe verschwunden. --- Man beachte einen zweiten Fall: Wenn jemand längere Zeit an einem Fuß oder einer Hand gelitten und wird ihm endlich das Glied abgenommen, so spürt er oft noch lange nachher dasselbe Leid dort, wo er es früher gespürt hatte, somit spürt er es an dem unsichtbaren geistigen Gliede, weil das materielle nicht mehr vorhanden ist. Man beachte nun besonders den dritten Fall: Jemand leidet Schmerzen Tag und Nacht. Plötzlich schläft er ein und wann er wieder aufwacht, spürt er keine Schmerzen auf der leidenden Stelle und warum nicht? Weil beim Einschlafen die den Fleischleib belebende Seele aus dem Leibe trat und sich davon absonderte, dadurch aber erstarb der Fleischleib, denn ohne Seele hatte er kein Gefühl und dadurch hörte das Wehe auf. Mit dem Eintreten der Seele in den Fleischleib fängt ihre kindische Ängstlichkeit wieder an und das Wehe --- o wehe! geht vom frischen los. Diese Aufklärung war nötig, um den Sachverhalt zu verstehen, daß die Seele der das Leid verursachende und leidende Teil ist; denn sonst gäbe es ja keine Höllenqualen für die Seele ohne den Fleischleib. Wenn Ich nicht der alleinige Gott wäre, sondern als Christus Mich dem himmlischen Vater täglich geistig --- wenn auch unblutig --- opfern würde, so würde Ich, wie aus dieser Aufklärung ersichtlich, an Meiner Seele fürchterliche Schmerzen leiden müssen. Als Ich im Garten Gethsemane Mein bevorstehendes Leiden betrachtete, daß Ich geistig genau voraussah, geriet Ich als Mensch in solche unbeschreibliche Angst und Bangigkeit, daß Ich Blut schwitzte, Ich überging somit in die denkbar allerhöchste Angstaufregung, die je einem Menschen möglich ist, und da bat Ich die Liebe Gottes: Mein Vater! ist es möglich, so gehe dieser Kelch von Mir, doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willst. Wenn Ich aber als Christus schon für ein einmaliges bevorstehendes Leiden so fürchterliche geistige Vorleiden und dann die überschrecklichen geistig-materiellen Kreuzesleiden, vor denen Ich aus Angst und Bangigkeit Blut, höret! Blut! schwitzte, ausstehen musste, --- wie kann man dann den schrecklichen Unsinn behaupten, daß Ich Mich jetzt täglich viele tausendmal ohne Leiden aufopfere, da es doch erwiesen ist, daß Fleisch weder sündigt noch leidet, sondern bloß die Seele, wofür auch nur sie nach dem Tode zur Verantwortung gezogen wird und in die Hölle kommt und dort leiden muß, aber nicht das Fleisch, welches im Grabe schmerzlos verfault und verschwindet und in andere Lebewesen übergeht. Die Vorspiegelung von der Opferung ohne Leiden ist daher erlogen, weil es eine Opferung ohne Leiden nicht gibt, wie es auch kein Opfer gibt, wenn jemand 100 000 Kronen oder Mark in Worten zu opfern verspricht, sie aber nie in der Tat hergibt. Wäre das Fleisch der sündigende und leidende Teil, dann müsste die Seele verfaulen und der Fleischkörper in die Hölle kommen und leiden, aber sündigen tut die Seele und dafür leiden muß daher auch nur sie allein. Wenn aber schon ein irdischer Vater, so lange bei klarer Vernunft ist, von seinem Sohne keine wahnwitzigen Folteropferungen zu seinem Privatvergnügen verlangt, wie konnte man auf die finsteren Gedanken geraten, von der ewigen Liebe und Barmherzigkeit Gottes so etwas tyrannisches zu erdichten und vorauszusetzen? Die Priester lassen Mich Christus in Brot und Wein verwandeln. Aber Brot und Wein kann weder materiell noch geistig Gott sein; denn Brot und Wein ist eben Brot und Wein und nichts anderes; wohl aber geistige Entsprechungsworte für Gotteslehre und Gottesliebe, wie es unter dem Schlagwort Kommunion erklärt wird. Aber am besten ist der Schluß: Nachdem Gott Christus in nichts sagendes Brot und Wein verändert und somit keine Gottheit mehr vorstellt, opfert sich dieser vorgemalte Mehlbrot- und Wein-Christus Seinem himmlischen Vater ohne mehr zu leiden und zu sterben auf. --- Wahrlich, etwas Sinnloseres kann nicht bald erfunden werden.
Spaß bei Seite! Da wird durch die
Priester Gott Jesus Christus in Brot und Wein verwandelt und zuletzt vom
Priester als Schlachtopfertier, genannt „Hostie“ aufgezehrt. Aber ein Gott, der
vom Priester fabriziert und verzehrt wird, ist eben kein Gott, sondern
kirchliche Possen-Aufführung, kirchlich-theatralische Komödie zur
Volksverdummung und Geldausbeutung für Messenzahlungen! Christi Geburt Das Fest Meiner Menschwerdung feiert die Kirche am 24. Dezember; Ich aber wurde geboren am 7. Januar früh. Bei Meiner Menschwerdung in Bethlehem sangen unzählige Myriaden Engel das Hosianna; die Kirchendiener d.h. die Priester aber lesen ein jeder 3 Messen in derselben Nacht oder an dem darauf folgenden Frühmorgen, welches nach ihrer eigenen Aussage dasselbe Opfer sei, das Ich am Kreuze blutend litt; somit kreuzigt Mich ein jeder Priester schon bei der Geburt 3 mal! --- anstatt daß Mir die ganze Gemeinde Hosiannalieder singen möchte! Welch heidnisch-antichristliche Zeremonie ist doch diese Feierung mittelst 3 Messen! als möchten sie sagen: Zwar leben wir auf Seinen Namen, da Er aber bestimmt sagte: „Umsonst habet ihr’s empfangen, umsonst gebet es weiter!“ (Matth. 10, 8) kreuzigen wir Ihn gleich bei der Geburt dreimal und machen Ihn unschädlich unserem Gewissen; denn wir sind Mammons Diener, Er aber sagte: Ihr könnet nicht Gott und dem Mammon zugleich dienen (Matth. 6, 24; Luk. 16, 13). Wir aber dienen bloß ums Geld; und das ist der Mammon Gott der Welt. Ich habe am Kreuze ein für allemal gesagt: „Es ist vollbracht!“ und was Gott sagt, das ist gesagt und wahr! Mit dem zeremoniellen Messopfer ist aber ein Widerspruch gegen Mich, und Verneinung der Wahrheit in Meinen Worten eingesetzt und erhoben worden, indem man durch die tägliche Wiederholung der Kreuzigung beweiskräftig bezeugt, daß es noch nicht vollbracht wäre. Und daher hat man mit dieser Zeremonie, wie sie heutzutage verstanden wird, Mich Gottvater in Christus, aus Friedensfürst zum Lügenfürst gemacht. Die ganze Messe ist somit nichts anderes als eine grob-unsinnige, zeremonielle Wiederholung der einstigen wirklichen Kreuzigung Meiner Person. Zuerst zitieren die Priester in die Hostie, welche zu deutsch Schlacht- und Opfertier heißt! --- Gott, Der, wie sie angeben, auf die Worte: Hoc est enim Corpus Meum etc. (das ist nämlich Mein Leib) nach Matthäus 26, 26 – 28. --- vom Himmel herabsteigen muß! Dann kreuzigen sie Ihn bei der Wandlung, darauf beten sie Ihn an, und zuletzt verzehren sie Ihn gekreuzigt aber lebendig bei der Kommunion in einer Oblate mit Fleisch und Blut! Es fragt sich, wie kommen die römischen Geistlichen dazu, Mich als Christus viele tausendmal alle Tage fort und fort zu kreuzigen!? Was habe Ich verbrochen gegen sie !? Und du armes Kirchenvolk! Siehst du das nicht ein, daß Ich das für keine Dankbarkeit anschaue zu Mir, deinen Gott und Vater Jesus, Der dich unter den unsäglichsten, weil schrecklichsten Schmerzen auf Golgatha von der Erbsünde durch das Leiden und den schmerzvollen Tod am Kreuze von dem Leiden befreite, das sonst jeder für sich selbst hätte durchkosten müssen, wie Ich Jesus es für alle durchgekostet habe, wenn er sich hätte wollen die Gnade der Kindschaft wieder erwerben, die er durch die Erbsünde verloren hat, daß du dieser greuelhaften Handlung der ewig wiederholenden Kreuzigung Christi so fleißig nachläufst! Weißt du nicht, daß die Juden schon für die bloß einmal vorgenommene Kreuzigung so schrecklich gestraft wurden mit der Zerstörung Jerusalems, ihres Tempels und Vernichtung ihres Königreiches indem sie teils als Sklaven verkauft wurden, teils in alle Länder vor Niedermetzelung durch die Römer in den Jahren 70 bis 135 nach Meinem Tode entfliehen mussten, wenn sie ihr Leben retten wollten! --- Und siehe! deine Priester sagen selbst, daß sie geistig dasselbe tun, was die Pharisäer mit ihren Schergen einst an Mir getan haben! Und du gehst gedankenlos zu diesen vielen Kreuzigungen deines Gottes und glaubst, daß du damit eine hohe Andacht verrichtest, indem du diesem Greuel beiwohnst!? Ja, das haben auch die Tempeljuden einst gedacht, aber die Strafe kam nachträglich gar schrecklich! --- Und siehe! Wenn die Menschen Meine Worte nicht glauben und befolgen werden, so werde Ich sie heimsuchen müssen, wie einst die Juden. Angefangen habe Ich schon --- die täglichen großen Unglücksereignisse sind Meine Zuchtrute, weil die Menschen Meine echte Gotteslehre immer mehr verwerfen und höllischer werden.
Bekehret euch und tuet Buße und tretet
zu Meiner christlich-theosophischen Religionslehre über! I. Warnung des Apostels Paul:
Kol. 2, 20 – 23
Über die Messe als einer von Menschen eingeführten Satzung
findet man ein apostolisches Urteil durch den Apostel Paulus die an die Kolosser
2, 20 – 23: Lasset euch nicht die Vorschriften der Welt aufdringen. Rühre nicht
an, koste nicht, taste nicht an; denn der Gebrauch bringt euch das Verderben
davon, was nach den Vorschriften und Lehren der Menschen aufgestellt wurde. Es
hat freilich den Schein von Weisheit bei einem (von Menschen aufgebrachten,
daher) selbst beliebten Gottesdienst. Aber das ist nicht von Gott, daher
Menschensatzung.
II. Der Hebräerbrief Eine besonders entscheidende Sprache führt der Apostel Petrus direkt gegen etwaige zeremonielle Aufstellung einer wiederholenden bildlichen Darstellung der Leidensgeschichte Jesu im Briefe an die Hebräer wie folgt: Hebr. 9, 12. Jesus ist mit Seinem eigenen Blute ein für allemal in das Allerheiligste getreten, und hat uns auf ewig die Erlösung (von der Erbsünde) verschafft. 25. Aber nicht, um sich mehrmals opfern zu müssen, wie der Hohepriester (des Tempels) alle Jahre mit fremden (Tier-) Blut in das Allerheiligste (zu Jerusalem) eingeht; 26. sonst hätte Jesus, seitdem Er gelitten und gestorben ist (nach römischer Meßeinführung vom Papste Leo dem Großen im Jahr 459 eingeführt, jeden Tag mehrere tausendmal gekreuzigt werden müssen); sondern Er ist einmal im Vollalter der Welt erschienen, um durch das Opfer Seiner Selbst die Erbsünde (des hochmütigen Ungehorsam Adams gegen Gottes Gebot) zu tilgen. 27. Und wie es der Menschen Los ist nur einmal zu sterben, 28. so ward auch Christus nur einmal als Opfer dargebracht, um vieler Sünden zu tilgen. (Hebr. 9. Kapitel). Hebr. 10, 10. Und durch diese einmalige Aufopferung des Leibes Jesu Christi sind wir ein für allemal (von der Erbsünde Adams, die wir als Geister aus dem Geiste Adams stammend, damals mitgesündigt haben), gereinigt. (1. Mos. 3, 15; - Jes. 53, 10.12; - Hebr. 9, 15; - Röm. 3, 25; - 1. Tim. 2, 14). 14. Denn mit Einem Opfer hat Er die Reinigung (von der Erbsünde) auf ewig vollendet. 15. Dies bezeugt uns auch der Heilige Geist. Denn nachdem er zuvor gesagt hatte: 16. Dies ist der Bund, den Ich einst (sobald sie reine Diener des Geistes Gottes in ihren Herzen geworden sind), ihnen machen werde, sagt der Herr: Meine Gesetze will Ich einprägen ihren Herzen; in ihren Sinn will Ich ihrer Sünden und Übertretungen (des ersten Bundes). 18. Wo aber die Sünden vergeben sind, da braucht es keines Opfers mehr für sie. 19. Brüder! wir haben durch das Blut Jesu das frohe Recht zum Eingang in das Allerheiligste (welches die Wiedergeburt des Geistes vorstellt). 20. (das aber) auf einem neuen und lebendigen Wege, welchen Er uns durch den Vorhang, das ist durch Seinen Leib eingeweiht hat (indem er den Vater mit den Kindern versöhnt und die Pforte des Himmels ihnen geöffnet hat). 21. Und weil wir (in Jesu) einen so erhabenen Priester über das Haus Gottes haben, 22. so lasset uns hinzutreten mit aufrichtigem Herzen und vollem Glauben, wie Besprengte am Herzen, befreit vom bösen Gewissen, und am Leibe gewaschen mit reinem Wasser; 23. und lasset uns unverrückt festhalten das Bekenntnis der Hoffnung; denn treu ist der, welcher die Verheißung gegeben, 24. und (wir sollen) aufmerksam sein, um uns einander zur Liebe und zu guten Werken aufzumuntern. 28. Schon wer das Gesetz Moses übertrat, der musste sterben. 29. Wie viel härtere Strafen, bedenkt es selbst, wird derjenige verdienen, welcher den Sohn Gottes (durch Aufstellung von widerchristlichen Menschensatzungen) mit Füßen tritt, und das Blut des Bundes, wodurch er geheiligt, unrein, als unwahr achtet, und den Geist der Gnade beschimpft (d.h. Ihm widerspricht). Daniel 9, 2- 27 schreibt: Eine Woche lang, wird Jehova für viele den Bund bestätigen, und die Hälfte der Woche wird dem Schlacht- und Speiseopfer ein Ende machen. Aufklärung: Diese kurzgebundenen Worte besagen euch, daß Ich werde mit den Menschen den Bund, den Ich einst mit Abraham am 24. August 2078 nach Erschaffung Adams geschlossen, neuerdings durch Mein eigenes Blut am Kreuze bestätigen. Es war das die Woche zwischen Meinem Einzuge in Jerusalem am 20. März und Meiner Auferstehung am 27. März im Jahre 33. Die Hälfte der Woche bedeuten aber die 3 Tage als Ich im Grabe lag, das ist am 25., 26. und 27. März. Diese Meine Kreuzigung war, wie im Hebräerbrief erklärt ist, das letzte Opfer, welches in Sühnopfern bis zu Meiner Kreuzigung bestand, mit diesem letzten Opfer ist durch Mich Selber der göttlichen Gerechtigkeit Genüge für die Erbsünde und aller bis zum Jahre 33 begangenen, weil durch die Erbsünde erfolgten Sünden, getan worden, so daß eine Erbsünde nicht mehr besteht.
Mit Meinem Kreuzestod begann der neue Bund im Blute, das heißt
in der Liebe, weil der erste Bund in der Gerechtigkeit bestand. Damit hörte jede
zeremonielle Sühneopferung ein für allemal auf, und hat auch bei den Israeliten
seit dem Jahre 70, als ihr Tempel zerstört worden ist, ein für allemal
aufgehört.
Beweise, daß in der geweihten und zu Gott fabrizierten Hostie
kein Gott oder Christus enthalten ist. Vergiftungen durch Hostie und Wein Aufklärung des Vaters Jesus, daß die geweihte Hostie und der geweihte Wein nichts besser sind, als jedes andere ungeweihte Brot und ungeweihter Wein, was durch Vergiftungen in beiden Gestalten geschichtlich erwiesen ist. Die Geschichte bewahrt mehrere Beweise, daß die geweihte Hostie und der geweihte Wein nichts besser, als gewöhnliches Brot und gewöhnlicher Wein sind. Wäre in der Hostie und Wein, nachdem sie der Priester konsekriert oder geweiht hat, Mein göttliches Ich mit Fleisch und Blut darin enthalten, dann wäre so eine Hostie das ewige Leben selbst und kein Mensch würde mehr sterben, wenn dies auf Wahrheit beruhen würde und tatsächlich Gottes Leib wäre. Doch dem ist nicht so, sondern die Beweise aus der Geschichte der Vergiftungen durch die geweihte Hostie und geweihten Wein geben euch die beste Antwort, daß alles, was die Priester über die geweihte Hostie und den geweihten Wein sagen, auf Unwahrheit beruht, weil, wenn Ich tatsächlich mit Fleisch und Blut in der Hostie wäre, so würde Ich derjenigen, welche eine solche vergiftete Hostie oder vergifteten Wein verzehrt haben, Mörder, nicht aber das ewige Leben, welches ist zugleich die ewige Jugendfrische und Gesundheit, wie es im Himmel der Fall ist, wo Ich mit Meiner Liebe, welche ist das ewige Leben oder der Himmel der Seelen-Freuden und Seelen-Genüsse, in Meinen Kindern lebe. Daraus könnet ihr ersehen, daß die ganze Meß- und Kommunions-Komödie ein Schwindel und Volksbetrug ist und weiter nichts. Nun gebe Ich euch einige geschichtliche Nachrichten aus den Vergiftungen, welche mit geweihter Hostie und geweihtem Wein vorgekommen sind: 1. Unter der „Statthalterschaft“ des Papstes Clemens V. (1305 – 1314) wurde der deutsche Kaiser Heinrich VII. (der „Luxemburger“), welcher den Anmaßungen des Papstes fest entgegentrat, durch eine vergiftete Hostie am 24. August 1313 – „selig“ gemacht, und mehrere Geschichtsschreiber nennen mit Bestimmtheit den Dominikaner-Pater Bernard in Montepulciano als den, welcher dem Kaiser die Hostie reichte; was Ich, Jesus, als der Wahrheit entsprechend bestätige. 2. Zur Zeit des Papstes Urban des V. war eine große Zersplitterung unter den Kardinälen, weil einer, namens Gregor, ganz besonders gegen das üppige Leben am Hofe des Papstes eiferte. Die übrigen Kardinäle waren alle seine Gegner und weil ihnen seine Beweisführungen gegen ihr Leben und Handeln nicht gefiel, halfen sie ihm im Jahre 1364 mittelst der geweihten Hostie, in welcher statt Christus, Gift war, in die andere Seite des Lebens. 3. Diese Geschichte ist beschrieben in päpstlichen Handschriften im Vatikan. 3. Salerno, 24. April 1903: In Scaffati in Italien wurde der Priester Pasqual Bocia nach Zelebrierung der Messe von heftigen Schmerzen ergriffen. Der herbeigeholte Arzt konstatierte, nachdem er den Messwein geprüft hatte, daß dem Wein eine starke Dosis von Quecksilbersublimat beigemischt war. Zwei Personen, welche mit dem Priester in Feindschaft lebten, wurden als die verdächtigen Giftmischer verhaftet. Also hatte auch dieser geweihte Wein kein ewiges Leben des heiligen Blutes Jesu Christi in sich. Wenn es wahr wäre, daß nach der Segnung des Priesters der Wein sich wirklich in göttliches Blut Jesu Christi verwandelt, welches das ewige Leben ist, wie kommt es dann, daß dieser Wein trotz der Segnung des Pfarrers Johann von Dietsch in Kärnten, welchen sein diebischer Kaplan Mencel Maschek, nachdem er dem Pfarrer über 3700 Kronen aus der Sparkasse behoben und vergeudet, im Jahre 1903 vergiften wollte, kein zeitliches, noch weniger ewiges Leben in sich hatte, sondern den barsten Tod!? --- kann es möglich sein, daß der Pfarrer hätte vergiftet werden können, wenn es wahr gewesen wäre, daß der Wein sich in Mein wahrhaftes Blut verwandelt hätte, nachdem der Priester Meine einst gesprochenen Worte bei der Messe wiederholt hatte, daß dieser Wein trotzdem für ihn tödlich wäre, wenn Ich, das ewige Leben, darin enthalten gewesen wäre? Ich könnte euch manche Vergiftung durch geweihte Hostien und geweihten Wein durch Priester erzählen, aber das macht Mir keine Freude, es ist genug, daß ihr einige Beweise habet, um einzusehen, daß Ich nicht in dem Mehlteig, Hostie genannt, vertreten bin.
Die Ratten stehlen dem Messe lesenden Priester seinen von ihm
fabrizierten Gott und fressen ihn als Leckerbissen auf. Wäre Ich, Gott, lebendig in der Hostie vertreten, dann ließe Ich Mich gewiß nicht von den Ratten während des Messe Lesens zur größten Bestürzung des Priesters wegstehlen und auffressen, wie dies einem Priester in Amerika im gegenwärtigen Zeitalter passiert ist. (Schlachter, Pater Chiniquis Erlebnisse 133 – 135).
III. Die Seelen- oder Totenmessen
Menschensatzung.
Die Seelenmesse ist im Jahre 750 am 17. Februar vom Papste
Zacharia eingeführt worden. --- Und die Geistlichen sagen, daß durch ihre
gezahlten Meßgebete, die Verstorbenen aus dem Fegefeuer erlöst werden.
Gottes-Offenbarung 1898, am 31. Januar, durch F. Sch. Graz Ich Jesus habe nie eine Totenmesse aufgestellt, auch Meine Jünger kannten keine, daher ist sie nicht von Mir. Ich kann euch daher keine andere Aufklärung, wie über die gewöhnliche Messe geben. Aus Nächstenliebe, so lange der Priester in der unwissenden Meinung ist, daß sie Mir ein wohlgefälliges Opfer ist, gelesen und Mir demütig zum Opfer gebracht, würde Ich sie gutheißen; für Bezahlung nie!
Wollt ihr euren Abgeschiedenen wahrhaftig helfen, dann
begleichet ihre Schulden und Sünden, gebet den Armen in Meinem Namen auf ihre
Rechnung und betet für sie, wie Ich euch im nachfolgenden Diktat lehre: Erinnert euch der Abgeschiedenen 1898, am 26. Januar, durch F. Schumi Meine lieben Kinder! Ich euer Vater Jesus schicke euch ein Wort aus Meiner Gnadenhöhe. Meine Liebe möchte euch gut und glücklich machen, aber das geht nur, wenn ihr Meine Gebote befolget. Meine Lieben, manche von euch haben viel im Leben gesündiget gegen ihre Mitbrüder und Mitschwestern und davon sind schon manche zur Mir in Mein Geisterreich eingegangen. Diese Armen stöhnen unter der Last ihrer Sünden und wissen nicht, wo aus und ein. Sie wünschen, daß ihr beten sollet für sie. Sie können sich euch aber nicht mehr nähern und kundgeben, daher ergreife Ich auf Bitten Meines Kindes das Wort für diese Meine armen klagenden Kinder, in der Qualsphäre und gebe euch bekannt, was ihr, Meine lieben Kinder, für sie tun sollet. Zunächst betet recht inbrünstig zu Mir eurem Vater, daß Ich ihnen den Balsam der Liebe auf ihre wunden Herzen tröpfle, damit sie gesunden; denn ein Liebesgebet ist gleich wie ein kühlender Balsam auf eine brennende Wunde. Meine lieben Kinder! Ihr habet manchen Streit mit euren Nächsten gehabt, die doch eure Brüder und Schwestern sind, und letztere kamen in der falschen Ansicht in das Geisterreich, daß sie Erlösung gefunden durch Absolution des katholischen Priesters vor dem Sterben. Hier angelangt erschauten sie die Finsternis, aus der sie sich nicht zu helfen wissen. Ihr Meine Kinder, könnet ihnen mehr helfen als Meine Boten, denn sie wehren sich in ihrer Religionsfinsternis gegen die liebevollen Bestrebungen Meiner erleuchteten Boten, die sie für falsche Propheten ansehen; euch aber kennen sie und werden euch folgen. Daher Meine lieben Kinder, rufet solche Unglücklichen mit ihren Namen und saget ihnen: „Komm zu mir!“ Der Betreffende, den das angeht, wird, weil Ich es so will sogleich hören und wissen, woher dieser Ruf kommt und wird sogleich bei euch sein. Nun (nach einer halben Minute) begrüßet ihn in Meinem Namen und saget ihm, daß ihr ihm alle Sünden, die er gegen euch begangen, vollkommen aus Liebe zu Mir und durch Mich zu ihm verzeihet. Dann belehret ihn, was er zu tun hat, um aus der Finsternis herauszukommen d.h. was er tun und lassen soll, da es ihm sonst unmöglich gelingen wird, empor zu steigen. Erzählet ihm am meisten von der Liebe zu Mir, und zum Nächsten, und daß auch er allen so verzeihen muß, wie ihr ihm verziehen habet. Gebet ihm all die schönen Lehren aus dem Himmel, die Ich euch habe zukommen lassen in den Schriften der christlichen Theosophie, unterweiset ihn in allem, was ihn von der Materie erlösen und zu Mir ziehen kann. Saget ihm, daß er alles, was ihn zur Materie --- zur Sünde zieht, meiden und fliehen und seine Gedanken ganz zu Mir wenden solle. Sein ganzes Tun und Trachten soll er aus Liebe zu Mir aufopfern und ganz zur Verherrlichung Meiner Ehre leben. Er soll Mein Leben und Leiden, Meine unendliche Liebe und Barmherzigkeit fest in Gedanken behalten, Mich lieben und preisen, Mich über alles lieben und um Liebe und Gnade fort und fort bitten. Vergesset aber nicht ihn zu erinnern an das Gebot: „Vergib uns unsere Sünden, so wie wir vergeben unseren Feinden.“ Saget ihm, daß durch ein Darnach-Handeln in wahrer Liebe, ihm Gleiches geschehen wird. Belehret ihn über alles, was recht und einen Wert bei Mir hat und es wird ihm geholfen werden. Er wird euch ewig dankbar und ein lieber Freund im Geiste sein in eurem irdischen Dasein und Wandel. Dann betet mehrmals längere Zeit recht sehnsuchtsvoll zu Mir und euer Gebet wird Erfolge und volle Wirkung erlangen.
Liebe Kinder, ihr sollet euch nicht fürchten vor solchen
Geistern, die von euch belehrt und für die so gebetet wird. Sie werden sich
still verhalten und gern in der Sonne eurer Liebe sich wärmen; denn es tut wohl
bei liebenden Personen zu wohnen, selbst dann, wenn man selbst böse ist. So ist
es auch im Geisterreich ( das ja nur eine Entsprechungswelt für diese irdische
Welt darstellt ). Befolget diesen Meinen Rat und ihr werdet viel Freude eurem
guten Vater Jesus, sowie euren Lieben im Jenseits machen. Empfanget Meinen
Segen, den Segen der Liebe von eurem um euer aller Seelenheil besorgten Vater
Jesus. Amen, Amen, Amen. Bezahlte Gebete erhört Gott nicht Totenmessen, Gebete, Zeremonien Ein frommes Andenken nach dem Verstorbenen und das Beten für ihn, daß Ich den Sünder erleuchte, damit er seine Sünden erkennt, sie bereut und Buße tut, ist mehr wert, als alle Andachtsübungen für Geld nach irgend einem Verstorbenen. Denn Ich, Jesus, der allein nur helfen kann, brauche kein Geld. Derjenige aber, der sich zahlen lässt, um Mich dadurch zur Hilfe zu zwingen, auf dem Wege eitler Zeremonie, der geht schon allezeit den aller dichtesten Irrweg; denn wahrlich sage Ich euch: Eher soll Mich das Gequak eines Frosches zur Verleihung einer Gnade bewegen, denn ein bezahltes Gebet. --- Und glaubet es auch, daß unter allen Freveln, die ein Mensch verübt, dieser obenan steht, so sich jemand für angebliche kräftige Gebete von seinen Brüdern zahlen lässt. Denn Ich sage euch: Das Gebet um’s Geld ist vor Mir ekelhaft und allerwidrigst und das soll euch genügen, um zu wissen, wie ihr d’ran seid! –Aus diesem Wenigen werdet ihr aber auch gar leicht abnehmen können, wozu all die reich ausgestatteten Begräbnisfeierlichkeiten und nachherigen Seelenmessenstiftungen dienlich sind. Mehr brauche Ich euch nicht zu sagen, sondern verweise euch bloß auf das Evangelium; leset es und ihr werdet darin finden, welchen Lohn (einer größeren Verdammnis) Ich dafür den jüdischen Priestern verheißen habe, darum sie für’s Geld der armen Witwen und Waisen ihnen lange Gebete vorgelogen haben. (Matth. 23,14; Mark. 12,40; Luk. 20, 47; Hes. 22, 25). Wenn ihr solche Stellen recht überdenket, so werdet ihr daraus wohl gar leicht entnehmen, wie es um eure Begräbnisfeierlichkeiten steht. (Offenb. Gottes in ChtS. 3, 89-90). Apostel Petrus sagte dem Zauberer Simon zu Samaria, der sich göttliche Gnadengabe um’s Geld erkaufen wollte: daß du mit deinem Gelde verdammt seiest, daß du meinst und glaubst, Gottes Gabe sei um Geld (Apostelgesch. 8, 20) feil! Die Priester der römischen Kirche lassen sich aber sorgenlos in die Hölle verdammen, denn bei ihnen ist ohne Geld nichts zu haben. Die heutigen römisch-katholischen Priester sagen und behaupten dreist, daß sie die wahren Nachfolger der Apostel sind. Gut, wenn dies auf Wahrheit beruhen würde (?), dann müssten sie jeden, der da käme, Messen lesen oder für Verstorbene beten lassen, und dies mit dem Gelde, statt mit dem christlichen „Vergelts Gott!“ würde zahlen wollen, als wahre Petruse, über eine solche unchristliche Zumutung entrüstet, ihn abweisen, wie es einst Petrus tat. Als wahre Nachfolger der Apostel müssten sie wie Petrus die Simonie verabscheuen und den simonischen Gebets- und Messezahlern offen bekennen, daß sie als Gottesdiener sich nicht zu Mammonspriestern herabwürdigen lassen, die bloß um’s Geld dienen, nicht aber aus Gottes- und Nächstenliebe; dann aber sagen: Nimm dein Geld, womit du uns erkaufen wolltest, als wären wir Mammonspriester, teile es unter die wahrhaft Armen zu Gunsten des Seelenheils des Verstorbenen aus und das wird ihn wahrhaft nützlich sein, denn Gott erhört nur die Werke der Nächstenliebe, welche an Seinen armen Kindern geübt werden, nicht aber solche, welche im Widerspruche mit Seiner Lehre stehen. Bezahlte Messen Werden gelesen für Vergebung der Sünden, für Erfüllung besonderer Wünsche, die man oft aus Scham, Rücksicht oder Furcht --- verschweigt; denn dem Priester genügt, wenn man sagt: „Für eine gute Meinung,“ mag diese gute Meinung zur Gewinnung eines Loses, eines Terno oder eines Mädchens gelten, oder zur Untergrabung (Verwünschung) eines Feindes, zum Verderben eines Nebenbuhlers oder einer Nebenbuhlerin; oder um ein gutes Geschäft zu machen, ferner: für Stärke in Versuchungen oder zur Erlösung der armen Seelen im Fegefeuer, das gar nicht besteht, dienen. Ja, es werden für alle möglichen guten und bösen Absichten Messen bezahlt und gelesen; ob aber zum Gelingen einer bösen Absicht gegen den Nächsten oder zum eigenen materiellen Vorteil, ist Nebensache, um das kümmern sich die Priester nicht. Die Hauptsache ist, daß gezahlt wird --- also das Geld oder Mammon. Umsonst oder aus Nächstenliebe werden keine Messen gelesen. Und da erlauben sich die Priester noch zu sagen, daß sie die Nachfolger der umsonst Gutes tuenden Apostel seien? Wer mag das glauben?! Der Nutzen der bezahlten Gebete und Messen ist der, daß der Priester auf Unkosten des durch falsche Lehre verdummten Zahlers gut isst, trinkt und nichts arbeitet; --- der dumme Zahler aber arbeitet, hungert, und gibt sein erarbeitetes und zusammen gehungertes Geld einem Betrüger seines Seelenheils hin, ohne den geringsten Nutzen oder Vorteil davon zu haben. Ich Jesus, sagte den Priestern: Wehe euch, ihr Schriftlehrer (Theologie-Doktoren) und Pharisäer (diese waren jüdische Priester), ihr Heuchler! Die ihr durch Erbschleicherei die Häuser der Witwen verschlinget, unter dem Vorwande, daß ihr lange betet (für das Seelenheil der verstorbenen Männer). Darum wird über euch eine strengere Verurteilung im Geisterreich ergehen. (Matth. 23, 14; Mark. 12, 40, Luk. 20, 47).
Wenn man die heutigen Handlungen der Priester betrachtet, dann
gewinnt Mein obiges Urteil denselben Wert für die heutigen Mißzustände der
habgierigen Kirchenwirtschaft wie es ihn zu Meiner Lehramtszeit hatte. IV. Die lateinische Kirchensprache
In ganz Europa und meist überall, wo die römisch-katholische
Kirche herrscht, ist die lateinische Sprache auch die Kirchensprache. Es fragt
sich: Welcher Apostel hat die lateinische zur göttlichen Sprache erhoben? Es
sieht so aus, als wenn Ich an der lateinischen Sprache das größte Wohlgefallen
hätte! --- Ich sprach gewöhnlich hebräisch; Meine Jünger dasselbe und nun wird
der Jude sowie die hebräische Sprache, von den Priestern gehasst. --- O wie
wenig Logik herrscht in eurer ganzen Handlungsweise, es wäre Zeit, daß ihr es
einsehen wolltet! Das lateinische Messbuch Nach päpstlicher Entscheidung ist es eine verabscheuungswürdige Neuerung, das römische Messbuch in eine Landessprache zu übersetzen. Damit werde die Dignität oder Würde der heiligen Mysterien d.h. Geheimnisse den Augen des Pöbels preisgegeben. Ungehorsam, Verwegenheit, Frechheit, Aufruhr nebst vielen anderen Übel, erzeugt. Die Verfasser solcher Übersetzungen sind „Söhne des Verderbens.“ So wörtlich Alexander VII. in dem Breve vom 12. Januar 1661. Wann habe Ich Jesus, oder wann haben Meine Apostel die römische Messe und ihr lateinisches Messbuch eingeführt? Wie steht es denn dann mit den lateinischen Canones, Bullen, Breven usw., die alle gegen das Wohl der Staaten, ihrer Fürsten und des Volkes gerichtet sind? Ist da auch die Dignität der heiligen Mysterien des falschen priesterlichen Gottesbegriffes und seiner Seelenheilgefährlichkeit durch die Übersetzung in die deutsche Sprache dem Pöbel preisgegeben und verletzt? Ferner, warum dürfte das Volk nicht wissen, daß es durch seine Leiter in Schafpelzen um sein Seelenheil und materielles Gut betrogen wird? Warum wird hier die Sprache des nicht als Priester dastehenden Volkes geringschätzig angeschaut? --- während Ich Jesus alle Menschen als Brüder bezeichnete (Matth. 23, 8) und denjenigen sogar als Meinen Bruder, Schwester und Mutter, wer den Willen des himmlischen Vaters (d.h. Meiner himmlischen Liebe) tut. (Matth. 12, 50) Ich habe Selber am Kreuze nicht in lateinischer, sondern in Meiner jüdischen Muttersprache zu Gott gerufen: „Eli! Eli! Lama sabachthani! d.h. „ Mein Gott! Mein Gott! warum hast Du Mich verlassen!“ Da Ich Jesus Selbst Meine Muttersprache der griechischen und lateinischen vorzog, somit ist das obige Breve direkt gegen Meine Handlungsweise lautend. Wenn durch das Verstehen des römisch-lateinischen Messbuches das allgemeine Volk auf solche staatsgefährliche Abwege geraten würde, so könnte dadurch das Volk auf die Gedanken geraten, daß ganz gewaltige anarchristisch-revolutionäre Lehren und Tendenzen darin stehen müssen!? Heißen solche staatsumwälzende Schriften dann: „Heilige Geheimnisse!?“ Und wenn die Übersetzer des Messbuches die Söhne des Verderbens sind, da fragt sich: Was waren die ersten Schreiber, und was sind die jetzigen Priester als Braucher solchen Buches?? --- Nicht gleichfalls „Söhne des Verderbens?!“
Wenn der römische Papst über das eigene Gebetbuch solch ein
sinnloses Urteil fällt, dann ist das Sprichwort: O du heilige Einfalt! Nirgends
besser, als auf den heiligen Geist der römischen Kirche, der sich aus jedem der
jeweiligen Päpste entgegen bildete, angewendet; denn die Schriften, welche man
als vom heiligen Geiste inspiriert und diktiert angibt, strotzen von
haarsträubender Unwissenheit und Einfalt, und manche darunter tragen den offenen
Stempel des Antichristentums. Die wahre Priesterschaft Gottes Daß Ich Jesus nie eine Priesterschaft aufgestellt habe, ersieht man aus Meiner Lehre im Neuen Testamente. Und daß alle Menschen ohne Ausnahme Gottes Priesterschaft sind, lehrt euch Petrus selber, wenn ihr genau nach der Lehre Christi lebet. Petrus schreibt: 1. Petri 2, 9: Ihr seid ein auserlesenes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein geheiligtes Volk, eine eigentümliche Nation, bestimmt, die Erhabenheit Dessen zu preisen, Der euch aus der Finsternis zu Seinem wunderbaren Lichte berufen (und dieser ist Christus). Mit dieser Aufklärung hat Petrus die ganze Priesterkaste, die sich auf die Rechnung des verdummten Volkes im Laufe der nach Petri Tode verronnenen Jahrhunderte gebildet hatte, als wider die Lehre Christi bezeichnet. Durch diese allgemeine Aufklärung hat Petrus gänzlich verneint, daß die geheiligte königliche Priesterschaft Gottes durch ein neues, von Menschenhand „geweihtes“, also durch ein widerchristlich aufgedrungenes Priestertum wird müssen täglich neu mit Gott versöhnt werden.
Petrus weiß, daß sie (die Geistesdiener) versöhnt sind, erlöst
mit dem teuren Blute Jesu Christi (
1. Petri 1, 18. 19 ) und daß sie als nach Jesu
Lehre Lebende nun in Gnade sind. (
1. Petri 1. 10 )
Allein, er schreibt diese Heilswirkung nicht einem täglich
sich wiederholenden Messopfer zu, sondern einzig und allein dem versöhnenden
Sühneopfer Jesu Christi am Kreuze. (
1. Petri 2, 24; 3, 18 ) Jeder Mensch ist ein Hoherpriester Gottes Um die Worte Petri zu verstehen, wie so alle Menschen, die ein Leben nach Meiner göttlichen Lehre führen, eine königliche Priesterschaft Gottes genannt werden, beachte man folgendes: 1. Gott wohnt im Herzen eines jeden Menschen (1. Kor. 3, 16. 17; --- 6, 19; --- 2. Kor. 6, 16 – 18) und wird schlichtweg „ M e n s c h e n g e i s t „ genannt. Dieser Geist ist zwar nur ein Funken des großen Geistes Gottes, der die Welt umfasst, aber dieser Funke ist nicht geteilt oder abgesondert vom Allgeiste Gottes, sondern eins und dasselbe. 2. Die Seele des Menschen ist in ihrer Sphäre ein Hoherpriester dieses in ihrem Herzen wohnenden Gottes und ist durch fortwährende Selbstverleugnung vor der Welt und Absagung auf dieselbe ein ewiger Opferpriester dieses Gottes durch die unausgesetzte Buße gegen die Versuchungen des Fleisches und der Welt. Vergl. Hebräerbrief Kap. 7. 9. 10. 3. Der Fleischleib ist aber der äußere und lebendige Tempel Gottes, worin der geistige Tempel Gottes, die Seele, sich befindet, die zugleich der Opferpriester in diesem lebendigen, materiellen Tempel ist. Daß der Fleischleib der sichtbare Tempel Gottes ist, habe Ich, Jesus, geoffenbart, indem Ich sagte: Zerstöret (d.h. tötet) diesen (Meinen Leibes-) Tempel und in drei Tagen werde Ich ihn wieder aufbauen (durch die Auferstehung von den Toten. (Joh. 2, 19 – 22) NB: Wer diese Aufklärung begreift, der wird nie mehr nach steinernen Kirchen und heidnischen Priestern fragen, weil er selber die Dreifaltigkeit: Gott, Hoherpriester und lebendiger Tempel Gottes ist.
Die Anbetung Gottes im Geiste Vergebens schmückt man (*) die Altäre, Umsonst wird euer Rauchwerk sein, Wenn Menschen nicht zu Gottes Ehre Ein reines Herz als Opfer weih’n. (* im Orginal steht statt man, ihr)
Vergebens dampfen tausend Kerzen, In gold’nen Leuchtern aufgestellt, Gott sieht das Innerste der Herzen, Nur Andacht ist’s, die Ihm gefällt!
Gold, Diamant und Silberwerke Sind in des Schöpfers Auge Staub! Nur Unschuld gibt der Andacht Stärke; Sonst ist Sein Ohr für Menschen taub.
Das gute Herz, die reine Seele, Sind, was dem Ewigen gefällt; Der Unschuld Lallen ist schon Bitte Für Ihn, der ihre Seufzer zählt.
Was nützt’s, wenn ihr zum Himmel betet, Und Gottes Tempel prächtig schmückt, Wenn eure Hand vom Blut noch rötet, Mit der ihr Arme unterdrückt?
Wenn ihr die Treu’ dem Gotte brechet, Und seine Gütigkeit nicht hört! Und nie das Wort der Unschuld sprechet, Und nie das Fleh’n der Waisen hört.
Wenn ihr Geld zu haschen suchet, Dem Laster Unterstützung gebt; Wenn euch die ganze Gegend fluchet, Wo ihr zur Straf’ der Menschen lebt.
Und glaubt ihr denn --- ach, ihr Verworr’ne! Daß Gott so niedrig, wie ihr denkt? Ihr glaubt zu weichen Seinem Zorne, Wenn ihr nur Seinem Tempel schenkt?
Ihr seid bei Raub und Mord gewesen; Ihr brecht die Pflicht, das Wort, die Treu’, Und lasset wieder Messen lesen, Und glaubt, daß dies gebessert sei?
O Toren! ist das Christus Lehre, Kann man den Tempel so entweih’n? Erbauet im Herzen Gott Altäre; Er will dort angebetet sein.
Verzeihet dem Feind, liebet eure Brüder: Und habt ihr eure Pflicht getan, Dann steigt in den Herzenstempel nieder (*) Und zündet Gott die Liebe an! (* die letzten zwei Reihen sind dem wahren göttlichen Sinne nach umgeändert worden)
Aus Freiherrn E. v. Ekkartshausens Gebet- und Erbauungsbuch: „Gott ist die reinste Liebe.“
V.
Die Kommunion
Die Hostie der Kommunion ist desselben Ursprungs wie jene, die
der römisch-katholische Priester in der Messe verzehrt, weil er beide zu
gleicher Zeit in der Messe herstellt. Aus der vorangestellten Aufklärung über
die Gottfabrikation in der Messe ist aber dargetan, daß alles ein
grobheidnischer Schwindel und Betrug der Priester an den verdummten Gläubigen
ist und weiter nichts; denn, wenn der Priester tatsächlich seinen Gott aus der
Oblate mit den Worten: „Das ist mein Leib“ usw. herstellen könnte, so wäre er
viel mehr als Gott, er würde so über Gott stehen, wie Gott über die Menschen, da
Er die Menschen erschaffen hat, der Priester wäre somit Obergott, weil
Gottfabrikant, darum wollen wir uns nicht länger mit ihrem heidnischen Unfug,
den sie mit ihren Gläubigen treiben, befassen, sondern zur Aufklärung der Worte
des letzten Abendmahls übergehen. Das Liebesmahl Jesu Die Priesterschaft aller christlichen Kirchen und Bekenntnisse hat Meine Worte beim letzten Abendmahle in späterer Zeit nicht mehr richtig begriffen, und daher besteht nirgends mehr das richtige Verständnis Meiner damals gesprochenen Worte. Es ist nämlich bei der Versündigung Adams zwischen der göttlichen Weisheit (oder dem Sohne) und der göttlichen Liebe (oder dem Vater) eine Gedankenteilung entstanden, weil die Weisheit oder die Heiligkeit in Gott, die Sühne für den Ungehorsam gegen das Gebot der Keuschheit, durch Leiden und qualvollen Tod am Kreuze von jedem einzelnen Menschen für sich selbst verlangte, indem alle Menschen als Samen aus dem Seelengeiste Adams und Evas in ihren Ureltern die Erbsünde mit begangen haben. Das Begehren der Weisheit gefiel der Liebe nicht, sie trennte sich von der Weisheit und sagte: Ich bin damit nicht einverstanden, tue Du Selbst das. Die Weisheit nahm die Proposition an, und brachte sie im Leibe Jesu zur Ausführung. Deshalb sagte Ich beim letzten Abendmahl: „Essset, trinket! und solches tuet, so oft ihr es tut, zu Meinem Gedächtnis!“ Also sollet ihr bei Begehung dieses Gedächtnismahles auf Mein Leben, Handeln, Mein bitteres qualvolles Leiden und Sterben für euch, und daß Ich euer Gott und Vater Selber dies für euch vollführte, dabei denken. Daher sollt ihr dabei voll Dankbarkeit und voller Liebe zu Mir dafür sein. Das ist also der Grundgedanke Meiner Worte bei letztem Abendmahle und gar kein anderer.
Zum richtigen Verständnis will Ich die Worte der Apostel
anführen, und sie dann euch mundgerecht machen, daß sie ein jeder im wahren
Lichte der Wahrheit verstehen wird, nämlich: Matthäus 26, 26 – 28 26. Da sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, segnete und brach es, gab es Seinen Jüngern und sprach: „Nehmet und esset, dieses ist Mein Leib!“ 27. Darauf nahm Er den Kelch, segnete und dankte und gab ihnen denselben und sprach: „Trinket alle daraus!“ 28. Denn dieses ist Mein Blut des neuen Bundes, welches für viele zur Vergebung der Sünden vergossen wird.“
Gründlicher als Matthäus drückt sich der Apostel Paulus an die
Korinther aus.
20. Wenn ihr nun zusammenkommet, so heißt das nicht das Abendmahl des Herrn genießen (wie ihr es tut). 21. Denn jeder nimmt seine (vom Hause mitgebrachte) Speise vor sich hin und isst; und so ist der eine hungrig, der andere überladet sich. 22. Habt ihr zum Essen und Trinken nicht eure Häuser? Oder achtet ihr die Gemeinde Gottes so gering, und beschämet die, welche nichts mitnehmen? Was soll ich euch sagen? Euch loben? Hierin lob’ ich euch nicht. 23. Denn vom Herrn habe ich es empfangen, was ich euch übergeben habe, nämlich: Der Herr Jesus, in der Nacht, da Er verraten wurde, nahm Er Brot. 24. Und dankte, brach es und sprach: Nehmet, esset; dies ist Mein Leib, der für euch hingegeben wird; tuet dies zu Meinem Andenken! 25. Desgleichen nahm Er auch nach der Mahlzeit den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in Meinem Blute; tuet dieses, so oft ihr trinket, zu Meinem Andenken! 26. Denn so oft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch trinket, sollet ihr den Tod des Herrn, bis Er wiederkommt, in Erinnerung bringen. 27. Wer demnach unwürdig dieses Brot isst, oder den Kelch des Herrn trinkt, der versündigt sich an dem Leibe und Blute des Herrn. 28. So prüfe denn jeder sich selbst; alsdann esse er von diesem Brote und trinke aus diesem Kelche; 29. denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. 33. Wenn ihr also, meine Brüder, zu dem Mahle zusammenkommet, so warte (mit dem Essen) einer auf den anderen! 34. Hat jemand Hunger, so esse er zu Hause, damit die Zusammenkunft euch nicht zur Strafe gereiche. Daraus ersehet ihr, daß nach Meiner eigenen göttlichen Aufstellung der Kommunion nirgends von einer Beichte oder von Sündenvergeben die Rede ist, sondern jeder soll sich selbst prüfen, ob er würdig ist das Liebes-Abendmahl einzunehmen (1. Kor. 11, 28). In was diese Sichselbstprüfung bestehen soll, sagt Paulus im 2. Briefe an die Korinther Vers. 5 und 11: daß es im festen Glauben zu Gott besteht. Hat man aber einen festen, lebendigen Glauben, dann hat man auch bald die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Und so wie Ich es am Vorabende Meiner Kreuzigung mit Meinen Jüngern gefeiert habe, ebenso haben es dann die Apostel und die Urchristen gefeiert: Brot und Wein hat der Erste, das heißt, den man für den Würdigsten hielt, gesegnet zur Erinnerung an das letzte Abendmahl und darauf erfolgten Kreuzestod für euch Meine sündigen Kinder, dann sprach oder sang man ein Lobgebet zum Herrn und darauf verzehrte man es als ein Liebesmahl zum Andenken an Mich Jesus. Und nur so ist es recht, denn in dem oben zitierten 26. Vers bei Paulus im 1. Briefe an die Korinther heißt es ausdrücklich: So oft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch (mit Wein) trinket, sollet ihr den Tod des Herrn, bis Er wiederkommt, in Erinnerung bringen. In Meinem großen Evangelium 1. Aufl. V. Buch 490 findet ihr noch folgende genauere Erklärung vor: Wer Mein Leib essen und Mein Blut trinken wird, der wird den Tod nicht sehen, fühlen und schmecken. Dieses ist unter Gestalt des Brotes und Weines dargestellt worden. Der geistige Sinn dieser Worte ist aber folgender: „Wer nach Meiner Lehre leben wird, der wird auch in deren allbeseligende Wirkung versetzt werden,“ denn das Brot (Leib) stellt Gottes Wort, der Wein (Blut) den Geist Gottes (der Liebe) dar. Die Altväter starben alle eines leichten und ganz sanften Todes; denn ihre Seelen verließen, so der Engel sie rufte, mit großer Freude den Leib, der von Kindesjahren bis ins hohe Alter keine Schmerzen zu bestehen hatte, sondern stets zumeist kräftig und gesund verblieb; und der endliche Leibestod war auch keine Folge von großen Leiden und Schmerzen, sondern er erfolgte nur auf den stets ersehnten Ruf eines Engels, nach welchem die Seele frei und ohne allen Zwang aus dem Leibe trat, und der Leib aber ohne den geringsten Schmerz gewissermaßen einschlief.
Als aber dann die Menschen anfingen, stets mehr und mehr nach
ihrem Sinne zu leben, und sich mehr und mehr der Unzucht, Hurerei und anderen
schwelgerischen und betaübenden Genüssen ergaben, so verdarben sie selbst ihre
gesunde Natur, wurden schwach, elend und krank, und ihr Leibestod musste dann
selbstverständlich einen anderen Charakter annehmen. Christi Leib und Brot Ich sagte in der Schule zu Kapernaum: Wenn ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen nicht esset und Sein Blut nicht trinket, so habet ihr kein Leben in euch. Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben und Ich werde ihn am letzten Tage erwecken; denn Mein Fleisch ist wahrhaft geistige Speise und Mein Blut ist wahrhaft geistiger Trank. Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich in ihm. (Joh. 6, 54 – 57 ). Diese Worte, die nur mystische (geistige) Entsprechungen einer ganz anderen Bedeutung sind, hatten zur Folge, daß das ganze Volk und die Mehrzahl der damaligen, bei Mir sich aufhaltenden Jünger Mich verließen, weil niemand den geistigen Sinn der Worte verstand, weil alle in der damals gar verfinsterten Zeit ebenso materiell-sinnlich dachten, wie heutzutage. Jetzt aber, da eine gründliche Aufklärung aller (mystischen) geistigen Worte der Bibel, die ihr zum geistigen Leben eurer Fortentwicklung für die Ewigkeit, durch Mein neues Wort in christlich-theosophischen Schriften habet, wisset ihr, daß das lebendige Brot oder das Fleisch Jesu Christi das Wort Gottes oder die göttliche Lehre ist. --- Der Wein als etwas Geistiges, als Blut Jesu, bezeichnet aber die Liebe zu Gott und dem Nächsten. Auch Swedenborg hat dieselbe Lehre, allein er machte eine irrige Verwechslung (Wahre christl. Rel. S. 811, ff), indem er Brot für Liebe und Wein für Weisheit, --- oder Brot für Liebegutes, Wein aber für Liebewahres erklärt. Es ist aber gerade das Gegenteil: Fleisch, Brot oder Speise des Himmels ist die Entsprechung für das Wahre, für das Wort als Gottesweisheit oder für die göttliche Lehre, --- Wein oder Blut ist aber die Entsprechung für die Liebe. Im Weine ist die Liebe und im Blute ist sie auch, das weiß ein jeder vernünftige Mensch. Wenn ein Mensch mit gutem Gemüte etwas mehr trinkt, so gerät er in die Liebe und wenn ein Mädchen die Jungfraureife erlangt, so wird es durch das Blut in die Liebe versetzt. Braucht man da mehr Beweise, daß Swedenborg wohl das Richtige verstand, aber durch die Verwechslung der Namen verkehrt annahm (Ich, Schumi, habe die Bestätigung, vom Vater Jesus, daß meine christlich-theosophische Erklärung richtig, die swedenborgsche aber unrichtig ist) und verkehrt erklärte!?
Hiermit habe Ich euch Meine Lehre gründlich erklärt. Und eure
Aufgabe ist es, das, was euch Gott in Seiner Allweisheit gegeben und eingesetzt,
ganz genau so zu erfüllen, wie es die Allweisheit Gottes eingesetzt hat, und
daher weder etwas zu ändern, noch zu verbessern daran; und tut ihr doch anders,
dann bemängelt ihr die Allweisheit Gottes, indem ihr euch unterstehet Gott zu
korrigieren, daher euch für gescheiter als Gott ist, zu halten.
Wie steht es mit der Geschichte der
römisch-katholischen Kommunion? Im Jahre 157 änderte man das jüdische Ostermahl in Gemeindemahle (= Kommunionen mit beliebiger Wiederholung, woran nichts auszusetzen ist, denn Ich sagte: „So oft ihr es tut“). Später aber wurde es vermindert zum sinnbildlichen Genuß --- und so Meine Aufstellung korrigiert und umgeändert. Im Jahre 1200 erfolgte das Gebot die Hostie (= das Schlachtopfer oder Opfertier sic) göttlich anzubeten! --- Aber Ich habe keine Hostie oder Schlachtopfer gesegnet; auch hab’ Ich nicht gesagt, daß man die Hostie zuerst segnen, dann dieses Opfer-Tier als eine Gottheit, die man durch die Bezeichnung „Hostie“ zu einem Tier degradiert hat (?) verzehren soll!. Im Jahre 1215 wurde die Stoffwandlung (= „Transsubstantiation“) im Abendmahle, durch Papst Innocenz III. zum Glaubenssatz erhoben, als Wunderergebnis des priesterlichen Segens. Ich bin Gott! --- und aus Meiner Segnung ersehet ihr nicht, daß Ich hätte den Aposteln ein solches Wunderergebnis ihrer Segnung zuerkannt! Im Jahre 1440 erfolgte das Verbot der Weinspendung an die Nichtpriester; und doch sagte Ich: Dieser Kelch mit Wein ist der neue Bund in Meinem Blute (= im Geiste Gottes oder in der Liebe zu Gott und zum Nächsten), und setzte dazu: tuet dieses so oft ihr trinket zu Meinem Andenken! und Paulus sagte dazu: denn sooft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch trinket, sollet ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt, in Erinnerung bringen. Ihr ersehet daraus, daß an der römisch-katholischen Kommunion nichts mehr von dem daran ist, wie Ich es aufgestellt, und es die Apostel gelehrt haben. Die römische Kirche hat die altjüdische Tierschlachterei und Tieropferei im Tempel, die Ich Jesus in Meiner Lehre ausgeschieden, weil nie empfohlen und gelehrt, wieder eingeführt. Sie verfeinerte sie durch den Mehlteig, aber der altjüdische Name Hostie, welches das geschlachtete Opfertier bedeutet, ist geblieben und auf Mich angewendet worden, als ob Ich ein Tier und nicht Gott wäre!! Ich habe Mich durch die Propheten Jesaja und Jeremia gegen alle materiell-zeremoniell ausgestalteten Sabbate, Feste, Opfer, zeremoniellen Gebete und dergleichen ausgesprochen und daher auch persönlich nie zu halten gelehrt, weil dies gegen die Anbetung im Geiste verstößt. (Joh. 4, 24)
Durch den Ausspruch, wie Ich ihn durch den Apostel Paulus (1.
Kor. 11, 20 – 29. 33 – 34) vorlege, sind nicht bloß
die Diener der Kirche dazu ermächtigt, sondern ein jeder Hausvater, ein jeder
Vorsteher einer Familie oder geistiger Brüderschaft oder Geschwisterschaft, die
sich um einen Tisch sammelt, hat als gläubiger Christ, ja als wahrer Mensch, -
als Träger des Gottesgeistes, das Recht und die Pflicht, vor jeder Mahlzeit, die
aufgetragene Nahrung als Liebesgabe Gottes mit dankbaren und zu Gott in Liebe
erhobenen Herzen zu segnen, indem er während des Kreuzzeichens-Machen die Worte
spricht: Lieber Vater! Ich danke Dir aus der Tiefe meines Herzens für Dein mir
gütigst gereichtes Liebesmahl, segne und vergeistige es mir! --- Ich nehme es zu
Deinem Andenken, zu Deiner größeren Ehre ein. Und wenn man ein Glas Wein trinket
und ein Brot dazu isst, da soll man es ja nicht vergessen zu segnen, und zum
Andenken und zur Ehre Gottes aufopfernd, einnehmen! Frage über das Abendmahl 1847, 25. April, Graz. Jakob Lorber bittet Jesum
O Herr, Du guter, lieber heiliger Vater! --- Sind von Dir aus
nur die Priester der christlichen Konfessionen berechtigt im Gedächtnismahle
Dein Fleisch und Blut in Brot- und Wein-Gestalten auszuspenden, oder dürfte auch
ein Dich demütig liebender Laie ein Gleiches tun? Antwort In der Schrift steht es nur: „Dies tuet zu Meinem Gedächtnisse.“ ---Wer aber das tun solle im speziellen Sinne, davon steht nichts geschrieben. --- Daß dies ein jeder, der wiedergeboren, d.h. getauft aus dem lebendigen Wasser und heiligem Geiste in Meinem Namen ist, tun kann, zeigt ja die Schrift klar, die es allen und nicht einzelnen anratet. --- Und wäre es nicht also, so dürfte der Laie ja auch das „Vater unser“ nicht beten, und sonst auch nichts tun, was im Evangelium zu tun geboten ist; denn von Mir aus haben ja nur die Apostel und Jünger die Lehre und die Gebote erhalten. --- Ich aber habe nie zu den Aposteln gesagt, das tuet ihr besonders und die Gläubigen dürfen es unter der strengsten Todsünde nicht tun, --- sondern allenthalben heißt es: „Das tuet!“ --- Und das gilt allen gleich, ob Boten oder Schülern! --- Denn Einer ist euer Aller Meister und Herr, ihr alle aber seid Brüder! --- An der Liebe aber wird man euch erkennen, ob ihr Meine Jünger seid. --- Also lautet es in der Schrift. Wer das Eine tun soll und tun muß, um das ewige Leben zu erreichen, der tue auch das Andere, denn wer das Wort, das Ich gelehrt habe, nicht völlig erfüllt, der ist wie eine Frucht, die ob Mangel des starken Sonnenlichtes nicht zur gewünschten Vollreife gelangen konnte. Wie aber jeder wiedergeborene Christ taufen kann, wann ein Mensch für die Taufe des Geistes fähig ist, also ist es aber auch eine noch größere Pflicht für jeden rechten, wahrhaft evangelischen Christen, so er es tun kann, den Brüdern und Schwestern zu Meinem Gedächtnisse ein rechtes Liebesmahl, bestehend in gutem Brote und Weine, zu reichen, wobei nur zu bemerken ist, daß daran ja doch nicht auch die Schweine teilnehmen sollen, die an Mich nicht glauben, und Mich nur verhöhnen und verachten. Ich aber sage euch: Wahrlich, wahrlich, so oft ihr, die ihr Mich liebet, esset und euch dabei Meiner erinnert, und besonders, so oft ihr arme Brüder in Meinem Namen speiset und trinket, so oft nehmet ihr das rechte Liebesmahl in euch auf und spendet es auch würdigst aus; --- denn was ihr den Armen tut, das tut ihr Mir Selbst. Wollt ihr etwa noch Größeres und Heiligeres tun? --- Mir --- dem Herrn, ist keine größere und heiligere Handlung bekannt! Das ist das echte „Hoc es enium corpus Meum“ (zu deutsch: „Das ist nämlich Mein Leib“), daß ihr wahre Werke der Liebe verrichtet, denn ein rechtes Liebewerk in Meinem Namen ist Mein eigentlichster, wahrhaftigster Leib, der für viele, ja für alle, nicht nur für die Apostel oder Priester, gegeben ist, zur wahren Gewinnung des ewigen Lebens. Ebenso verhält es sich mit dem Kelche, der da ist Mein Blut, Mein Wort der Liebe, das an alle Völker, wie das Blut an alle Glieder des Leibes ausgegossen werden sollte in der ersten Reinheit und Echtheit, also als ein reiner, echter aber nicht als ein unreiner, gepantschter Wein. Wo sonach bei einem Liebesmahle auch Mein Name der wahrhaftig im Herzen bekannt wird, da wird auch der Kelch im Geiste und in der Wahrheit genossen. --- Will noch jemand aus euch mehr? Was ist wohl besser, Liebe oder Hostie, oder sogenannter konsekrierter Wein? Ich sage euch: Wo Ich nicht bin in der Liebe der Menschen und in Meinem Worte, da ist Brot und Wein eine Null! --- wo Ich aber bin in der Liebe und im Worte, da bin Ich auch als fortwährendes ewiges Abendmahl in jedes Menschen Herzen, Seele und Geist --- ohne alle priesterliche Konsekration. --- Amen, Amen, Amen! ….. Die Bezeichnung Brot und Fleisch ist da Eines und Dasselbe, sowie auch Wein und Blut, und wer da isset in Meinem Worte das Brot der Himmel, und durch das Tun nach dem Worte --- also durch die Werke der wahren aller uneigennützigsten Liebe zu Gott und dem Nächsten --- trinket den Wein des Lebens, der isset auch Mein Fleisch und trinket Mein Blut; denn wie das von den Menschen genossene natürliche Brot im Menschen zum Fleische und der getrunkene Wein zum Blute umgestaltet wird, so wird in der Seele des Menschen auch Mein Wortbrot zum (geistigen) Fleische und der Liebetatwein zum Blute umgewandelt. --- Wenn Ich aber sage: Wer da isset Mein Fleisch, --- so ist damit schon bedeutet, daß er Mein Wort nicht nur in seinem Gehirnverstand sondern auch zugleich in sein Herz, das da, wie bekannt, der Magen der Seele ist, aufgenommen hat, und desgleichen auch den Liebetatwein, der dadurch nicht mehr Wein, sondern schon das Blut des Lebens ist; denn das Gedächtnis und der Verstand des Menschen verhalten sich zum Herzen nahe gerade also, wie der Mund zum natürlichen Magen; so lange das natürliche Brot sich noch unter den Zähnen im Munde befindet, ist es noch kein Fleisch, sondern Brot, wenn es aber verkauet in den Magen hinabgelassen und dort von den Magensäften durchmengt wird, so ist es seinen feinen Nährteilen nach schon Fleisch, weil dem Fleische ähnlich, und also ist es auch mit dem Weine, oder auch mit dem Wasser, das sicher auch den Weinstoff in sich enthält, da ohne das Wasser, welches das Erdreich in sich birgt zur Ernährung aller Pflanzen und Tiere, die Rebe erstürbe; so lange der Wein im Munde behalten wird, geht er nicht ins Blut über, aber im Magen wird er gar bald in dasselbe übergeben. ---Wer demnach Mein Wort höret, und es in seinem Gedächtnisse behält, der hält das Brot im Munde der Seele; wenn er im Gehirnverstande darüber ernstlich nachzudenken anfängt, so verkauet er das Brot mit den Zähnen der Seele, denn der Gehirnverstand ist für die Seele das, was die Zähne im Munde für den Leibmenschen sind. Ist im Gehirnverstande Mein Brot, das heißt Meine Lehre verkauet, oder als volle Wahrheit verkauet, oder als volle Wahrheit verstanden und angenommen, so muß sie dann auch von der Liebe zur Wahrheit im Herzen aufgenommen werden und durch den festen Willen in die Tat übergehen; geschieht das, so wird das Wort durch den ernstfesten Tatwillen in das Blut der Seele, das da ist Mein Geist in ihr, umgestaltet, ohne den die Seele also tot wäre, wie ein Leib ohne Blut. --- Der ernstfeste Tatwille aber gleichet einer guten Verdauungskraft des Leibmagens, durch die der ganze Leib gesund und stark erhalten wird; ist aber die Verdauungskraft des Menschen schwach, so ist der ganze Leib schon krank und schwach, und siecht selbst bei den besten und reinsten Speisen. --- Desgleichen geht es der Seele, in deren Herzen der Wille zur Tat nach der Lehre ein mehr schwacher ist; sie gelangt nicht zur vollen und gesunden geistigen Kraft, bleibt so halb hin und her, gerät leicht in allerlei Zweifel und Bedenken, und fängt bald die eine, bald wieder die andere Kost an zu prüfen, ob sie ihr nicht besser und stärkender anschlüge? Aber es ist damit der einmal schon schwächlichen Seele dennoch nicht völlig geholfen! --- Ja --- fraget ihr nun in euch, ist denn aber einer schwächlichen Seele auch nicht mehr völlig zu helfen? --- O ja, sage Ich. --- Wie aber? --- Höret! --- Wenn ein Mensch einen schwachen Magen hat, so nimmt er einen euch wohl bekannten Kräutertrank, durch den die schlecht verdauten Speisen auf dem natürlichen Wege aus dem Magen und den Gedärmen hinweggeschafft werden; die schlecht verdauten Speisen aber gleichen den in der Seele erwachten Bedenken, ob sie dies oder jenes vollends glauben und darnach tätig sein solle? --- Wenn aber der natürlich schwache Magen einmal gereinigt ist, was ist dann zu tun, daß er wieder stark werde und stark bleibe? --- Der Mensch werde recht tätig und mache dabei in der frischen und reinen Luft eine rechte Bewegung, und der Magen wird dadurch zuerst seine volle und gesunde Kraft wieder erhalten. --- Und sehet, das tue denn auch die Seele! --- Sie reinige ihr Herz von den irrtümlichen Lehren, Begriffen und Ideen, nehme die Wahrheit, wie Ich sie euch lehre, liebwillig und vollgläubig auf und werde darnach recht tätig und regsam, und sie wird dadurch bald sehr erstarken und auch vollends und unverändert bleibend gesund werden. Darum sei denn keiner aus euch nur Hörer, sondern sogleich auch ein ernstwilliger und emsiger Täter Meines Wortes, so werden dadurch auch ehest alle Bedenken und Zweifel aus seiner Seele entwichen sein, --- Wie aber der natürliche Leib-Magen in seinem kräftig gesunden Zustande allerlei reine und im Notfalle auch unreine Speisen in sich aufnehmen kann, ohne einen Schaden zu erleiden, weil er durch seine Tätigkeit alles Unreine entweder von sich wegschafft oder ins Reine verkehrt; also tut das auch der kräftige und völlig gesunde Magen der Seele, und es ist demnach dem Reinen alles rein, und selbst der unreinste geistige Pestdunst der Hölle kann in ihm keinen Schaden bewirken.
So ihr denn im Vollbesitze Meines Reiches in euch sein werdet,
da werdet ihr über Schlangen und Skorpionen einher wandeln und Gifte aus der
Hölle trinken können, und es wird euch das nimmer schaden. --- So ihr nun das
alles wohl begriffen und aufgefasst habt, so werdet ihr denn nun auch das wollen
und lebendigen Wahrheit nach einsehen, was Ich in Kapernaum unter dem --- Mein
Fleisch essen und Mein Blut trinken (Joh. 6, 54) habe von euch verstanden haben
wollen!? --- Und ihr werdet das sicher keine harte Lehre mehr nennen. Es war
eben geistig gesprochen, weil durch den Geist ChtS. 4, Kapitel 329 das Wort über
dasselbe. Aufklärungen zur Kommunion nach Jesu Angaben 1899, 5. Februar, Graz. Vater Jesus erklärt, daß das himmlische Brot oder Jesu Fleisch, das Wort oder die Lehre der göttlichen Weisheit, als himmlische Speise für die Seele; und Jesu Blut, dessen Liebe bedeutet. Als Ich nach der Speisung der 5000 Mann an einem Berge am galiäischen Meere, dann nach Kapernaum kam und daselbst in der jüdischen Religionsschule auftrat und zum Volke zu sprechen begann, benutzte Ich die Gelegenheit, um Mir die lästigen Königsmacher, die Mich zum Könige machen wollten, fortzubringen, darum begann Ich in geistigen Entsprechungen vorzutragen und nannte Mich als das wahre himmlische Brot und wenn sie nicht Mein Fleisch essen und Mein Blut trinken wollten, würden sie das ewige Leben nicht erlangen, worüber sie sich stark aufhielten und Mich verließen. Die Worte aber, die Ich damals sprach, sind nach Johannes 6, 32 – 63 folgende, ohne die in Kursiv eingesetzten und in Klammern gegebenen Erläuterungen, die Ich hier einsetzen ließ, um den geistigen Sinn der Verse zu verstehen, welche lauten: 32. Ich sagte zu den Juden: Nicht Moses hat beim Auszuge aus Ägypten nach Kanaan euch das (wahre) Brot vom Himmel gegeben, sondern Mein Vater (d.h. Meine Liebe zu euch) gibt euch das wahre (d.h. das geistige) Brot vom Himmel. 33. Denn das ist das Gottesbrot, welches vom Himmel kommt und der Welt das (geistige) Leben gibt. 35. Ich (Jesus) bin das (geistige) Brot des Lebens (in Meiner reinen Lehre); wer zu Mir kommt, (als zu Seinem Gott), den wird nicht (geistig und materiell) hungern; und wer an Mich (Jesus als Gott) glaubt, den wird nie (geistig) dürsten. 47. Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Wer an Mich glaubt (das Ich Gottes Sohn, d.h. Gottesweisheit bin, die Ich euch vortrage und lehre), der hat das ewige Leben. 48. Ich (als Gottes Sohn oder Gottes Weisheit) bin das Brot des ewigen (geistigen) Lebens. 49. Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste, (dennoch) starben sie (leiblich). 50. Allein dieses ist das Brot, welches (geistige Gotteslehre) vom Himmel herabkommt, daß keiner (geistig d.h. in Sünden) sterbe, der davon isset (d.h. der die von Aposteln überkommene Jesu Lehre befolgt). 52. Ich (als das personifizierte Gottes-Wort) bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt; wer von diesem Brot isset (d.h. wer diese Lehre befolgt und darnach lebt), der wird (geistig) ewig leben. Und zwar ist das (geistige) Brot, das Ich geben werde, (oder mit anderen geistig entsprechenden Worten ausgedrückt) Mein Fleisch für das (geistige) Leben der Welt. 53. Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: wenn ihr das (geistige) Fleisch (oder die Lehre Gottes) des Menschensohnes (d.h. des in Fleisch getretenen Gottes) nicht esset (d.h. nicht annehmen wollet) und Sein (geistiges) Blut nicht trinket (das da in geistiger Sprache bedeutet: 1. die Liebe Gottes zu allem; 2. die Liebe des Menschen zu Gott und zu allen Menschen ohne Ausnahme als zu Brüdern und Schwestern; 3. die Liebe zu der ganzen Schöpfung) so habet ihr kein (geistig ewiges) Leben in euch. 54. Mein Fleisch isset (d.h. Meine Lehre aus den Himmeln annimmt, und darnach handelt) und Mein Blut trinket (d.h. Meine geistige Liebe in sich erweckt und belebt), der hat das ewige Leben und Ich werde ihn am letzten Tage (seines irdischen Lebens zum himmlischen geistig-ewigen Leben) erwecken. 55. Denn Mein Fleisch (oder geistige Lehre) ist die rechte (göttliche) Speise (oder geistige Ambrosia) und Mein Blut (oder Meine Liebe) ist der rechte (göttliche) Trank (oder geistige Nektar). 56. Wer (dieses) Mein Fleisch isset, (dieses) Mein Blut trinket, der bleibt in Mir und Ich in ihm. 57. Gleichwie der lebendige Vater (d.h. die lebendige Liebe) Mich gesandt hat und Ich durch den Vater (oder durch die Liebe) lebe, so wird auch der, welcher Mich isset (d.h. Mich mit vollem Glauben und voller Liebe annimmt) durch Mich (Seinen Gott und Vater ewig) leben. 58. (Sehet) dies ist das Brot, welches vom Himmel gekommen ist; nicht (aber ist dieses ein Brot) wie eure Väter (es) haben (im) Manna gegessen und sind (doch) gestorben. Wer dieses Brot isset (d.h. wer Mich durch Meine euch geoffenbarte Lehre aufnimmt und in vollste Liebe, in Mich, aufgeht) der wird ewig leben. Da sich aber auch Meine Jünger, die noch bei Mir verblieben, darüber aufhielten, was in Versen 51 und 53 über das Essen Meines Fleisches und Trinken Meines Blutes gesagt ist, da sie Meine Worte auch materiell, wie das allgemeine Volk auffassten, erwiderte Ich ihnen, wie es im Vers 63 steht, daß: „der Geist ist es, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die Ich rede, die sind (aber) Geist und Leben.
Später, bei einer anderen Gelegenheit erklärte Ich ihnen, daß
unter Mein Fleisch, die geistige Lehre aus der Weisheit Gottes, die Ich vortrug,
und unter Mein Blut, Meine geistige Liebe zum Vater und Menschen bedeutet, somit
nur geistige Entsprechungen nicht aber materielle Worte sind. Darum aßen und
tranken die Jünger beim letzten Abendmahl die dargebotenen Entsprechungen ohne
Bedenken, weil sorgenlos. Nicht zeremonielle, sondern geistige Kommunion
(speziell am Weihnachtsabende)
(Gegeben durch Gottfried Meyerhofer am 15. Dezember 1870) Nachdem es sich hier um die Frage handelt, ob ihr eine zeremonielle „Kommunion“ am Weihnachtsabende halten sollet, so will Ich euch einige Worte in diesem Punkte sagen, damit deine Mitbrüder und Schwestern einmal einsehen sollten, was Ich denn eigentlich mit ihnen im Sinne habe! --- Denn siehe, was heißt denn eigentlich einen zeremoniellen Kult einführen? --- das heißt: Meine heiligsten Lehren in’s Materielle herabziehen; denn selbst in jenem Tage, wo Ich einst das Abendmahl eingesetzt habe, war es kein „Abendmahl“, das als religiöses zu betrachten sei, sondern Ich sprach nur zu Meinen Jüngern: „Wenn ihr wieder am selben Tage versammelt sein werdet, tuet dies zu Meinem Andenken!“ --- Will aber jemand mit dem Akte des Abendmahles einen reinen geistigen Sinn verbinden, so braucht er ja das Mahl --- das heißt Brot und Wein --- nicht; denn Ich sehe nicht darauf, was ihm am selben Abende in den Magen hinunter gleitet, sondern nur darauf, wie es in seinem Herzen ausschaut! Will also jemand am Ende eines Zeitabschnittes eine Rundschau in seinem Herzen vornehmen, oder auch des Jahres öfter, oder gar täglich, so soll er da nur den Zweck vor Augen haben, stets weiter fortzuschreiten, und sein Herz von allen Mängeln mehr zu reinigen, das Übrige alles hat vor Mir keinen Wert; Ich bin ja ein Geist, und ein Geist kann nur geistig geehrt und auch nur geistig gepriesen werden. Von diesem Standpunkte aus müsset ihr alles auffassen, was Ihr zu Meiner Ehre und zu eurem Wohle unternehmen wollet, und dann wird sich in Kürze zeigen, wie diese Frage gelöst werden soll, ob ihr eine zeremonielle Kommunion am Weihnachtsabende halten sollet oder nicht. An dem Tage, wo ihr Meinen Geburtstag feiert, sollet ihr mehr daran denken an eure eigene „Wiedergeburt in Meiner Lehre“, als mit eitlem Zeuge die Zeit verlieren, --- sollet euch mehr vertiefen in den wichtigen Moment, welcher der war, als Ich Mich entschloß, zu euch auf die Erde zu kommen, --- solltet auf die Folgen dieser Geburt und auf das Gute denken, was aus selbem für euch hervorgegangen, daß ihr jetzt, geführt von Mir Selbst, die Geburtsfeier eures Vaters und Jesus an euch zum zweiten Male feiern könnet! Diese „Gemeinschaft mit Mir“ oder „Kommunion“ eures Geistes mit dem Meinigen, diese geistige Vereinigung ist das wahre Zeremoniell, nach dieser strebet, alles Übrige führt euch um keinen Schritt vorwärts, ja eher rückwärts!
Betrachtet diese Worte als einen guten Rat in Bezug auf eure
Beschlüsse! Die religiöse Zeremonie Dem schöpferischen Liebesgeiste oder Gott ist jede religiöse äußere Zeremonie, so sie nicht eine freiwillige Liebesäußerung jedes Einzelnen aus sich selbst ist, widerwärtig.
Die symbolischen Zeremonien der einzigen geoffenbarten
Religion erreichten ihr beabsichtigtes Endziel, als der menschliche Hochmut der
jüdischen Priesterkaste die eingekörperte Liebe Gottes in Jesus, welche auf
diesem Planeten, den man Erde nennt, erschienen war, um jede materielle Fessel
einer gezwungenen zeremoniellen Religion vom menschlichen Geiste zu lösen ---
auf ein Kreuz nagelte. Mit Jesu Kreuzestod --- da endete jede Zeremonie; das
Gesetz und die Propheten, die Jesu Weltrettung voraussagten, sondern ihre
Erfüllung in der freien Ermahnung: Gott über Alles zu lieben und den Nächsten
wie sich selbst. Leib und Blut Christi als Entsprechungsworte Dt. am 11. Mai 1900, durch F. Sch., Graz „Das ist Mein Leib“, sagte Ich beim letzten Abendmahl, als Ich das jüdische Osterbrot in die Hand nahm, es segnete und den Jüngern zu verzehren gab. (Matth. 26, 26). Wie konnte das Brot Meinen Leib vorstellen und wie ist die Bedeutung dieser Worte aufzufassen? Seht, Meine Seele wurde gebildet aus der Weisheit Gottes in Form eines Menschenleibes, also wurde aus der Weisheit das geistige Fleisch der Seele. Dadurch wird es euch verständlich, daß die Lehre der Weisheit Gottes, welche Jesu Gotteslehre genannt wird, eben Mein Fleisch ist, welches in dieser Form als Seelenfleisch zum Essen, zum Einnehmen, um davon geistig zu leben,, dargeboten wird. Dadurch wird es verständlich, Mein Wort, als Ich sagte: „Wer von diesem Fleische oder Brote isst, den wird ewig nicht hungern.“ (Johs. 6,35). Das materielle Fleisch ist aber eben materielle Erscheinlichkeit des geistigen Fleisches Meiner Seele, darum sagte Ich, das ist Mein Fleisch, nämlich die geistige Form Meiner Seelengestalt, weil Mein Seelenleib und die Weisheitslehre des Gottes Geistes aus einer und derselben Substanz war, also ein lebendiges geistiges Fleisch, während das materielle Fleisch durch eine andere Prozedur hergestellt, das Grobgeistige aus der einstigen Seele Gottes, welche Satana entheiligte, darstellt. Somit war Meine Lehre die geistige Entsprechung zu Meinem Seelenleibe und die materielle zu Meinem Fleischleibe. Wer nun diese Lehre annimmt wie eine geistige Speise aus dem Himmel und darnach lebt und handelt, dem ist sie ein geistig nährendes Fleisch für seine Seele in alle Ewigkeit. Aus der Befolgung dieser Lehre wirkt der Mensch geistige Werke der Gottes und Nächstenliebe, und diese sind ihm dann das Auferstehungsfleisch am jüngsten Tage, wenn er stirbt und ins Geisterreich zum jüngsten Gericht kommt, das er sogleich antritt, weil der Mensch sogleich zum geistigen Genusse gelangt, wann er das Zeitliche verlassen hat; denn was er hier materiell gesät hat, das wird er dort geistig ernten, sei es gut oder schlecht: Wie die Saat, so die Ernte. Ferner habe Ich Meine Lehre mit dem Brote identifiziert, und Mich und sie als das himmlische Brot bezeichnet. Wie ist nun dieses zu verstehen? Seht, Meine Lehre ist die himmlische Speise zur Nahrung der Seele. Viele Menschen kennen den Inhalt dieses Himmelsbrotes, sie wissen auch, welche Vorteile sie durch das Genießen, das heißt durch das Leben und Handeln darnach, für das geistige Leben der Seele gewinnen könnten; denn sie würden dadurch ein geistiges Leben der Liebe zu Gott und zum Nächsten leben, und die Liebe ist das Blut im Menschen. Also ist auch das materielle Brot und Fleisch eine Speise, wenn sie genossen wird, und sie erzeuget Blut und daraus materielles Fleisch, wie die Gotteslehre geistiges Fleisch erzeugt. Darum habe Ich Meine Lehre des Geistes mit Brot und Fleisch identifiziert, weil sie in geistiger Entsprechung tatsächlich aus derselben Ursubstanz besteht wie das materielle Brot und Fleisch. Geistig genossen (d.h. darnach gelebt und gehandelt) erzeugt sie das geistige Seelen-Fleischkleid aus guten Werken der Nächstenliebe, --- daher ist sie das himmlische Brot und Mein Fleisch, weil sie Gottesweisheit ist, aus was auch Mein Seelenleib gebildet wurde;--- das materielle Brot und Fleisch, aber materiell genossen, erzeugt das Blut und daraus Fleisch als materielle Hülle des geistigen Leibes der Seele. Die gleichstoffliche Herkunft des geistigen Seelenleibes und des materiellen Fleischleibes bildet die geistige Entsprechung. Nach dem Austeilen des Brotes nahm Ich den Kelch in die Hand und sagte auf den Wein deutend: Das ist Mein Blut des Neuen Testamentes, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. (Matth. 26, 27, 28). Das Blut ist die geistige Entsprechung für die Liebe. Die Liebe ist ein geistiges Leben im Menschen. Sie ist eigentlich der Bestandteil des Geistes Gottes im Menschen, schlichtweg Menschengeist genannt, weil Gott die Liebe im Menschen ist. (1. Johs. 4, 8, 16). Der Wein als materielles Getränk, erzeugt das Blut, belebt den Menschen, gibt ihm Kraft, erfrischt sein Wesen, steigert die Lebensnerven, belebt sie und weckt sie zur Liebe. Von diesem Standpunkte aus ist die Liebe entsprechend dem Blute, welches durch Wein erzeugt, belebt und zur Liebe reizend wird. Darum nahm Ich als Entsprechung den Wein, nannte ihn Blut und verglich es mit Meinem geistigen materiellen Blute, welches geistig die Liebe, materiell das Blut bedeutete. Meine Liebe als Gottvater in Mir gab entsprechend Sein materielles Blut für die Erlösung des Menschengeschlechtes von der Erbsünde. Es ist da nur die Rede in Entsprechungen geistiger und materieller Natur der göttlichen Liebe, wie Sie Sich für ihre Kinder opfern wollte und nichts Weiteres. Was den Wein speziell betrifft, daß er nach der Segnung des Priesters zu wirklichem Blute Christi geworden ist, so lässt sich leicht das Gegenteil beweisen, denn vom Blute ist noch niemand betrunken worden. Also gebet von dem, von dem Priester gesegneten Wein soviel dem Kommunizierenden, als er trinken kann und da wird sich gleich zeigen, daß der Flucher wieder fluchen, Unzüchtler unzüchtig in Worten und Taten wird, und daß jeder Sünder seinen Lieblingssünden nachgehen wird; dadurch aber ist der grobe Betrug erwiesen, daß der natürliche Wein weder materielles noch geistiges Blut Christi ist, denn Christi Blut kann doch nicht das Mittel zur Verübung grober Sünden sein! Die Worte: So oft ihr das tut, gedenket Mein, wollen aber materiell sagen, daß man ebenso Brot und Wein segnen, davon essen und trinken und bei jeder solchen Gelegenheit sich auf Mich erinnern kann, weil Ich solches beim letzten Abendmahl tat und da entsprechend auf Meine bevorstehende Leidensgeschichte hinwies, wo Ich für Meine himmlische Lehre und für die Tilgung der Erbsünde Mein Blut aus Liebe zu Meinen Kindern vergoß und am Kreuze für sie starb. Das ist der wesentliche Sinn des Abendmahles und kein anderer. Brot bleibt Brot und Wein bleibt Wein, auch nach dem Segnen. Aber ein frommes Benehmen und liebevolle Erinnerung an Mich bei solchen Gelegenheiten ist wohl angezeigt; denn Ich sprach diese Worte unter der Wucht der angstvollen Erwartung der schrecklichen Leidensszenen Meiner bevorstehenden Folterungen, die Ich genau voraussah, wie sie sich abspielen werden. Daher tretet reiner Gedanken, ernsten Sinnes, demütigen Herzens und liebevoller Sehnsucht auf Mich gerichtet zu solchen Liebesabendmahlen, um würdig im Geiste sich Meiner Liebestat für euch am Kreuze zu erinnern und liebeernst zu begehren. Amen! --- Geistige Kommunion halte man aber, wie dies oben gesagt wurde.
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