J.H. Nr. 17                                                                   2. 11. 1957

 

Die Auferweckung des Lazarus

 

Vorwort: Johannes 11, 1 - 45

Friede sei mit euch Meine lieben Kinder.

O öffnet eure Herzen, Ich euer Vater JESU stehe da und warte auf euch. Ich warte auf ein jedes einzelne Kind. Ich bitte euch, hört Mich an. Kommt zu Mir. Es soll ein Rufen sein nach Mir unter Meinen Kindern. Ein Rufen und ein Schreien um Hilfe. Wie Maria und Martha zu Mir geschickt haben: „Herr komme, mein Bruder liegt krank,“ ebenso will Ich auch euch hören, daß ihr in dieser schweren Zeit der Drangsale zu Mir kommt, Mir zuruft: „Herr komme, hilf uns aus unserer Not.“

Ich sehe doch eure Herzen an. Ihr alle habt Leid, irgend eine Sorge, irgend einen Kummer. Drangsale bedrücken euch. Ihr seid heute dem Ruf eures Herzens gefolgt und seid zu Mir gekommen um Mein Wort zu hören. Ich will Licht und Trost euren Herzen geben, so ihr Mich gläubig in euch aufnehmt. Aber Ich warte bis ihr kommt, wie Ich Maria und Martha zwei Tage warten ließ, so warte Ich auf euch, auf euer Rufen, ob ihr es ernst meint.

Denn Ich bin treu. Ich habe euch alle lieb. Ich liebe alle Meine Geschöpfe, die noch in der Welt stehen und Mich schon erkannt haben. Ich höre euer Schreien: „Herr hilf meinem Mann, er ist verwirrt in seiner Seele.“ - „Herr, nimm nicht meine Tochter von Mir, sie ist mein einziger Trost auf Erden.“ - „Herr, hilf mir, ich bin krank und elend.“ - „Herr, ich bin so einsam, warum läßt Du mich so einsam durch mein Leben gehen? Warum trennst Du mich von Vater und Mutter?“ - Und ein andrer ruft: „Herr, was soll das viele Elend in meiner Familie? Herr komm, Herr hilf.“

Ich höre das Schreien Meiner Kinder und warte, wie sie sich verhalten. Ob sie Mich so lieben, daß sie nicht aufhören zu schreien, auf daß auch an ihnen die Herrlichkeit Gottes offenbar würde. Ich komme euch entgegen. So nahe wie Ich an Bethanien heran kam, - eine halbe Stunde Wegs - so komme Ich euch entgegen in der Liebe Meines Herzens und möchte euch helfen und euch heilen. Ich möchte euch trösten und in Meine Arme nehmen. Als Martha hörte, daß Ich vor dem Marktflecken bin, da eilte sie zu Mir. So sollt auch ihr tun. Wenn Ich euch so entgegenkomme, da sollt ihr geöffneten Herzens sein und sollt euch aufmachen. Das heißt: Ihr sollt eure Sorgen, euren Kummer, auf die Seite legen. Ihr sollt wissen: Der Herr ist nahe und der Herr hilft mir. Macht euch auf, singt ein Lied, lobt und dankt. Dann kann ich kommen. Dann sind Meine Engel um euch. Eure Schutzengel flüstern in euer Herz: „Kommt, glaubt und vertraut. Geht in euer Kämmerlein. Betet, lobt und dankt. Der Herr ist nahe. Der Herr will euch helfen.“

Martha kam heraus und sagte: „Herr, wärest Du da gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ So ist es auch mit dem Leid in eurem Herzen. Wie oft sagt ihr: „Herr, wann kommst Du? Wann hilfst Du? Wenn Du doch da wärest, dann brauchte ich nicht so zu leiden; dann wäre ich nicht so einsam, dann würdest Du mir auch ein Glück geben; dann würdest Du auch meinem Mann helfen.“ Martha glaubte weil sie sich aufgemacht und mit Mir verbunden hatte. Weil sie in ihrem Herzenskämmerlein betete: Herr hilf mir. Meine Worte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben,“ habt ihr oft in der Heiligen Schrift gelesen. Glaubt ihr aber wirklich, daß ihr ewiges Leben in Mir habt? Das heißt: Daß ihr nicht sterbet, daß nur euer Leib zerfällt und zu Erde wird. Wer hier im irdischen Leben an Mich glaubt, der wird den Tod nicht fühlen. Der wird in seinem Bewußtsein nicht sterben. Denn seine Seele wird sich mit ihrem inneren Geiste vereinen und durch die Liebe zu Mir geht es von einer Freude zur anderen, vom Diesseits ins Jenseits. Wer an Mich glaubt, der wird verwandelt werden. Der Körper fällt ab wie ein altes getragenes, durchlöchertes Kleid, aber die Seele lebt in Mir, steht auf in Mir, tritt ein in Meine Herrlichkeiten, in eure ewige Heimat.

Martha sagte: „Ja Herr, ich glaube.“ Ihr Herz war erfüllt von Frieden und Freude. Sie konnte es auch nicht mehr für sich behalten. Das geht einem jeden Kinde gleich, das Mich einmal im Herzen erkannt und erfaßt hat, es muß sich mitteilen, es muß es anderen sagen: Ich habe etwas Herrliches gefunden, jetzt erst weiß ich was Leben heißt.

Martha eilte zu Maria und sagte: „Maria, der Herr ist da. Komm und siehe.“ Maria saß Zuhause und bei ihr waren die Trauergäste, die Menschen der Welt, die Menschen, die noch kein Licht haben. Deshalb war Marias Seele betrübt bis in den Tod. Sie konnte sich selber nicht mehr erheben, weil alles dunkel um sie war. Dem Ruf der Martha folgte sie eilend. Sie besann sich: Sie hatte doch früher zu des Herrn Füßen gesessen und von Ihm so viel geistiges Licht erhalten.

Seht, Meine Kinder, so kann es auch euch ergehen, wenn ihr in eurem Leid nicht zu Mir kommt und euch bei Mir aussprecht, nicht euch an Mich und Mein Wort haltet, sondern zu anderen Menschen, zu Fleisch und Blut geht, dann kann euch nicht geholfen werden. Dann seid ihr betrübt. Ihr sprecht mit Menschen über diesen oder jenen Fall, habt aber weder Kraft noch Frieden noch Freude im Herzen. Es fehlt euch der Glaube.

Maria machte sich auf zu Mir und ihr sollt ebenfalls zu Mir kommen. Kommt, Meine Kinder. Kommt, laßt eure Herzen von Mir anregen. Gesegnet soll euch diese Stunde sein. Ich, euer Vater, spreche durch dieses Kind. Glaube und fasse es, wer es kann. ICH BIN hier. ICH habe es euch verheißen: ICH BIN bei euch alle Tage. O erfaßt es, Meine Kinder und glaubt es.

Maria war durch die Trauergäste in ihrem Inneren erschüttert, aber sie ging doch eilends zu Mir, fiel Mir zu Füßen und sprach: „Herr, wärest Du da gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ Nun müßt ihr bedenken: Maria, die so oft zu Meinen Füßen gesessen, die sich aus Liebe zu Mir so viel Zeit nahm und schon so viel geistiges Licht besaß, sagte das zu Mir.

So ist es auch unter Meinen Kindern, die Mich schon in ihrem Herzen aufgenommen haben: Wenn die Prüfungen und die Drangsale kommen, dann seid ihr voll Unglauben, voll des Zweifels, niedergeschmettert, niedergedrückt, verzagt, hoffnungslos. Und Ich stehe da, erregt und erschüttert in Mir. Ich, euer himmlischer Vater, weine, ja weine über Meine Kinder. Habt ihr nicht alle schon so viel Licht von Mir empfangen? Habe Ich euch nicht alle aus so viel Not und Elend errettet? Und aus wieviel geistiger Not habe Ich euch schon geholfen? Wie herrlich habe Ich euch zum Lichte geführt. Und doch, wenn etwas an euch herankommt, dann meint ihr, ihr könntet es nicht tragen, ihr könntet nicht leiden, ihr könntet nicht durchhalten. Ihr sucht Hilfe von außen her. Ich bin betrübt über euch und weine. Warum kommt ihr nicht zu Mir? Warum haltet ihr nicht durch? Warum glaubt ihr Mir nicht und warum zweifelt ihr?

 

Die Weltmenschen und auch die, welche um euch sind, sagen: Ich glaube wohl, daß der Herr helfen kann, aber warum hilft Er denn nicht? Wie lieb hatte er Lazarus, Er weint. Er hat doch den Blinden sehend gemacht, warum hilft er jetzt nicht? - So reden die Menschen auf euch ein, wenn ihr zu ihnen geht, wenn ihr euch beraten laßt von Fleisch und Blut. „Ja, wenn der Herr will, ja wenn der Herr will“ [at1] [at1]sagt der Satan in euch und ihr steht unschlüssig da, anstatt daß ihr Mir glaubt, daß ihr Mir vertraut.

Da erregte sich der Herr wieder, so steht es in der Schrift. Und Ich sage euch Meine Kinder: Immer wieder ist es Mein Erbarmen. Meine Liebe, die euch zieht und lockt, die euch bittet: laßt euch von Mir zubereiten. Erduldet die Drangsale, erduldet die Leiden. Auf euch wartet ein herrliches Reich. Durch Drangsale und Leiden wird eure Seele gereinigt und ausgereift für das ewige Leben in Meinem geistigen Reiche.

Ich sagte: „Hebt den Stein weg.“ Der Stein ist der Unglaube, der Zweifel in eurem Herzen. Hebt ihn weg. Kommt zu Mir mit kindlich frohem Herzen. Erkennt Mich als euren Gott, erkennt Mich aber vor allem als euren liebenden Vater.

Martha sagte zu Mir: „Ich glaube Herr.“ Auch sie ist durch ihre Umgebung nochmals in Zweifel und Unglauben gekommen, denn sie sagte: „Herr, er liegt schon vier Tage, er stinkt.“ Und nun rufe Ich euch zu: Wie lange euer Unglaube schon im Herzen liegt, das spielt keine Rolle. Hebt nur den Stein weg. Hebt ihn weg, auf daß Meine Herrlichkeit offenbar werde an und in euch. Daß ihr das ewige Leben erfaßt, daß Ich, daß Mein ewiges Leben in euch erstehen kann. - So rufe Ich auch zu euch: „Lazarus komm heraus. Das neue Leben erwache in euch.“

Nach Drangsalen, nach Zulassungen und Prüfungszeiten ersteht die Blüte. Das Samenkorn wird in die dunkle Erde gelegt, es stirbt und erwacht zu neuem Leben. „Lazarus komm heraus.“ Und Lazarus kam, das Gesicht bedeckt mit einem Schweißtuch, den Körper umwickelt mit leinenen Binden.

So ist es auch wenn die Menschen noch in der Welt stehen, wenn sie noch im Unglauben gefangen sind. Dann halten sie Satans Bande fest, dann sind sie umwickelt von der Schlange Satans. - Ich gebiete: und die Fesseln fallen ab. Durch Mein Erlösungswerk habe Ich euch freigemacht. Ihr dürft Mir doch nur euren Willen hingeben, euch Mir übergeben und Meine Liebesgebote erfüllen. Liebt Mich über alles und euren Nächsten wie euch selbst. Eure träge Seele soll angeregt werden zu neuer Liebestätigkeit, durch Meine Liebe, die Ich nun in eurer Herz lege. Wendet euch ab von der Welt und kommt zu Mir in Mein geistiges, inneres Reich, denn ihr sollt frei sein von den Banden des Unglaubens und Zweifels, die euch noch teilweise gebunden halten. Es steht geschrieben: Sie befreiten Lazarus.

Meine Kinder. Durch eure Übergabe gebt ihr Mit alles. Durch den Glauben an Mich habt ihr alles. O seid ohne Furcht. Seid ohne Sorge. Es wartet auf euch ein herrlicher Tag. Seht, was ist schon daran, wenn euer Fleisch geplagt wird, es geht vorüber. Was liegt schon daran, wenn ihr Drangsale erleidet, wenn ihr euch sorgt um eure Lieben? Ich, euer Vater, habe doch alle in Meinen Händen. Nicht eine Seele ist da, die Mir verloren geht. Die Schwachen, die sich bittend an Mich wenden, werden alle aufstehen und von Mir mit Kraft, mit Freude und mit Frieden erfüllt werden.

Meine Kinder, Ich möchte euch heute so ganz nah an Mein Vaterherz ziehen, ein jedes einzelne von euch. Es kommen schwere Zeiten noch ist alles durch Mein Erbarmen leicht vorübergegangen. Jetzt wird es schwer für euch. Ihr alle werdet geprüft. Aber wer sich an Mich hält, wer durchhält im Glauben und in der Liebe des Herzens, den werde Ich segnen. Wer Mir die Treue hält, den wird Mein Heiliger Geist stärken und in neue Freuden einführen.

Meine Kinder, die ihr an Mich glaubt, Mich liebt und in der Liebe tätig seid, ihr werdet hier den Tod nicht sehen und nicht schmecken. Ihr werdet den Tod nicht empfinden. Wer hier schon Sehnsucht hat nach Meinen geistigen, himmlischen Gaben und seinen Blick abwendet von der Welt, der freut sich, wenn er seinen Körper ablegen darf. Die Seele verläßt gern ihr Gefängnis hier schon um sich mit dem Geiste zu vereinen. Die Seele, die Mich liebt, hat hier schon Meinen Frieden. Sie geht schon jetzt und hier ein in das ewige Leben, das aus Mir ist.

So möchte Ich in euch erstehen, Meine Kinder. Ihr sollt Mein Leben annehmen. Meine Schafe hören Meine Stimme, sie folgen Mir und Ich gebe ihnen das ewige Leben. Freut euch, Meine Kinder, ihr könnt nur ewiges Leben in Mir, eurem JESUS haben.

Erfaßt es im Herzen. Ich helfe euch dazu, Ich komme euch so entgegen, daß ihr nur zu nehmen habt: Ewiges Leben, Frieden und Freude in MIR, eurem Vater JESUS.      Amen.

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 [at1](„Ja, wenn der Herr will.“- Ja wenn der Herr will, sagt ... =Hrsg)