J.H. Nr. 12                                                                     8. 9. 1957

 

Jesus führt die Seinen

 

Meine lieben Kinder.

Ich habe euch um Mich versammelt. Was meint ihr, wie viele noch mit anwesend sind? Wie wichtig sind solche Zusammenkünfte in denen Kinder der Erde in Meinem Namen sich versammeln und Mir die Möglichkeit einräumen, daß Ich zu Meinen Kindern sprechen darf. Wie horchen die armen Seelen auf, die nicht warten (werten = Hg.) und begreifen können, daß es möglich ist, daß Ich Mich durch Erdenkinder offenbare. Wer schreibt Mir die Person vor durch die Ich wirken soll, durch die Ich sprechen darf? Niemand. Meine Kinder, Ich bin der Herr und kann tun und lassen was ich will.

Ein Kind, das in der Demut, im Vertrauen und in der Liebe zu Mir kommt, will Ich benutzen und will Mich durch solch ein Kind offenbaren. Die Zeit schreitet voran. Dieses Werk, welches Ich hier ins Leben gerufen habe, ist nicht mehr zerstörbar und wenn die Mächte der Finsternis noch so toben und es angreifen wollen, so kann Ich nur sagen: Es ist zu spät. Warum ist es zu spät? Weil Mein Leben von den Erdenkindern aufgenommen wurde und mehr und mehr aufgenommen wird. Und wo einmal Mein Leben ist, da weiche Ich nimmermehr.

O Meine Kinder, lebt Mein euch geoffenbartes Leben in der Tat. Nur durch die Tat kommt ihr zur Erkenntnis der Wahrheit. Wo Mein Leben nicht gelebt wird, da gibt es nichts als Zweifel. Darum lade Ich euch ein an Meinem Tisch zu speisen die Worte des Ewigen Lebens.

 

Meine Kinder, die Seelen, die euren Augen nicht sichtbar sind, lauschen auf jedes eurer Worte. Eure Liebe ist für sie Speise und Trank. Lebet ihnen ein wahres Gotteskinderleben vor, damit sie dankbar auf euch schauen und von euch lernen können. Denn ihr sollt wissen, daß Meine neue Zeitordnung begonnen hat irdisch und auch geistig. Wenn auf dieser Erde zehn Kinder für Mich gewonnen werden, so sind dadurch gleichzeitig in der geistigen Sphäre hunderttausende gewonnen. Dichte Scharen drängen sich herbei um zu hören, daß es doch Wahrheit ist - was immer wieder in Abrede gestellt wurde - daß Ich als Gott und Vater Mich herablasse zu Meinen Kindern, die Mich lieben. Wer aber hat den Spruch getan, daß Ich viel zu erhaben sei, daß Ich Mich nimmer herablassen würde zu Meinen Kinder? Wer hat denn das größte Interesse, Meine geschaffenen Wesen, Meine lieben Kinder, nicht zu Mir kommen zu lassen? O Meine Kinder, kein anderer, als der Gegenpol. Denn er weiß nur zu genau: ein Kind, welches Mir sein Herz schenkt, und auf die innere Stimme hört und darnach zu leben sich bemüht, - dieses Kind ist für ihn verloren. Versteht ihr nun, daß er alle Anstrengungen macht, euch nicht zum inneren Geistesleben, zu Mir, eurem Vater, kommen zu lassen?

Aber Ich habe unter euch wirklich Kinder, die Mir Freude bereiten. Nun dringet noch tiefer in Meine Liebe ein. Vernehmet und empfindet Mich in euren Herzen. Lasset das Licht eurer Liebe leuchten für eure Mitmenschen und für die Jenseitigen. Leuchtet für eure ganze Umgebung. - Ihr helft mit eurem Licht der Liebe allen, die noch in Angst und Finsternis wandeln.

Kinder, übergebt Mir eure Herzen. Laßt Mich in euch und durch euch wirken. Ich kenne die Kinder, die Ich euch noch zuführen werde, denen ihr Mein Wort bringen sollt. Ein Kind, das Mir als Werkzeug dient, soll immer zurücktreten. Es soll zu Mir die Zuflucht nehmen und Mir immer mehr die Möglichkeit einräumen, daß Ich durch das Kind wirken darf. Warum wirke Ich so still, so unsichtbar? O liebe Kinder, um euretwillen. Welche Freude erlebt ihr im Herzen, wenn ihr Worte vernehmen und aussprechen dürft, die ihr selbst zuvor nicht gedacht und gewußt habt. Da kommt ihr doch gern zu Mir, freut euch und merkt, daß Ich wirklich Wohnung in euch genommen habe. Mein Wirken in euch geht solange unsichtbar vor sich, bis Mein Kind Mein volles Eigentum geworden ist, bis das Kind kein eigenes Ich mehr kennt, sondern Mein Ich voll aufgenommen hat.

Liebe Kinder, Ich möchte hier die Worte bekräftigen, die eingangs erwähnt wurden: es ist gut, daß ihr in kleinen Kreisen zusammenkommen und im Gebet euch üben sollt. Durch inniges Gebet kommt Mein Segen und Mein Wort zu euch. Ich möchte einmal für jedes einzelne Kind sichtbar werden. Wie ist diese Sichtbarwerdung möglich? Indem das Kind sich mehr und mehr in Mich hineinbegibt und Mich in sich wirken läßt. Dann werdet ihr - nachdem ihr Meine Vaterliebe erlebt und kennengelernt - euch nicht mehr vor Ehrfurcht auf den Boden werfen und nicht wagend die Blicke zu Mir zu erheben, sondern ihr werdet euch aus Liebe Mir an den Hals werfen, euch an Meine Brust schmiegen und nur noch sagen: „Abba, lieber Vater, endlich darf ich Dich sichtbar bei mir haben.“ O Meine Kinder, auch Ich sehne Mich auf diesen Augenblick, wo Ich Mich Meinem Kinde zeigen kann. Wo Ich Mich ihm liebend geben kann. Meine Sichtbarwerdung ist der Dank für des Kindes Ausharren, für seine Geduld, für seine Liebe, die es Mir dargebracht hat.

O glaubt es Mir, eurem Vater, Legionen von Engeln sind bestimmt, euch zu behüten und zu beschützen, daß ihr Mir nicht verloren geht. Denn die kommende Zeit wird eine bitter-bitter ernste Zeit. Ich, als liebender Vater, spreche nicht gern davon. Aber es sind viele Kinder hier, die meinen: es hat noch Zeit. Ich aber sage euch, liebe Kinder: Es ist keine Zeit mehr da. Der Gegenpol flüstert euch ein: es ist noch Zeit, das Leben ist ja so schön. Der Andere will euch nicht zu Mir kommen lassen. Darum wachet und betet. Wo Ich bin ist ewiges Leben. Ich bringe euch Unsterblichkeit. Ich bringe euch Freude, Zufriedenheit, Geborgenheit. Ein Kind, das mich lieben gelernt und einmal in seinem Herzen aufgenommen hat, gibt sich mit allem, ja mit dem Geringsten zufrieden. Ein Kind, welches mit dem Geringsten mit dem Kleinsten sich zufrieden gibt, dem kann Ich hinzulegen in aller Fülle.

Meine lieben Kinder, laßt euch heranbilden von eurem Vater. Als bittender Vater stehe Ich vor euch und sage: Kommt zu Mir. Kommt - ein jedes Einzelne - zu Mir. Wie die Zukunft wird, soll sich Mein Kind nicht sorgen. Es soll sich nur um eins kümmern: Vater, wie kann Ich Dich in der Fülle in mein Herz aufnehmen? Wie kann ich ganz von Dir Besitz ergreifen? Darum bittet Mich, liebe Kinder. Ich weiß, wie Ich euch zu führen habe. Nun sagt ihr: „Ja Vater, wir tun das ja schon lange, wir übergeben uns Dir, aber wir hören Deine Stimme im Herzen nicht. Woran fehlt es denn bei uns?“ Ja, Meine Kinder, ihr wartet immer, daß Ich euch Wort für Wort ins Herz legen soll und meint, das Vernommene nur aussprechen zu müssen. Dem ist aber nicht so. Die Voraussetzung für den Herzensverkehr ist, daß ihr euch Mir ganz vertrauensvoll übergebt. Daß ihr in aller Liebe sagt: „Vater, was Du auch mir schickst, ich will es in aller Liebe mit Deiner Hilfe erdulden und ertragen. Ich will mich mit allem zufrieden geben, denn ich weiß: Du wohnst in mir.“ Diese innere Einstellung müßt ihr haben, damit Ich euch führen kann.

Meine Kinder, ihr seid freie Wesen. Mein Wille kann nur in euch geschehen, wenn ihr Mir euren freien Willen wieder zurückgebt. Nun ist aber Mein Leben ganz anders als euer irdisches Leben. Ich muß euch manchmal Schmerz zufügen, um euch noch enger an Mein Vaterherz zu ziehen. Dies sollt ihr erkennen und liebend ertragen.

Meine Kinder machen immer den Fehler, sie meinen, Ich müßt ihnen alles sagen. Mein Kind soll sich Mir aber ganz zur Verfügung stellen: Vater, Dein Wille geschehe. Ein Kind, das in tiefer geistiger Verbundenheit mit Mir ist, wird zarte lichte Gedanken in seinem Herzen wahrnehmen. Diese lichten Gedanken sollt ihr alle beachten. Sie legen euch keinen Zwang auf. In der Liebe werdet ihr Mich darin erkennen. Aber die Worte, die zwingend, deutlich und ganz klar in euch gesprochen werden, die prüfet genau, denn diese stammen meistens vom Gegenpol. Ich bin in der Tiefe eures Herzens verborgen. Wenn sich ein Kind nicht in diese Tiefe begibt, wird es kaum Mein Leben, Meine Worte, vernehmen können. Kommt ihr aber zu Mir, dann dürft ihr an Meiner Vaterbrust selige Freuden empfinden.

Meine Kinder kommt. Ich bitte euch darum. So wie ihr im engsten Kreise zusammenkommt und Mich bittet, Ich möge euch Antwort auf eure Fragen geben, so will ich es auch hier tun. Denn es kommen wirklich schwere Zeiten, wo ihr Mich braucht. Wo ihr ohne Mich einfach nicht auskommen könnt. Die Zeiten werden so sein, daß ihr euch kaum mehr besuchen könnt. Denn alles wird durcheinander sein. Deshalb sollt ihr eine Selbständigkeit haben, deshalb sollt ihr schon heute Mich im Herzen tragen, sonst kommt ihr ganz von Mir ab.

Meine Kinder, Ich habe in aller Einfachheit zu euch gesprochen. Greift die Worte heraus. Setzt sie in die Tat um. Versucht doch einmal so liebend mit Mir umzugehen, wie Ich es euch hier erklärt habe. Nehmt Mich doch als Bruder, als Freund, nehmt Mich doch als Vater und als liebende Mutter auf. Ich möchte euch doch alles sein. So nehmt hin den Segen eures Vaters, Meine lieben Kinder und laßt Meine Worte zur Tat werden. Kommt zu Mir mit euren Fragen. Ihr sollt die Antwort im Herzen verspüren und sie als lichte Gedanken aufnehmen dürfen. Freut euch, daß Ich jedes einzelne von euch persönlich ansprechen will, daß Ich jedes einzelne lieb habe und an Meine Vaterbrust nehme. Der Segen soll nicht nur für euch, sondern auch für alle eure Lieben sein und auch für die, welche für euch unsichtbar sind. Denn durch eure Liebe habt ihr ihnen ein Licht gegeben, ein Lichtlein angezündet. Bei lichthungrigen Seelen, die Gotteskinder auf Erden besuchen dürfen, haben es Meine Engel leichter mit der Belehrung und Weiterführung, weil das gemeinsame Sehnen dahingeht, wo auch Ich einmal alle Meine Kinder vereinen möchte: an Meinem Vaterherzen.

                                                        Amen. Euer Vater in JESUS

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