Zur Seele von Jesus; Seine seelische und göttliche Wiedergeburt; Neuschöpfung
I.
"Die
Menschwerdung Gottes"
von Gerd Kujoth
Der Text von Gerd Kujoth wird ungekürzt wiedergegeben. Bermerkungen zu Lernzwecken, insbeondere die Wiedergabe der zitierten Textstellen, werden unter Spaltenbildung in die rechte Spalte hinzugefügt.
Gerd Kujoth:
Wer
war Jesus, als Er einst auf Erden wandelte? – War Er nur ein Mensch oder
ausschließlich Gott oder war Er beides zugleich, also ein Gottmensch? - Die
Beantwortung dieser Frage ist von nicht geringer Bedeutung, denn Jesus Selbst
hat uns gesagt: „Das
ist aber das ewige Leben, daß sie Dich, den allein wahren Gott, und den Du
gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ (Joh. 17,3) „Denn
wer Gott nicht richtig erkennt“, sagt Jesus
im „großen Evangelium“, „kann
nie vollkommen an einen Gott glauben, noch weniger Ihn über alles lieben und
somit auch des Geistes Gottes nie völlig teilhaftig werden. Denn aus einer
unrichtigen Erkenntnis Gottes kommen mit der Zeit, vermöge des freien Willens
der Menschen, allerart Irrtümer unter die Menschen, die dann wie eine tausendköpfige
Hydra fortwuchern... und den Menschen die Pforte zum wahren, ewigen Leben
verrammen.“ (6.GEJ 228,19) Deshalb fragte Er
auch Seine Jünger: „Für
wen halten die Leute den Menschensohn?“ Sie sprachen: „Etliche sagen, Du
seiest Johannes der Täufer; andere aber Elia; noch andere Jeremia oder einer
der Propheten.“ (Wieder andere sagten, Er sei
ein Betrüger, Er sei ein Magier, Er verrichte Seine Wunder durch einen mächtigen
Geist der Unterwelt oder Er sei einfach nur ein frommer Mensch. Aber niemand
behauptete und glaubte, daß Er Christus sei. 6.GEJ 159,10)
Dann fragte Jesus Seine Jünger:
„Ihr aber, für wen haltet ihr Mich?“ Da
antwortete Simon Petrus und sprach:
„Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“
(Matth. 16,13-16)
Es
waren also schon während der Lehrzeit Jesu die verschiedensten Meinungen über
Ihn vorhanden, die Ihn für einen Betrüger, Magier oder Propheten und somit für
einen gewöhnlichen Menschen hielten. Auch in der heutigen Zeit hält man Ihn
zumeist nur für einen Menschen. Nur sagt niemand mehr: „Er war ein Magier
oder Elia“, sondern jetzt sagt man: „Er war ein Religionsstifter, ein
Wanderprediger, ein Revolutionär, ein aufgestiegener Meister oder ein
inkarnierter hoher Lichtgeist.“ Ein gläubiger Christ, der einer der Kirchen
angehört, aber wird wie Petrus antworten: „Er ist der Sohn Gottes!“ Diese
Antwort bringt Jesus nun mit Gott in Verbindung. Aber auf welche Weise?
Schon
wenige Jahrhunderte nach Jesu Erdenleben verstanden die allermeisten Christen
unter dem Sohn Gottes die zweite göttliche Person eines dreipersönlichen
Gottes. Diese Auffassung hatte ihren Ursprung bereits bei den ersten Jüngern.
Das
kommt in einem denkwürdigen Tischgespräch der Jünger zum Ausdruck, welches
Jesus im „großen Evangelium“ beschrieben hat. Er sagt: „Es
entstanden sogar verschiedene Meinungen über Mich, und man könnte sagen, daß
hier beim Abendmahle eine erste Kirchenspaltung vor sich ging. Einige
behaupteten, daß Ich ganz unmittelbar das allerhöchste Gottwesen sei; andere
sagten aber: Ich sei das wohl, aber nicht unmittelbar, sondern mittelbar. Wieder
andere sagten: Ich sei eigentlich nur ein Sohn Davids laut der Abkunft und sei
zum Messias des Davidschen Reiches bestimmt und darum mit der Wunderkraft Davids
und mit der Weisheit Salomos ausgerüstet. Noch andere meinten: Ich sei ein
erster Engel der Himmel, nun auf Erden pro forma im Fleische wandelnd, und habe
noch einen Adjutanten aus den Himmeln bei Mir.
Ein
Teil, zu dem sich sogar Meine Apostel teilweise schlugen, erklärte Mich für
den Sohn des Allerhöchsten. Ich hätte zwar dieselben Eigenschaften wie Mein
Vater, sei aber dennoch eine ganz andere Persönlichkeit, und es möchte etwa
also auch der oft besprochene Geist Gottes am Ende gar noch eine dritte Persönlichkeit
ausmachen, die in gewissen Fällen für sich ganz allein ein Wörtlein zu reden
hätte!
Mit
dieser Meinung waren jedoch nur sehr wenige einverstanden. Einige fragten
Petrus, was er denn meine.“
(4.GEJ 88,1-3) Petrus aber blieb felsenfest bei
dem, was er schon einmal ausgesprochen hatte, daß Jesus der Sohn des Allerhöchsten
sei.
„Johannes
aber war sehr bedeutend gegen diese Meinung des Petrus und sagte: ‘In Ihm
wohnt die Fülle der Gottheit körperlich! Als den Sohn, (bzw.
den Menschensohn) der
aber keine andere Persönlichkeit ist und sein kann, erkenne ich nur Seinen Leib
insoweit, als er ein Mittel zum Zwecke ist; aber im ganzen ist Er dennoch
identisch mit der in aller Fülle in Ihm wohnenden Gottheit!
Oder
ist denn mein Leib etwa eine andere Persönlichkeit als meine Seele? Machen
nicht beide einen Menschen aus, obschon anfänglich meines Seins die Seele sich
diesen Leib erst ausbilden mußte und man füglich sagen könnte: Die Seele hat
über sich einen zweiten, materiellen Menschen gezogen und somit um sich eine
zweite Persönlichkeit gestellt? Man kann wohl sagen, daß der Leib ein Sohn
oder etwas von der Seele Erzeugtes ist, aber darum macht er keine zweite Persönlichkeit
mit ihr oder gar ohne sie aus! Und noch weniger kann man das von dem Geiste in
der Seele sagen: denn was wäre denn eine Seele ohne den göttlichen Geist in
ihr? Sie wird ja erst ein vollkommener Mensch durch ihn, so er sie ganz
durchdrungen hat! Da ist ja dann Geist, Seele und Leib vollkommen ein und
dieselbe Persönlichkeit!
Zudem
steht es geschrieben: ‚Gott schuf den Menschen vollkommen nach Seinem Ebenmaß.‘
So aber der Mensch als vollkommenes Ebenmaß Gottes mit seinem Geiste, seiner
Seele und seinem Leibe nur ein Mensch ist und nicht drei, so wird doch etwa Gott
als der vollkommenste Urgeist, umgeben mit einer ebenso vollkommenen Seele und
nun auch vor unseren Augen sichtbar mit einem Leibe, auch nur ein Gott und ewig
nie ein Dreigott, etwa gar noch in drei gesonderten Personen, sein!‘...
Sagen
alle an Meinem Tische: ‘Johannes hat recht geredet!‘
Petrus
aber will sich darum nun korrigieren und sagt: ‘Ja, also meine ich es ja auch,
...doch wird diese Sache immer etwas schwer zu fassen sein!‘
Sagt
Johannes: ‘Schwer und wieder nicht schwer! Nach deiner Art wird es wohl nie
ein Mensch auf dieser Erde fassen, - nach meiner Art, so denke ich, wieder ganz
leicht! Der Herr allein soll nun zwischen uns beiden einen Schiedsrichter
machen!‘
Sagt
Jesus: ‘Der Glaube vermag vieles, aber die Liebe vermag alles! Du, Simon Juda,
bist wohl ein Fels im Glauben; aber Johannes ist ein reiner Diamant in der
Liebe, und darum sieht er auch tiefer denn jemand anders von euch! Er ist darum
auch Mein eigentlicher Leibschreiber; er wird vieles von Mir zum Niederschreiben
bekommen, das euch allen noch ein Rätsel sein wird! Denn in solcher Liebe hat
vieles Raum, im Glauben aber nur etwas Bestimmtes, allda es heißt: ‚Bis
hierher und dann nicht mehr weiter!‘ Haltet euch nur an den Ausspruch Meines
Lieblings; denn er wird Mich der Welt als vollkommen überbringen!‘“
(4.GEJ 88,5-11)
Diese
Verheißung: Er wird Mich der Welt als vollkommen überbringen! hat sich mit den
Worten aus dem Johannesevangelium erfüllt: „Im
Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott... und das
Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.“ (Joh.
1,1+14) und: „Wer
Mich sieht, der sieht den Vater!“ (Joh. 14,9)
Aber
hier stellt sich die Frage: Kann denn Gott überhaupt Mensch werden? - Die
Gottheit oder der Geist Gottes in Seiner Heiligkeit erfüllte mit Seiner Kraft
von Ewigkeit her die Unendlichkeit des Raumes. Dieser unendliche Raum ist Gott
Selbst. Im Zentrum Seiner Unendlichkeit, also in Seinem innersten Wesen ist
Gott, ebenfalls seit Ewigkeit, die Liebe. Diese Liebe aber ist ein Feuer und
wird der Vater genannt. Aus diesem Feuer ging hervor das Licht oder die Weisheit
oder das Wort und ist der eingeborene oder einziggeborene Sohn. Geboren bedeutet
nicht, daß der Gottessohn einen Anfang genommen hätte oder daß Er ein
geschaffener Sohn wäre, so wie wir geschaffene Söhne und Töchter Gottes sind,
sondern es war nur ein Heraustreten des Lichtes, das bereits seit Ewigkeit im
Gotteszentrum gegenwärtig war. Das Verhältnis zwischen der Gottheit oder dem
heiligen Geiste und der ewigen Liebe habe ich unter dem Titel „Der Sohn Gottes
und das Geheimnis der Erlösung“ beschrieben. Dort war die Gottheit der Vater
und die ewige Liebe ihr Sohn. Nun geht es um die
Weisheit, als der Letzten der drei Haupteigenschaften Gottes, in ihrem Verhältnis
zur ewigen Liebe. Jetzt betrachten wir die ewige Liebe als den Vater und die
Weisheit als Ihren Sohn.
Wenn
Johannes schrieb: „Im Anfang
war das Wort“, so bedeutet das: Im
Urgrunde oder auch in der Grundursache alles Seins war der große
heilige Schöpfungsgedanke oder die wesenhafte Idee oder das Licht, was
alles eines und dasselbe ist. Dieses
Licht war Gott Selbst. Jesus sagt:
„Das
Licht trat als wesenhaft beschaulich aus Gott und war somit nicht nur
in, sondern auch bei Gott und umfloß gewisserart das urgöttliche Sein,
wodurch schon der Grund zu der einstigen Menschwerdung Gottes gelegt
erscheint.“ (1.GEJ 1,6) Indem das
Licht als wesenhaft beschaulich aus Gott trat, stellte Sich
Gott in Seinem ewig vollkommensten Sein Selbst
dar. Das ewige Wort als das Urgrundsein alles Seins, als das Licht alles
Lichtes, als der Urgedanke aller Gedanken und Ideen, als die Urform und
der ewige Urgrund aller Formen konnte nicht formlos sein. Diese Form ist
Gott, als der höchste und allervollkommenste, ewigste Urmensch aus Sich
Selbst, (4.GEJ 56,1) weshalb Er auch Mensch werden konnte. Nach dieser
Form, nach dem Bilde Gottes ist der Mensch erschaffen worden. Wir sind
das Ebenmaß des Urlichtes, das aus Sich die Wesen hervorrief. (1.GEJ
1,6-13) |
Für "Licht" können
wir auch "Weisheit" setzen.
Unser Geburtsgeist stammt aus der Weisheitssphäre |
Warum
aber ist Gott Mensch geworden? – Der erste Hauptgrund Seiner Menschwerdung war
es, zwischen Sich und Seinen Geschöpfen ein volles Vater-Kind-Verhältnis
herzustellen, denn zu einem solchen Verhältnis gehört es, daß der Vater
sichtbar unter seinen Kindern weilen kann. (4.GEJ 255,3-4)
Gott war für die geschaffenen Geister, die Er einst aus
sich herausstellte, unsichtbar. Sie konnten Ihn wohl hören und empfinden, aber
nicht sehen. Jesus sagt: „Nur ein
Erstes kann ein Erstes sehen, ein Zweites nur ein Zweites - und das Zweite ein
Erstes nur dann, wenn das Erste die Gestalt eines Zweiten angenommen hat. So könntet
ihr Mich als ein rein göttliches Wesen nie sehen. Da Ich aber ein Zweites,
Geschöpfliches angenommen habe, so könnet ihr Mich sehen insoweit Ich ein
vollkommenes, bleibendes Zweites aus Mir Selbst geworden bin.“ (2.RB
292,5-6)
Nach
dem Fall Luzifers wurden den treu Gebliebenen die Augen geöffnet, und sie sahen
zum ersten Male die ewige Liebe. Da sprach die ewige Liebe: „Der
erste unter euch ging verloren; daher übernehme Ich seine Stelle und werde sein
unter euch ewiglich!“ (1.HG 5,15-19) Das Gotteszentrum oder die ewige
Liebe wurde den Geistern aber nun nicht wie ein Wesen ihresgleichen schaubar,
sondern zunächst als eine Sonne. (11.GEJ 75,10) Diese geistige Sonne war in
ihrer Sichtbarkeit aber nicht unmittelbar Gott Selbst, sondern nur das
Auswirkende Seiner Liebe und Weisheit, aber Er wohnte in dieser Sonne. (6.GEJ
88,3) Jesus sagt: „Es ward wohl Moses
gesagt, als er verlangte, Jehovas Angesicht zu schauen: ‘Gott (der ein
verzehrendes Feuer ist, 8.GEJ 57,15) kann
niemand sehen und dabei erhalten sein Leben’ das heißt das Leben des Leibes.
Damals aber war nur von Gottes ewigem Geiste die Rede, indem Gott in jener Zeit
noch kein Fleisch angenommen hatte, weil dazu die Zeit nach Seiner ewigen
Ordnung noch nicht da war.“ (9.GEJ 85,3)
Und
doch kam der himmlische Vater sichtbar als der hohe Abedam und als Asmahael zu
den Urvätern der Menschheit und belehrte sie. Auch nach der großen Flut hat
sich der Herr als Melchisedek den Menschen persönlich gezeigt und hat mit ihnen
gesprochen. Wenn zu jener Zeit selbst die allerreinsten Engelsgeister das
Gotteszentrum nie anders sehen konnten, als wie wir die Sonne am Firmamente,
wieso hat Er sich dann den Menschen persönlich zeigen können? (2.GS 13,5-7)
Jesus
erklärt uns im „großen Evangelium“, auf welche Weise das möglich war und
sagt: „Ich
war für kein geschaffenes Wesen ein schau- und begreifbarer Gott, auch nicht für
einen vollkommensten Engel. So Ich Mich jemandem, wie dem Abraham, Isaak und
Jakob, gewisserart beschaulich machen wollte, so geschah das dadurch, daß
Ich einen Engel besonders mit dem Geiste Meines Willens erfüllte, daß er dann
auf gewisse Momente Meine Persönlichkeit darstellte.“ (8.GEJ
57,14) Es konnte damals also niemand Gott unmittelbar schauen, sondern Gott war
nur das, was da durch den Geschauten sprach und wirkte. (1.HG 151,29)
Erst
mit der Menschwerdung Gottes in Jesus ging die Verheißung der ewigen Liebe an
die treu Gebliebenen, daß Er unter ihnen sein werde, vollumfänglich in Erfüllung.
Jesus sagt: „Nun aber hat nach der
Weissagung der Propheten Jehova das Fleisch der Menschen dieser Erde angenommen
und dadurch zwischen Sich als dem urewigen Geiste und den Menschen eine
Schutzwand gestellt, auf daß sie unbeschadet ihres Lebens Ihn sehen, berühren,
hören und sprechen können, und es hat sich da niemand zu fürchten, daß er
durch Meine sichtbare Gegenwart irgend vernichtet werde.“ (9.GEJ 85,4)
„Das
verzehrende Feuer ist nun in Mir bedeckt und gedämpft durch diesen
Meinen Leib, und es heißt nun nicht mehr: ‚Gott kann niemand schauen und
leben!‘, sondern: ‚Von nun an wird ein jeder Engel und Mensch Gott schauen
und leben können; und wer nicht Gott schauen wird, der wird ein sehr elendes
und gerichtetes Leben haben!“
(8.GEJ 57,15) Nun ist uns das Urwesen Gottes, das kein
Geschaffener direkt schauen und dem sich niemand nahen konnte, (1.HG 151,26)
nicht mehr unbegreiflich und unschaubar, sondern ein Mensch wie wir, den wir
sehen, dem wir uns nahen und mit dem wir wie mit einem Bruder reden können.
(10.GEJ 207,11)
Der
zweite Hauptgrund, warum Gott Mensch wurde, war die Erlösung der gefallenen Schöpfung,
die kein Mensch mehr hätte vollbringen können, weil die Hölle zu mächtig
geworden war. „Da
die Hölle ihre Gewalt über die ganze Erde ausübte“, sagt
Jesus, „war es nun an der Zeit, daß
Ich Selbst in die Materie herabkommen mußte, um dieses alte, aber notwendige
Gericht mit aller Meiner Fülle zu durchbrechen und dadurch der sich selbst
geschaffenen Hölle einen Damm zu setzen, den sie nimmerdar also durchbrechen
wird, wie es bis jetzt der Fall war. Ich, der Allerheiligste, mußte Mich mit
der Unheiligkeit der menschlichen oder geschöpflichen Schwachheit bekleiden, um
Mich der Hölle, wegen ihrer Besiegung, als ein starker Held nahen zu können.“
(6.GEJ 240,2-3)
Nun
stellt sich die Frage, auf welche Weise Gott denn nun Mensch geworden ist? War
Gott in dem Menschen Jesus so vorherrschend, daß Er die Schwere des Erdenlebens
mit Leichtigkeit ertragen konnte? - Jesus sagt durch Gottfried Mayerhofer: „Ich
als Gott wollte Meinen Geistern durch Meine Menschwerdung und das als Mensch
erlebte Schicksal das größte Beispiel der Demütigung geben, wie Ich es auch
wirklich getan habe. Nun frage Ich euch, wäre das ein Beispiel der Demütigung
gewesen, wenn Ich als Gott auf der Erde gelebt, gewirkt und gelitten hätte?
Gewiß nicht! Denn als Gott wäre es in meiner Macht gestanden, entweder alle
Leiden zu vermeiden, oder wenn Ich wollte, mit einer Fühllosigkeit auch die größten
Schmerzen zu ertragen. Wo wäre dann das Beispiel der Aufopferung und der Demut
geblieben? Ich mußte also, als Ich auf diese Welt kam, ganz Mensch sein, und
deswegen als Selbst-Mensch auch seine Leidenschaften und Gebrechen, die Ich
wohlweislich in ihn gelegt habe, ebenfalls mit leiden, selbe bekämpfen, und wie
Ich es auch von den Menschen verlange, selbe auch besiegen.“ (Be. Fe. Dr.
Seite 19)
Jesus
war also nicht ausschließlich Gott, sondern auch ganz Mensch wie wir, denn
sonst wäre Seine Menschwerdung ohne alle Wirkung geblieben. Er wollte ja einen
Weg zeigen und vorangehen, so daß Ihm alle nachfolgen konnten, und dazu mußte
Er ganz Mensch sein, ohne göttliche Vorteile, denn diese mußte Er sich erst
erringen. „Es heißt in der Schrift:
‘Und Er nahm zu an Gnade und Weisheit vor Gott und den Menschen und blieb
untertänig und gehorsam Seinen Eltern‘, (Luk. 2,51-52)
bis da Er Sein Lehramt antrat.
Frage:
Wie konnte Jesus denn, als das alleinig ewige Gottwesen, an Weisheit und Gnade
vor Gott und den Menschen zunehmen, da Er doch Gott von Ewigkeit war? Und wie
namentlich vor den Menschen, da Er doch von Ewigkeit das endlos
allervollkommenste Wesen war?
Um
das richtig zu fassen, muß man Jesum nicht abgeschlossen als den
alleinigen Gott ansehen; sondern man muß sich Ihn als einen Menschen
darstellen, in dem die alleinige ewige Gottheit Sich gerade also untätig
scheinend einkerkerte, wie da in eines jeden Menschen Wesen der Geist
eingekerkert ist. |
In uns ist der Geburtsgeist eingekerkert, der unsere Seele aus der Kraft der göttlichen Liebe in unseren Körper eingeschlossen hat. |
Was
aber ein jeder Mensch nach göttlicher Ordnung tun muß, um seinen Geist frei zu
machen in sich, das mußte auch der Mensch Jesus ganz vollernstlich tun, um das
Gottwesen in ihm frei zu machen, auf daß er eins würde mit Ihm.“
(JJ 299,1-7)
Der
Mensch Jesus bzw. Seine Seele, war zur Zeit Seiner Kindheit und Jugend
noch nicht eins mit dem Geiste Gottes, der in Ihm in aller Fülle
wohnte. Zwar war am Anfang Seiner Lehrzeit diese Einheit erreicht,
(6.GEJ 90,9-11) doch mit dem Allerinnersten des Vaters wurde Er erst
eins, wie wir später noch hören werden, bei Seinem Tod am Kreuze.
Jesus sagt:
„(Der)
Geist
Gottes, der wohl in aller Fülle in Mir wohnt... ist wohl Gott, doch Ich
als purer Menschensohn nicht; denn Ich habe als solcher auch, jedem
Menschen gleich, durch viele Mühe und Übung erst Mir die Würde eines
Gottes erwerben müssen und konnte Mich als solcher erst einen mit dem
Geiste Gottes. Nun bin Ich wohl eins mit Ihm im Geiste, aber im Leibe
noch nicht; doch Ich werde auch da völlig eins werden, aber erst nach
einem großen Leiden und gänzlicher und tiefst demütigender
Selbstverleugnung Meiner Seele.“
(6.GEJ 90,11-12) |
Die Jesu-Seele war noch nicht eins
mit dem Geiste Gottes. Diese Einswerdung mußte
schrittweise vollzogen werden. Auch in Jesus waren göttliche Liebe und
göttliche Weisheit getrennt. Unter Geist
Gottes wird hier auch Sein Weisheitsgeist
verstanden. Im Unterschied zu uns hatte Jesus einen ungeschaffenen
Weisheitsgeist. Der Liebegeist (Karl Dvorak spricht vom Urichgeist der
Liebe) war in Jesus auch schon vorhanden, doch getrennt vom
Weisheitsgeist, wie in unserer Seele.
Zu: "doch mit dem Allerinnersten des Vaters wurde Er erst eins, wie wir später noch hören werden": Das Allerinnerste war hier zunächst der ungeschaffene Weisheitsgeist. Zunächst erwarb sich Jesus die Einheit zwischen Weisheitsgeist und Seiner Seele. Die seelische Wiedergeburt war zum Antritt Seiner Lehrjahre abgeschlossen. Hierbei wurden seine Niederseele aus Maria und Seine ungeschaffene Weisheitsseele aus der Gottheit durch Seinen ungeschaffenen Geburtsgeist harmonisiert. Diesen Segen sprach die Urliebe bei Seiner Taufe am Jordan aus. Seine ungeschaffene Weisheitsseele und sein ungeschaffener Weisheitsgeist sind nicht identisch. Die Seele war auch bei Jesus zum Teil substantiell und der Geist essentiell. Seine Leib- oder Niederseele war bis zur Taufe am Jordan substantiell. Seine Gottseele war schon bei Seiner Geburt essentiell. |
Nun
fragt es sich: Wer ist der Mensch Jesus, der hier „Ich“ sagt, in dem
zwar der Geist Gottes in aller Fülle wohnt, von dem Er aber doch wie
von einer anderen Person spricht? Damit scheint der Mensch Jesus ein
anderer als Gott zu sein. – Ist Christus der höchste geschaffene
Geist, wie es z.B. von einem Medium durchgegeben worden ist, der
einzige, der direkt von Gott ins Dasein gerufen worden sei, also der
erste Engel des Himmels? (VGG, Seite 330) - Nach dieser Ansicht wäre
Jesus Christus, auch wenn Er der erste und einzige direkt von Gott
geschaffene Sohn wäre, in keiner Weise Gott, sondern nur ein Geschöpf. |
Das "Ich" kann Jesus aus Seinem ungeschaffenen Weisheistgeist oder aus Seinem Urichliebegeist (= Vater) sprechen Beide waren ja in Ihm getrennt. Beide Geister in Ihm hatten als ungeschaffene Geister die Fülle Gottes in sich. Wenn der Vater aus Ihm sprach, hatte Jesus ein inneres Wort von Seinem Liebegeist. |
Eine
Gemeinschaft, die Christus nicht in der Wahrheit und in seinem wahren Geiste
predigt, (EM 73,1) „ist keine Kirche“,
sagt Jesus, „weil sie Mich, den Herrn, (als
Gott) leugnet und Mich zu einem
gewöhnlichen Menschen und Volkslehrer der Vorzeit macht. Sie verwirft sonach
auch den Grundstein, auf dem sie ihr Gebäude aufführen will, und ihr Haus wird
daher einen schlechten Stand haben.“ (1.RB 1,4)
Gott
hat zuerst drei Geister geschaffen, von denen der Oberste, Luzifer, der
dem Lichte entsprach, von Gott abfiel. War der Mensch Jesus, wie manche
meinen, der zweite der drei Geister, der dann mit dem Vatergeist von
Ewigkeit verschmolzen worden wäre? Das kommt in Kundgaben, die den
Anspruch erheben, vom himmlischen Vater durchgegeben worden zu sein, zum
Ausdruck. Da heißt es: „Was
aber wirkte, das war Sein (Gottes) Geist, der ewig unerforschte
Liebegeist, ...der Sich im Erschaffen unzähliger Geistwesen zum
Ausdruck brachte. Ein solches geschaffenes Wesen war auch ich (Jesus),
ein Kind Gottes, dem alle Herrlichkeit Seiner Liebe erschlossen war, das
sich aber auch im freien Willen zu Ihm bekannte, als das Heer
urgeschaffener Geister sich auflehnte wider Ihn im Bewußtsein der
Kraftfülle, die es überheblich werden ließ und zu Fall brachte.“
(JCH Nr. 5148 - 10.6.51) |
1.HGT 5,12: Und sieh, da wurden
gebildet drei, und aus ihnen gingen hervor sieben! Und die drei
waren gleich der Liebe, dem Lichte und der Gottheit;
Zu: "Ein solches geschaffenes Wesen war auch ich (Jesus), ein Kind Gottes": Dem Geiste nach war Jesus ungeschaffen. Dies gilt auch für Seine höhere Seele. Nur Seine Niederseele wurde aus geschaffenen Seelensubstanzen zusammengefügt. |
An
einer anderen Stelle: „...zu einer Sünde,
die ein solches Erbarmungswerk erforderte, wie es der Mensch Jesus vollbracht
hat, der es erkannte, daß eben um der Gerechtigkeit willen diese Sünde einmal
entsühnt werden mußte. Eines der reinsten Engelswesen erbot sich für dieses Sühnewerk
in der Erkenntnis, daß die Sünde des Abfalles von Gott das größte Vergehen
gegen Seine Liebe war.“ (UB Nr. 8923 - 1.2.65)
Und
an einer weiteren Stelle: „Der Mensch
Jesus hat wohl auf Erden das Bitterste erlitten, doch er hat durch seine Liebe
das Höchste errungen, er stieg als hohes Lichtwesen zur Erde und kehrte als
Gott wieder in das Lichtreich zurück, denn Er ist völlig verschmolzen mit Mir,
(dem Vatergeist von Ewigkeit) der Ich euch Menschen als Heiland Jesus Christus
schaubar geworden bin.“ (GL Nr.5213 - 16.9.1951)
In
diesen Kundgaben wird Jesus als „geschaffenes Wesen“, als „Kind Gottes“,
als „Engelswesen“ und als „hohes Lichtwesen“ bezeichnet. In diesem auf
Erden inkarnierten, geschaffenen Engelswesen soll der Geist Gottes Wohnung
genommen haben, mit dem dann das Engelswesen völlig verschmolzen worden wäre.
– Wenn auf diese Weise Gott Mensch geworden wäre, dann wäre wieder ein
Engelsgeist zwischen Gott und Mensch gewesen, wie das schon mit dem hohen Abedam
und Melchisedek der Fall war. Zudem hätte dann nicht Gott Selbst, sondern der
hohe Engelsgeist die Schmerzen und den Tod erlitten und somit das Kreuzesopfer
vollbracht. Wenn es also stimmen würde, daß die Fülle des Geistes Gottes in
einem hohen Engelswesen Mensch geworden wäre, so wäre Gott nicht Selbst voll
Mensch geworden. Dann wäre die Schriftstelle „und das Wort wurde Fleisch“
nicht in Erfüllung gegangen, denn dann wäre nicht das Wort Fleisch geworden,
sondern der Engelsgeist. In den Schrifttexterklärungen heißt es: „Der
Ewige erschuf Sich hier (auf dieser Erde)
Selbst zum ersten und zum letzten Male zu einem Menschen.“ (Schr.
8,6) Das heißt, Gott erfüllte nicht eines
Seiner Geschöpfe mit der Fülle Seines Geistes, sondern Er Selbst gestaltete
Sich zu einem Menschen. Auch können wir anhand des eben zitierten Wortes: „zum
ersten und zum letzten Male“ alle diejenigen als falsche Christusse
erkennen, die behaupten, der reinkarnierte oder wiedergekommene Christus zu
sein. Weiter geht daraus hervor, daß angebliche
Vorinkarnationen Jesu auf Unwahrheit beruhen.
Wer
ist nun also der, der „Ich“ sagt und welcher spricht: „(Der)
Geist Gottes, der wohl in aller Fülle
in Mir wohnt... ist wohl Gott, doch Ich als purer Menschensohn nicht.“?
Etwa doch ein Engelsgeist? – Jesus erklärte Sein Wesen dem Nikodemus, als
dieser in der Nacht zu Ihm kam: „Ich
sage es dir: Gott ist die Liebe und der Sohn ist Dessen Weisheit. Also aber
liebte Gott die Welt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn, d. h. Seine aus Ihm
Selbst von Ewigkeit hervorgehende Weisheit, in diese Welt gab, auf daß alle,
die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben sollen!
- Sage Mir, verstehst du dieses?“
Sagte
Nikodemus: „Es kommt mir wohl vor, als
sollte ich es verstehen, aber im Grunde verstehe ich es doch nicht. Wenn ich nur
wüßte, was ich aus dem Menschensohn machen sollte, da wäre ich dann schon so
ziemlich in der Ordnung! Du sprachst nun auch vom eingeborenen Sohne Gottes, Den
die Liebe Gottes in die Welt gab. Ist der ‚Menschensohn‘ und der
‚eingeborene Gottessohn‘ eine und dieselbe Individualität?“
Sagte
Jesus: „Sieh her! Ich habe
einen Kopf, einen Leib und Hände und Füße. Der Kopf, der Leib, die Hände
und Füße sind Fleisch, und dieses Fleisch ist ein Sohn des Menschen;
denn was da ist Fleisch, das kommt vom Fleische. Aber in diesem
Menschensohne, der Fleisch ist, wohnet Gottes Weisheit, und das
ist der eingeborene Sohn Gottes.“ (1.GEJ 21,1-3) |
Hier kommt klar zum Ausdruck, daß
Jesus als Geburtsgeist den ungeschaffenen Geist der Weisheit hatte. Gott
hat nur einen Geist der Weisheit.
|
Hier
unterscheidet Jesus zwischen Gott, dem Gottessohn und dem Menschensohn, zwischen
Göttlichem und Menschlichem, zwischen Ewigem und Geschaffenem. Seinen
Fleischleib bezeichnet Er als Menschensohn. Der Leib aber hat kein eigenes Bewußtsein
und kann nicht „Ich“ sagen. Der Mensch Jesus,
der „Ich“ sagt und zur Liebe Gottes in Ihm „Vater“, ist der Gottessohn,
die Weisheit, das Licht oder das Wort, das unmittelbar Fleisch wurde, ohne daß
noch ein Engelsgeist dazwischen war.
Jesus
bestand wie alle Menschen aus Leib, Seele und Geist. Sein Leib war aus
Fleisch und Blut, wie wir es auch haben. Sein Geist war die Fülle
Gottes als die ewige Liebe oder der Vater. Wer
aber war die Seele Jesu? War sie göttlich oder menschlich? - Hierin
liegt das Geheimnis der Person Jesu und der Menschwerdung Gottes
verborgen. |
Sein Geist war die Fülle
Gottes, denn der Weisheitsgeist ist auch die Fülle Gottes, als Licht
aus der Gottes-Liebe.
Die Gottesliebe war in Ihm auch schon vorhanden, aber wie bei uns zunächst nur keimhaft. Auch die Gottesliebe mußte Jesus in Sich entwickeln. In Seinen Lehrjahren ging Jesus mit Seine Jüngern oder allein täglich bis zu drei Stunden in die Stille, um Sich mit dem Geist Seiner Liebe zu beschäftigen und Ihn in Sich zu entwickeln. Der Liebegeist konnte aber aus Jesus sprechen und wirken, so es der Vater wollte. |
Manche
sagen, Jesu Seele wäre vollständig eine Naturseele gewesen, die pur aus dieser
Erde hervorgegangen ist. Eine komplette Naturseele hat aber ein eigenes
„Ich“, denn im Seelischen taucht das „Ich“ und das Selbstbewußtsein
wieder aus der Materie auf. (EM 33,10) Dann wäre wieder ein geschaffenes
„Ich“ zwischen Gott und Mensch gewesen, wie beim Engelsgeist. Jesus sagt: „Es
wohnen auf dieser Erde oder Welt zweierlei Art Menschen. Die eigentlichen und
meisten sind nach der geordneten Stufenfolge des geschöpflichen Emporklimmens
der Seele und dem Leibe nach pur von dieser Erde, und man kann sie ‘Kinder der
Welt’ nennen. Ein viel geringerer Teil der Menschen dieser Erde aber ist nur
dem Leibe nach von eben dieser Erde, der Seele nach aber entweder aus den
verschiedenen Sternenwelten oder mitunter sogar als reinste Engelsgeister aus
den reinen Geisterhimmeln.“ (5.GE J
225,3-4) Die Geister von den Sternen und die
ungefallenen Engelsgeister bekommen also nur den Leib von dieser
Erde. Ihre Seele aber stammt entweder aus einer Sternenwelt oder aus dem
Geisterhimmel.
Hier
stellt sich die Frage, ob Engelsgeister denn überhaupt eine Seele
haben? Jesus erklärt im „großen Evangelium“, was eine Seele ist.
Er sagt: „Die
Seele als der in die lebendige Substanz umgewandelte Gedanke des
Geistes, der im Grunde der Geist selbst ist, kann doch gewisserart als
ein zweites aus dem Geiste Hervorgehendes angesehen und betrachtet
werden, ohne deshalb ein anderes zu sein, als da ist der Geist
selbst.“ (8.GEJ 25,10) Wenn die Seele
aus den Gedanken des Geistes hervorgegangen ist, so folgt daraus, daß
auch die ungefallenen Engelsgeister eine Seele haben, die aber rein
geistige Essenz und deshalb ganz eins mit ihrem Geiste ist. Auch die
gefallenen Engelsgeister hatten vor ihrem Fall eine rein geistige Seele,
die eins mit ihrem Geiste war. Als sie aber fielen, da wurde ihre
geistige Seele von ihrem Geist getrennt, und dieses abgeschiedene
einstmals Geistige wurde verkehrt in Materielles, aus dem nun das noch
unreine Seelische der Menschen hervorgeht. (EM 33,10) |
Denken wir daran, daß zwischen höherer (Überrest nach Swedenborg) und niederer Seele zu unterscheiden ist, sobald sich eine Seele inkarniert. Auch eine Sternenseele muß mit Hilfe ihres Geburtsgeistes eine niedere Seele, die aus der Materie hervorgegangen ist, annehmen. Nur ihre höhere Seele ist aus dem Stern, von dem die Seele stammt. |
Die Seelen der Menschen, die aus der Naturseelenentwicklung dieser Erde hervorgegangen sind, sind wohl noch sehr unrein und sind anfänglich nicht viel reiner als der Leib. (2.GEJ 210,2) Erst eine völlig wiedergeborene Seele ist geistig, denn dann ist ihre mit der Materie verwandte Substanz in rein geistige Essenz umgestaltet worden. (6.GEJ 136,10) Aber dennoch unterscheidet sie sich auch dann noch vom reinen Geiste in ihr, denn sie ist und bleibt der Leib des Geistes. | jl.ev08.136. Kapitel:
10] In diesem dritten Stadium
aber fängt die Seele an, durch die Liebe des Geistes ganz entzündet,
in den Geist überzugehen und alle ihre immer noch mit der Materie
verwandte Substanz in die rein geistige Essenz umzugestalten, und da
wird die wahre Fruchtähre fürs freie, ewige Leben gebildet. |
Raphael sagt im „großen Evangelium“: „Mein geistiger Leib (also Raphaels Seele) ist gleich der göttlichen Weisheit, und mein Leben (also Raphaels Geist) ist die ewige Liebe Gottes des Herrn... Was Gott der Herr von Ewigkeit in Sich Selbst war, ist und bleiben wird ewig, das müssen ja auch wir sein, weil wir vollkommen aus Ihm und somit auch völlig in allem Sein Wesen sind.“ (2.GEJ 218,5-6) Der reine Geist muß einen Leib haben und das ist die Seele. Deshalb hatten auch die ungefallenen Engelsgeister eine reine Seele und diese ist gleich der göttlichen Weisheit.
Deshalb
konnte Jesus von Moses sagen, daß sein Geist und seine Seele rein aus
den Himmeln herstammten. (10.GEJ 178,15) |
jl.ev10.178. Kapitel15]
Sagte Ich darauf zu den Pharisäern: »Der Oberstadtrichter hat euch
eine ganz gute Antwort gegeben; denn Ich, der Herr alles Lebens, habe
dem Moses für sein sündiges Fleisch schon lange ein anderes
verschafft, und Satan hätte keine Gewalt über des Moses Leib gehabt, so
Moses in seiner früheren Zeit in seinem Fleische nie eine Sünde
begangen hätte. Da er aber auch gesündigt hatte dem Fleische nach,
obgleich seine Seele und sein Geist rein aus den Himmeln herstammten, so
wollte Satan von dem Seinen an Moses auch Besitz ergreifen, ...."
Moses hatte also auch eine Niederseele und hat die seelische Wiedergeburt erreicht. |
Auch
Gott hatte bereits seit Ewigkeit eine vollendetste Seele, und Er brachte
sie bei Seiner Menschwerdung mit. Jesus sagt: „(Der
Vater), der Mich gesandt hat,
war zwar in Mir, wie Ich in Ihm,
aber Er war der Geist Gottes als Vater von Ewigkeit; Ich aber war und
bin dessen Seele. Diese besitzt zwar ihre eigene Erkenntnis und Fähigkeit,
als die höchste Seele und die vollendetste Seele aller Seelen; aber
dennoch durfte diese Seele nicht tun, was sie wollte, sondern nur, was
Der wollte, von dem sie ausgegangen ist.“ (EM
70,8) Der Mensch Jesus, der hier „Ich“ sagt, spricht: „Ich
aber war und bin des Vaters Seele.“ Diese
Seele ist vom Vater ausgegangen und in diese Welt gesandt worden. |
jl.erde.070. Kapitel: Reich
Gottes und Wiedergeburt (20.04.1847):08]
Das wird wohl jedermann einsehen, daß Ich niemanden gewisserart zum Spaßmachen
Meine Gnade erteilen werde; denn der Wiedergeborene, und wenn er das
Reich schon zehnmal gefunden hätte, muß so gut wie jeder andere zu Mir
kommen, wenn er irgend etwas haben will, so wie auch Ich Selbst, als Ich
im Fleische auf der Erde wandelte, nicht tun konnte und durfte, was
Ich wollte, sondern was Der wollte, der Mich gesandt hat. Dieser war
zwar in Mir, wie Ich in Ihm; aber Er war der Geist Gottes als Vater von
Ewigkeit, Ich aber war und bin dessen Seele. Diese besitzt zwar ihre
eigene Erkenntnis und Fähigkeit, als die höchste Seele und die
vollendetste Seele aller Seelen; aber dennoch durfte diese Seele nicht
tun, was sie wollte, sondern nur, was Der wollte, von dem sie
ausgegangen ist. Wollte die Seele auch den letzten bittern Kelch zur
Seite schieben, so wollte aber solches dennoch nicht Der, der in Mir
war; darum tat demnach Meine Seele auch das, was Der wollte, der in Mir
war.
In ähnlicher Weise hatte auch Raphael
gesprochen. Geburtsgeist und höhere Seele waren in Jesus eins. Seine höhere
Seele war somit essentiell. |
Jesus sagt: „Weder Jehova in Mir, noch Ich Seele als Dessen ewiger Sohn, sondern allein dieser Leib als des Menschen Sohn wird getötet werden in Jerusalem, aber am dritten Tage als völlig verklärt auferstehen und dann für ewig eins sein mit Dem, der in Mir ist und Mir alles offenbart, was Ich als Menschensohn zu tun und zu reden habe.“ (5.GEJ 246,17)
Wenn
Jesus von Sich sagt: „Ich Seele, als
Jehovas ewiger Sohn“, so bedeutet das, daß
der Sohn Gottes oder Jehovas die Seele Gottes ist und diese entspricht
der Weisheit, dem Licht oder dem Wort Gottes. Mit dem Begriff „ewiger
Sohn“ bezeichnet Er auch Seine Seele als ewig und ungeschaffen und
damit als göttlich. Jesus sagt denn auch in der „Jugend Jesu“, daß
Er eine göttliche Seele hatte, die der eigentliche Sohn war. (JJ
299,19) |
Zu "und diese entspricht der Weisheit": Sein Geburtsgeist und Seine höhere Seele waren bereits eins. |
Jesus vergleicht im „großen Evangelium“ das Wesen Gottes mit der Sonne, in deren Innersten ein allerheftigstes Feuer brennt und deren äußere Atmosphäre das Licht ausstrahlt. Jesus sagt:
„Ich
bin das aus dem Grundzentralfeuer stets gleich hervorgehende Licht
und auch Feuer, durch das alles, was da ist, erschaffen ward, lebt
und besteht. Also bin Ich in Meinem gegenwärtigen Sein das Äußere und
Auswirkende des innersten Vaters in Mir... Ich bin wohl die Flamme
Seiner Liebe, und Meine Seele ist das Licht aus dem Feuer der Liebe des
Vaters... Ja, der Vater ist in Mir schon von Ewigkeit; aber Sein
Innerstes offenbart sich auch nur dann in Meine Seele, wenn Er es Selbst
will. Ich weiß aber dennoch um alles, was von Ewigkeit im Vater
war; aber der Vater hat dennoch gar vieles in Seinem Innersten, darum
der Sohn nicht weiß. Und will Er darum wissen, so muß auch Er den
Vater darum bitten! Aber es kommt bald die Stunde, in der der Vater in
Mir auch mit Seinem Allerinnersten vollends
eins wird mit Mir, dem einzigen Sohne von Ewigkeit.“
(4.GEJ 252,1-4) |
Diese Aussage von Jesus bestätigt, daß Sein ungeschaffener Geburtsgeist und Sein ungeschaffener Urichgeist in Ihm getrennt waren. Diese Vereinigung stand aus. |
Hier
sagt es Jesus ganz klar: „Meine Seele ist das Licht aus dem
Feuer der Liebe des Vaters.“
Das Licht war die Seele Gottes, der Gottessohn,
die Weisheit und das Wort, durch das alles entstanden ist. (Joh. 1,3)
Deshalb bezeichnet Jesus Seine Seele auch als „die
Seele alles Lebens, oder die Seele, aus der alles, was da ist,
hervorgegangen ist“, (3.Hi. Seite 79,15) und das
bedeutet, daß sie schon vor der Erschaffung aller Schöpfung existiert
hat. |
Zu "oder
die Seele, aus der alles, was da ist, hervorgegangen ist“:
Hieraus ist auch unser Geburtsgeist hervorgegangen, der aber nicht uneingeschränkt wirken kann, da es sonst keine Mißgeburten gäbe. Hier wirkt unser noch unterentwickeltes Sein oder Ich in der Seele mit, das sich um den gereinigten Geburtsgeist bereits gesammelt hatte. |
Wenn
aber die Seele Jesu eine göttliche war, wieso heißt es dann in der Jugend
Jesu: „Seine
Seele war gleich wie die eines jeden Menschen und war mit um so mehr Schwächen
behaftet, weil der allmächtigste Gottgeist Sich Selbst in die gewaltigsten
Bande legen mußte, um in Seiner Seele gehalten werden zu können.“?
(JJ 299,17) Und jetzt kommt die Frage, bei der die Irrtümer über die Seele
Jesu entstehen und manche meinen, der Menschensohn Jesus sei ein Engelsgeist
oder Seine Seele sei nur allein eine Naturseele gewesen, und diese Frage lautet:
„Woher kamen die Schwächen Seiner Seele, wenn Sie göttlich war?“
Jesus bestand aus Göttlichem, Ungeschaffenem und aus Menschlichem, Geschaffenem. Deswegen war Er ein Gottmensch. Das Göttliche, Ungeschaffene war der Geist in Jesus und Seine göttliche Seele. Der Geist war die Gottesliebe oder der Vater, die göttliche Seele aber war die Weisheit, das Wort oder der Gottessohn. Das Menschliche, Geschaffene nannte Jesus den Menschensohn und war, wie Jesus dem Nikodemus erklärte, der Fleischleib. Nun war der Menschensohn aber nicht nur Fleischleib, sondern auch Seele, denn der eigentliche Mensch, sagt Jesus, ist die Seele. (10.GEJ 144,11) Allein mit dem Fleischleib war wohl das verzehrende Gottesfeuer für die damaligen Menschen bedeckt und gedämpft, aber nicht für die jenseitigen Geister nach dem Tode Jesu und nach Seiner Auferstehung. | Zu "Der
Geist war die Gottesliebe oder der Vater, die göttliche Seele aber war
die Weisheit, das Wort oder der Gottessohn":
Der Geist in Jesus war getrennt. Er hatte einen ungeschaffenen Weisheitsgeist und einen ungeschaffenen Liebegeist. Seine Geist war also nicht nur die Gottesliebe oder der Vater! Seine göttliche höhere Seele war mit Seinem ungeschaffenen Weisheitsgeist eins. Dies war der Gottessohn, das Licht, das aus der Gottliebe hervorging und sich von der Gottliebe gebrochen hatte! (Der Schwache!) jl.ev10.144. Kapitel 11]
Siehe, solange der Mensch auf dieser Erde in Zeit und Raum lebt, kann er
das Ewige und Unendliche des Geistes freilich wohl niemals weder mit
seinem Verstande und noch weniger mit einem äußeren Leibessinne
erfassen und begreifen; aber so der Geist Gottes, der pur Liebe ist, des
Menschen geläuterte Seele völlig durchdringt und also der
eigentliche Mensch, welcher die Seele ist, ganz durchleuchtet und
mit dem ewigen Leben belebt wird, so wird er mit Gott eins und dringt
dann auch in die endlosen und ewigen Tiefen Gottes und kann sie
begreifen, und das ist das Verständnis dessen, wo es heißt, daß ein
vollkommener Mensch in seinem Geiste Gott schauen wird von Angesicht zu
Angesicht. |
Deshalb
mußte Jesus auch eine geschaffene Seele haben, denn sonst wäre das
verzehrende Feuer für die Jenseitigen nicht bedeckt und gedämpft und
Er müßte ihnen weiterhin unsichtbar bleiben. |
Die geschaffene Seele war Seine über die Maria erhaltene Niederseele, die mit allen vorstellbaren Schwächen behaftet war. Die Niederseele hatte Sein Weisheitsgeist aus der Materie etc. gebildet. |
Jesus sagte einst zu jemandem, der Ihn für den ungeschaffenen Gott ansah: „Du siehst Mich, einen dir ganz ähnlichen irdischen Menschen, für den allein wahren Gott an! Merkst du denn nicht, daß Ich auch geboren wurde und bin aus Fleisch und Blut und Seele ein dir gleicher Mensch? (7.GEJ 122,13) | jl.ev07.122. Kapitel 13]
Sagte Ich: »Ja, ja, Mein lieber Freund, da hast du ganz wahr und
richtig gedacht und nun auch ebenso richtig gesprochen; aber du siehst
Mich, einen dir ganz ähnlichen irdischen Menschen, für den allein
wahren Gott an! Merkst du denn nicht, daß Ich auch geboren wurde und
bin aus Fleisch und Blut und Seele ein dir gleicher Mensch? Hat denn
Gott jemals einen Anfang gehabt, und konnte Er je als ein Mensch geboren
werden?« |
Hier
spricht Jesus allein vom Menschensohn, der aus Fleisch und Blut bestand,
eine geschaffene Seele hatte und der geboren werden mußte. |
Er hatte auch eine geschaffene Niederseele (Leibseele) |
Wie der Gottesgeist den Weg des Fleisches durchmachte, so müssen auch die Engelsgeister den Weg des Fleisches durchmachen, wenn sie Gotteskinder werden wollen. Dabei bringen sie ihre reine Seele mit. | Ja, aber nur die höhere Seele, sie erwerben auch eine Niederseele! Dies sagt der nächste Absatz: |
„Aber“,
sagt Jesus, „da werden sie sich
selbst eine rechte, noch nie in einem Fleische gewesene Seele erwählen
und sie in das Fleisch einer reinen Mutter geben, und sie werden dann
sorgen für das Weitergedeihen und für die rechte Lebensbildung nach
ihrem Lichte und nach ihrer Kraft, auf daß eine solche Seele erstarke für
die ewige Einigung mit ihnen.“ (5.GEJ 267,9) |
jl.ev05.267. Kapitel 04]
Sieh, je geistiger gebildet irgendwo die Menschen sind, desto
geordneter, kunstvoller werden auch ihre Werke und Produkte sein. Warum
denn also? Weil bei ihnen ihre Seele schon in einem näheren Verbande
mit ihrem Geiste steht. Je näher und inniger sich aber die Seele
mit ihrem Geiste, der aus Gottes Herzen kommt, verbindet, desto höher
wird sie auch in der Ordnung alles Erkennens und Bewußtseins
emporsteigen und stets mehr und mehr Entsprechung finden zwischen
Materie und Geist.
06] Sage Ich:
»Allerdings, - denn nur die geistige Gewecktheit zeigt der Seele stets
mehr und mehr Ordnung und lehrt sie erkennen zu erforschen die Verhältnisse
zwischen der Materie und wieder Materie und zwischen Materie und
Substanz, zwischen Substanz und Seele und zwischen Seele und Geist; und
der Geist durchdringt am Ende alles, und alles muß ihm dienen in der möglichst
höchsten und tiefsten Ordnung. - Verstehest du das?« 08] Sagte Ich: »Zu
einem sehr geringen Teile dann und wann ja, wenn Meine Ordnung sie aus
ganz besonderen Gründen dazu bestimmt; aber es geschieht so etwas stets
äußerst selten. Was aber zu öfteren Malen geschieht und hierfür noch
öfter geschehen wird, das besteht darin, daß auch gar viele Engel
den Weg des Fleisches also durchmachen werden, wie Ich Selbst als der höchste
Geist Gottes ihn nun durchmache, auf daß sie dann Gottes wahre Kinder
werden können. Der 9. Absatz besagt nur die Herkunft der höheren Seele. Die Niederseele erhalten sie auch. Maria war rein . Dennoch wählte Sich Jesus eine sehr belastete Niederseele. |
Nun
kann sich ein Engelsgeist nicht einfach aus einigen hunderttausend
vorhandenen Seelen eine Seele erwählen, denn eine jede Seele, die aus
der Naturseelenentwicklung hervorgegangen ist, gehört zu einem Geist.
Die Seelenintelligenzpartikel ordnen sich nicht von selbst zu einer
Seele, (EM 39,10) sondern „sie strömen dahin“, sagt Jesus, „wo
ihr geistiges Zentrum ist, ergreifen sich da zu einer intelligenten Form
und Eigenschaften sich nach dem Grundwesen ihres geistigen Zentrums.“
(EM 38,9) Dieses geistige Zentrum ist ein jenseitiger Geist, der aus der
Gefangenschaft der Materie dieser Erde frei geworden ist. Die Seele hat
dann die Eigenschaften und die Gestalt dieses Geistes, der sie gebildet
hat. So kann sich auch ein Engelsgeist nur selbst seine Seele bilden mit
seinen Eigenschaften und seinem Aussehen. Da ergreift der Engelsgeist
freie Seelenintelligenzpartikel und bildet daraus eine Seele, die mit
der Struktur seines Wesens identisch ist. Hier fragt es sich nun, ob
denn inkarnierte Engelsgeister zwei Seelen haben, eine von oben und eine
von unten? – Ja, sie haben wohl zwei Seelen, aber diese beiden Seelen
vereinigen sich im Mutterleibe zu einer Seele. Wie bei der Erschaffung
Evas die Seele Adams geteilt und zwei Seelen aus ihr wurden, so können
auch zwei Seelen zu einer vereinigt werden. |
Dieser Absatz bestätigt die Bemerkung, weshalb Mißgeburten vorkommen. |
Auch
mit der Seele Jesu kann das nicht anders gewesen sein. Der himmlische
Vater sagt durch Gottfried Mayerhofer: „Ich
beschloß in Meiner Liebe, Meine Weisheit als Sohn - oder das Wort
– von Mir zu trennen und selben auf einen kleinen unansehnlichen
Weltkörper als Mensch einzukleiden.“
(KP 5.) Die Zeugung geschah geistig durch Ihn Selbst. Er sagt: „Ich
bin, als nun ein Mensch im Fleische vor euch, der Sohn und bin niemals
von einem andern als nur von Mir Selbst gezeugt worden und bin eben
darum Mein höchsteigener Vater von Ewigkeit.“ (8.GEJ 27,2) |
Hier wird auch der Bruch erwähnt! |
Da
muß sich der Geist Gottes aus freien Seelenintelligenzpartikeln eine
Seele gebildet haben, die Seinen Eigenschaften und Seinem Aussehen
entsprach und hat sie zusammen mit Seiner ewigen Seele, der Weisheit
oder dem Wort, in das Ei der Mutter gelegt. (2.GEJ 216,2-4) Diese
zwei Seelen, die auch schon Leibseele und Geistseele genannt wurden,
vereinigten sich zu einer Seele. Jesu Seele war deshalb göttlich
und menschlich zugleich. Er war also ein Gottmensch! Wie eine jede
Seele, solange sie noch unvollkommen ist, mit dem Fleisch vermengt ist,
(JJ 299,9) so war es auch mit den aus der Materie hervorgegangenen
Intelligenzpartikeln der Seele Jesu. Über diese noch mit der Materie
verwandten Seelenintelligenzpartikel war auch die göttliche Seele, die
Weisheit oder das Wort, mit dem Fleisch verbunden. Auf diese Weise
wurde das Wort oder eigentlich der Logos, das ist der Schöpfungsgedanke
oder die Grundidee oder das Urlicht, Fleisch und war Mensch wie wir
Menschen sind. (3.GEJ 178,3) |
jl.ev02.216. Kapitel 02] Siehe, das Hineinlegen des gesunden, schönen Samens bedeutet entsprechend das erste Werden des Menschen! Es ist gleich dem Eingefleischtwerden der an und für sich schon ganz ausgebildeten Seele, deren vorleiblicher Aufenthalt die Luft, besonders in der Mittelregion der Berge, ist, wo gewöhnlich die Baumregion aufhört, bis zur Schnee- und Eisregion hinauf. 03] Wenn eine einmal ganz beisammenseiende Seele die gehörige planmäßige Konsistenz in der Luft erreicht hat, so steigt sie tiefer und tiefer bis zu den Wohnungen der Menschen herab, bekommt dann aus dem Außenlebensätherkreise, den ein jeder Mensch um sich hat, eine gewisse Nahrung und bleibt, wo sie angezogen wird durch die Homogenität (Gleichartigkeit) ihres Wesens. 04] Wenn dann irgend Gatten sich durch den Naturtrieb genötigt fühlen, eine Begattung zu begehen, so erhält eine solche vollreife und dem Gattenpaare zunächststehende freie Naturseele aus dem Außenlebensäther eine momentane Kunde, oder sie wird durch die vermehrte Kraft des Außenlebenskreises der Gatten als homogen angezogen, tritt mit einem gewissen Zwange während der Begattungshandlung in den Strom des Mannes und wird durch diesen in ein kleines Ei gelegt, was man die Befruchtung nennt. Und siehe, von da an gleicht die Lebensseele dann schon dem Samenkorne, das irgend ins Erdreich gelegt ward, und macht im Mutterleibe alle die Stadien entsprechend durch bis zur Ausgeburt in die Welt, die das Samenkorn in der Erde durchgemacht hat, bis es den Keim treibt über den Erdboden! Zu: Diese zwei Seelen, die auch schon Leibseele und Geistseele : Gerd Kujoth spricht hier von zwei Seelen, von der Niederseele und von der höheren Seele! |
Woher kamen nun die Schwächen der göttlichen Seele Jesu? - Die Schwächen Seiner göttlichen Seele, der ewigen Weisheit, kamen aus der menschlichen, geschaffenen Seele, mit welcher die göttliche Seele vereint war. | Swedenborg spricht vom Verschluß des Herzens. Karl Dvorak ordnet die Niederseele den unteren drei Bewußtseinszentren, die höhere Seele den Bewußtseinszntren ab Herz zu. Eine Seelen- vereinigung findet erst statt, wenn der Weisheitsgeist auch die Niederseele vollkommen durchdrungen hat und die substantiellen Bestandteile zu essentielllen Seelen partikel eröht hat. Dies ist die seelische Wiedergeburt. (Taufe am Jordan!) |
Zum Teil kamen aber auch Schwächen aus dem Fleisch, denn „in das Fleisch“, sagt Jesus, „ist für den Geist des Menschen ein denselben probendes Gegengewicht gelegt und heißet Versuchung!“ (5.GEJ 70,4) | jl.ev05.070. Kapitel 04] Da der geistige Mensch aber auch zu seiner ferneren Existenz bedinglich den Weg des Fleisches durchzumachen bekam, so mußte er dieses aus der Materie der Erde entlehnen nach der Anordnung des allerhöchsten Geistes Gottes; und in das Fleisch ist für den Geist des Menschen ein denselben probendes Gegengewicht gelegt und heißet Versuchung! (Das Fleisch handelt nach Swedenborg durch die Seele, hier durch die Niederseele) |
Das
sehen wir am Beispiel Johannes des Täufers. Über ihn sagt Jesus: „Johannis
Geist ist groß und größer denn alle Geister, die je auf dieser Erde
in einem Leibe gewirkt haben; aber sein Leib gehört dieser Erde an, und
aus dessen Schwächen hat sich auch eine schwache Seele entwickelt.“
(1.GEJ 145,2) Das heißt, aus dem Fleisch des Leibes werden ungeläuterte
Seelenintelligenzen als Schwächen in die Seele aufgenommen, die der
Seele Reize zum Materiellen geben. So wurde
der Gottessohn durch Seinen Leib und Seine irdische Seele zum
Menschensohn. Die aus der Materie stammende Seele bildet nun die Hülle
und dämpft das unzugängliche Licht Gottes, so daß Seine Kinder ihn
sehen können und dabei am Leben bleiben. Die Seelensubstanzen aus
Seinem verklärten, auferstandenen Leibe aber, wurden als Gewand Seiner
Seele hinzugefügt. (11.GEJ 76,1) |
Zu "So
wurde der Gottessohn durch Seinen Leib und Seine irdische Seele zum
Menschensohn": Irdische Seele=Niederseele
|
Wer
war nun also die Seele Jesu? – Sie war das Fleisch gewordene Wort und das heißt
nichts anderes, als wie es der Evangelist Markus in der „Geistigen Sonne“
sagt, daß „wirklich
die Weisheit Gottes, als Sein ewiges Wort aus der ewigen Liebe hervorgehend, das
Fleisch angenommen hat und Gottes Sohn hieß.“ (1.GS
51,21) Jesus war das Fleisch gewordene Wort, weil Seine göttliche Seele, das
Wort, mit einer irdischen Seele vereint, eine Seele war, die genau wie die
Seelen aller anderen Menschen mit dem Fleisch verbunden war.
Die
Seele Jesu war mit Schwächen behaftet, die bei weitem stärker waren als bei
den anderen Menschen, damit die Fülle des Geistes Gottes in Seiner Seele
gehalten werden konnte. Jede Seiner Eigenschaften war ja in Seiner Seele im höchsten
Grade ausgeprägt, während die Eigenschaften aller anderen Menschen jeweils nur
mehr oder weniger schwach hervortreten. Deshalb mußte Er als Fessel Seines
Geistes zu jeder Seiner Eigenschaften auch die größten Schwächen in Seiner
Seele haben. Er, aus dem alles hervorgegangen war, der ein Herr war über alles
Geschaffene, dem alles auf den leisesten Wink untertan war, hatte deshalb auch
die größte Herrschlust als Schwäche in Seiner Seele. Diese bändigte Er durch
die Untertänigkeit und den willigsten Gehorsam zu denen, die wie alle Menschen
gegen Ihn wie gar nichts waren. Er, der alles Sein Eigentum nennen konnte, hatte
deshalb den Stolz als Schwäche zu überwinden. Diesen demütigte Er durch die
Armut. Aber welch ein hartes Mittel war das für Den, dem alles gehörte und der
dennoch nichts in Seinen irdischen Besitz bringen durfte. Er, der seit Ewigkeit
die allerhöchste Freiheit genoß, hatte auch den größten Freiheitssinn als
Schwäche zu überwinden, und es war für Ihn endlos schwer, sich den Menschen
wie ein sklavischer Knecht gefangenzugeben. Es heißt in der Jugend Jesu: „Da
Er ferner die Bosheit der Menschen mit einem Blicke durchsah und sah ihre
Hinterlist und Heuchelei, Verschmitztheit und ihre Selbstsucht, so ist es auch
begreiflich, daß Er sehr erregbar war und konnte leichtlichst beleidigt und erzürnt
werden; aber da mäßigte Er Sein göttliches Gemüt durch Seine Liebe und
darauf erfolgte Erbarmung.“ (JJ 300,14-16) „Er
kämpfte aus dem Willen der Seele gegen alle diese gar mächtigsten, tödlichsten
Triebfedern Seiner Seele!“ (JJ 300,5) „Und
also übte Er Sein Leben durch lauter schwerste Selbstverleugnungen, um dadurch
die zerrüttete ewige Ordnung wiederherzustellen.“ (JJ 300,17) - Hätte Er
aus dem Willen Seiner Seele gegen die Schwächen kämpfen können, ohne je im
geringsten zu fallen, wenn Seine Seele nur allein eine Naturseele gewesen wäre?
- Sie wäre wohl mehr als einmal gefallen. Aber auch einem Engelsgeist wäre es
wohl zu schwer geworden, das zu vollbringen, was Jesus vollbrachte.
Weil
nun Jesu Seele eine göttliche war, dürfen wir nicht meinen, Er hätte es
leichter als wir gehabt, zur Einswerdung mit dem Geiste Gottes zu gelangen.
Gerade das Gegenteil war der Fall. Jesus sagt: „Da
Ich... Meinem inneren Geistwesen nach etwas mehr denn ein purer Mensch bin,
...so hatte Ich es eigentlich schwerer, weil Ich als Mensch dieser Erde nie
einen eigenen Willen in Mir aufkommen lassen durfte, sondern stets den Willen
Dessen auf das genaueste befolgen mußte, der durch Mich in diese Welt kommen
und den Menschen das ewige Leben bringen und geben wollte.“ (6.GEJ
88,11) Jesus durfte nicht ein einziges Mal auch nur eine kleinste Sünde
begehen, weil Er sonst gescheitert wäre, während alle anderen Menschen bis zu
einem gewissen Grad sündigen konnten, ohne daß sie gänzlich versagt hätten.
Jesus
verbrachte die Jahre bis zu Seinem Lehramtsantritt unter beständigen
harten Bekämpfungen von Versuchungen und übte so Sein Leben lang
lauter schwerste Selbstverleugnungen. (JJ 300,17-18) Dann ließ Jesus
Sich von Johannes im Jordan taufen. Jesus sagt über Sich Selbst: „Bis
zu dieser Zeit war Jesus ein Mensch, welchen der Vater ganz vollkommen für
Sich erzog, und dieser Mensch Jesus war der Sohn Gottes darum, weil ihn
Gott unmittelbar für Seine allerhöchste Aufnahme durch eine Jungfrau
geboren werden ließ und ihm auch von
Seiner allerhöchsten Seite Selbst die gehörige Erziehung gab. So war
dieser Jesus bis auf diesen ersten Auftrittszeitpunkt weiter nichts als
ein noch unbekanntes fleischgewordenes Wort Gottes und mußte als Mensch
sich freitätig gleich jedem anderen Menschen durch die alleräußersten
Selbstverleugnungen auf das allertüchtigste vorbereiten zum
bevorstehenden Vollempfange des Geistes Gottes.“ (3.Hi.
Seite 138,6) |
'Himmelsgaben' Bd. 03, S. 138 06]
Bis zu dieser Zeit war Jesus ein Mensch, welchen der Vater ganz
vollkommen für Sich erzog, und dieser Mensch JESUS war der Sohn Gottes
darum, weil ihn Gott unmittelbar für Seine allerhöchste Aufnahme durch
eine Jungfrau geboren werden ließ und ihm auch von
Seiner allerhöchsten Seite Selbst die gehörige Erziehung gab.
So war dieser Jesus bis auf diesen ersten Auftrittszeitpunkt weiter
nichts als ein noch unbekanntes fleischgewordenes Wort Gottes und mußte
als Mensch sich freitätig gleich jedem anderen Menschen allertüchtigste
vorbereiten zum bevorstehenden Vollempfange des Geistes Gottes. |
Der
Mensch Jesus war von der Geburt an bis zu Seinem Lehramtsantritt nur das
fleischgewordene Wort, war also noch nicht eins mit dem Geiste Gottes in Ihm.
Sein Leib mußte erst alles lernen, wie bei allen anderen Menschen. Ebenso Seine
menschliche Seele. Seine göttliche Seele aber brauchte nichts lernen, denn sie
war ja die göttliche Weisheit oder das Wort Selbst. Jesus sagte: „Ich
bin ein Mensch, in dem eine göttlich unsterbliche Seele und der Geist Gottes
wohnt in Seiner Fülle, so weit, als es für diese Erde notwendig ist, und das
ist der Vater im Himmel, dessen Sohn Ich bin und dessen Kinder auch ihr seid.
Aber ihr alle waret blind und seid es noch in vieler Beziehung; aber Ich kam
sehend in die Welt, um euch allen den Vater zu zeigen und euch Mir gleich sehend
zu machen.“ (3.GEJ
100,3-4) Hätte Jesus sehend in die Welt kommen können, wenn Seine Seele nur
eine Naturseele gewesen wäre? Deshalb spielte Er auch schon als kleiner Junge
mit anderen Kindern auf eine sehr weise Art. (JJ 297,26) Seine Spiele waren
nicht die üblichen Spiele, wie Kinder sie spielen, sondern sie waren geistige
Belehrungen. Er brauchte auch keinen Unterricht. Die Lehrer, die Jesus etwas
beibringen sollten, richteten mit Ihm nie etwas aus. Einem Lehrer, der Jesus
Lesen und Schreiben beibringen wollte, las Jesus etwas aus dem Daniel vor und
erklärte es ihm auf eine Art, daß er ganz verwundert sagte: „O Bruder
Joseph, jetzt begreife ich es klar, warum mit diesem Knaben kein Lehrer es
auszuhalten vermag! Der Knabe versteht ja ohnehin mehr als alle Lehrer zusammen
auf der ganzen Erde! – O darum behalte ihn ja daheim!“ (JJ 296,20-21)
Die göttliche Seele Jesu, die ewige Weisheit, war von der Geburt an das dominierende, menschliche Ichbewußtsein. Seine menschliche Seele war der göttlichen hinzugetan, wodurch die Weisheit oder das Wort zum Menschensohn wurde. Aus ihr kamen die Schwächen, die den Geist Gottes fesselten und in Seiner Seele gefangen hielten. Jesus mußte Sich, wie ein jeder Mensch, in allen Seinen Schwächen Selbst verleugnen, um dem Geiste Gottes in Ihm die Fesseln abzunehmen. | Zu: "Als
dem Geist Gottes die Fesseln abgenommen waren, ging dieser in
die Seele über und die Einswerdung zwischen Vater und Sohn war
erreicht. |
Als dem Geist Gottes die Fesseln abgenommen waren, ging dieser in die Seele über und die Einswerdung zwischen Vater und Sohn war erreicht. | Hier erst einte Sich der Liebegeist des Vaters mit dem ungeschaffenen Geburtsgeist (Weisheitsgeist), der mit Seiner Seele bereits seit Seiner Taufe am Jordan eins war. |
Das
geschah bei der Taufe im Jordan, als der Geist Gottes sichtbar über Ihn
kam. Das heißt, daß die Liebe Gottes, des ewigen Vaters, nun volle
Wohnung im Menschen Jesus nahm, aber nicht so, als wäre die Liebe
Gottes von außen in Ihn gekommen, sondern sie kam aus Seinem Innersten.
Der Geist Gottes aber sprach: „’Dieser
Mensch Jesus ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich ein Wohlgefallen
habe’ – das heißt: mit welchem Ich Mich jetzt auf ewig
unzertrennlich in Eins verbinde. Diesem Menschen Jesus sollet ihr von
nun an folgen und hören Sein Wort! Sehet, hier ist Jesus Eins mit dem
Vater, so zwar, daß da zwischen Ihm und dem Vater es keinen Unterschied
mehr gibt.“ (3.Hi. 138,9) |
09]
Sehet, hier ist Jesus Eins mit dem Vater, so zwar, daß da zwischen Ihm
und dem Vater es keinen Unterschied mehr gibt. Und dieses vollkommene
Eins ist nun ja doch unmöglich etwas anderes als die Liebe, nicht aber
irgend eine Zerstreuung, denn die Liebe ist eine Vereinigung, welche
hier doch für jedermann sichtbar geschieht, und kann nimmer eine
Zerstreuung sein, in welcher ewig nimmer eine Einung denkbar ist.
Zu: "mit
welchem Ich Mich jetzt auf ewig unzertrennlich in Eins verbinde":
Mit
der Taufe hat Jesus die seelische Wiedergeburt und zugleich auch die
Eingeburt des Liebegeistes erreicht. Die völlige Einswerdung geschah
hier noch nicht, denn Jesus sprach zu den Jüngern oft nur aus dem
Weisheitsgeist und betete allein oder mit den Jüngern oder ging täglich
bis zu drei Stunden in die Sitille, um Sich weiter mit dem Liebegeist zu
einen. |
Jesus
sagte einst zu jemandem: „Ich habe die Fülle des Lebens vom Vater überkommen
und kann jedermann, der das Leben will, auch das Leben geben; denn es hat der
Vater Mich also schon vor der Welt verordnet, daß in Mir alle Fülle des Lebens
wohne und durch Mich alle Menschen leben sollen. Und dieser Verordnete bin Ich
Meiner Seele nach; dem Geiste nach aber bin Ich eins mit Dem, der Mich verordnet
hat... die Seele wird mit der Ablegung des Leibes nur freier, heller und
lebendiger, und vollends eines mit Dem, der sie vor aller Welt verordnet hatte
zum Heile aller, die an den Sohn des Menschen glauben werden und halten Seine
Gebote.“ (3.GEJ 100,5+7)
Hier
taucht noch die Frage auf: Wieso mußte denn die Seele Jesu, der Sohn, mit dem
in Ihr wohnenden Geiste Gottes, dem Vater, eins werden, da doch Jesus von Sich
und dem Vater sagte: „Wir sind ja von
Ewigkeit Eins gewesen!?“ (1.GEJ 148,9) - Weil zum einen damals der Sohn
Selbst im Fleisch war, in dem Er Seine Schwächen, die der Vater wohlweislich in
Ihn gelegt hatte, wie jeder andere Mensch, durch ein Leben der Liebe und Demut
überwinden mußte, um dadurch erst wieder eins zu werden mit dem Geiste Gottes,
zum anderen, weil die Liebe Sich dem Außen nach von der Weisheit wie getrennt
hatte (2.GS 95,12) wegen des Ungehorsams des ersten Menschenpaares. Dazu sagt
Jesus durch Gottfried Mayerhofer: „Ich
als Gott bestehe, bestand und werde stets bestehen aus zwei Dingen oder
Hauptprinzipien, das Eine heißt die Liebe, das andere die Weisheit! Das Eine
ist ‘der Vater’ das andere ‘der Sohn’. So müsset ihr also diese
Eigenschaften gesondert betrachten, die jede wie für sich ihre Sphäre haben
kann, ohne die andere zu beeinträchtigen. Der Vater ist die allumfassende
Liebe, die zu allem Erschaffenen den Impuls gab, und alles durch dieses Band
zusammenhält; die Weisheit ist der ordnende Sohn, Der der Liebe unbegrenztes
und unbeschränktes Wirken, die nirgends Nein sagen könnte, regelt, ihr mäßigende
Schranken setzend.
Als
Ich den Geistern Mein Probebeispiel von (einer)
Demütigung geben wollte, trennte sich gewissermaßen die Weisheit von Mir (dem
Vater), und wurde Mensch, und die
Liebe beeinflußte selbe nur insoweit, als selbe mit ihr in Verbindung stehen mußte,
da Liebe nicht völlig ohne Weisheit und Weisheit nicht ohne Liebe sein kann. Da
also (selbst bei der dort nötigen Trennung) stets eine Verbindung dieser beiden
Eigenschaften, die Mein eigentliches Ich ausmachen, vorhanden war, so waren ja
die Reden Jesu stets gerechtfertigt, wenn Er vom ‘Vater’ sprach, z.B. wo Er
sagte: ‘Ihr kennet Ihn nicht, aber Ich kenne Ihn’, oder ‘Ich komme vom
Vater und gehe zum Vater.’
Auf
dem letzten Gange nun, im Garten, wo die Weisheit als Mensch den letzten
bittersten Akt als Schlußstein Ihres Probelebens begehen mußte, sah zwar
dieselbe Ihr unerbittliches Schicksal voraus, allein
die Liebe, um Sich Selbst konsequent zu sein, mußte Ihn, den Sohn, den Menschen
Jesus, ganz allein als Mensch Sich Selbst überlassen wegen Seiner Aufgabe. (Da
fiel auf Ihn) die ganze Wucht Seines
Versprechens, die gefallene Menschheit durch Seinen Tod als Selbst-Mensch wieder
vom Tode zu erlösen, und die Geister alle wieder auf den rechten Weg zurückzuführen,
der allein nur möglich war zur Erreichung des großen Zieles. Und in dieser
letzten totalen Verlassenheit fühlte Ich als Jesus Mich alles Göttlichen
beraubt, ein Zustand, der bis dort noch nie eingetreten war, und deswegen rief
Ich: ‘Wende den Kelch von Mir ab, aber nicht Mein, sondern Dein Wille
geschehe!’ Es war der Moment der Todesangst und größten Demütigung, der
wichtigste Moment Meiner Mission, die, hätte Ich sie nicht erduldet, wie Ich
sie dort wirklich erduldet habe, wirkungslos für euch Menschen und alle Geister
gewesen wäre.
Begreifet
ihr nun, warum Ich als Mensch so sprach und so betete? - Weil Ich da eben ganz
wie ihr nur Mensch und nichts anderes war; nur mit
dem kleinen Unterschied, daß Ich noch die Voraussicht hatte dessen, was Mir
begegnen wird, welche ihr als gewöhnliche Menschen entbehret; deswegen aber
auch diese Stunde im Garten vor Meiner Gefangennahme so verhängnisvoll und
bitter für Mich war.“
(Be. Fe. Dr. Seite 19-20)
Hier
haben wir nun die Leiden des Menschensohnes betrachtet, die Leiden der ewigen
Liebe sind unter dem schon erwähnten Titel: „Der Sohn Gottes und das
Geheimnis der Erlösung“ gesondert erläutert und können dort nachgelesen
werden. Jesus sagt: „Weil
aber das menschlich leidende Ich noch ein anderes, göttliches Ich in sich schloß,
so war dieses Leiden auch ein doppeltes, nämlich das äußere, leibliche, und
das innere, göttliche.“ (1.Hi. Seite 327)
Von zwei „Ichs“ ist hier die Rede, vom menschlichen „Ich“ und vom göttlichen „Ich“. Das menschliche „Ich“ ist die Seele, der Sohn, das Licht, die Weisheit oder das Wort, das Fleisch wurde. Das göttliche „Ich“ ist der Geist in Ihm, der Vater, das Feuer, die ewige Liebe oder der Gedanke, der dem Wort zugrunde liegt. Diese beiden zusammen sind das Gotteszentrum. |
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Die
Gottheit, die Wärme, der Wille oder die Kraft, welche die Unendlichkeit
erfüllt aber ist der Heilige Geist. Hier haben wir die drei
Haupteigenschaften Gottes, die sich getrennt hatten (wenn auch nicht
total) und in dem Menschen Jesus Sich wieder vereinigten. |
Nach Karl Dvorak kann dies so formuliert werden:
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Nachtrag zum Heiligen Geist:
Am Kreuz hielt die Gottliebe Kraft Ihres Willens die Lichtseele Jesu im
Fleische. Gekreuzigt wurden im Menschensohn Jesus die Gottliebe und die
Gottweisheit, die bis zum Ausspruch: "Es ist vollbracht", noch
getrennt waren. Die Gottheit wurde in Sich versöhnt durch die
bedingungslose Annahme des Körpertodes der in dem Körper befindlichen
Gottliebe und Gottweisheit. Die Gottliebe hielt darin die Gottweisheit
und beide vereinigten sich im Körperschmerz zum Heiligen Geist der
Neuen Schöpfung.
Die Liebe erfüllte vor dieser Tat wohl den gesamten Kosmos, denn der Kosmos wurde aus dem von der Liebe gefangengenommenen Licht der Satana gestaltet. Hier war der Heilige Geist aber noch nicht tätig, sondern allein die Gottliebe, die Sich aus der Gottheit entfernt hatte. Den Heiligen Geist gab es im gesamten Kosmos erst nach der Versöhnungstat am Kreuz. Im Kosmos gab es bis dahin nur das satanische Licht, das die nacheilende Gottliebe gefangen nahm, um es zu retten. Satanisches Gottlicht und die Gottliebe bilden noch nicht den Heiligen Geist, denn das satanische Gottlicht hatte die Freiheitsprobe ja nicht bestanden, war vielmehr gefallen und hatte sich dadurch im Kosmos zerstreut. Die Gottweisheit oder das Gottlicht aus der Gottheit inkarnierte sich im Kosmos erstmals mit der Lichtseele von Jesus. Hier brach sich die Gottweisheit oder das reine Gottlicht aus der Gottheit. Gottliebe und Gottweisheit verschmolzen im Kreuzestod bis auf einen Punkt und verbanden Sich durch diese Versöhnungstat zum Heiligen Geist. Die Gottliebe befand Sich bereits im Kosmos. Durch die Verschmelzung mit der Gottweisheit verbreitete Sich nun die Gottweisheit oder das Gottlicht aus der Gottheit durch die Gottliebe im gesamten Kosmos. Das Gottlicht durchzuckte also wie bei einer Kernfusion den gesamten Kosmos. Es ist jetzt wieder mit der Gottliebe vereint und als Heiliger Geist durchwirkt Es den gesamten Kosmos und den gesamten Himmelsmenschen, in dem der zu einem Menschen geformte Kosmosleib Satanas nicht einmal den Durchmesser einer Haar-Röhre des Himmelsmenschen auszufüllen imstande ist. Das Gottliebelicht oder der Heilige Geist ist nunmehr Träger der Neuen Schöpfung, die durch die Erlösertat aus der Alten Schöpfung hervorging. Jeder Mensch besitzt nun einen Funken davon in seinem Herzen, der darauf wartet, in uns wie in dem Menschensohn Jesus eingeboren zu werden und Jesus dadurch in uns zu Seinem neuen Wachstum zu verhelfen. |
„Diesem
unendlichen Wesen Gottes hat es einmal wohlgefallen“,
sagt der Evangelist Johannes, „und zwar
zu einer Zeit, in welcher die Menschen am wenigsten daran dachten, sich in
Seiner ganzen unendlichen Fülle zu vereinen, und in dieser Vereinigung
anzunehmen die vollkommene menschliche Natur!“ (2.GS 13,8)
Über
den Bibelvers: „Mußte nicht Christus
solches leiden und so eingehen in Seine Herrlichkeit?“, (Luk. 24,26) sagt
uns der himmlische Vater: „Man wird
hier freilich sagen: ‘Christus war ja ohnehin das ewige Leben Selbst und besaß
in Sich alle Herrlichkeit desselben; warum mußte Er denn hernach leiden, um in
diese Herrlichkeit einzugehen?’
Ich
aber sage: Christus war nur ein Mensch und mußte Sich als erstes Grundvorbild
die vollkommene Herrlichkeit Gottes erst durch Seine Taten vollkommen zu eigen
machen! Und hätte Er dieses nicht getan, so wäre es um die ganze Schöpfung
geschehen gewesen; denn erst in Ihm ward Vater und Sohn wieder eins oder - was
dasselbe ist - die göttliche Liebe und die göttliche Weisheit. Denn zuvor
hatte sich die Liebe abgezogen von der Weisheit, weil die Weisheit in ihrer
Heiligkeit sich zu unerreichbar allerhöchst aufgestellt hatte, und ihre
Forderungen waren über alle Erfüllungsmöglichkeit gestellt.
Aber
die Weisheit war öde ohne die innigste Vereinigung mit ihrer Liebe. Wie
konnte sich aber jene mit der Liebe wieder vereinigen? - Sie mußte in dem
Menschen Jesus die von ihr gestellten Aussöhnungsbedingungen selbst erfüllen;
sie mußte sich demütigen bis auf den kleinsten Punkt, und dadurch erst ward
sie vollkommen wieder eins mit ihrer Liebe, welche der ‘Vater’ ist. Darum
verschmähte denn auch Christus, als Selbst die ewige, allmächtige
Grundweisheit des Vaters, alle Weisheit der Weisen der Welt; und alle
Schriftgelehrten mußten Ihm ein Greuel sein, so ihre Taten nicht aus dem Grunde
des Lebens der Schrift gemäß waren. Er als die ewige Weisheit des Vaters mußte
Werke der Liebe tun und lehren die Menschen das alleinige Gesetz der Liebe; ja,
Er mußte am Ende Sich von der Weisheit der gelehrten Priester gefangennehmen
und kreuzigen lassen und mußte auf diese Weise als das urewige Licht des Vaters
oder der Liebe die größte Schmach und an Sich Selbst die größte
Verfinsterung erleiden, darum Er denn auch ausrief: ‘Vater! Warum hast Du Mich
verlassen?!’
Daß
aber Er als das urewige Licht der ganzen Unendlichkeit in Sich Selbst eine gänzliche
Verfinsterung erdulden mußte, beweist jener bisher noch von niemandem
verstandene Augenblick, in welchem nach dem Verscheiden Christi am Kreuze eine
Verfinsterung der ganzen unendlichen Schöpfung eintrat. Und es war dieser
Verfinsterungsmoment auch gleich dem, von dem ihr wisset, daß in ihm die Seele
Christi nach dem Tode in die Hölle hinabstieg, um da die Geister, welche in der
alten Weisheit gefangen waren, zu erlösen und sie zu führen an das neue
Licht, welches aus der Wiedervereinigung des Sohnes mit dem Vater alle
Unendlichkeit zu erfüllen anfing. Christus mußte daher das alte Gesetz der
Weisheit in Sich Selbst bis auf ein Häkchen erfüllen, um dadurch alle Irrungen
wider dieselbe vor dem Angesichte des Vaters zu sühnen; oder es mußte
alle Weisheit gekreuzigt werden, damit dadurch die Liebe des Vaters
gerechtfertigt ward!
Nun,
das tat also Gott Selbst; was wollet denn dann ihr tun? Meinet ihr wohl, daß
ihr durch die Rechtfertigung eurer Weisheit in die Herrlichkeit des ewigen
Lebens eingehen werdet? Wenn Christus, als die göttliche Weisheit Selbst, Werke
der Liebe tun und lebendigst predigen mußte und alle Seine Weisheit
kreuzigen und in die größte Finsternis übergehen lassen mußte, um
dadurch vollkommen wieder einzugehen in die Herrlichkeit des Vaters, welcher
die getrennte Liebe in Christus Selbst war, so werden doch auch die Menschen
ebenfalls diesen Weg wandeln müssen und werden Christus nachfolgen müssen, so
sie mit Ihm in die Herrlichkeit Seiner väterlichen Liebe eingehen wollen.
In
der Urkirche der Welt hieß es: ‘Ihr Menschen könnet nur durch die Liebe
Gottes gelangen zu der sonst unerreichbaren göttlichen Weisheit!’ mit
Christus aber heißt es: ‘Nun bin Ich als die göttliche Weisheit Selbst,
als der Weg und das Leben die Tür zur Liebe oder zum Vater! Wer nun zum Vater
will, der muß durch Mich eingehen!’ Wie aber? - Etwa durch die Weisheit,
weil Christus als die Tür die göttliche Weisheit Selbst ist? - O nein; denn
eben diese Weisheit ließ sich demütigen bis auf das letzte Atom! Sie, als die
unantastbare Heiligkeit Gottes stieg unter alle Sünder tief herab; diejenige
Weisheit, die ehedem kein allervollkommenster Engelsgeist in ihrem Grundlichte
ansehen durfte, ging jetzt mit Sündern um und speiste unter ihrem Dache und mußte
sich am Ende von heidnischen Kriegsknechten und Schergen ans Kreuz schlagen
lassen!
Aus
dieser endlosen Demütigung der göttlichen Weisheit Selbst aber geht doch mehr
als sonnenklar hervor, daß da niemand etwa mit seiner aufgeblasenen Weisheit in
die Herrlichkeit des ewigen Lebens gelangen wird! Niemandem werden seine
durchstudierten Bücher und Schriften zu Stufen in das Himmelreich werden,
sondern allein seine wahre Demut und die wahre werktätige lebendige Liebe zum
Vater. In Christus ging alle urgöttliche Weisheit in die Liebe zum Vater über;
dadurch ward aus Sohn und Vater eins. Desgleichen muß es aber auch bei dem
Menschen der Fall sein. Bevor er nicht in seinem hochmütigen Verstande und in
allen Begehrungen desselben, welche auf allerlei Ehrungen hinauslaufen, bis auf
den letzten Tropfen gedemütigt wird, - ja, bevor er nicht alles der Liebe zu Füßen
legen wird und darum erleiden wird eine kurze Verfinsterung aller seiner
weltlichen Weisheit, wird er wahrlich nicht in die Herrlichkeit des Vaters
eingehen! Christus mußte solches leiden und tun, um in die Herrlichkeit des
Vaters einzugehen; also muß es auch ein jeder Mensch tun und muß Christus
lebendig nachfolgen, wenn er in die Herrlichkeit des Vaters eingehen will.“
(Schr. 17,3-17)
Zu
den Urvätern der Menschheit sagte damals der himmlische Vater, daß Er arm sei,
weil Er alles von Sich gegeben habe, als Er die Schöpfung aus Sich ins Leben
rief und Er nur Sein Leben als Seine Liebe in Sich zurückbehalten habe. Wenn es
sich aber darum handeln würde, daß da ein Kind nur dadurch zu retten wäre, daß
Er Sein Leben für dasselbe dahingeben müßte, so würde Er es eher von Sich
lassen, als eines Seiner Kinder zu verlieren. – Auf diese Rede hin weinten
alle, weil sie von zu großer Liebe zum Vater ergriffen wurden. Der himmlische
Vater aber sprach: „O Kindlein, solches
hat nun euer guter Vater geredet, damit ihr Seine Liebe erkennen möchtet! Aber
nicht umsonst hat Er solches geredet; denn was Er geredet hat, das wird Er einst
auch tun durch Sein fleischgewordenes Wort in der großen Zeit der Zeiten. Ja,
einen Sohn werde Ich zeugen, und Ich werde diesem Sohne geben all Mein Leben,
und Ich werde sein im Sohne, und der Sohn wird sein in Mir, und der Vater und
der Sohn werden dann ewig vollkommen eins sein!“ (2.HG 251,20)
Auf
diese Rede wurde es dem Henoch wehmütig ums Herz, denn er meinte, daß dann
wohl alles Leben zugrunde gehen müßte, wenn der Grundquell des Lebens in den
Tod ginge. Der Vater aber sprach zum Henoch: „Dir,
Mein Henoch, soll es gegeben sein, das große Geheimnis Meines Reiches zu
erfahren und zu erfassen, aber sonst keinem außer dir (bis zur großen Zeit der
Zeiten)... Also wird es auch sein in der großen Zeit der Zeiten, da das ewige
Wort als der wesenhafte Grund aller Dinge in Sich Selbst Fleisch wird, in dem da
wohnen wird alle Fülle Meines Wesens. Das Fleisch aber wird die Welt töten; aber
die im Fleische wohnende Gottesfülle, also die ewige Liebe, wird das Fleisch
alsbald wieder beleben aus Sich, und dann wird wohnen die Fülle Gottes ewig in
Seinem fleischgewordenen Worte als ein Mensch gegenüber Seinen Geschöpfen, und
diese werden Ihn schauen und sprechen wie einen rechten Bruder. Dieser
Gottmensch erst wird euch allen bringen das wahre, ewige Leben; bis dahin aber
werdet ihr leben nur ein getrenntes Leben.“ (2.HG 252,6+18-20)
Jesus war Gott und Mensch zugleich. | Nach der Kreuzigung und Auferstehung
war Er Gott und Mensch zugleich. Die Vergottung war mit den Worten:
"Es ist vollbracht", vollzogen. Zuvor wohnte die Fülle der
Liebe Gottes in Jesus, die bis zu diesem Zeitpunkt von der Weisheit
Gottes getrennt war.
Vor der Kreuzigung gab es in dem Menschensohn Jesus nur den noch getrennten Geist der Gottliebe und der Gottweisheit. Zwischen beiden bestand nur ein Band. Die Verschmelzung hatte noch nicht stattgefunden. Auch bei der Kreuzigung wurde ein doppelter Prozeß vollzogen. Bei Seiner Taufe war Jesus in Seiner Seele wiedergeboren und der Liebegeist nahm in Ihm Wohnung. Seine Worte am Kreuz: "Es ist vollbracht!", beinhalteten die Verschmelzung der Gottliebe mit der Gottweisheit, dadurch wurde Jesus im Gott-Geiste wiedergeboren, kehrte also in die Gottheit zurück, weil diese in Ihrer Heiligkeit durch die Erlösertat versöhnt war. Innerhalb der nächster Tage wurde aber auch Sein Fleisch verklärt, sodaß des Vaters Geist ein verklärtes Kleid erhielt, durch das Er den Jüngern wieder sichtbar wurde. |
Er
war der einzige, der das je hat werden können und Er wird auch der
einzige bleiben. Er hat unsere Schwächen angenommen, weil Er uns kein
ferner Gott, sondern ein naher und leicht erreichbarer Vater, Freund und
Bruder sein wollte. (9.GEJ 85,5) |
jl.ev09.085. Kapitel 05]
Es war zwischen Mir und euch Menschen wohl eine endlose Kluft, vermöge
der sich Mir auch nicht einmal der allervollkommenste Engelsgeist hätte
nahen können; aber nun ist über die
besagte Kluft eine Brücke gebaut, und diese heißt die Liebe zu Mir von
eurer Seite, so wie Ich Meinerseits aus Meiner ewig großen, über alles
mächtigen Liebe zu euch Menschen Selbst Mensch mit Fleisch und Blut
geworden bin und habe auch eure Schwächen angenommen, auf daß Ich kein
ewig ferner Gott, sondern ein vollends naher und leicht erreichbarer
Vater, Freund und Bruder sein und nach dem Maße eurer Liebe zu Mir
werden und bleiben kann. |
Der
Gottessohn ist vom Vater als ein Menschensohn in diese Welt gesandt
worden, aber der Vater hat Seinen Sohn nicht allein gesandt, sondern Er
kam in Seinem Sohn mit in diese Welt. Jesus sagt: „Der
Vater, der Mich als einen Menschensohn in diese Welt gesandt hat, ist in
Mir. Ich und Er aber sind nicht zwei, sondern vollkommen Eins; des
Vaters Wille ist sonach auch Mein Wille, und der wirkt allenthalben. Den
Vater für Sich aber kann kein Mensch sehen; denn Er wäre ohne Mich
nicht da und Ich nicht ohne Ihn, weil Ich und Er vollkommen ein Wesen
sind. Wer aber nun Mich sieht und hört, der sieht und hört auch den
Vater; denn Ich als Vater habe Mich durch Meinen Willen Selbst in diese
Welt gesandt. Darum wohl euch, die ihr an Mich glaubet; denn wer an Mich
glaubt, der glaubt auch an den Vater, der Mich gesandt hat, und Der wird
ihm darum geben das ewige Leben.“ (8.GEJ 158,16-17) |
jl.ev08.158. Kapitel 16] Sagte Ich: »Maria, so Ich körperlich auch nicht bei euch und unter euch Mich befinden werde, da werde Ich aber im Geiste dennoch bei euch sein und wirken; denn im Geiste bin Ich ja gleichfort allgegenwärtig, da Ich alle Dinge in der ewigen Unendlichkeit erhalten und leiten muß. Wäre Ich im Geiste aber nicht allgegenwärtig, so würde alles Sein zunichte, und es bestünde keine Kreatur in der ganzen Unendlichkeit, - was du nun schon begreifen wirst. Denn durch die Macht Meines allerlebendigsten und allertätigsten Willens bin Ich Selbst ja von Ewigkeit her Alles in Allem, und alles ist in Mir! Der Vater, der Mich als einen Menschensohn in diese Welt gesandt hat, ist in Mir, und Ich und Er aber sind nicht zwei, sondern vollkommen Eins: des Vaters Wille ist sonach auch Mein Wille, und der wirket allenthalben. 17] Den Vater für Sich aber kann freilich kein Mensch sehen; denn Er wäre ohne Mich nicht da und Ich nicht ohne Ihn, weil Ich und Er vollkommen Ein Wesen sind! Wer aber nun Mich sieht und hört, der sieht und hört auch den Vater; denn Ich als Vater habe Mich durch Meinen Willen Selbst in diese Welt gesandt. Darum wohl euch, die ihr an Mich glaubet; denn wer an Mich glaubet, der glaubt auch an den Vater, der Mich gesandt hat, und Der wird ihm darum geben das ewige Leben! |
Der
Gottmensch Jesus hat uns das wahre ewige Leben gebracht, denn bis dahin lebte
der Mensch nur ein von Gott getrenntes Leben. Nun aber ist es allen Menschen möglich,
mit Gott eins zu werden. Jesus sagt:
„Ihr werdet durch die volle Wiedergeburt eures
Geistes mit Mir eins, so wie Ich auch eins bin mit dem Vater im Himmel, doch mit
dem Unterschiede, daß ihr alle mit Mir eins sein werdet in gesonderter Persönlichkeit,
während Ich und der Vater, der Meine Liebe ist, miteinander in ewig
ungesonderter Persönlichkeit vollkommen eins sind.“
(4.GEJ 163,6)
Ein jeder geschaffene Mensch oder Engelsgeist bleibt trotz des Einswerdens mit Jesus für sich eine gesonderte Persönlichkeit. Deshalb konnte in Jesus weder ein Engelsgeist noch allein eine Naturseele gewesen sein, denn diese müssen für sich eine gesonderte Persönlichkeit bleiben. Nur die Weisheit ist mit der ewigen Liebe so vollkommen eins, daß sie nur ein Wesen und nur eine Persönlichkeit sind. (PH 5,17) Und diese eine Person ist Jesus.
„Seht“,
sagt Jesus, „die Schrift
der Propheten... sagt und erklärt, daß Ich, namens Jesus Christus -
auch Menschensohn genannt -, der wahre Gott sei, obschon Er unter
verschiedenen Namen, als Vater, Sohn und Geist bezeichnet und benannt
wird! Und dennoch ist Gott nur eine persönliche Herrlichkeit in der
vollkommensten Form eines Menschen.“ (8.GEJ 25,14) |
jl.ev08.025. Kapitel 14]
Sehet, die Schrift der Propheten, wie ihr das nun schon alle gar wohl
wisset, sagt und erklärt, daß Ich, namens Jesus Christus - auch
Menschensohn genannt -, der wahre Gott sei, obschon Er unter
verschiedenen Namen, als Vater, Sohn und Geist bezeichnet und benannt
wird! Und dennoch ist Gott nur eine persönliche Herrlichkeit in der
vollkommensten Form eines Menschen. Das 25. Kapitel bezieht sich auf den vergotteten Jesus nach dem "Es ist vollbracht! |
Und
nun ist „Jesus der vereinigte Gott in
aller Seiner Fülle.“ (2.GS 13,18) Er ist das A und das O, der Erste und
der Letzte, der Anfang und das Ende. (Off. 22,13) „Er“,
(der Vater) sagt Jesus, „ist kein
anderer denn Ich und Ich kein anderer denn Er, bis auf die Haut, die uns beide
umgibt.“ (2.GEJ 32,4)
1. | GEJ | Das
große Evangelium Johannes, Jakob Lorber, 10 Bände |
2. | GS | Die
geistige Sonne, Jakob Lorber, 2 Bände |
3. | HG | Die
Haushaltung Gottes, Jakob Lorber, 3 Bände |
4. | JJ | Die
Jugend Jesu, Jakob Lorber, 1996 |
5. | RB | Von
der Hölle bis zum Himmel, (Robert Blum), Jakob Lorber, 2 Bände |
6. | Schr. | Schrifttexterklärungen,
Jakob Lorber, 1958 |
7. | EM | Erde und Mond, Jakob Lorber |
8. | Hi. | Himmelsgaben,
Jakob Lorber, 3 Bände |
9. | Be. Fe. Dr. | Unser
Betrachtungsbuch, Der Fest-Garten, Zur Dreieinigkeit, 1899 |
10. | PH | Predigten
des Herrn, Gottfried Mayerhofer |
11. | JCH | Jesus
Christus unser Heil, Bertha Dudde, Urgemeinde Gottes Nr.6 |
12. | GL | Geisteslehrer
und Liebeboten, Bertha Dudde, Urgemeinde Gottes Nr.10 |
13. | UB | Ursprung
des Bösen, Bertha Dudde, herausgegeben von W. Kühner |
Die
Bücher von 1. bis 10 können bezogen werden beim:
Lorber
Verlag, 74321 Bietigheim-Bissingen
Gerd
Kujoth, Brüggstraße 10, CH- 3634 Thierachem