Die Erlösung
Vortrag von Karl
Dvorak (1989)
Von der großen
Torte, die uns der Herr reicht, nehmen wir uns immer nur ein Stückchen. Wir
erfassen immer nur ein Segment und nicht die Gesamtheit. Gott ist aber
allumfassend, unermesslich und in Seiner Macht unbegreiflich. In unserer
Begrenztheit können wir immer nur einen Teilbereich aufnehmen, sei es in der
Liebe, in der Weisheit, im Wollen, Denken und Handeln.
Aus dieser Beschränktheit
will uns unser himmlischer Vater erlösen und uns in Seine Urgottheit einführen.
Hierzu hat Er mit uns viel Geduld und Erbarmen, bis wir endlich wie der Vater im
Himmel vollkommen werden. Diese Vollkommenheit ist das Ziel der Erlösung. Das
Fundament hierfür hat Er durch Sein irdisches Leben mit Seinen Lehrjahren
gegossen, die in Seiner Kreuzigung den für uns beseligenden Abschluß fand.
Die geistige
Wiedergeburt können in sieben Stufen unterteilt werden:
1. |
Wortannahme |
2. |
Liebesbrücke
zwischen göttlichem Wort und unserem Herzen |
3. |
Freiwerden
von Engeln, Himmelsleiter, seelische Wiedergeburt |
4. |
Willenseinigung;
Eingeburt und Neugeburt |
|
Zeichen
der Eingeburt |
|
Eingeburt
|
|
Unterscheidung
der Eingeburt bei Seelen von oben und unten |
5. |
Seelenläuterung
durch Abkehr; die geistige Wiedergeburt |
|
Gebet |
6. |
Die
Kindschaft Gottes; |
|
Das
Neue Jerusalem |
7. |
Die
göttliche Wiedergeburt |
Wissen und Erkennen
gehen voran. Jesus hat uns Sein göttliches Wort gereicht. Die Erlösung geht
den Weg von unten, vom Körperlichen über die Seele und dann zu unserem Geiste.
Sein göttliches Wort wirkt umgekehrt. Es wirkt vom Geiste in die Seele und von
dort in das Körperliche. Dies sind gegenläufige Wege. In diesen beiden Feuern
stehen wir. Wir stehen zwischen zwei Polen.
Der eine Pol ist
die Wiedergeburt von unten über Körper, Seele und Geist. Dies ist der Weg über
den Geburtsgeist oder über die Mutter Erde oder Mutter Satana. Es ist das ewige
Licht, das zuerst den Körper durchstrahlt. Hier sind wir aufgefordert, mit dem
Körperbewußtsein zu arbeiten. Dies ist eine überaus harte Arbeit, die uns
kaum gelingen kann. Hierzu müssen wir täglich 7/4 Stunden üben, uns immer mit
dem Urgöttlichen beschäftigen und mit dem Geist Gottes in uns reden.
Jesus hat dies
vorgelebt und demonstriert. Bis zu Seiner seelischen Wiedergeburt vor Antritt
Seiner Lehrjahre brauchte Er täglich zwei bis drei Stunden, damit Sein Körper
vom Geiste durchstrahlt wurde. Hier hatte Er bereits die Einheit Seiner Seele
mit dem Vater erreicht. Dann brauchte Er noch weitere drei Jahre, um Seinen Körper
zu vergotten. Bis zur Körperverklärung war Er immer noch Gottessohn. Durch
Sein Leid verwandelte sich Sein Leib. Sein gesamter Zellkörper wurde dadurch
pure Gottessenz. Dieses Martyrium und die drei Tage bis Oster-Sonntag brauchte
der Gottgeist, um Seine Zellen zu durchleuchten. Maria Magdalena sah die Grabtücher
und zuerst zwei Engel. Hier waren die göttliche Liebe und göttliche Weisheit
noch getrennt. Die Vereinung dieser Geister war erfolgt als Maria Magdalena den
Gärtner erschaute. Er blieb aber noch unerkannt. Sie konnten Ihn noch nicht
erkennen. Er brauchte weitere Tage, bis Er auch Sein äußeres Körperkleid
bekam, das Er zu Seinen irdischen Lebzeiten hatte.
Jesus hatte sich
zuvor wohl schon als Gott verwirklicht, doch zuerst nur auf der geistigen Ebene.
Dies blieb für die Zurückgebliebenen im Unsichtbaren. Als Er Sich dann erneut
wieder zeigte, konnte die Jünger sagen: "Wir haben den Herrn
gesehen!" Erst nach weiteren Tagen bis zum Pfingstfest hatte Jesus
Seinen Körper zu dem gemacht, was die Wiedergeburt im Letzten beinhaltet. Jesus
wurde total Herr Seines Körpers. Er wurde nicht nur Herr der Zellen Seines
physischen Körpers, Er belebte auch die Toten. Jetzt hatte Er einen Körper,
der vollständig aus der Hierarchie Satanas durch Verklärung oder Vergeistigung
herausgelöst worden war. Dies gab es bis dahin noch nicht. Doch Jesus konnte
sagen: "Ich habe es nicht für Mich, sondern für Euch getan!"
Von diesem Augenblick war es Ihm möglich, uns Seinen göttlichen Geist der
Liebe und Weisheit über Sein Wort zu geben. Dieses Wort wirkt nicht mehr von
unten nach oben, sondern direkt über unseren aufnehmenden Verstand in unser
Herz, um dort Seinen Neuen Geist zu beleben, denn durch Seine Erlösungstat
begann für uns eine neue Schöpfung. Allen Seelen wurde in ihr geistiges Herz
ein Funke Seiner Liebe gelegt, der von uns allen zu Seinem Leben erweckt werden
kann. Dies ist ein neues Feuer, das von oben wirkt und nicht wie das erste Feuer
über die Erde von unten.
Jesus Christus ist
im Kosmos allgegenwärtig. Er hat die ganze Hierarchie Satanas in Sich
verwandelt. Jetzt haben alle, die an Ihn glauben, Zugang zu Seinem Christuskörper,
zu dem Licht Gottes aus der Weisheit. In esoterischen Kreisen spricht man vom
Christusbewußtsein. Erleuchtete Menschen oder Meister erkennen in Jesus
Christus den Messias, der fähig war, Gott in Sich bewußt zu machen. Hier sind
sich alle Religionen einig. Das Christusbewußtsein oder das Licht der göttlichen
Weisheit ist in der Unendlichkeit, im Kosmos, gegenwärtig..
Die Erleuchteten
lehnen Jesus Christus als Vater noch ab. Sie haben den Vater in Ihm noch
nichtverkannt. Sie könen Gott nur in Seiner Weisheit erfassen. Deshalb müssen
sie immer wieder den Weg herunter gehen und sich reinkarnieren. Sie glauben an
der Reinkarnation, weil ihnen dies ihr Christusgeist sagt. Nach dem
Christusgeist der Weisheit ist die Wiedergeburt über die Verherrlichung des Körpers,
dann über die Verklärung der Seele und schließlich über die Erleuchtung
ihres Geistes zu erreichen.
Jesus Christus, die
Liebe und der Vater kommt uns aber auf halbem Wege entgegen. Er sagt, daß wir
unseren Geist durch Sein Wort und Seine Lehre erleuchten lassen sollen. Seine
Lehre verkündet uns, daß Jesus Christus als Gott und Vater zu uns kommt. Er
belebt unsere Seele von innen. Er sagt uns: Wenn wir in unserem Leben alles
ertragen, unseren Körper, das Leid, das aus unserem Körper kommt, unser Kreuz
annehmen, dann folgt ihr Mir auch im Kreuze nach, dann wird eure Schlange wie
bei Moses in der Wüste zum Eskulabstab erhöht, sodaß euer Körper geheilt
wird. Mit Jesus gehen wir den Weg in umgekehrter Richtung. Dies ist das große
Wunder der Erlösung.
Jesus Christus hat
uns zum Geist der alten Urweisheit Gottes, de man die Gerechtigkeit oder die
Gottheit nennt, einen neuen Geist gegeben. Der Gottheit durfte sich
niemand nahen, der nicht rein und sauber war. Der Vater ist aber nicht zu den
Gerechten gekommen, zu denen, die das Gesetz erfüllen, ihren Körper durch ihre
Seele und ihren Geist der alten Schöpfung kontrollieren.
Die Neue Schöpfung
hat die Liebe verwirklicht. Jetzt kommt der Vater zu den Schwachen, Kranken und
Armen und Er sagt: " Mir ist ein Sünder lieber!" Der Geist der
Gottliebe kann sich in uns aber erst entfalten, wenn wir Jesus als Gottvater
annehmen. Dann erst kann Er uns aus der Kette der Reinkarnationen erlösen.
Er hat uns den
Geist der Gottliebe eingepflanzt. Dieser ermöglicht es uns, über den Geist
(=Geburtsgeist) die Seele und über die Seele das Körperliche zur Auferstehung
zu bringen. Auferstehung heißt: Erlösung aus der Hierarchie Satanas.
Jesus sagt:
"Wenn ihr in Meinem Reich seid, dann seid ihr so gut wie erlöst. Denn in
Seinem Reiche befinden wir uns unter dem Einfluß des Heiligen Geistes, der uns
Schritt für Schritt vollendet, um uns aus der Hierarchie Satanas zu erlösen:.
Aber es dauert noch
sehr lange, bis es für uns Satana nicht mehr gibt, selbst wenn wir schon im
seligen Himmel sind. Wir müssen erst Satana in uns erlösen. Erst dann sind all
unsere Körperzellen mit den vielen Völkerschaften vom Bösen und Falschen aus
dem Sündenfall befreit. Dies ist eine gewaltige Arbeit, die wir zusammen mit
Jesus zu bewältigen haben. Er wirkt sie durch uns. Denken wir daran, daß wir
im Jenseits viel langsamer vorankommen. Hier im irdischen Sein ersetzt
eine Stunde tausend Jahre im Jenseits.
jl.ev06.013.
Kapitel
(10)Jeder suche
daher vor allem zu retten seine Seele! Denn Ich sage es allen, daß es jenseits
also sein wird: Wer da hat die Liebe, die Wahrheit und also die rechte Ordnung
Gottes in sich, dem wird dort alsogleich noch gar vieles hinzugegeben werden;
wer aber das nicht hat oder viel zuwenig hat, dem wird auch noch das, was er
allenfalls noch hat, genommen werden, auf daß er dann gar nichts habe und
nackt, mittellos und somit ohne Hilfe dastehe. Wer wird sich da seiner erbarmen
und für ihn geben eine Löse?! Wahrlich, sage Ich euch: Hier zählt eine
Stunde mehr denn dort tausend Jahre! - Diese Worte schreibet euch tief ins
Herz; aber vorderhand behalte sie ein jeder bei sich!«
So gesehen zählen
die Jesus-Worte über den schnellsten Weg zur Wiedergeburt nach wie vor. Seine
diesbezüglichen Worte befinden sich im dritten Band der Himmelsgaben auf Seite
61 mit der Überschrift: "Das aber ist der kürzeste Weg zur
Wiedergeburt".
Unser Glaube an
Jesus Christus, dem Vater, genügt nicht. Es muß der ganze Seelenkörper, den
Jesus Satana nennt, verklärt gen Himmel fahren. Wie Ich Meinen Körper erlöst
habe, so spricht Er zu Robert Blum, so mußt auch du deinen Körper erlösen.
Jesus hat uns das große Geheimnis der Verklärung des Körpers vorgelebt und
aufgedeckt. Z Robert spricht Er in
jl.rbl2.157.
Kapitel
01]
In diesem Augenblicke tritt Robert mit seiner Gemahlin vor Mich und beginnt wie
folgt zu reden: "O Herr, Du guter heiliger Vater aller Menschen und Engel!
Da sieht es schlimm, ja sehr schlimm aus! Wäre dieser Pyramide Inneres ein
Augiasstall, wenn auch noch ums Zehnfache ärger, dann wäre es ein Leichtes,
ihn zu reinigen. Aber so übersteigt der Sündenmist des Innern und besonders
das Untere dieser Pyramide den Augiasstall ums Millionenfache! Und da ist
wahrlich an keine Reinigung mehr zu denken, und könnte man auch alle Flüsse
und Bäche der Erde hineinleiten. - In den oberen Regionen dieser Pyramide präsentiert
sich eine Unzahl von tausenderlei allerleichtfertigsten Bildern aus meinem
gesamten Erdenleben. Die untern Gemächer aber sind erfüllt von allerlei
unbeschreiblichem Unflate, der noch dazu vom übelsten Geruche oder Gestanke
begleitet ist. - O weh, o weh! Wer wird mir Armem helfen, diesen Stall zu
reinigen?!"
02] Rede Ich: "Mein lieber Freund Robert! Keine Arbeit
ist so groß, als daß sie mit den tauglichen Mitteln nicht könnte verrichtet
und in die beste Ordnung gebracht werden. Aber es gehört dazu eine rechte
Einsicht und Geduld! Siehe an die ganze, unermeßliche Schöpfung von ihrem
Beginne bis zu ihrem einstigen, notwendigen Ende und von ihren notwendigen
kleinsten organischen und unorganischen Teilchen bis zu ihrem für dich unermeßlich
großen, geordneten Ganzen - und du wirst darin sicher die nach deiner gegenwärtigen
Einsicht fast nimmer mögliche Ausführung, Ordnung, Erhaltung und Leitung zum
rechten Endzwecke gewahren. Und doch steht dies große Schöpfungsgebäude best
geordnet da, und kein Atom kann seiner Bestimmung entgehen? - Wie aber dies möglich
ist, so ist es um so mehr möglich, deinen irdischen Augiasstall zu reinigen! Aber,
wie gesagt, es gehört dazu die rechte Einsicht und Geduld und, was sich schon
von selbst versteht, ein fester, durch nichts beirrbarer Wille!
03] "Damit du aber vor allem zur rechten Einsicht
gelangen magst, so gehe hin zu den äußeren Staffeln der Pyramide, die mit
einem beschriebenen Goldreife umfaßt sind, und lies, was darauf geschrieben
stehet! - Das wird dir sagen, was du da alles zu tun haben wirst!"
04] Robert geht hin und liest zuerst die Inschrift des untersten
Reifes. Diese lautet: "»Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und
beladen seid, es soll euch Erquickung werden!« - Und weiter liest er: »Haltet
euch an die alleinige Liebe! Wahrlich, so die Zahl eurer Sünden wäre wie
die des Sandes am Meere und des Grases auf der Erde, so wird die Liebe sie ganz
und gar tilgen. Und wäre eure Schande vor Gott gleich wie das Blut der Sündenböcke,
so soll sie von der Liebe weiß gewaschen werden wie weiße Wolle und wie der
feinste Byssus!«
05] Und weiter liest er an der zweiten Stufe: "»Die
Liebe ist das Leben, das Gesetz, die Ordnung, die Kraft, die Macht, die
Sanftmut, die Demut, die Geduld und dadurch der Kern aller Weisheit! Der
Weisheit sind nicht alle Dinge möglich, weil die Weisheit nur einen gewissen
Weg geht und sich mit dem, was unrein ist, nicht befassen kann. Aber der Liebe
sind alle Dinge möglich: Denn sie ergreift auch das, was verworfen ist, mit
derselben Innigkeit, wie das, was in sich selbst schon das Reinste ist. Die
Liebe kann alles brauchen. Die Weisheit aber nur, was die Liebe gereinigt hat.«"
06] Und wieder weiter liest er an der dritten Stufe: "»Frage
dein Herz, ob es sehr lieben kann, ob es Gott über alles lieben kann ohne
Interesse, außer dem süßesten der Liebe selbst? - Frage dein Herz, ob
es um Gottes Willen den Bruder mehr als sich selbst - wie einen zweiten kleinen
Gott, lieben kann? - Frage dein Herz, ob es wahrhaft und völlig rein lieben
kann? Kann es Gott darum lieben, weil Gott - Gott ist? Und kann es den Bruder
wie aus Gott heraus wegen Gott und aus purer Liebe zu Gott wie einen Gott
lieben? - Kann dein Herz das, so ist deine Verwesung zu Ende, und du
selbst stehst vollendet vor Gott, deinem Herrn, Vater und Bruder!«"
07] Und weiter liest er auf der vierten Stufe: "»Gott
Selbst ist die urewige, reinste Liebe, und ihr Feuer ist das Leben und die
Weisheit in Gott. Und (die Liebe ist) also aus Gott wie in Gott das Leben und
das Licht aller Wesen. Die Funken aus dem Essenfeuer der reinsten Liebe Gottes
sind die Kinder Gottes gleichen Ursprungs aus dem einen Herzen Gottes! - Auch du
bist ein solcher Funke! Fache dich an zu einem lebendigen Brande und du wirst in
deinem Herzen Gott schauen!«"
08] Und weiter liest er aus der fünften Stufe: "»Das
Wort aus dem Gottes-Herzen ist der Liebe Allkraft. Daher ist das Wort und der
ewige Sohn aus Gott eins. Ja Gott Selbst ist das volle Wort, das im Feuer der
Liebe gezeuget wird. - Du aber bist auch ein Gotteswort, erzeugt im
Gottes-Herzen! Darum werde wieder ein volles Wort Gottes! Werde ganz Liebe,
volle Liebe in Gott - so wirst du zum Gottes-Sohne gelangen und eins sein mit
Ihm! Aber du gelangst nicht zu Ihm außer durch den Vater, der da ist die Liebe
und das Wort Selbst in Sich, von Ewigkeit zu Ewigkeit stets derselbe!«"
09] Und weiter liest er auf der sechsten Stufe: "»Christus
ist allein der Mittler zwischen Gott und der Menschennatur. Durch den Tod Seines
Fleisches und durch Sein vergossenes Blut hat Er allem Fleische, das da ist die
alte Sünde des Satans, den Weg gebahnt zur Auferstehung und Rückkehr zu Gott! -
Christus aber ist die Grundliebe in Gott, das Hauptwort alles Wortes, das da
ist Fleisch geworden und dadurch geworden zum Fleische alles Fleisches und zum
Blute alles Blutes. Dieses Fleisch nahm freiwillig alle Sünde der Welt auf sich
und reinigte sie vor Gott durch Sein heilig Blut. Mache dich teilhaftig dieses
größten Erlösungswerkes Gottes durch das Fleisch und durch das Blut Christi,
so wirst du rein sein vor Gott! Denn kein Wesen und kein Ding kann rein werden
durch sich, sondern allein durch die Verdienste Christi, die da sind die höchste
Gnade und Erbarmung Gottes. Du allein vermagst nichts, alles aber vermag
Christus!«"
10] Und weiter liest er aus der siebenten Stufe: "»Dein
irdisch Wohnhaus ist voll Unflates; wer wird es reinigen? Wer hat die Kraft und
die Macht allein? - Siehe, Christus, der ewige Hohepriester vor Gott. Seinem
ewigen Vater! Denn Christus und der Vater sind eins von Ewigkeit. In
Christo allein wohnt alle Fülle der Gottheit körperlich. Und diese Fülle
ist der Vater als die reinste Gottliebe. Diese ergreife mit deiner Liebe,
und Sie wird dein Fleisch reinigen und erwecken, wie Sie erwecket hat das
Fleisch Christi, das Sie Selbst in Sich barg.«"
11] Und wieder weiter liest er auf der achten Stufe:
"»Du erschrickst über die große Menge deiner argen Geister, die auf der
Welt dein Fleisch und Blut beherrscht hatten, und fragst mit Paulus: Wer wird
mich erlösen von meinem Fleische und frei machen von den Banden des Todes? -
Siehe hin, Christus, der getötet ward, ist auferstanden und lebet, ein Herr von
Ewigkeit! - Wäre er im Tode verblieben, so es möglich gewesen wäre, da wäre
dir ebenfalls der ewige Tod sicher. Aber da Christus auferstanden ist, wie du
Ihn nun selbst siehst, so ist es unmöglich, daß da jemand im Grabe belassen
werden könnte. - Denn wie durch eine Schlange der Tod kam über alles
Fleisch, kam auch das Leben durch den einen Gottmenschen über alles Fleisch
der Menschen der Erde - aber (zugleich) auch ein neues Gericht, obschon das
alte Gericht, das den Tod in sich barg, durch dieses Einen Auferstehung für
ewig vernichtet ward. Aber dies neue Gericht ist dennoch auch ein Tod; aber
kein Tod zum Tode, sondern ein Tod zum Leben! - Mache dich an die Liebe
durch deine Liebe, damit dies neue Gericht deines Fleisches durch die Werke des
Einen zu einem wahren Leben wird. - Du stehest an der Quelle, trinke des
lebendigen Wassers in der Fülle!"«
12] Und auf der neunten Stufe liest er weiter: "»Die
pure Weiberliebe ist Eigenliebe! Denn wer von der Weiberliebe sich so weit
verziehen läßt, daß ihm daneben die Nächstenliebe und aus dieser die
Gottesliebe zur Last wird, der liebt sich selbst im Wesen des Weibes! Lasse
dich daher von der reizenden Gestalt eines Weibes nicht gefangennehmen übers
gerechte Maß, ansonst du untergehst in der Schwäche des Weibes, während
doch das Weib in deiner Kraft erstehen soll zu einem Wesen mit und in dir! -
Wie du aber ein oder das andere Glied deines Weses liebst, also liebe auch
das Weib, auf daß es eins werde mit dir! Aber Gott liebe du über alles,
auf daß du in seiner mächtigen Liebe neu geboren werdest zu einem wahren,
freiesten Bürger der reinsten Himmel Gottes für ewig und dein Weib wie ein
Wesen mit dir!"«
13] Und noch weiter liest er auf der zehnten Stufe:
"»Suche, suche, suche, daß du dich nicht übernimmst, so du groß wirst!
- Siehe an des Herrn Demut, Sanftmut und Güte! Sieh, Er ist der Herr von
Ewigkeit. Alles, was die Unendlichkeit fasset, vom Größten bis zum Kleinsten,
vom geistigsten bis zum materiellsten Atom, ist alles sein höchsteigenstes
Werk, und Seine Kraft ist so groß, daß alle zahllosen Werke der Unermeßlichkeit
sich vor dem leisesten Hauche Seines Mundes in ein ewiges Nichts zurücksinken müßten.
Und dennoch steht Er gar so einfach und ganz ohne allen Anspruch bei Seinen
Kindlein, als wäre Er nahezu der Allergeringste unter ihnen, und liebt sie und
unterhält Sich mit ihnen, als hätte Er bloß sie allein in der ganzen
Unendlichkeit, die doch von zahllosen Myriaden der allerwundersamst herrlichen
und liebweisesten, reinsten Wesen strotzet! - Also suche, suche, suche der
Geringste zu sein und zu werden und zu bleiben für ewig!«"
14] Auf dieser letzten Stufe wird Robert so mächtig
gerührt vor Liebe zu Mir, daß er laut zu weinen anfängt. Er sieht bald diese
letzte und oberste Inschrift, bald wieder Mich und manchmal auch sein neues Weib
an und sagt nach einer Weile des Staunens: "O du heilige Inschrift! Du bist
so einfach, ohne allen Wortprunk hier auf reinstes Gold geschrieben und dabei
doch so ewig wahr wie Derjenige Selbst, Dessen allmächtiger Finger dich hier in
dies Gold gegraben hat! Gott! Jetzt, jetzt erst fängt mich eine ungeheure Liebe
zu Dir ganz allein zu durchdringen an. Und in diesem Durchdringen der mächtigsten
Liebe zu Dir allein gewahre ich erst so ganz innig, daß ich Dich noch nie völlig
wahr geliebet habe! Aber nun ist es anders geworden! Du allein, ja Du
ganz allein bist nun der Herr meines Herzens, meines Lebens! - Ewige,
unbesiegbarste Liebe. Dir allein nichts als Liebe, Liebe und Liebe. Du
mein süßester Gott und Vater Jesus!
15] "Als Du mir die schönste Helena zu meinem Weibe
gabest, da fühlte mein Herz zu Dir mehr nur eine innigste Dankbarkeit als
irgendeine rechte Liebe. Und mit dem pünktlichsten Gehorsame gegen alle Deine
Gebote meinte ich schon sicher die oberste Vollendung zu besitzen. Aber wie weit
war ich da vom wahren Ziele! Ja, ich wußte nicht einmal so recht, wie man Dich
neben der Helena mehr als diese lieben könne und hielt solch eine Liebe
heimlich bei mir auch für ein wenig albern. Aber nun ist es anders geworden! Ich
liebe nur Dich allein über alles und sehe in dieser Liebe ein ganz neues Leben
erwachen! - O Herr, o Herr und Vater Jesus. Du meine einzige Liebe!"
Verinnerlichen wir
inbesondere diese Sätze:
Aber der Liebe
sind alle Dinge möglich: Denn sie ergreift auch das, was verworfen ist, mit
derselben Innigkeit, wie das, was in sich selbst schon das Reinste ist. Die
Liebe kann alles brauchen. Die Weisheit aber nur, was die Liebe gereinigt hat.«"
Also suche, suche, suche der Geringste zu sein und zu werden und zu bleiben für
ewig!«"Und kann es den Bruder wie aus Gott heraus wegen Gott und aus purer
Liebe zu Gott wie einen Gott lieben? - Kann dein Herz das, so ist deine
Verwesung zu Ende, und du selbst stehst vollendet vor Gott, deinem Herrn, Vater
und Bruder!«"
Gott Selbst ist die
reinste und urewige Liebe. Das Wort aus dem Gottherzen ist der Liebe Allkraft.
Das Wort und der Ewige Sohn sind eins. Gott Selbst ist das volle Wort, das im
Feuer der Liebe gezeugt wird. Werde wieder ein volles Wort Gottes! Werde ganz
und voll Liebe in Gott! So wirst Du zum Gottes-Sohne gelangen und eins sein mit
Ihm! Du gelangst nicht zu Ihm, außer durch den Vater, der da ist die
Liebe und das Wort Selbst von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Robert Blum war
bereits ein vollendeter Engel , als Jesus diese Worte zu ihm sprach. Sein Geist
war bereits vollkommen in Gott, aber seine Seele nur zum Teil, nämlich der
bessere Teil seiner Seele. Seine Niederseele steckte noch im Fleische. Er mußte
in die Grüfte hinabsteigen, denn dort befanden sich noch die lebenden Wesen
seiner Gedanken und Willensregungen. Jesus sagte zu ihm: "Alles, was du
siehst sind nichts anderes als deine Triebe und Lüste, die nun durch die
Gott-Liebe in göttliche Liebe umgewandelt werden müssen." Er sagte
weiter: "Christus ist allein der Mittler zwischen Gott und der
Menschennatur." Durch den Tod Seines Fleisches, durch Sein vergossenes Blut
hat Er allem seienden Fleisch des Satans den Weg zur Auferstehung und Rückkehr
zu Gott gebahnt. So wie Christus auferstanden ist, so müßt auch ihr
auferstehen. Dies ist unsere Arbeit. Hierzu ist unsere Demut erforderlich, die
eingesteht, daß nur der Christusgeist der Jesu-Liebe-Geist diese Auferstehung
und Umwandlung der Körperzellen herbeiführen kann. Nur dadurch werden wir von
zahllosen Reinkarnationen befreit.
Der Weg der
Weisheit ist unendlich lang, hat Jesus gesagt. Die anderen Religionen haben auch
einen Weg zu Gott. Die Christen haben aber den Gnadenweg der Liebe. Uns ist es
iinerhalb von einem Erdenleben möglich, in den Gnadenweg der Liebe und in einem
Umwandlungsprozeß hineingesogen zu werden. Jesus Christus nimmt uns in Seine göttliche
Kirche auf, in der uns die Erlösung zuteil wird.
Wie viele Christen
können dies erfassen und daran glauben? Sie glauben an Jesus Christus, dem Sohn
Gottes und setzen Ihn neben Gott: Dadurch verhindern sie es, daß die
Wiedergeburt ihres Geistes eingeleitet werden kann. Sie nehmen die Religion mehr
als eine Tradition. Sie schieben ihr Denken über religiöse Dinge des Wortes
auf die Theologen und stempeln diese dafür verantwortlich. Mein Pfarrer ist
doch schuld, wenn er nicht richtig lehrt!
Wir sind aber für
uns selbst verantwortlich, denn wir können durch unseren Verstand denken.
Befragen wir uns doch selbst, ob wir uns nicht zerstreuen, wenn wir mehr als
eine Person von Herzen lieben. Ein Mann kann nur eine Frau wahrhaft lieben und
umgekehrt. Was von Mensch zu Mensch gilt, muß auch für die Gottliebe gelten.
Wir fallen auf die Ebene der östlichen Religionen, nämlich auf die Ebene der göttlichen
Weisheit, wenn wir in Jesus nicht Gott erkennen. In der Hierarchie Satanas sind
göttliche Liebe und göttliche Weisheit aufgrund des Fallgeschehens getrennt
worden. Hier in der Hierarchie Satanas leben wir im Licht der göttlichen
Weisheit. Dies ist nur ein göttlicher Aspekt. Jesus Christus hat die göttliche
Liebe und die göttliche Weisheit in Sich wieder vereinigt! Dies muß auch in
uns geschehen. Neben unserem Geburtsgeist muß in uns das
Gnadenlicht der Jesus-Liebe aufgehen und den Geburtsgeist in sich wieder
einschließen. Alsdann müssen unsere Seele und unser Körper von diesen
Geistern nach und durchstrahlt werden, um sie endlich wieder aus der Hierarchie
Satanas zu erlösen.
Noch ein paar Worte
zu unserer Seele und unserem Körper.
Ein Drittel unseres Körpers gehört uns nicht. Viele materielle
Seelenspezifikate haben sich über dem Sideralgeist mit dem Körper verbunden.
In Erde und Mond wir im 49. Kapitel der Sideralgeist erwähnt. Der
Sideralkörper ist ist von den Sternen heruntergekommene verdichtete Materie.
Dis sind Neutralgeister, die unseren Körper so aufbauen, daß er für unsere
niedere und höhere Seele sowei für unseren Geist tragfähig wird. Sowohl
unsere Seele wie auch unserer Geist könnten sich ohne den Sideralkörper in dem
Körper nicht halten. Den Sideralkörperbegriff gebraucht Jakob Böhme. In östlichen
Religionen wird er der Astralkörper genannt.
Unsere Niederseele
ist der Emotionalkörper. Sie umfaßt die unteren drei Bewußtseinszentren. Vom
Herzverschluß aufwärts (Swedenborg spricht vom Verschluß des Herzens) bis zum
Scheitel befindet sich die höhere Seele. Die höhere Seele und unsere
Niederseele müssen in Harmonie kommen, sonst wird die Gesamtseele nicht
wiedergeboren. Die seelische Wiedergeburt erlangen wir, wenn unsere Niederseele
und unsere Hochseele zur Gesamtseele verschmelzen. In diesem Augenblick wird die
Gesamtseele Beherrscher des Körpers.
Um dieses Ziel zu
erreichen, müssen wir üben. Anleitungen hierzu finden wir z.B. im bereits erwähnten
Kapitel im dritten Band der Himmelsgaben (Seite 61) mit der Überschrift
"Das aber ist der kürzeste Weg zur Wiedergeburt".
Bei einem Menschen
steht es bezüglich seiner seelischen und geistigen Reife wie bei einem Baum.
Seine Früchte werden auch nicht auf einmal reif. Verschiedene Stadien müssen
durchlaufen werden, nämlich das Frühjahr, der Sommer und der Herbst. In
unserer Jugend müssen wir uns bereits in heiterer und sanfter Liebe dem Herrn
zuwenden. Hier müssen wir uns bereits um die göttliche Liebe bemüht haben.
Der Sommer entspricht unserem frühen und fortgeschrittenerem Berufsleben. Hier
müssen wir die belebende Sommerwärme tanken. "Dann seid versichert, daß
der ewig goldene Herbst mit der Reife der unsterblichen Frucht nicht mehr ferne
sein wird", spricht der Herr. Wir gehen durch drei Lebensabschnitte.
Im Frühling sollte
jede Seele bis zum 30. Lebensjahr vollendet sein. Jesus hat dies vorgelebt. Im
Sommer muß die Frucht ausreifen. Im goldenen Herbst müssen wir mit
Leiderfahrung und unter Schulterung unseres Kreuzes unsere Schuld abtragen.
Wenn wir Leid
erfahren, dann haben wir in Mißordnung gelebt. Aber dann hilft uns Gott auch
noch gnadenweise. "Wer wiedergeboren werden möchte, der muß seine Sünden
erkennen und sie zu seiner Demütigung öffentlich bekennen. Die Beichte ist
eine Bußübung, aber keine Kasteiung. Unterlassen wir diese Übung, dann werden
wir in Umstände oder Situationen geführt, die uns durch Leid oder Erfahrung
wieder auf den rechten Weg führen. So können wir mit unangenehmen Nachbarn
konfrontiert werden oder müssen einen Beruf ausüben, der uns nicht behagt.
Dies alles sind Zulassungen, damit wir lernen. Unsere Umwelt korrigiert uns. Sie
kan auch als unser Beichtvater gesehen werden. Hier müssen wir äußerlich
bekennen, daß wir Christen bleiben wollen. Mit unseren Leben sollen wir Zeugnis
dafür ablegen, daß wir uns in Jesus begründet haben. Wir müssen hier die
Rolle spielen, in die uns Jesus gestellt hat. Hilfen werden uns hierbei
gereicht, durch unseren Lebenspartner, durch einfühlsame Kollegen oder Freunde
oder durch andere Umstände.
Da spricht der
Herr: "Auch wenn ihr wie Petrus Trauer oder Angst empfindet ob des
scheinbaren Verlustes Meiner Gnade, weil ihr sie nicht spürt, so müßt ihr
euch ernst vornehmen, in aller Ewigkeit nicht mehr zu sündigen." Wir
sollen nicht nur die Gebote der Liebe halten, sondern auch alle Lebensregeln
befolgen, die uns Gott gegeben hat. Alsdann müssen wir uns ganz fest vornehmen,
mit der Welt zu brechen, um uns ganz Jesus übergeben zu können. Wenn wir dies
auf die Weltereignisse umsetzen, dann bedeutet dies, daß wir sie auf Seine
Zulassungen beziehen, die dazu dienen, die Menschheit aus der Knechtschaft zu führen.
So werden wir in
Gott widergeboren. So wird Gott neuerlich in uns Mensch. Unser ganzes Denken hat
das Ziel, diese Menschwerdung von Jesus in unserem Herzen geschehen zu lassen.
Alle äußeren Umstände
wie die einer guten Wohnung, ausreichender Ernährung und Bekleidung etc. müssen
der Bitte weichen: "Vater, um Dich bitte ich, daß Du in mir bist und ich
in Dir und wir eins sind! Dies ist Dein Wille!" Bitten wir also nicht um äußere
Dinge, sondern bitten wir um Sein Reich. In Seinem Reich haben wir keinen äußeren
Mangel, denn dort sorgt unser Vater für uns. Dieses Vertrauen und diese Liebe
zu Gott sollen wir haben. In unserer großen Liebe und Sehnsucht sollen wir nach
Ihm tagtäglich verlangen, uns von allen Geschäften und von der Welt zurückziehen
und wenigstens 7/4 Stunden bei verschlossenen Türen und Fenstern weder beten
noch lesen, sondern uns in der vollsten Ruhe in unserem Inneren bloß mit Ihm
beschäftigen. Er sagt weiter: "Nachdem ihr euch zur Ruhe begeben habt,
wachset in der Sehnsucht zu Mir. So ihr dies nur eine kurze Zeit tun werdet, so
werdet ihr es bald blitzen sehen!"
In diesem Erleben
durchzuckt uns ein Blitz und der Körper erbebt. Zuerst blitzt es in hellen
Gedanken und das Donnern ist eine Art Innewerden. Dann folgt ein Blitz vom
Aufgang bis zum Niedergang. Im Blitz ist Jesus gegenwärtig. Robert Blum sah es
lange blitzen bis er edlich Jesus auf einem Hügel erblickte. Er war in eine
Tiefenmeditation gefallen und hat so Jesus erlebt.
Ganz anders lesen
wir es in "Bischof Martin". Er glaubte an Jesus und verehrte Ihn als
Gottessohn. Petrus erschien ihm, es war sein Geburtsgeist, der ihm zeigte, wie
er geglaubt hat. Bischof Martin nahm seinen Geburtsgeist nicht an. Er schickte
Petrus weg. Der Urichgeist erschien ihm in dem Lotsen, der über das Meer mit
Petrus kam. Sein Geburtsgeist und der Urichgeist waren noch getrennt. Bis zur
Vereinung dauerte es noch sehr lange. Seine Seele mußte erst lernen, dem Geist
Gottes zu gehorchen, dem Geist der Weisheit, der durch Petrus vorgebildet war,
und dann dem Geist der Liebe. Er war des Glaubens bereits im höchsten Himmel zu
sein. Petrus eröffnete ihm aber, daß er noch in der Hölle schwebe.
Erst dann wurden ihm die Augen geöffnet und er erschaut Jesus zum ersten Mal.
Dise Ereignisse zeigen uns, daß viel von uns gefordert wird, bevor die Erlösung
wirksam werden kann.
Wenn vom Aufgang
gesprochen wird, so wird hierunter der Aufgang über dem Scheitel verstanden. Im
Gehirn haben wir die Zirbeldrüse und die Hypophyse. Sie entsprechen der Liebe
und der Weisheit, über sie flutet das göttliche Licht ein. Von dort kommt ein
Blitz und durchzuckt die ganze Wirbelsäule bis zum Steißbein, bis zum
Niedergang. Von dort zuckt der Blitz wieder zurück. Wir wurden vom Geiste
Gottes durch alle Lebenszentren durchstrahlt. Die Lebenszentren liegen dort, wo
sich unsere Drüsen befinden. Die Tymusdrüse ist bei den meisten Menschen verkümmert,
weil sie sich sexuell betätigen. Durch die sexuelle Tätigkeit schrumpft sie
ein. Erst wenn der Mensch keusch und redlich wird, dehnt sie sich wieder aus.
Wenn die Thymusdrüse untätig ist, so ist der Herz- und Lungenbereich in der
Aufnahme der göttlichen Liebe und Weisheit gestört. In der Milz findet eine
Scheidung statt. In Erde und Mond sagt der Herr, daß die Blutgefäße sowohl
mit dem Herzen als auch mit dem Magen in Verbindung stehen. Die Milz wandelt die
Magenspeise in Seelenstoff um und bewirkt, daß untaugliche Speise ausgeschieden
wird. So scheiden sich in der Milz auch Geister, die durch Gedanken einfließen.
Gute Gedanken werden zum Herzen geführt und in die oberen Lebenszentren,
unreine Gedanken werden in die Niederseele geführt.
In der Milz
entsteht durch das Reiben des Blutes ein elektrisches Feuer, gegen den Magen ist
es positiv, gegen das Herz negativ. Unsere seelische Vollendung vollzieht sich
über unsere Milz. Spüren wir in unserer Bauchgegend ein Unbehagen, dann sollen
wir uns ein orangenfarbenes Licht vorstellen. Dadurch öffnet sich die Milz und
sie befördert das elektrische Licht zum Herzen, auch das Herzzentrum wird so geöffnet.
In unserem Gebet sollen wir auch unsere Milz einbeziehen, weil durch ihre Arbeit
die Geisterscheidung stattfindet.
Begierden, Lust und
Leidenschaften bilden im Wurzelzentrum höllisches Feuer. Unsere Trieblust muß
durch unsere Jesu-Liebe ersetzt werden. Dann erfahren wir himmlische Wonnen, die
alle Lüste vertreiben. Die Gottesliebe ist so wonnesam, daß uns alle Lüste
wie abgeschmackt vorkommen. Aber wer seine Sexualzentren verschließt, schneidet
sich vom Leben ab. Unsere Lüste müssen sublimiert werden. Wir müssen
verzeihen können, wenn wir einen Fehltritt begehen. Unser Triebkräfte müssen
gebändigt werden. Sie sind nur darauf aus, sich auszuleben. Wir können sie
mit schäumenden Pferden vergleichen. Wenn wir unsere Triebe bändigen, dann können
wir sie vor dem Himmelswagen spannen, in dem Jesus sitzt und in dem wir an
Seiner Seite in Sein Paradies fahren können.
Über unser
Wurzelzentrum und unsere Füße sind wir mit der Erde verwurzelt. Wenn wir uns
hier verkapseln und diese Kräfte verwerfen oder sagen, daß wir hiermit nichts
zu tun haben, dann haben wir eine notwendige Arbeit versäumt. Die meisten Europäer
sind Unterleibs-verkrampft. Sie können entweder an Prostata- oder Gebärmutterkrebs
leiden. Krebsleiden treten auf, wenn in uns unkontrollierte Zellteilungen
stattfinden und Sichelzellen entstehen. Nur wenn die Zellen von Liebe und
Weisheit erfüllt sind und sich gottgeordnet entwickeln, bleiben sie gesund.
Schlußbemerkungen:
Die Erlösung ist
die Hilfe der göttlichen Liebe, die sich in Jesus Christus als Vater offenbart
hat und die uns der himmlische Vater über Sein göttliches Wort und Seine
göttliche Lehre zukommen läßt. Die Liebe fließt von oben ein und wird zuerst
von unserem Gehirn über das Wort wahrgenommen. Wenn unser Verstand das Wort
bejaht und sich unser Wille für das Werk begeistert, dann spüren wir im Herzen
Liebe, die in uns keimhaft ruht. Diese Liebe wurde surch unseren Verstand
geweckt. Wenn wir das Wort Gottes durch Liebtätigkeit erfüllen, dann bildet
sich in unserem Herzen die Kirche Gottes. Seine göttliche Geistverwirklichung
bewirkt in uns eine neue Geistentwicklung, die der Heilige Geist genannt wird.
Diesen neuen Geist bkommt jeder, der die Bibel liest und an Jesus Christus
glaubt. Es ist nicht erforderlich, daß er Ihn schon als Vater erkennt. Der neue
Geist senkt sich in sein Herz. Alle heutigen Christen snd vom Heiligen Geist
gesegnet.
Wenn sich die
Christen aber nur buchstäblich begründen, dann blüht der Heilige Geist in
ihren Herzen nicht auf. Sie werden kopflastig oder bibellastig und gebrauchen
das heilige Wort der Bibel, um den Geist Gottes im eigenen Herzen zu töten.
Durch die
Neuoffenbarung ist es uns möglich, den geistigen Sinn der Bibel zu verstehen.
Hier erfahren wir, daß Jesus Christus Gott, der Vater, ist. Wenn wir dies
liebend bejahen können, vereine sich der Geist der Jesu-Liebe und unser
Geburtsgeist als Licht der Weisheit., sodaß der Heilige Geist in uns immer mehr
wächst. In diesem Werde erlebe wir Jesus irgendwann. Die Verschmelzung nennt
der Herr die Eingeburt. Im Zuge der Eingeburt wird Gott in unserem Herzen
geboren, sagt Meister Eckehart. Gabriel hat der Maria angekündigt, daß sie vom
Heiligen Geist geschwängert wird. Der Gottgeist Seiner Liebe schwängert auch
uns, gebiert Sich in uns ein und breitet Sich in uns aus. Bei Jesus ist dies
schneller gegangen. Er empfing diesen Geist bereits vor Seiner Geburt. Bis zu
Seinem 30 Lebensjahr entwickelte Jesus erst Seinen Geburtsgeist. Er hat 30 Jahre
benötigt, bis dieser Geist Seine ganze Seele durchwirkt hatte. Noch waren der
Gottgeist Seiner Liebe und Sein Geburtsgeist nicht verschmolzen. So vermochte Er
aus dem Geist Seiner Liebe zu reden. In diesen Fällen sprach der Vater aus Ihm.
Wenn Sich der Vater in ihm zurückzog, dann sprach Jesus aus Seinem
Geburtsgeist. Aus Seinem Geburtsgeist betete Er zu dem Vater der Liebe in Sich
und zog Sich auch immer wieder allein oder mit Seinen Jüngern zurück, um in
Stilleübungen mit dem Geist Seiner Liebe zu korrespondieren und dadurch in Sich
wachsen zu lassen.
Erst wenn wir in
unserer Seele wiedergeboren sind, kommt für uns die Zeit unserer Mission. Dann
erst redet der Geist Gottes durch uns. Am Tage unserer Eingeburt werden wir mit
dem Geist Gottes gesegnet. Der Pfingstgeist senkt Sich in unser Herz. Jesus hat
geagt: "Ich werde euch mit Meinem Geist taufen!" Zu Nikodemus hat Er
gesagt: "Niemand hat teil an Meinem Reich, es sei denn, er ist geboren aus
Geist und Wasser," Die Wassertaufe erfahre wir, wenn wir die neue
Lehre annehmen. Die Geisttaufe ist die Segnung durch Jesus Christus, die
Einpflanzung der Liebe von Jesus Christus in unsrem Herzen. Jesus erblüht in
uns, je mehr wir dann an Seiner Seite unsere Seele reinigen.
Wer von Seinem
Geist gesegnet ist, kann nie mehr verloren gehen, sagt der Herr. Jesus hat nie
mit Wasser getauft, sondern mit Seiner Liebe und Seiner Wahrheit. Wer die
Geisttaufe empfangen hat, kommt sofort nach seinem Tode unter der Führung von
Jesus Christus. Er ist sofort bei ihm. Jesus steigt auch mit uns in unsere Hölle
hinab und erlöst die niederen Geister, die in uns noch bestehen. Er steigt mit
uns auch in Seine Himmel hinauf. Dies geschieht abwechselnd. Wenn Er mit uns
von unserem Sonnengeflecht in das Paradies, in unser Herz geht, dann läßt
Er uns nach unserer Stärkung wieder einen Blick in unser Sonnengeflecht werfen.
In unserer Milz
waltet Seine Gnade. Je höher wir gelangen wollen, je tiefer müssen wir in
unsere Niederseele auch hinabsteigen. Deswegen liegt das Herzzentrum genau in
der Mitte. Wir haben sieben Leuchter. Johannes hat sie gesehen. Er sah den Herrn
auf einem Regenbogen sitzen. Im Regenbogen wird das Sonnenlicht in sieben Farben
reflektiert. Diese siebe Farben brechen sich auch im Spektrum unserer
Aura. Es sind die Heilfarben Gottes. Bei den meisten Menschen werden diese
Farben nicht oder sehr vermischt wiedergespiegelt. Die reine Spiegelung
verhindern die niederen Geister. Deswegen hat Jesus gesagt, daß die Finsternis
Sein Licht nicht sehen wird. Wenn wir uns gegen das Sonnenlicht Gottes
verschatten, dann können wir Sein Licht und die Herrlichkeit Seiner Farben
nicht sehen.
Geliebter, Heiliger
Vater, wir danken Dir für da, was wir aus Deinem Wort, aus Deiner Lehre und vor
allem aus dem Geiste Deiner Liebe erfahren durften. Wir bitten Dich, alles in
uns lebendig werden zu lassen durch das Licht Deiner göttlichen Weisheit, das
von Deinem Vaterherzen Deiner Liebe kommt. Wenn ein Blitz in einem Baum schlägt,
dann wenden sich alle Blätter zu diesem Licht. So soll es auch mir all unseren
fehlerhaften Neigungen sein. Wir wenden uns in unserer Fehlerhaftigkeit Dir zu,
damit wir in unserer Blindheit sehend werden. Bitte lasse uns aus unserer
Unwissenheit zu Deiner Weisheit erwachen. Dank sei Dir, o Vater. Amen.
Der große Morgen“ von Philipp Otto Runge
Das unvollendete Gemälde von Philipp Otto Runge ist ein herrlichstes künstlerisches Vermächtnis von Liebe, Farbe , Form und Musik. Hier wird ein schlichtes Naturerlebnis zum Naturmythos, zum himmlischen Symbol der Menschwerdung und ewigen Wiedergeburt. Der gottwortkundige Beschauer entdeckt in diesen lieblichen Teilbildern die unmißverständlichen Symbole aus Böhmes Schriften.
Mit dieser Darstellung eines lichtgetränkten Weltbeginns in Unschuld schuf der Maler die Verherrlichung oder Vergöttlichung seiner Kunst, ein Bild der Unberührtheit von irdischer Not und menschlicher Trübsal, die Fata Morgana einer erlösten Seele.
Der
„Signatstern“ über den drei „Königsengeln“, der
„Lilienkelch“, die
„Rose“, der „Morgen“ mit dem „Kinde“, und schließlich
„Aurora“, die reine Jungfrau, sie alle tragen den Stempel des großen
Propheten: „Der große Morgen“ Ein
mystisches Sinnbild ewiger Gottoffenbarung und göttlicher Wiedergeburt.
Da wird christliche Mystik im flammenden Morgenlicht der Aurora, in Farbenharmonie, die wie Musik auf den Betrachter wirkt, vorgestellt.
Jörg Traeger, der bekannte Runge-Forscher, beurteilt dieses Bild folgendermaßen:
„Was der Impressionismus an Augenerfahrung brachte und der Symbolismus an Lebensmystik, was die abstrakte Kunst für die Befreiung der Farbe leistete und der Surrealismus für die Freisetzung einer träumerischen Bildlogik - bei Runge ist all dies in organischer Einheit vorweggenommen.“
Es ist überaus bedauerlich, daß dieses Gemälde nicht nur unvollendet blieb, sondern auch noch durch ein unglückseliges Familienmitglied der Rungeschen Familie in neun Teile zerschnitten wurde.
Runge wollte dieses Bild mit entsprechenden Rahmenleisten vollplastisch schnitzen; eine Idee, welche erst im Jugendstil wieder künstlerische Bedeutung erlangen sollte.
Hätte der Maler den „Großen Morgen“ in dieser Weise vollenden können, so wäre das Werk, welches seiner Zeit weit vorausgeeilt war, ein unübertreffliches Juwel göttlicher Bildkunst geworden.
Vielleicht sollte gerade das unvollendete Werk mit seinen neun Teilen darauf hinweisen, daß kein Mensch die Wiedergeburt hier vollenden kann ?
Bevor wir dem inneren Sinn dieses Bildes gemeinsam nachspüren wollen, hören wir das Urteil des weltbekannten Dichters Rainer Maria Rilke:
„Das große Wunder des Sonnenaufganges ist so nicht wieder gemalt worden. Das wachsende Licht, das still und strahlend zu den Sternen steigt und unten auf der Erde das Kohlfeld noch ganz vollgesogen mit der starken tauigen Tiefe der Nacht, in welchem ein kleines nacktes Kind - der Morgen - liegt. Da ist alles geschaut und wiedergeschaut. Man fühlt die Kühle von vielen Morgen, an denen sich der Maler vor der Sonne erhob und, zitternd vor Erwartung, hinausging, um jede Szene des mächtigen Schauspiels zu sehen und nichts von der spannenden Handlung zu versäumen, die da begann. Dieses Bild ist mit Herzklopfen gemalt worden.“
Zum Innenbild:
Das Haar der Aurora züngelt wie Feuer hernieder. Mit der erhobenen Rechten hält sie eine Locke, einer Fackel gleich, über ihr Haupt. Ihr entspringt die weiße Lilie. Auf dem Kelchrand sitzen drei Kinderpaare. Über ihnen blicken drei Cherubsköpfe auf den Morgenstern in der Mitte. Den aufbrechenden Knospen der Lilie entschweben musizierende Engelskinder als Sinnbild der Harmonie der Sphären. Gemäß der symetrischen Gesamtkomposition setzt sich der Bogen, den sie bilden, nach unten fort in den Rosengenien. Der Kreis schließt sich in dem Säugling auf der blühenden Wiese. Er liegt genau in der Mittelachse, ordnet sich so der weiblichen Gestalt der Morgenröte, der Lilie und dem Stern zu. Die Ankunft des Lichtes ist gleichbedeutend mit dem Beginn des Lebens, zugleich auch mit dem Erwachen zur Seligkeit nach dem Tode.
Zum Außenbild:
Das Außenbild deutet diese paradiesische Symbolik als Aufstieg der christlichen Seele zur ewigen Herrlichkeit Gottes. Unten streben von der verfinsterten Sonnenscheibe - einem Sinnbild des Todes Christi - je eine weibliche und eine männliche Kinderfigur spiegelgleich ins Dunkle nach außen. Hier reicht ihnen ein Kind die Hand, das in den Wurzelfasern der Amarylliszwiebel wie in einem Käfig sitzt. Damit wird auf die platonische Vorstellung vom irdischen Leib als Kerker der Seele angespielt. Auf halber Höhe entfaltet sich jeweils die Amaryllis zu voller roter Blüte.. In ihrem Kelch sitzt ein Kind, das, von oben her beschienen, die Arme sehnsüchtig zu der Lichtquelle emporhebt. Diese wird darüber links und rechts von einem kindlichen Engel angebetet, der, auf weißer Lilienblüte kniend, sich ehrfürchtig zur Mitte hin verneigt. Von dort beleuchten weiße Strahlen die unzähligen Cherubsköpfe, die in konzentrischen Kreisen den für den Betrachter unsichtbaren Sitz des ewigen Gottes umgeben.
Binnen- und Außenbild , die in enger Sinnbeziehung aufeinander abgestimmt sind, werden getrennt durch eine gemalte schwarze Rahmenleiste.
Sinnbild für die gesamte Runge-Kunst ist das Kind. So auch hier. Für Runge war das Kind einmal Entfaltung des menschlichen Bewußtseins und andernteils Symbol Christi.
Wir spüren an dem unmündig lallenden Kleinkind, welches hier im Morgen liegt, unsere eigene Seele, die in das Angesicht Gottes blickt, die im ewigen Morgen das Licht der Liebe erschaut.
Wir sehen die Hilfsboten, die Engel der Himmel, die da zur Erde gestiegen sind, um mit den göttlichen Rosen der Liebe und den Lilien der Weisheit das menschliche Bewußtsein im Geiste zu wecken. Wie auf Wolken (=Gottwort im Buchstaben) schweben sie zur Seele und bringen ihr den ewigen Duft göttlicher Liebe und Weisheit. Daß es gerade vier Boten sind, gleich den vier musizierenden Engeln über der Jungfrau, scheint ein stiller Hinweis auf die vier Evangelisten zu sein, und für Kenner der Neuoffenbarung ein Sinnbild der vier Groß-Seher : Eckehart, Böhme, Swedenborg und Lorber.
Das eine urgöttliche Wort hat sich im Heruntersteigen vom höchsten der Himmel in vier Elemente der Natur, in vier Sphären des Geistes geteilt.
Böhme- und Lorber-Kenner wissen das Geheimnis der Urschöpfung, wissen, wie da aus dem „Einen“ drei wurden und dann sieben.
Das Eine, das Urgöttliche, hier als Stern (bei Böhme: Signatstern) dargestellt, wurde zu drei Fürstenhierarchien, durch die drei Engel unterhalb des Sternes, versinnbildlicht.
Aus den Dreien wurden sieben Hierarchien gestaltet, das sind die sechs Engel im Lilienkelch und der siebente, größte Engel: „Satana“, der hier durch „Aurora“ verkörpert wird. -
Böhme, wie Lorber offenbaren uns, daß Satana der herrlichste und schönste aller Urgeschaffenen war.
In diesem Bilde kann man die Jungfrau „Aurora“ als die „ungefallene Satana“ oder als die „Heimgekehrte“ betrachten. Die Brandfackel (aus ihrem Haar gebündelt) wird zum Sinnbild des Lichtes (Luzifer = Lichtträger), die in der verklärten „Aurora“ zum Morgen des neuen Himmels wird.
Mit den flammenden Rosenfackeln der beiden weiblichen Engel (an den Bildrändern), wiederholt sich die Geste der Lichtspendung Auroras.
Die „Rose“ als Symbol mystischer Liebe wird einesteils von den stehenden Engeln dem Morgenlichte zugewandt, andernteils aber von den knieenden Engeln als Gabe dem Säugling entgegengehalten.
Sind es nicht die irdischen Sendboten Gottes, die in uns durch ihre Wortoffenbarungen die göttliche Liebe erwecken?
Sind nicht die Propheten der Neuoffenbarung solche Engelsboten, die uns den ewigen Gottmorgen verkünden ?
Sind nicht unsere helleren Liebesgedanken (=Lilien) und reineren Willensregungen (=Rosen) unsichtbare Himmelsboten aus Gottbereichen, die den schlafenden Gottgeist in uns erwecken ? Wird da nicht in unserem Unterbewußtsein ein neuer, ewiger Gottmorgen geboren?
Steigt da nicht die verklärte „Aurora“ der reinsten Gotterkenntnis aus dem Morgen der Liebe in unser Bewußtsein ? Da jubeln die himmlischen Musikanten - aus den Knospen der reinen Unschuld (=Lilie) geboren - in unser menschliches Gemüt und regen es zur Liebe an. Die Zeit der „Lilien“ ist angebrochen, von der schon Böhme verkünden durfte.
Wer versteht die Lilie und ihre Zeit ?
Ist nicht die „Lilienzeit“ die göttliche Reinheit und Unschuld, die Christus-Erweckung im Seelengrunde, die der Herr durch Lorber den „Tag der Eingeburt“ nannte ?
Geht nicht in dieser hochheiligen Zeit innermenschlichen Gottbewußtseins der Signatstern der göttlichen Gnadensonne auf ?
Wird da nicht aus dem „Göttlich Einen“, dem Geistfunken des himmlischen Vaters im Herzen des Menschen, der n e u e Geist aus Gott geboren ?
Ja, das ist ein neuer Morgen, da der ewige Sohn geboren wird !
Aus „Göttlichen Gnadenfunken“ (=Stern) werden belebt die drei obersten Engel.
Der erste der drei ist der menschliche Geist (=Geburtsgeist), der zweite reine Engel ist die geläuterte Seele und der dritte ist der auferstandene Körper.
Da werden die drei Kinderpaare im Lilienkelch zum Symbol verklärter Nachwesen des Menschen. In der Anbetung des Lichtes, aus der Lilie unserer himmlischen Unschuld und Reinheit wurden sie lebendig.
Da erwacht die Seelenbraut „Aurora“, die Mutter des ewigen Gott-Sohnes im Herzen des Menschen. Hier wird wahrlich Christus noch einmal Mensch, damit das letzte der Kindlein, inmitten vom sonnig vergoldeten Kohl, lebendig werde in reinster Gottart.
Da ertönt die himmlische Symphonie durch vier Engels-Chöre und so auch durch vier göttliche Sendboten der neuen Schöpfung. Es erquillt die ewige Wahrheit von Liebe und Licht in Rosen und Lilien zum Menschen hernieder. Der neue, ewige Gottmorgen vertreibt mit himmlischer Glorie Nacht und Finsternis. Ein taufrischer heiliger Gott-Tag beginnt sein nie endendes Liebeleben.
So lebt Christus im Seelengrunde als einiger Sohn seines Vaters. So wurde Christus als neues, göttliches Bewußtsein unbemerkt im Seelengrunde jedes Menschen eingelegt.
So wird allzeit Christus in dir geboren, wenn deine Augen offen und deine Arme ausgebreitet sind zu empfangen die Zeit der Lilien; wenn du riechst den Duft der Rose und wenn deine Lunge frei die Morgenluft Aurorens atmet, und dein unsterbliches Sohnherz dem ewigen Vater entgegenpocht in voller Hingabe unsterblicher Jesu-Liebe. -
Auszüge aus den Büchern von Karl Dvorak „Apokalypse des Herzens“ und „Wissenschaft der Entsprechungen - Geheimsprache Gottes“