Von: Hans-Dieter U.
Gesendet: Montag, 6. August 2001 07:19
An: Freundeskreis-Lorberliste@yahoogroups.com
Betreff: Re: [Freundeskreis-Lorberliste] Himmel und Hölle
Siehe Anhang:
Liebe Geistesfreunde, lieber Hans,
zunächst einmal hast du dich, Hans, offenbar nicht der
Meinung angeschlossen, die persönliche Satana sei nur ein Hirngespinst. Das nämlich
steht in meinem Lexikon für „Schimäre“. („Wollte man das Lorberwerk zum
Zeugen für einen "persönlichen Ursatan" machen, so würde man es
grob mißverstehen. Lorber beseitigt diese Schimäre, indem er den Fürsten der
Welt tatsächlich in der Welt erblickt.“ Aus der Arbeit von Thomas)
Aber du, wolltest mit deinem Zitat aus Robert Blum ja noch
eine andere Botschaft für mich rüberbringen, nämlich wenn hier in RB 2, 266,7
Satan als Fürst und Begründer der Hölle bezeichnet wird, dann könne es nicht
sein, wenn andere Mittler und auch ich ihm eine Umkehr zutrauen.
Wenn man sich das Geschehen um Satana, wie es im 2. Band
von Robert Blum geschildert wird, insgesamt vor Augen führt und mit dem Herzen
durchdenkt, so kann daraus eine andere Erkenntnis gewonnen werden als die, dass
Satana nach wie vor ein Fürst der Hölle ist.
Ein Großteil der Lorberbewegung hat m. E. nicht genügend zur Kenntnis genommen und mit dem Herzen durchdacht, was es mit den Kap 182 bis 187 aus Robert Blum auf sich hat:
[RB.02_183,01] „Minerva zieht jetzt wirklich das Gewand
an. O Tausend, das ist stark! Nein, das ist ja nimmer zum Aushalten, diese
unsagbare Schönheit!
Ein himmlisches Gewand ist doch nicht wie ein irdisches lediglich zur äußeren Bekleidung und Schutz gegen Wärme oder Kälte gedacht, sondern ein himmlisches Gewand spiegelt das Innere doch in gewisser Weise wieder.
Das ist bei Satana natürlich nicht ganz einfach nachzuvollziehen, da sie zu diesem Zeitpunkt noch völlig zerrissen ist, mal will sie sich ändern und dann gebärdet sie sich wieder wie der alte Satan.
Das freiwillige Anlegen eines
himmlischen Gewandes bedeutet doch, dass sie sich den himmlischen Einflüssen geöffnet
hat und das ist doch das Entscheidende!
Mit einem Bein steht sie schon im Himmel, mit dem
anderen ist sie noch Fürst der Hölle. Diese riesengroße Polarität muß
man gedanklich erst einmal zur Kenntnis nehmen und aushalten lernen. Und
zwischen diesen beiden Polen ist sie hin- und hergerissen und das schildern die
Kapitel bei RB, in denen von Satana die Rede ist.
[RB.02_187,01] Rede Ich: „Halt, halt! Und nun keinen Lärm, denn die Schwangere ist in Kindsnöten und darf in der Geburt nicht gestört werden!
Welche Geburt kann denn hier gemeint sein, da möchte ich gleich noch einmal bitten, das mit dem Herzen zu lesen! Jesus hätte sich doch nicht dieser Worte bedient, wenn er ihren Feldzug gemeint hätte, von dem gleich gesagt wird, er sei zu Scheitern verurteilt.
Hier kann nur von Satanas Schwangerschaft mit ihrer
eigenen Kindschaft Gottes die Rede sein, die Jesus hier bereits andeutet,
aber an dieser Stelle ist’s eben noch nicht ganz soweit.
Sie erhält nun noch ein Schwert [RB.02_187,05]. Aber nicht von einem Höllenteufel, wie es doch eigentlich bei einem Höllenfürsten zu erwarten wäre, sondern von einem Himmelsboten, ja warum wohl ausgerechnet von den Himmelsboten?
Satana sollte sich noch einmal austoben dürfen, aber bereits ganz unter Kontrolle und unter Einflussnahme des Himmels, nicht zuletzt infolge dieses himmlischen Gewandes und nun auch noch des himmlischen Schwertes, dessen sollte man sich bewusst bleiben.
[RB.02_187,06] Robert reicht ihr ein Schwert... Spricht Robert: ...Wohl aber ist es ein Symbol deiner nunmehrigen Macht!
[RB.02_187,07] ...Diesmal soll dir der letzte Kampf, aber allein nur auf deine Rechnung, zugelassen werden.
[RB.02_187,13] Rede Ich: ...Diesmal ist ihr wie allen ihres Sinns die Falle gelegt, in der sie sich unausweichbar fangen wird!
Was heißt denn „unausweichbar“ für jemanden, der
bereits ein himmlisches Gewand trägt?
Nachdem sie das Schwert erhalten hat, bricht zunächst ihr altes Machtbewusstsein durch, aber auf die Ohrfeige Helenas, die sie erhalten hat, weiß sie nichts anderes, als sich bei Cado zu beklagen, keine Zornesaufwallung mehr wie zuvor, kein Racheschwur gegen Helena, nichts dergleichen.
So benimmt sich doch kein wirklicher Höllenfürst.
Ihr Mütchen ist durch die Ohrfeige erst mal gekühlt und darauf hat sie wieder andere Anwandlungen:
[RB.02_195,12] Spricht Minerva: „Ja, ja, ich gehe und werde
streben, mich womöglich zu ändern!“
[RB.02_195,13] Spricht Cado: ...Aber auf der Erde wird sie
noch viel Unheil stiften. Doch dann wird sie mehr und mehr in sich gehen
durch gewaltige Züchtigungen und Demütigungen! (Hervorhebung von mir.)
Nun möchte ich doch mal vor Augen führen, was seitdem geschehen ist:
Das sind doch im deutschsprachigen Raum vier Kriege,
1866 der preußisch österreichische Krieg um die Vorherrschaft im deutschen
Bund, 1870/1 der deutsch französische Krieg und weiter der erste und zweite
Weltkrieg.
Dabei sollte man sich immer vor Augen halten, dass Satana durch das Tragen dieses himmlischen Gewandes sich den Einflüssen des Himmels geöffnet hatte, die sich bei der Durchführung ihrer Pläne und jener geschichtlichen Ereignisse als starke Gewissensbisse bei ihr bemerkbar machen und ihre innere Wandlung bewirken konnten.
Infolge der Ereignisse nach ihrem Anlegen des himmlischen
Gewandes, hat sie sich auch innerlich gewendet, weswegen ihre Umkehr bekannt
gegeben werden konnte, die sich bei RB schon angedeutet, später jedoch zur
Gewissheit wurde.
Schon im 11. Band des GEJ wird in der Vision des Ebal angedeutet, was sich da möglicherweise vollziehen wird und durch 2 Mittlerinnen ca. 100 bzw. 150 Jahre nach Lorber kam dann die Botschaft, Satana sei umgekehrt.
Bei A. W. ist das zwar schon in der Karfreitagsnacht
geschehen, jedoch war das mehr eine Art erzwungene Kapitulation vor der Überlegenheit
Jesu und wurde daher auch noch nicht bekannt gemacht.
Damit ist das böse Prinzip, das sie kreiert
hat und das dem materiellen Kosmos und den darin eingeschlossenen Geschöpfen
Satanas innewohnt, die ihre Ideologie übernommen haben (siehe der Satan bei BM)
natürlich noch lange nicht umgekehrt. Das wird erst sein, wenn die ganze
gefallene Schöpfung wieder ins Geistige zurückverwandelt sein wird, was noch
sehr lange brauchen wird.
Ich hege nicht die Erwartung, dass mir meine Interpretation, zu der vor Jahren auch schon die Lorberfreundin Margarete Eckel beigetragen hat, jeder gleich abnimmt, dafür sind die Barrieren und Ängste dieser Ansicht gegenüber zu groß.
Aber vielleicht kann der eine oder andere diesen Gedanken
der Umkehr Satanas denn doch etwas leichter
nachvollziehen und im Herzen bewegen.
Liebe Grüße
Dieter