Von: Hans 
Gesendet: Freitag, 3. August 2001 18:44
An: Freundeskreis-Lorberliste@yahoogroups.com
Betreff: [Freundeskreis-Lorberliste] Himmel und Hölle
Himmel und Hölle - woher stammen Himmel und Hölle ?!
 
Ein Sprichwort, allen geläufig, sagt: "Des Menschen Wille ist sein Himmel oder aber auch seine Hölle." Das allein schon besagt: Nicht Satan und auch nicht Gott oder deren Engel und Helfershelfer sind schuld daran, daß wir auf Erden so und nicht anders leben, daß wir nicht im Paradies sind, daß wir einmal in den Himmel kommen oder in die Hölle, sondern wir selbst bestimmen das. Wir bereiten uns die geistige "Heimat" zunächst einmal selbst. Sie kann eine Hölle werden für uns oder aber auch der Himmel. Uns geht es dann schlecht oder gut. In der Hölle werden wir Satana begrüßen und deren Völkerscharen, im Himmel Christus mit allen Seinen Mächten. Dabei empfinden laut Offenbarungslehre die menschlichen Teufel Satans Reich als den wahren Himmel und Christi Reich als echte Hölle. Zumindest anfangs erscheint das den hinübergegangenen "Teufeln" so, bis sie von ihresgleichen belogen, betrogen, gequält und gemartert eines fernen Tages sich nolens volens doch noch an Christus wenden. . . .  Daß menschliche Teufel auf Erden und danach sogar schlimmer als Satan agieren können, das sagt zumindest Lorber:
 
[RB.02_266,07] Wohl ist zwar noch Satan der Fürst der Hölle, wie er auch ihr erster Gründer war, aber er hat schon lange die Macht nicht mehr, die Menschen zu verderben, denn diese sind schon seine Meister geworden. Seit die Menschen allein von ihrem freien Willen abhängen, gibt es viele unter ihnen, zu denen Satan in die Schule gehen könnte, besonders unter dem hohen römischen Klerus und den Jesuiten, vor denen sogar der Satan einen Respekt hat. Solche Wesen aber nennen sich auch ,Diener Gottes‘. Wie gefällt euch das?“
 
Das klingt etwas überspitzt und zeigt hier wieder eine Lieblingszielgruppe von Jakob Lorber, aber es zeigt auch, wie letztendlich doch alles vom Menschen ausgeht.  Wenn Satan auch nicht der Ursprung der Hölle sein soll, so muß aber festgestellt werden, daß  Satan der älteste Gegenspieler Gottes ist. ER und seine Rotten versuchen seit eh und jeh, Menschenseelen in ihr Lager zu ziehen, das wir Hölle nennen. Gott und Seine Engel versuchen ebenfalls seit Luzifers Fall Menschenseelen aus diesem höllischen Lager zu befreien. Beide Gegenpole - Christ und Antichrist - üben aber keine Gewalt auf die freie Menschenseele aus. Diese bestimmt selbst, wohin sie geht.
 
Ist Satan als Inbegriff allen Bösen aber nicht der Ursprung der Hölle (laut Swedenborg), so ist Gott als die gute Macht das erst recht nicht. Denn Himmel und Hölle sind Geisteszustände jedes einzelnen Menschen oder mit freiem Willen behafteten Geistes und besagen nur, ob sein geistiges Barometer auf "Hoch" oder auf "Tief" steht. Die Richtung, das Fallen oder Steigen, zeigt aber an, ob es mit seiner Entwicklung aufwärts oder abwärts geht. Darauf kommt es hauptsächlich an, nicht nur bei der Wettervorhersage. So herrscht über jemanden, der aus den tiefsten Tiefen der Hölle aufwärts zum Liebelicht Gottes steigt und Engelshand ergreift, mehr Freude als über einen, der schon immer oben war.
 
Woher kommen denn nun Himmel und Hölle ? - Man kann es so verstehen: Da es logischerweise nur einen Schöpfer geben kann, so gibt es auch nur ein einziges Macht- und Ordnungszentrum, das allein per se durch und durch rein und "gut" ist, nämlich Gott. Eine Hölle als zweites Zentrum gibt es nicht. Denn die einzige wahre Macht ohnegleichen und der einzige Spender allen Lebens, allen Lichtes, aller Wärme ist und heißt  GOTT. Von IHM allein gehen alle Strahlen des Lebens aus. Alles andere, alle Wesen und alle Welten sind Empfänger dieses einzigen lebenspendenen Liebelichtes, das wohlgemerkt auch zugleich das intelligenteste Wesen ist. Es ist aber ein unendliches Wesen, und somit unbegreifbar und unüberschaubar für uns, Seine Lieblingschöpfung, Seine Kinder. Ein Außerhalb dieses unendlichen Wesens,  ein Außerhalb Gottes - das gibt es übrigens nicht !  Alles ist in Gott inklusive Satan und alle Teufel.  Das ist vollkommen logisch. Unser Verstand muß "Ja" sagen, begreift es aber nie und nimmer ! 
 
Nun, die himmlischen Wesen schauen zum Zentrum Gottes, die satanischen Wesen schauen in ihrer Freiheit absichtlich weg von diesem Zentrum der Gottheit, das ihnen nicht unbekannt ist.   Das Zentrum ist das "ICH" in den Gottes-Offenbarungen, in denen Gott zu uns spricht, und nennt sich der "Vater", der Schöpfervater.  Der erste Geschaffene, der sich von diesem Schöpfervater, abwendete, diesen verachtend und somit verkennend, war Luzifer. Er war das erste freie Wesen aus Gott. Alle von uns, die Gottes Wort kennen, es aber belächeln und sich verachtend abwenden, machen es genauso wie Luzifer damals.
 
Ist Gott nun die einzige geistige Lebenssonne, so ist Satan seitdem wie ein Komet, der immer weiter weg von dieser Sonne, diesem Lebenszentrum, in die Finsternis fliegt. Und mit ihm alle, die Gott ablehnen. Sogesehen kann man die Finsternis, Kälte und Erstarrung verstehen, in die sich alle begaben und begeben, die antichristlicher Gesinnung sind. Deren Hochmut ließ sie sich von Gott abwenden und der ihnen eigene Egoismus vergiftet allen Spießgesellen das noch gebliebene Leben. So stehen die Teufel mit sich beständig im Krieg. Es ist die Hölle mit ihrem Gift und Feuer. Denn das Liebelicht des Vaters verachten sie. So sind sie auf das Leben der Genossen angewiesen und all derer sie unter den Menschen habhaft werden können. Geben tun sie nichts freiwillig, ohne daß sie tausendfach wiederbekommen.
 
Folgerichtig stammt die Hölle als antigöttliche, antichristliche Gesinnung dem freien Willen des geschaffenen Geistes und speziell des Menschen. Sie ist ein selbstgeschaffener unguter Zustand. Der Mensch darf sich zwar von Gott abwenden, ja, er darf Gott verächtlich den Rücken zukehren. Das ist sein Recht aufgrund seines ihm geschenkten freien Willens. Aber es ist in diesem falle auch sein großer Nachteil,  seine selbstgeschaffene Hölle. Denn wer seinen Lebensborn verkennt, verachtet, verläßt, hat es um vieles schwerer und landet in einer wüsten, geizigen, höllischen Gesellschaft seinesgleichen, wo er Hunger und  Durst nicht stillen kann.
 
 
 
So sehe ich das.
 
Bis zum nächsten M@il und der Bitte um
 
Gottes Segen und viel Erkenntniskraft
 
Hans
 
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Von: Hans-Dieter U.
Gesendet: Montag, 6. August 2001 07:19
An: Freundeskreis-Lorberliste@yahoogroups.com
Betreff: Re: [Freundeskreis-Lorberliste] Himmel und Hölle

Siehe Anhang:

Liebe Geistesfreunde, lieber Hans, 

zunächst einmal hast du dich, Hans, offenbar nicht der Meinung angeschlossen, die persönliche Satana sei nur ein Hirngespinst. Das nämlich steht in meinem Lexikon für „Schimäre“. („Wollte man das Lorberwerk zum Zeugen für einen "persönlichen Ursatan" machen, so würde man es grob mißverstehen. Lorber beseitigt diese Schimäre, indem er den Fürsten der Welt tatsächlich in der Welt erblickt.“ Aus der Arbeit von Thomas)   

Aber du, wolltest mit deinem Zitat aus Robert Blum ja noch eine andere Botschaft für mich rüberbringen, nämlich wenn hier in RB 2, 266,7 Satan als Fürst und Begründer der Hölle bezeichnet wird, dann könne es nicht sein, wenn andere Mittler und auch ich ihm eine Umkehr zutrauen. 

Wenn man sich das Geschehen um Satana, wie es im 2. Band von Robert Blum geschildert wird, insgesamt vor Augen führt und mit dem Herzen durchdenkt, so kann daraus eine andere Erkenntnis gewonnen werden als die, dass Satana nach wie vor ein Fürst der Hölle ist. 

Ein Großteil der Lorberbewegung hat m. E. nicht genügend zur Kenntnis genommen und mit dem Herzen durchdacht, was es mit den Kap 182 bis 187 aus Robert Blum auf sich hat:

[RB.02_183,01] „Minerva zieht jetzt wirklich das Gewand an. O Tausend, das ist stark! Nein, das ist ja nimmer zum Aushalten, diese unsagbare Schönheit! 

Ein himmlisches Gewand ist doch nicht wie ein irdisches lediglich zur äußeren Bekleidung und Schutz gegen Wärme oder Kälte gedacht, sondern ein himmlisches Gewand spiegelt das Innere doch in gewisser Weise wieder.

Das ist bei Satana natürlich nicht ganz einfach nachzuvollziehen, da sie zu diesem Zeitpunkt noch völlig zerrissen ist, mal will sie sich ändern und dann gebärdet sie sich wieder wie der alte Satan.

Das freiwillige Anlegen eines himmlischen Gewandes bedeutet doch, dass sie sich den himmlischen Einflüssen geöffnet hat und das ist doch das Entscheidende!

Mit einem Bein steht sie schon im Himmel, mit dem anderen ist sie noch Fürst der Hölle. Diese riesengroße Polarität muß man gedanklich erst einmal zur Kenntnis nehmen und aushalten lernen. Und zwischen diesen beiden Polen ist sie hin- und hergerissen und das schildern die Kapitel bei RB, in denen von Satana die Rede ist. 

[RB.02_187,01] Rede Ich: „Halt, halt! Und nun keinen Lärm, denn die Schwangere ist in Kindsnöten und darf in der Geburt nicht gestört werden!

Welche Geburt kann denn hier gemeint sein, da möchte ich gleich noch einmal bitten, das mit dem Herzen zu lesen! Jesus hätte sich doch nicht dieser Worte bedient, wenn er ihren Feldzug gemeint hätte, von dem gleich gesagt wird, er sei zu Scheitern verurteilt.

Hier kann nur von Satanas Schwangerschaft mit ihrer eigenen Kindschaft Gottes die Rede sein, die Jesus hier bereits andeutet, aber an dieser Stelle ist’s eben noch nicht ganz soweit. 

Sie erhält nun noch ein Schwert [RB.02_187,05]. Aber nicht von einem Höllenteufel, wie es doch eigentlich bei einem Höllenfürsten zu erwarten wäre, sondern von einem Himmelsboten, ja warum wohl ausgerechnet von den Himmelsboten?

Satana sollte sich noch einmal austoben dürfen, aber bereits ganz unter Kontrolle und unter Einflussnahme des Himmels, nicht zuletzt infolge dieses himmlischen Gewandes und nun auch noch des himmlischen Schwertes, dessen sollte man sich bewusst bleiben.

[RB.02_187,06] Robert reicht ihr ein Schwert... Spricht Robert: ...Wohl aber ist es ein Symbol deiner nunmehrigen Macht!

[RB.02_187,07] ...Diesmal soll dir der letzte Kampf, aber allein nur auf deine Rechnung, zugelassen werden.

[RB.02_187,13] Rede Ich: ...Diesmal ist ihr wie allen ihres Sinns die Falle gelegt, in der sie sich unausweichbar fangen wird! 

Was heißt denn „unausweichbar“ für jemanden, der bereits ein himmlisches Gewand trägt? 

Nachdem sie das Schwert erhalten hat, bricht zunächst ihr altes Machtbewusstsein durch, aber auf die Ohrfeige Helenas, die sie erhalten hat, weiß sie nichts anderes, als sich bei Cado zu beklagen, keine Zornesaufwallung mehr wie zuvor, kein Racheschwur gegen Helena, nichts dergleichen. 

So benimmt sich doch kein wirklicher Höllenfürst.

Ihr Mütchen ist durch die Ohrfeige erst mal gekühlt und darauf hat sie wieder andere Anwandlungen:

[RB.02_195,12] Spricht Minerva: „Ja, ja, ich gehe und werde streben, mich womöglich zu ändern!“

[RB.02_195,13] Spricht Cado: ...Aber auf der Erde wird sie noch viel Unheil stiften. Doch dann wird sie mehr und mehr in sich gehen durch gewaltige Züchtigungen und Demütigungen! (Hervorhebung von mir.) 

Nun möchte ich doch mal vor Augen führen, was seitdem geschehen ist:

Das sind doch im deutschsprachigen Raum vier Kriege, 1866 der preußisch österreichische Krieg um die Vorherrschaft im deutschen Bund, 1870/1 der deutsch französische Krieg und weiter der erste und zweite Weltkrieg.

Dabei sollte man sich immer vor Augen halten, dass Satana durch das Tragen dieses himmlischen Gewandes sich den Einflüssen des Himmels geöffnet hatte, die sich bei der Durchführung ihrer Pläne und jener geschichtlichen Ereignisse als starke Gewissensbisse bei ihr bemerkbar machen und ihre innere Wandlung bewirken konnten.

Infolge der Ereignisse nach ihrem Anlegen des himmlischen Gewandes, hat sie sich auch innerlich gewendet, weswegen ihre Umkehr bekannt gegeben werden konnte, die sich bei RB schon angedeutet, später jedoch zur Gewissheit wurde. 

Schon im 11. Band des GEJ wird in der Vision des Ebal angedeutet, was sich da möglicherweise vollziehen wird und durch 2 Mittlerinnen ca. 100 bzw. 150 Jahre nach Lorber kam dann die Botschaft, Satana sei umgekehrt.

Bei A. W. ist das zwar schon in der Karfreitagsnacht geschehen, jedoch war das mehr eine Art erzwungene Kapitulation vor der Überlegenheit Jesu und wurde daher auch noch nicht bekannt gemacht. 

Damit ist das böse Prinzip, das sie kreiert hat und das dem materiellen Kosmos und den darin eingeschlossenen Geschöpfen Satanas innewohnt, die ihre Ideologie übernommen haben (siehe der Satan bei BM) natürlich noch lange nicht umgekehrt. Das wird erst sein, wenn die ganze gefallene Schöpfung wieder ins Geistige zurückverwandelt sein wird, was noch sehr lange brauchen wird. 

Ich hege nicht die Erwartung, dass mir meine Interpretation, zu der vor Jahren auch schon die Lorberfreundin Margarete Eckel beigetragen hat, jeder gleich abnimmt, dafür sind die Barrieren und Ängste dieser Ansicht gegenüber zu groß.

Aber vielleicht kann der eine oder andere diesen Gedanken der Umkehr Satanas denn doch etwas  leichter nachvollziehen und im Herzen bewegen. 

Liebe Grüße 

Dieter