Hinab, hinab die endlos vielen Stufen,
hinab und nach den leisen Hilferufen,
die aus der Tiefe kommen, halb erstickt,
verschluckt vom Dunkel. Und mein Äug' erblickt
der Höhe letzten mondenmilden Schein
als weißes Band. Doch mich erdrückt der Stein!
Hab' ich darum die Höhe mir errungen,
darum die Tiefe in mir selbst bezwungen,
daß ich nun fremde Tiefen schaudernd muß durchwandern,
kaum selbst befreit, entkerkern muß die ändern?
Muß ich hinab? - Du mußt es nicht, du darfst!
Es ist ein heilig Amt, das du verwarfst.
Auch du warst einst verschüttet gleich wie diese,
ja, auch für dich verließ die Himmelswiese
ein lichter Helfer. Wärst du heut' befreit,
hätt' ihn wie dich gedünkt der Weg zu weit?
Die Stimme schweigt. Kam sie herab vom Licht?
Ihr Widerhall, der sich im Felsen bricht,
erstirbt. Zuletzt vergeht mein Trotz in Scham.
Vollenden will ich, was ich übernahm.
Hinab, hinab die endlos vielen Stufen,
hinab und nach den leisen Hilferufen.