Du letztes Leid, ich reife dir entgegen,
so wie das Korn entgegenreift dem Schnitt.
Ich trage schwer des langen Sommers Segen,
Goldkörnerfrucht der Leiden, die ich litt.
Das eigne Leid, es gleicht dem zarten Keime,
der sich in dunkler Erde müht und müht
und sie durchbricht und so das erst Geheime
nun lichtwärts trägt und lichtgesegnet blüht.
Er blüht gleich ändern, Halm zu Halm gesellt,
und ist wie sie dem Sturme preisgegeben,
ein hilflos Halm im weiten Ährenfeld,
und Mitleid reift als Frucht im Miterleben.
Und dennoch, Brüder, ruf ich nach dem Schnitt
für mich und euch, daß wir erfüll'n die Sendung.
Die Leidbejahung ist der letzte Schritt
im Leid, der erste aber zur Vollendung.