Du, einer wirren Zeit verirrt Geschlecht,
schau hin - am Horizont die schwarzen Reiter!
Noch schattengleich, doch näherkommend schon,
umzingeln dich des Dunkels wilde Streiter!
Dir war das Dunkel oft willkommen doch,
in seinem Schütze reiften deine Taten
und seinem Flüstern gabst du gern Gehör;
nun sieh - es sprießen deiner Taten Saaten!
Was zitterst du und kannst es nicht ertragen?
Du warst doch mutig sonst, wenn's ändern galt!
Das deinen Zwecken dienstbar war, das Dunkel,
sieh jetzt in seiner wirklichen Gestalt!
Und fühl der alten Erde fiebernd Beben
und wanken sieh das Haus der Wissenschaft
und stürzen sieh der Menschheit heil'ge Güter
und mit sich reißen deine beste Kraft!
Denn plötzlich war das Dunkel überall,
das nun zerstörend gegen dich sich wendet.
Des Horizontes schwarze Reiter sind
das Böse, das du selbst einst ausgesendet.
Doch Gnade ließ das Dunkel vor dich treten,
daß du's erkennst, erkennend dann erlöst;
drum trag der Liebe Fahne ihm entgegen,
daß du erlösend auch dich selbst erhöhst!
Denn angelangt bist du, verirrt Geschlecht,
an deiner wirren Wege jähem Ende.
So geh zurück in dich und hol aus dir die Kraft
und wirk die große Weltenzeitenwende!