Was weinst du, Kind?

Weil deine Hoffnungen gestorben sind?

Ach, Hoffnungen, die sterben können,

sollst neidlos du dem Tode gönnen.

Sie waren Schein,

dem Leben lieh allein

nur deine Seelenkraft,

die immer wieder immer neue Hoffnungsbilder schafft.

Was weinst du, Kind?

Es trug nur welke Blätter fort der Wind,

doch deine Kraft des Grünens ist geblieben

und schenkt dir größre Hoffnung, rein'res Lieben.

Enttäuschung ist

ein Meilenstein und mißt

den Weg und deine Kraft.

Wohl dir, wenn er dir zeigt,

wie nah das Ziel der Wanderschaft!

Was weinst du, Kind?

Es war die Gotteshand, sie hat nur lind

den Schleier von den Augen dir genommen.

Das Ende deiner Täuschung ist gekommen,

und du erschaust

die Wahrheit, und erbaust

ein neues Hoffnungsbild,

das nicht von dieser Erde ist und darum ewig gilt!