Ich kann in Worten nicht gestalten
das Bild, das meine Seele schaut -
so helft mir, himmlische Gewalten,
auf die mein gläubig Herz vertraut!
Nimm mich in deine weichen Arme,
du lieber, linder Sommerwind,
und Sonne du, dein Licht, das liebend warme,
hüll' mütterlich mich ein, ich bin dein Kind!
Ich bin dein Kind und weiß um deine Macht,
auf deinen Strahlen seh ich niedersteigen
der Geister lichte Schar, wie sie sich sanft und sacht
und liebend über leiderfüllte Menschen neigen
und über sie des Himmelsfriedens Schleier breiten.
Und haben sie ein müdes Herz zur Ruh gebracht,
seh' ich mit leichten Füßen sie entschreiten
und ändern Stärkung reichen für die Nacht.
Und jeder Geist ein Lichtlein sorglich trägt,
das er am Sonnenfeuer hat entfacht
und das er treulich hütet, hegt und pflegt,
damit die schwere Erdenluft nicht trübe macht
das klare Himmelslicht. -
Und wo ein Herz in Sorgen schlägt,
ein Haus im Schatten steht und eine Sehnsucht weint,
dahin der Sonnengeist sein klares Himmelslichtlein trägt,
das er in müde Herzen pflanzt, darin es scheint
mit mildem Glanz. Und jedes Herz,
von diesem Glanz erhellt,
muß stille werden, weil es nun sein Leid versteht.
Und sieh! Darum ist feierabends friedevoll die Welt.