Das Licht, das hell sich dünkt

 

und - ohne es zu sein -

des Lichtes Maske nimmt

und borgt sich seinen Schein

und prunkt damit:

Das ist der Herr der Welt,

der Hochmut, der euch reizt

zu tun, was ihm gefällt,

und der mit Lob nicht geizt

und nicht mit Schmeichelworten.

Streckt gierig ihr die Hand

nach eitler Macht nur aus,

um es ihm gleich zu tun,

dann baut ihr nur sein Haus

und könnt darin nicht ruhn.

Er hetzt euch ohne Ruh,

und ihr tragt ihm herzu

der falschen Werte Flittergold,

und wie ihr Lügen sucht,

ist euer Sold

die Lüge nur!

Die lebt so lang davon, daß sie zerstört,

bis sie mit dem Zerstörten untergeht.

Die Wahrheit aber schreitet durch die Lande,

sie ist so schön, daß sie des Schmuckes nicht bedarf

und nicht des Faltenwurfs im Lichtgewande.

Nicht Lob, nicht Tadel spendet sie.

Sie schweigt.

Doch wenn ihr Blick dich trifft,

dann sinkst du in die Knie . . .

und ohne Worte wird dir Wissen kund,

wenn stumm dich grüßt ihr ernster Mund.